Einleitung
1Das triadische Prinzip
1.1Das Ordnungsprinzip der Triade
1.2Die drei Kernbedürfnisse Beziehung – Sicherheit – Autonomie
1.2.1 Herz – Beziehung
1.2.2 Kopf – Sicherheit
1.2.3 Bauch – Autonomie
1.2.4 Die Kernbedürfnisse als intrinsische Motivation
1.3Die Begehung der Triade
1.3.1 Die Aufstellung
1.3.2 Die Flow-Richtung
2Minimalinvasive Psychologie
2.1Rationalität als Fata Morgana
2.1.1 Alltagsillusionen
2.1.2 System 1 und System 2
2.1.3 Selbstbild und embodimentale Wirkung
2.1.4 Das Johari-Fenster
2.1.5 Eisberg-Modell
2.2Embodimentale Intelligenz
2.2.1 Bottom-up statt top-down
2.2.2 Die Psychotonne
2.3Die Psyche als Ökosystem
2.3.1 Risikominimierung von Überlastung
2.3.2 Ressourcenausbeutung
2.3.3 Das Risiko von struktureller Gewalt
2.3.4 Artgerechte Haltung – sich selbst führen und begleiten
3Komponenten der Methode
3.1Teilearbeit
3.1.1 Verschiedene Teilekonzepte
3.1.2 Embodimentaler Zugang und Clusterbildung
3.1.3 Struktureller Aufbau
3.1.4 Trickster/Gestaltenwandler
3.1.5 Von Emokokken, Kognokokken und Embodikokken
3.1.6 Innere Anteile personalisieren
3.1.7 Die innere Bühne wird real begangen
3.1.8 Update und Integration
3.2Die Aufstellung
3.2.1 Die Arbeit mit Bodenankern
3.2.2 Das Anliegen
3.2.3 Das Wünschelrutenverfahren
3.2.4 Fremdes von Eigenem trennen
3.2.5 Risiken und Nebenwirkungen von Aufstellungen
3.2.6 Ressourcenorientierter Fokus
3.3Prozess- und embodimentfokussierte Psychologie (PEP)
3.3.1 Was ist PEP?
3.3.2 PEP als Intervention in der Triade
4Das triadische Prinzip in der Praxis
4.1Die drei Kernbedürfnisse als Werte
4.1.1 Triadische Haltung, triadische Begegnung, triadischer Blick
4.1.2 Führungsstil und die triadischen Werte
4.1.3 Bauch, Herz und Kopf als Metaphern in Organisationen
4.2Selbstwirksamkeit
4.3Coaching und Beratung
4.3.1 Zirkulärer Perspektivwechsel als Grundlage
4.4Psychotherapie
4.4.1 Körpersymptome und Erkrankungen
4.4.2 Trauma und Triade
4.4.3 Depression
4.5Paarberatung
4.5.1 Die stete Wechselbeziehung der Kernbedürfnisse im Alltag
4.5.2 Die Dramaturgie der Paarberatung
4.6Transgenerationale Kontexte
5Fraktalität – Selbstähnlichkeit in der Triade
6Manual
6.1Erarbeitung des Anliegens
6.2Vorgehensweise in der Triade
6.2.1 Die horizontale Begehung
6.2.2 Das Anliegen kommt ins Bild, Personalisierung der Zentren
6.2.3 Die Kommunikation zwischen den drei Kompetenzzentren
6.2.4 Dosisreduktion
6.2.5 Bypass
6.2.6 Zentrumsverschiebung
6.2.7 Die drei Kernbedürfnisse als Ressourcen nutzen
6.3Fraktale Aufstellungen
6.3.1 Jedes Zentrum hat ein Anliegen
6.3.2 Ein Zentrum hat eine Triade
6.3.3 Ein Anteil hat eine Triade
6.3.4 Zentrumsfilialen
6.4Triadenarbeit mit drei Fragen
7Überlegungen zum Geschehen in der Triade
Literatur
Über die Autorin
Geleitwort von Michael Bohne
