Julian Seeliger - Bestie, Hexe, Kommandeuse von Buchenwald

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Bestie, Hexe, Kommandeuse von Buchenwald: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Vorwürfe gegen Ilse Koch schockierten nach Kriegsende die Weltöffentlichkeit: Die Ehefrau des Lagerkommandanten des Konzentrationslagers Buchenwald habe sich Lampenschirme aus der tätowierten Haut ermordeter Häftlinge herstellen lassen. Diese Geschichte, gepaart mit weiteren Beschuldigungen, erschuf das Bild einer sadistischen und monströsen Person. Ilse Koch war die Verkörperung der Verbrechen, die in den zahlreichen Konzentrationslagern in Europa begangen worden waren. Ziel dieser Biographie ist nicht die Erstellung eines Psychogramms, sondern die Rekonstruktion der Geschichte einer Frau, die eine außergewöhnliche Rolle in der Geschichte der Nachkriegszeit spielte. Als Symbol der NS-Verbrechen sollte von Seiten der Alliierten Rache an Ilse Koch genommen werden. In der jungen Bundesrepublik wiederum diente Ilse Koch als Beispiel des schrecklichen Nazis, der – anders als die meisten «braven» Deutschen – wirklich Schuld trug und auch vor Mord an den eigenen Mitbürgern nicht zurückschreckte.

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Karl Koch war seit 1935 in den Konzentrationslagern des Reiches angestellt. Zunächst als Führer des Wachtrupps im KL Esterwegen 4im Emsland. Nach seiner Beförderung zum KZ-Kommandanten kam er kurzzeitig in das KL Columbia 5im Norden Berlins, bevor er in gleicher Funktion zurück nach Esterwegen berufen wurde. Ilse war ständiger Gast in Kochs Wohnung und die beiden verlobten sich bereits zum Ende des Jahres. Der Entschluss 1937 zu heiraten dürfte für Karl Koch auch Karrieregründe gehabt haben, denn für seine Chancen auf einen Kommandantenposten in einem sich im Bau befindlichen KZ nahe Weimar war eine lose Partnerschaft alles andere als dienlich.

Vor der Heirat mussten Ilse und Karl Sachverhalte klären, die heute undenkbar erscheinen. Die Hochzeit mit einem SS-Mann war bereits seit 1932 an strenge Regeln gebunden. Das Paar musste beim so genannten Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) 6eine Ehegenehmigung anfordern. Hierfür sollte Ilse Köhler nachweisen, dass sie arischer Abstammung war. Ihr eingereichter Stammbaum reichte zurück bis in das Jahr 1750. Das RuSHA bestätigte ihre „Reinrassigkeit“ und beschrieb sie als 1,67 m große, circa 60 Kilogramm schwere Frau mit hellblonden Haaren und graublauen Augen. Nach dem Krieg wurde Ilse Koch als rothaarig und ihre Augenfarbe als grün beschrieben. Es ist durchaus denkbar, dass die Angaben in den RuSHA-Akten entsprechend dem Sinnbild der perfekten „arischen“ Frau auf einer freundlichen Interpretation beruhen.

Die Hochzeit der Kochs am 25. Mai 1937 entsprach dem typischen SS-Kult. Man zelebrierte die Trauung um Mitternacht in einem Eichenhain. Das Paar war umringt von SS-Kadern, die ihre Paradeuniform trugen. Während der Zeremonie standen sie in einem Kreis um das Ehepaar und trugen brennende Pechfackeln. Zum Zeitpunkt ihrer Trauung lebten Karl und Ilse Koch in einer Wohnung am Lehnitzsee im Norden Berlins, unweit entfernt von dem Ort, an dem seit dem Vorjahr das Konzentrationslager Sachsenhausen 7entstand. Hier war Koch zu diesem Zeitpunkt als Lagerkommandant stationiert.

Mit der Übernahme der Kommandantur im KL Buchenwald kurz nach der Eheschließung war Koch 1937 SS-Standartenführer, was dem Rang eines Obersts bei der Wehrmacht gleichkam. Seinen rasanten Aufstieg hatte er nicht nur seiner Erfahrung im KZ-Lagerbetrieb zu verdanken, sondern vor allem auch seinen guten Kontakten zu führenden SS-Kadern. So pflegte Koch eine enge Bekanntschaft mit dem Reichsführer der SS Heinrich Himmler 8. Die Beziehung zwischen den beiden Männern intensivierte sich durch Kochs Tätigkeit als KZ-Kommandant weiter. Außerdem war er mit Oswald Pohl 9befreundet. Dieser war nicht nur ein hoher SS-General, sondern ebenfalls Leiter des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes (SS-WVHA) 10. Durch die Hochzeit mit einem hohen SS-Mann war Ilse Koch Mitte der 30er-Jahre dort angekommen, wo sie schon immer hinwollte: in der gehobenen Schicht der Gesellschaft. Im Herbst des Jahres folgte sie Karl Koch an seinen neuen Arbeitsplatz.

