George Sand - Sie und Er
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Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
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Die Vergangenheit von Fräulein Jacques war ein undurchdringliches Geheimnis für die Leute der Gesellschaft, die sich von ihr malen ließen, und für die kleine Zahl von Künstlern, die sie privat bei sich zu Hause empfing. Sie war nach Paris gekommen, keiner wusste woher, wann und mit wem. Man kannte sie erst seit zwei oder drei Jahren, nachdem ein von ihr gemaltes Porträt bei Kunstkennern große Beachtung gefunden hatte und überraschend zum Meisterwerk erklärt worden war. So kam es, dass mit einem Mal aus ihrer eher bescheidenen Existenz und etwas obskuren Kundschaft ein sehr guter Ruf als Malerin und ein wohlhabendes Leben wurden; doch an ihren stillen Neigungen, ihrem Hang zur Unabhängigkeit und an der heiteren Strenge ihrer Lebensweise änderte sich nichts. Sie spielte sich nie auf und sprach von sich selbst immer nur, um ihre Ansichten und Gefühle mit großer Offenheit und viel Mut zu äußern. Was ihre eigenen Lebensumstände betraf, so hatte sie eine ganz bestimmte Art, Fragen zu umgehen und ihnen auszuweichen, die ihr jede Antwort ersparte. Wenn es jemandem gelang, darauf zu beharren, so pflegte sie stets nach einigen undeutlichen Worten zu sagen:
»Es geht hier nicht um mich. Ich habe nichts Interessantes von mir zu berichten, und wenn ich Kummer und Gram erlebt habe, so erinnere ich mich nicht mehr daran, weil mir die Zeit fehlt, darüber nachzudenken. Ich bin jetzt sehr glücklich, ich habe meine Arbeit, und diese Arbeit liebe ich über alles.«
Durch einen reinen Zufall, dank der Beziehungen, die Künstler des gleichen Fachs untereinander pflegen, hatte Laurent die Bekanntschaft von Fräulein Jacques gemacht. Herr de Fauvel war als Mann von Adel und hervorragender Künstler in eine doppelbödige Gesellschaft eingeführt worden, und mit seinen vierundzwanzig Jahren waren ihm Lebenserfahrungen vertraut, die so mancher mit vierzig noch nicht erworben hat. Mal bildete er sich etwas darauf ein, und dann wieder war er betrübt darüber, doch besaß er keineswegs die nötige Herzensbildung, die sich im Laster und in der Ausschweifung nicht erlernen lässt. Aufgrund seiner Skepsis, die er nie verhehlte, stand für ihn zunächst fest, dass alle diejenigen, die Thérèse als Freunde behandelte, auch ihre Liebhaber sein mussten. Erst als sie samt und sonders die Lauterkeit ihrer Beziehungen zu ihr betont und bewiesen hatten, kam er zu dem Schluss, Thérèse sei eine Frau, die vielleicht leidenschaftliche Liebe erlebt, aber keine Liebeleien gehabt haben konnte.
Von nun an brannte er vor Neugier, den Hintergrund dieses ungewöhnlichen Falls zu erkunden: eine junge, schöne, intelligente, völlig unabhängige Frau, die aus freiem Willen allein lebte. Er besuchte sie immer häufiger und mit der Zeit fast täglich, zunächst noch unter allerlei Vorwänden, bis er sich schließlich als unwichtigen Freund ausgab, der zu sehr Lebemann war, als dass er es nötig gehabt hätte, einer ernsthaften Frau etwas vorzugaukeln, der aber trotz allem noch zu idealistisch war, als dass er nicht der Zuneigung bedurft und den Wert selbstloser Freundschaft zu schätzen gewusst hätte.
Eigentlich entsprach das grundsätzlich der Wahrheit; doch die Liebe hatte sich in das Herz des jungen Mannes eingeschlichen, und wir haben gesehen, dass Laurent sich gegen die Macht eines Gefühls sträubte, das er vor Thérèse und vor sich selbst noch verborgen halten wollte, umso mehr, als er es zum ersten Mal in seinem Leben empfand.
