Alex Stock - Liturgie und Poesie

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Während das neue «Gotteslob» und das neue Messbuch langsam Gestalt annehmen, stellt Alex Stock hier aus aktuellem Anlass die Gestaltung der Liturgie nach der Reform durch das Zweite Vatikanische Konzil einmal grundsätzlich auf den Prüfstand. Bei allem Gewinn der Sprachreform, so seine Feststellung, wurde im Eifer der Neugestaltung die theologische Poesie der Lieder und Gebete nicht selten übersehen oder sogar übergangen. Doch kritische Aufmerksamkeit für die Sprache heißt auch, den Reichtum der Überlieferung für die Zukunft zu bewahren. Wahrheit und Schönheit, Begriff und Bild, Intellekt und Emotion – sie gilt es im christlichen Gottesdienst schöpferisch zusammenzuhalten. Eine nuancierte Analyse mit Relevanz für die weitergehende Reform der liturgischen Bücher, aber auch ein Plädoyer dafür, einen lebendigen Sinn für die Sprache des Gottesdienstes zu entwickeln.

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Aber natürlich will ich hier nicht zum Rückmarsch blasen. Die Heerscharen haben, wie Weib und Hausgesind, im sozialen Wandel wohl ein für allemal verloren. Aber vielleicht sollte man bei allem herrschaftskritisch und gender-sprachlich ja längst weitergegangenen Wandel der religiösen Sprache nicht ganz den Klang vergessen, die musikalische Dimension der Religion, die den Altvorderen praktisch in Fleisch und Blut übergegangen war.

IV. Gedämpfte Erinnerung

1. Die Feinde dämpfen

Wer im Gang seiner Lebensgeschichte Gesangbuchreformen überlebt, kollidiert beim Singen des neu Geschriebenen leicht mit dem, was er von Jugend an automatisch im Kopf hat. Das Alterinnerte muss natürlich nicht das sprichwörtlich gute Alte sein, aber es taucht als Alternative jedenfalls auf und reizt zur Prüfung, ob es wirklich zu Recht verworfen wurde.

Manchmal sind es kleine Sprachvolten, die im Gedächtnis von ungefähr wieder auftauchen: „Hilf uns hie kämpfen, / die Feinde dämpfen, Sankt Michael.“ Als ich im Gotteslob nach dem Lied suchte, fand ich es, Nr. 606: „Unüberwindlich starker Held“ 53; aber jener Vers war verschwunden, der einzige, dessentwegen das Lied mir überhaupt im Gedächtnis geblieben war. Mich interessierte der Grund der Tilgung; im „Redaktionsbericht zum Einheitsgesangbuch Gotteslob“ fand sich der Vermerk: „Der Refrain wurde wegen des mit dieser Bedeutung nicht mehr gebräuchlichen ,dämpfen‘ umgeformt wie schon Dgsb Eichstätt 1952.“ 54Und was hatte man stattdessen gefunden? – „Hilf uns im Streite / zum Sieg uns leite, Sankt Michael.“ Abgesehen davon, dass ich diesem neuen Reimpaar keinen poetischen Reiz abgewinnen konnte, fragte ich mich, ob jene Begründung denn eigentlich stichhaltig sei. Alle Lexika, die ich befragte, kannten das Wort „dämpfen“, z. B. „die Glut dämpfen“ oder „die Lautstärke dämpfen“ auch „jemandem einen Dämpfer aufsetzen“, ihn mäßigen also. Das war, auf Feinde bezogen, also doch anwendbar. Es hieß nur etwas anderes als einfach „Streit“ und „Sieg“. Es hieß den Feinden einen Dämpfer aufsetzen, ihre großmäulige Lautstärke dämpfen, ihre Großmannssucht eindämmen, mit sanfter Gewalt gegen ihre Wut und Arroganz angehen. Die sprachliche Skurrilität „die Feinde dämpfen“ enthielt, etwas näher betrachtet, Momente einer Strategie des Defensivkriegs, die mir politisch wie privat bedenkenswert erschienen. Aber nun war es zu spät. Es hieß nun eben: „Hilf uns im Streite, zum Sieg uns leite.“ Die Reform hatte eine vermeintliche Anstößigkeit beseitigt und sich dafür eine gereimte Belanglosigkeit eingehandelt. Absicht dieser Veränderung war, das Lied für die Gegenwart zu retten. Dazu reichte diese kleine Modifikation aber nicht aus. Im „Redaktionsbericht“ heißt es lapidar: „Str. 4 und 6 aus E (= Einheitslieder der deutschen Bistümer 1947) wurden gestrichen, da sie eine entbehrliche Ausweitung der vorausgehenden Str. 3 und 5 darstellen und zum Thema des geistigen Kampfes nichts Neues aussagen.“ 55Die gestrichenen Strophen lauten, Str. 4: „Groß ist dein Macht, groß ist dein Heer, Sankt Michael / groß auf dem Land, groß auf dem Meer.“

Str. 6: „O starker Held, groß ist die Kraft, Sankt Michael! / Ach komm mit deiner Ritterschaft.“