Das Konzentrationslager lag auf dem Ettersberg, einem bewaldeten Hügel nahe Weimar. Als Ilse Koch eintraf, zog sie zu ihrem Ehemann in eine große Villa, die sich im SS-Bereich unweit des Häftlingslagers befand. Das frischvermählte Ehepaar lebte nun in einem prächtigen, herrschaftlichen Bau, während die niedriger gestellten SS-Angehörigen mit ihren Familien in der SS-Führersiedlung beschaulicher wohnten. Das nachbarschaftliche Verhältnis war schwierig, vor allem Ilse war bei den anderen Frauen verhasst, zeigte sie sich doch arrogant und abschätzig gegenüber den anderen Familien. Hier folgte sie ihrem Mann Karl, der ein enorm strenges Regiment führte und bei seinen Untergebenen unbeliebt und gefürchtet war. Einige Kinder der benachbarten SS-Familien ärgerten Ilse und Karl bisweilen mit einem alten Schmählied, das mit Blick auf ihre Namen gut zu den Kochs passte: „Ilse-Bilse, keiner willse, kam der Koch, nahmse doch.“ 11Die Kochs hatten sich in Buchenwald keine Freunde gemacht.

Der Umzug auf den Ettersberg war für Ilse Koch dennoch eine enorme Steigerung ihrer Lebensqualität. So kümmerten sich Häftlinge des Lagers und Angestellte aus Weimar um den Haushalt in der Villa Koch. Bedenkt man die allgemeine Situation in Deutschland nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war ihr Leben insbesondere nach 1939 ausgesprochen privilegiert. Im Bereich zwischen Häftlingslager und SS-Bereich hatte man bereits 1938 einen Zoologischen Garten gebaut, in den die SS-Angehörigen mit ihren Familien Ausflüge machten. Auch Ilse Koch besuchte hin und wieder mit ihren Kindern den Zoo, der sogar ein Affen- und ein Bärengehege miteinschloss. Die SS hatte sich direkt neben dem Bereich für die Gefangenen, in dem Häftlinge unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben mussten, misshandelt und ermordet wurden, einen großzügigen Freizeitbereich gegönnt, der außerdem einen öffentlich zugänglichen Falkenhof umfasste.

1940 ließ Lagerkommandant Karl Koch eine Reithalle mit Pferdestall errichten, die sich ebenfalls unweit des Häftlingslagers befand. Ilse Koch hatte in Buchenwald eine Leidenschaft für das Reiten entwickelt und nahm seit dem Sommer 1938 regelmäßig Reitstunden. Karl schenkte ihr ein schwarzes Pferd, das sie „Puppe“ taufte und begleitete sie manchmal bei ihren Ausritten durch die Wälder südlich des Lagers. Nach Kriegsende sagten einige ehemalige Häftlinge aus, Ilse sei mit ihrem Pferd auch durch das Lager geritten. Eine Beschuldigung, die während den Nachkriegsprozessen eine große Rolle spielen würde. Grundsätzlich nämlich hatte Ilse Koch – genau wie die sieben anderen Frauen von SS-Männern, die in der SS-Führersiedlung lebten – keinen Zugang zum Häftlingsbereich des Lagers. Vielmehr war Zivilisten der Eintritt in das Lager prinzipiell strikt verboten. Dieser Aspekt sollte ebenfalls mit Blick auf die Frage nach Ilse Kochs direkter Beteiligung an den in Buchenwald verübten Verbrechen von Bedeutung sein.

Zwischen 1938 und 1941 bekamen Ilse und Karl Koch drei Kinder. Bereits kurz nach ihrer Ankunft in Buchenwald kam Sohn Artwin zur Welt. In den beiden kommenden Jahren folgten die beiden Töchter Gisela und Gudrun. Ilse und Karl lebten nicht alleine mit ihren Kindern in der Villa Koch. Nach der Geburt des jüngsten Mädchens Gudrun zog 1940 Karls Stiefschwester Erna Raible für einige Zeit zu ihnen. Außerdem lebte Karls zwölfjähriger Sohn Manfred 1939 für kurze Zeit bei den Kochs. Sowohl Karls Schwester als auch sein Sohn hatten ihre Probleme mit Ilse. Während Manfred – trotz Drohungen und Bestrafungen seines Vaters – Ilse nicht als Mutter akzeptieren wollte und schließlich in ein Internat gegeben wurde, zerrüttete ein Schicksalsschlag das Verhältnis zwischen Erna Raible und Ilse Koch. Ilse Koch verreiste während ihrer Zeit in Buchenwald häufig. Während eines Skiurlaubs kümmerte sich die Stiefschwester ihres Ehemannes um die Kinder. In dieser Zeit erkrankte Kochs Tochter Gudrun schwer. Noch bevor Ilse aus dem Urlaub zurückkehrte verstarb das kleine Mädchen, woraufhin Erna schwere Vorwürfe gegen ihre Schwägerin erhob, ihr die Vernachlässigung ihrer Kinder vorwarf und schließlich die Villa der Kochs verließ.

Während der Prozesse in der Nachkriegszeit sollte Ilse Koch nicht nur als verbrecherische, raffgierige Sadistin dargestellt werden. Die Presse zeichnete auch das Bild einer untreuen, geradezu sexsüchtigen Person. Wo hatten diese Vorwürfe ihren Ursprung? Ilse Koch war zunächst schlicht eine attraktive Frau auf Seiten der Täter. Das war eine große Seltenheit in der Männerdomäne des Nationalsozialismus. Zudem war bekannt, dass sie bereits in Zeiten der Weimarer Republik zahlreiche Geliebte gehabt hatte. Die vielleicht wichtigste Grundlage für die Unterstellung sie sei geradezu sexsüchtig gewesen liegt in ihrer Zeit in Buchenwald begründet. Denn Ilse Koch war ihrem Mann mit verschiedenen anderen SS-Männern untreu. In unterschiedlichen Berichten nach Kriegsende war gar von regelrechten Orgien im Lager die Rede. Allerdings hatte auch ihr Mann Karl Koch zahlreiche Geliebte und seine Affären waren allgemein bekannt.

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