George Sand - Sie und Er
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Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
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»Ach! Meine arme liebe Freundin!«, rief er aus und ergriff ihre Hände, »Sie tun recht daran, Mitleid mit mir zu haben, denn ich brauche es. Ich bin unglücklich, sehen Sie, so unglücklich, dass ich mich scheue, es auszusprechen! Dieses unbestimmte Etwas, das ich an der Stelle des Herzens in meiner Brust habe, verlangt unaufhörlich nach irgendeinem anderen Etwas; und ich, ich weiß nicht, was ich ihm geben soll, um es zu beschwichtigen. Ich liebe Gott, und ich glaube nicht an ihn. Ich liebe alle Frauen, und ich verachte sie allesamt! Ihnen kann ich das sagen, Ihnen, meiner Gefährtin und meinem Freund! Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich eine Kurtisane anbete, während ich bei einem Engel womöglich kälter wäre als Marmor. Meine Vorstellungen sind völlig gestört, vielleicht sind meine Instinkte alle verkümmert. Wenn ich Ihnen sage, dass ich selbst im Wein keine heiteren Gedanken mehr finden kann! Ja, meine Trunkenheit ist traurig, wie es scheint, und bei dieser Orgie vorgestern in Montmorency soll ich tragische Passagen mit einem ebenso schrecklichen wie lächerlichen Pathos vorgetragen haben. Was wird bloß aus mir werden, Thérèse, wenn Sie kein Mitleid mit mir haben?«
»Gewiss doch, ich habe Mitleid, mein armes Kind«, sagte Thérèse und trocknete ihm die Augen mit ihrem Taschentuch; »doch was nützt Ihnen das schon?«
»Wenn Sie mich lieben könnten, Thérèse! Entziehen Sie mir nicht Ihre Hände! Haben Sie mir nicht erlaubt, Ihnen so etwas wie ein Freund zu sein?«
»Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Sie liebe; Sie haben mir geantwortet, an die Freundschaft einer Frau könnten Sie nicht glauben.«
»Vielleicht könnte ich an die Ihre doch glauben; Sie müssen das Herz eines Mannes haben, da Sie Kraft und Talent wie ein Mann haben. Geben Sie mir Ihre Freundschaft zurück.«
»Ich habe Sie Ihnen nicht entzogen, und ich will gern versuchen, für Sie ein Mann zu sein«, antwortete sie; »doch weiß ich nicht so recht, wie ich das anfangen soll. Die Freundschaft eines Mannes muss viel mehr Strenge und Autorität haben, als ich aufzubringen vermöchte. Gegen meinen Willen werde ich Sie mehr bedauern als schelten. Da haben wir es ja schon! Ich hatte mir fest vorgenommen, Sie heute zu kränken, Sie gegen mich und gegen sich selbst zu erzürnen; stattdessen weine ich hier mit Ihnen, was gar nichts nützt.«
»Doch! Doch!«, schrie Laurent laut auf. »Diese Tränen tun mir gut, sie haben die ausgetrocknete Stelle benetzt; vielleicht wird mein Herz dort wieder wachsen und schlagen. Ach! Thérèse, Sie haben mir schon einmal gesagt, ich prahlte vor Ihnen mit Dingen, die mich erröten lassen müssten, ich sei wie eine Gefängnismauer. Dabei haben Sie nur eins vergessen: und zwar dass hinter dieser Mauer ein Gefangener sitzt! Wenn ich fähig wäre, die Türe zu öffnen, könnten Sie ihn sehen; doch das Tor ist verschlossen, es ist eine eherne Mauer, und weder mein Wille noch mein Glaube oder mein überströmendes Herz, auch nicht mein Wort vermögen sie zu durchdringen. Werde ich denn so leben und sterben müssen? Was hilft es mir, frage ich Sie, dass ich die Mauern meines Gefängnisses mit phantastischen Malereien beschmiert habe, wenn doch nirgends das Wort ›lieben‹ steht!«
»Wenn ich Sie richtig verstehe«, sagte Thérèse verträumt, »so meinen Sie, Ihr Werk müsse durch das Gefühl befeuert werden.«
»Meinen Sie das nicht auch? Ist es nicht genau das, was Sie mir mit allen Ihren Vorhaltungen sagen wollen?«
»Gerade das nicht! In Ihrer Darstellungsweise ist schon viel zu viel Feuer, und das eben macht Ihnen die Kritik zum Vorwurf. Ich selbst stehe von jeher voller Ehrfurcht vor solchem Überschwang an Jugend, der die großen Künstler hervorbringt und dessen schöne Züge jeden Begeisterungsfähigen daran hindern, nach Fehlern und Mängeln zu suchen. Ich bin weit davon entfernt, Ihre Arbeiten für kalt und hochtrabend zu halten, vielmehr wirken sie auf mich feurig und leidenschaftlich; doch suchte ich immer, wo diese Leidenschaft ihre Wurzeln in Ihnen hat. Jetzt sehe ich es, sie steckt im Verlangen Ihrer Seele. Ja, gewiss«, fügte sie immer noch verträumt hinzu, als ob sie versuchte, die Schleier ihrer eigenen Gedanken zu durchbrechen, »das Verlangen kann eine Leidenschaft sein.«
»Nun, woran denken Sie?«, sagte Laurent, während er ihren nachdenklich versunkenen Blicken folgte.