Man kann sich des Eindrucks schwer erwehren, dass es sich hier gar nicht um das Thema des „geistigen Kampfes“ handelt und also auch nicht um dessen „entbehrliche Ausweitung“, sondern um weniger spirituelle Kämpfe zu Wasser und zu Lande. Der vollständige Urtext gibt zu erkennen, dass es hier nicht (wie z. B. in Angelus Silesius’ „Mir nach, spricht Christus, unser Held“) um die militia spiritualis der christlichen Seele geht, sondern um ein ekklesiales Schutz- und Trutzlied. St. Michael, der Patron der römischen Kirche und des deutschen Volkes wird um Hilfe angerufen. Über die reale Bedrohung der Entstehungszeit 1621 kann man kaum Zweifel hegen, mitten im dreißigjährigen Krieg, ein Jahr nach der Schlacht am Weißen Berge. Es ist ein religionspolitisches Lied, bei dem die singenden Katholiken die Feinde der Kirche, die Protestanten, vielleicht auch die das christliche Abendland bedrohenden Türken im Visier haben.

2. Kraft und Herbheit

Die Jugendbewegung der 20er und 30er Jahre unseres Jahrhunderts hegte starke Sympathien für den Engel der Deutschen. So ist das Lied in der Urfassung auch in das 1939 von Josef Diewald, Adolf Lohmann und Georg Thurmair herausgegebene „Kirchenlied“ gelangt, dem für die deutsche Einheitsliedentwicklung eine große Bedeutung zukommt. Im Vorwort des Mainzer Bischofs heißt es dort: „Ihr habt die alten Texte und Weisen aus den Quellen erforscht und ihnen ihre Kraft und Herbheit zurückgegeben, da in glaubensschwachen Zeiten vieles Schöne in den Liedern unserer Ahnen verkannt oder vergessen wurde … Dank sei euch, dass ihr mit Liebe gesammelt habt, was uns an gemeinsamem Liedgut verbinden kann zu einem gewaltigen Gottbekenntnis aller Christen in deutschen Landen! … Mögen viele dieser Lieder wieder heimisch werden in unseren Familien, damit Glaubensfreudigkeit und Glaubenstreue an ihnen wachsen und unsere Häuser widerklingen von einem frohen und befreienden Singen, wie es uns Deutschen nachgerühmt wird von alters her.“ 56

Das ist, könnte man sagen, die katholische Version der wenig beachteten zweiten Strophe des Deutschlandliedes: „Deutsche Frau’n und deutsche Treue, / Deutscher Wein und deutscher Sang, / sollen in der Welt behalten / ihren guten alten Klang.“ Die romantische Idee eines das deutsche Volkstum einigenden alten Liedguts verbindet sich in der kirchlichen Jugendbewegung mit der Idee einer katholischen Glaubenstreue zu dem Versuch, „zu einem einheitlichen Liedgut deutscher Katholiken den Grund zu legen.“ 57Der Wunsch nach einem Einheitsgesangbuch ist also älter und noch von anderen Motiven gespeist, als es die in der neueren Argumentation vorgebrachten pastoralpragmatischen Gründe der Migration und Mobilität erkennen lassen. 58

Das einheitsstiftende alte Liedgut des „Kirchenlied“ ist im Großen und Ganzen das des 16. und 17. Jahrhunderts. Das 18. und 19. Jahrhundert sind kaum vertreten; sie gelten offenbar als „glaubensschwache“ Verfallszeiten, in denen die alte „Kraft und Herbheit“ verloren gegangen war. Auf dem Liedsektor spielen das 16. und 17. Jahrhundert für die katholische Jugendbewegung der dreißiger Jahre die Rolle, die in ihrem Kunstverstand die „Romanik“ spielte, zentriert um das Bild des „Christus König“. Diese weltanschaulich normativen Epochen gelten auch als Vorbild der eigenen Produktion, im Bereich der kirchlichen Kunst der dreißiger Jahre die Orientierung an der Kunst des ersten Jahrtausends bis zur Romanik, im Kirchenlied neue Texte von Adolf Lohmann, Georg Thurmair und anderen, „im Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem großen Erbe der Vergangenheit“ 59.

3. Glaubenskampf

So steht das alte „Unüberwindlich starker Held“ im „Kirchenlied“ neben einem neuen, 1935 von Bernhard Feigenbutz gedichteten 60:

„Das Flammenschwert in Händen, umloht von Feuerbränden, zwangst du der Hölle Macht. Der Himmelsdom erdröhnte, als donnernd ihn durchtönte des Rufes heil’ge Macht: Wer ist wie Gott? Wer ist wie Gott?

Dein Bildnis auf den Fahnen, so zogen unsre Ahnen zum Kampf und auch zum Sieg. Du, hilf den Glauben wahren, und unsern Streiterscharen voran dein Schlachtruf flieg: Wer ist wie Gott? Wer ist wie Gott?

So wird für alle Zeiten dein Schwert das Gute scheiden von Teufels List und Trug. Uns, die wir hier noch ringen, das Böse zu bezwingen, dein Schlachtruf ist genug: Wer ist wie Gott? Wer ist wie Gott?“

Lieder von ähnlichem Glaubenskampfgeist hat Georg Thurmair zum „Kirchenlied“ beigesteuert, z. B. das Georgslied: „Wir stehn im Kampfe und im Streit mit dieser bösen Weltenzeit, die über uns gekommen“ 61(1934), oder das geradezu kreuzfahrerische Lied „Das Banner ist dem Herrn geweiht“ 62(1934), dessen zweite Strophe lautet:

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