Wenn es unter den vorhandenen psychotherapeutischen Schulen und Vertretern jemanden gibt, der bzw. die mich in den letzten Jahren am meisten inspiriert hat, so ist dies mit Sicherheit Gabriela von Witzleben und ihr triadisches Prinzip. Gabriela von Witzleben hat auf das Eleganteste die Wirkelemente einiger wesentlicher innovativer Psychotherapiemethoden kombiniert, verdichtet und so klar dargestellt, dass daraus eine Methode entstanden ist, die sich gleichermaßen durch elegante Einfachheit wie durch hohe Vielschichtigkeit auszeichnet. Als ich Gabriela von Witzleben vor einigen Jahren auf der Teile-Therapie-Tagung das erste Mal mit ihrem System habe arbeiten sehen, war ich fasziniert von der Leichtigkeit, der Zuversicht und dem Humor ihrer Arbeit – drei Elemente, die mir in der psychotherapeutischen Arbeit als unabdingbar erscheinen. Danach habe ich sie immer wieder bei ihrer Arbeit beobachten dürfen, und ich muss sagen, dass ich jedes Mal wieder aufs Neue beeindruckt und fasziniert bin, wie sich gerade bei großen und komplexen Themen durch die vom Klienten körperlich erlebten und somit evidenten Perspektiven von Bauch, Herz und Kopf vorhandene Ressourcenräume erschließen lassen und wie die Handlungsräume der Klienten sich spielerisch erweitern lassen.
Der Untertitel Minimal invasive Psychologie beschreibt recht gut das, was man in ihrer Arbeit beobachten kann. Und natürlich freut es mich sehr, dass PEP, die von mir entwickelte Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie, geholfen hat, die Schönheit und Ästhetik des triadischen Prinzips noch besser sichtbar zu machen.
Ich wünsche dem Buch, dass es viele interessierte und offene Leser findet; den Lesern wünsche ich, dass sie beim Gehen über die Bodenanker Bauch, Herz und Kopf Freude daran finden werden, die Weisheit ihres eigenen Körpers zu nutzen; und Gabriela von Witzleben wünsche ich, dass sie im psychotherapeutischen Feld die Anerkennung bekommt, die ihr zweifelsfrei zusteht.
Dr. Michael Bohne
Hannover, im März 2019
Das Wort Triade entstammt der altgriechischen Sprache und kann mit »Dreiheit« übersetzt werden.
Es ist eine Metapher für etwas dreifach Strukturiertes, wie wir es in allen Bereichen der Wirklichkeit antreffen:
Tab. 1: Dreifache Strukturierung
Diese kleine Auswahl zeigt, wie eine triadische Ordnung auf vielfältige Weise Relevanz hat.
So ist auch die Betrachtung des Körpers als Triade der drei Wahrnehmungs- und Reaktionszentren Bauch, Herz und Kopf fest im allgemeinen Sprachgebrauch verankert. Das demonstriert die folgende Auswahl entsprechender Redewendungen:
Herz
•Seinem Herzen folgen
•Ein Herz aus Stein haben
•Jemanden ins Herz schließen
•Das Herz am rechten Fleck haben
•Etwas kommt von Herzen
Kopf
•Einen kühlen Kopf bewahren
•Eine reine Kopfentscheidung
•Einem schwirrt der Kopf
•Ein Brett vor dem Kopf haben
•Eine kopflose Entscheidung
Bauch
•Aus dem Bauch heraus handeln
•Eine reine Bauchentscheidung
•Eine Bauchlandung
•Schmetterlinge im Bauch haben
•Frei von der Leber weg reden
Es ist offensichtlich, dass dem Herzen, dem Kopf und dem Bauch unterschiedliche Kompetenzen zugeschrieben werden. Intuitiv verstehen wir, dass ein kühler Kopf einen besseren Ressourcenzustand darstellt als ein kühles Herz. Wenn man einen Menschen warmherzig nennt, klingt das positiver als die Zuschreibung, er hätte ein Herz aus Stein. Und das berühmte Bauchgefühl besagt, dass man zu einer Entscheidung/Einschätzung gekommen ist, ohne genau zu wissen, wie und warum. Anscheinend gibt es eine Menge unbewusster Informationen, die dafür förderlich oder gar ausschlaggebend sein können.
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