»Ich frage mich, ob ich diese Kraft, die in Ihnen steckt, bekämpfen soll, und ob man Ihnen nicht das heilige Feuer raubt, wenn man Sie dazu überredet, glücklich und ruhig zu sein. Und dennoch … ich meine, das Verlangen kann für den Geist kein Dauerzustand sein, und wenn es sich in der Zeitspanne seines Fieberns hell und deutlich offenbart hat, muss es entweder von selbst fallen oder uns zerbrechen. Was sagen Sie dazu? Hat nicht jedes Alter seine eigene Kraft und besondere Ausdrucksform? Was man unter den verschiedenen Malweisen der Meister versteht, ist das nicht der Ausdruck für die fortgesetzten Wandlungen ihres Wesens? Wird es Ihnen mit dreißig Jahren noch erlaubt sein, nach allem verlangt, ohne irgend etwas festgehalten zu haben? Werden Sie nicht gezwungen sein, über irgendeinen Punkt Gewissheit zu erlangen? Sie sind in dem Alter der Phantasie, doch bald kommen Sie in das Alter der Einsicht. Wollen Sie keine Fortschritte machen?«
»Liegt es an mir, ob ich welche mache?«
»Ja, wenn Sie nicht weiter daran arbeiten, das Gleichgewicht Ihrer Fähigkeiten zu stören. Sie werden mich nicht davon überzeugen, dass die Erschöpfung das Heilmittel gegen das Fieber ist; sie ist die unvermeidliche Folge davon.«
»Welches Fiebermittel empfehlen Sie mir also?«
»Ich weiß nicht: vielleicht die Ehe.«
»Entsetzlich!«, rief Laurent aus und lachte schallend.
Und während er noch lachte, fügte er hinzu – ohne so recht zu wissen, wieso ihm diese Erwiderung einfiel:
»Es sei denn mit Ihnen, Thérèse! Das ist mir eine Idee!«
»Reizend«, antwortete sie, »aber vollkommen unmöglich.«
Die Antwort Thérèses überraschte Laurent durch ihre endgültige, keinen Widerspruch duldende Ruhe, und was er gerade noch als witzigen Einfall gemeint hatte, schien ihm plötzlich ein begrabener Traum zu sein, so als hätte sich dieser in seinem Kopf festgesetzt. Dieser starke und unglückliche Geist war so beschaffen, dass das Wort »unmöglich« genügte, damit er sich etwas wünschte, und eben dieses Wort hatte Thérèse gerade ausgesprochen.
Alsbald fielen ihm seine Liebesanwandlungen für sie wieder ein und im selben Augenblick auch sein Verdacht, seine Eifersucht und sein Zorn. Bis jetzt hatte ihn der Zauber solcher Freundschaft betäubt und beinahe trunken gemacht; plötzlich wurde er bitter und eisig.
»Ach! Ja, richtig«, sagte er, griff nach seinem Hut und wollte weggehen. »Das ist das Wort meines Lebens, das sich bei jeder passenden Gelegenheit wieder einstellt, am Ende eines Scherzes genauso wie am Ende einer ernsten Angelegenheit: »unmöglich«. Diesen Feind kennen Sie nicht, Thérèse. Sie lieben still und ruhig. Sie haben einen Liebhaber oder Freund, der nicht eifersüchtig ist, weil er Sie als kalt oder vernünftig kennt! Dabei fällt mir auf, dass die Zeit vergeht und dass draußen vielleicht zahllose ›Vettern‹ stehen und darauf warten, dass ich gehe.«
»Was sagen Sie da bloß?«, fragte ihn Thérèse bestürzt. »Was für Ideen befallen Sie? Haben Sie Anfälle von Wahnsinn?«
»Zuweilen«, antwortete er und ging. »Sie müssen sie mir verzeihen.«
2.
Am anderen Tag erhielt Thérèse folgenden Brief von Laurent:
»Meine gute und liebe Freundin, wie habe ich Sie gestern verlassen? Sollte ich irgend etwas Ungeheuerliches zu Ihnen gesagt haben, vergessen Sie es, ich war mir dessen nicht bewusst. Mich hatte ein Schwindel befallen, der auch draußen nicht vorüberging; denn ich gelangte – im Wagen – vor meine Türe und konnte mich nicht erinnern, wie ich eingestiegen war.
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