»Und trotzdem«, sagte er, nachdem er Herrn Palmer versprochen hatte, sich an seinem Porträt zu versuchen, »warum zum Teufel bestehen Sie so hartnäckig auf einer Sache, die womöglich gar nicht gut wird, obwohl Sie Fräulein Jacques kennen, die das bestimmt nicht ablehnen und ganz gewiss etwas Ausgezeichnetes daraus machen würde?«
»Sie schlägt es mir ab«, sagte Palmer völlig unbefangen, »und ich weiß nicht warum. Meiner Mutter, die eine Schwäche für mich hat und mich für schön hält, habe ich ein Porträt von Meisterhand versprochen, und wenn es zu wirklichkeitsnah ist, wird sie niemals finden, es sei gut getroffen. Und aus diesem Grunde habe ich mich an Sie gewandt als an einen idealistischen Meister. Wenn Sie ablehnen, dann bleibt mir der Kummer, meiner Mutter keine Freude bereiten zu können, oder aber die Mühe, weiter suchen zu müssen.«
»Da brauchen Sie nicht lange zu suchen; es gibt so viele, die befähigter sind als ich! …«.
»Das kann ich nicht finden; doch selbst wenn dem so wäre, so ist damit noch nicht gesagt, dass jemand sofort Zeit dafür hat, und ich habe Eile, das Porträt loszuschicken. Es ist für meinen Geburtstag in vier Monaten gedacht, und der Transport allein dauert ungefähr zwei Monate.«
»Das heißt also, Laurent«, fügte Thérèse hinzu, »dass Sie dieses Porträt spätestens in sechs Wochen fertig haben müssen, und da ich weiß, wie lange Sie brauchen, sollten Sie morgen damit anfangen. Wohlan! Abgemacht, versprochen, nicht wahr?«
Herr Palmer reichte Laurent die Hand und sagte:
»Damit ist der Vertrag geschlossen. Über Geld rede ich nicht. Die Bedingungen setzt Fräulein Jacques fest; ich mische mich da nicht ein. Wann passt es Ihnen morgen?«
Nachdem die Uhrzeit vereinbart war, nahm Palmer seinen Hut, und aus Rücksicht auf Thérèse hielt sich Laurent für verpflichtet, das Gleiche zu tun; doch Palmer beachtete ihn gar nicht, er verabschiedete sich von Fräulein Jacques, indem er ihr die Hand schüttelte, ohne sie jedoch zu küssen.
»Soll ich nicht auch gehen?«, sagte Laurent.
»Das ist nicht notwendig«, antwortete sie; »alle Leute, die mich abends besuchen, kennen mich gut. Aber heute verlassen Sie mich um zehn Uhr, denn in letzter Zeit habe ich mich dazu verleiten lassen, mit Ihnen bis kurz vor Mitternacht zu plaudern, und da ich nicht länger als bis fünf Uhr morgens schlafen kann, habe ich mich am andern Tag stets sehr zerschlagen gefühlt.«
»Und Sie haben mich nicht hinausgeworfen?«
»Nein, daran habe ich nicht gedacht.«
»Wenn ich eingebildet wäre, könnte ich ganz schön stolz darauf sein!«
»Aber Sie sind nicht eingebildet, Gott sei Dank! Das überlassen Sie denen, die dumm sind. Im Ernst, trotz des Kompliments, Meister Laurent, muss ich mit Ihnen schimpfen. Wie ich höre, arbeiten Sie nicht.«
»Und um mich zum Arbeiten zu zwingen, haben Sie mir also das Porträt von Palmer wie eine Pistole auf die Brust gesetzt?«
»Na schön, warum auch nicht?«
»Thérèse, Sie sind gütig, das weiß ich; Sie wollen mich gegen meinen Willen dazu bringen, dass ich mir meinen Lebensunterhalt verdiene.«
»Um Ihr Einkommen kümmere ich mich nicht, dazu habe ich kein Recht. Ich habe nicht das Glück … oder das Unglück, Ihre Mutter zu sein; aber ich bin Ihre Schwester … ›in Apoll‹, wie unser Klassiker Bernard sagt, und es ist mir unmöglich, mir über Ihre Anwandlungen von Faulheit keine Sorgen zu machen.«
»Aber was kann Ihnen das schon bedeuten«, rief Laurent in einer Mischung von Freude und Verärgerung aus, die Thérèse spürte und die sie dazu bewog, ihm in aller Offenheit zu antworten.
»Hören Sie, mein lieber Laurent«, sagte sie zu ihm, »wir wollen offen miteinander sprechen. Ich empfinde große Freundschaft für Sie.«
»Darauf bin ich sehr stolz, aber ich weiß nicht warum! … Ich tauge nicht einmal zum guten Freund, Thérèse! An die Freundschaft glaube ich so wenig wie an die Liebe zwischen einer Frau und einem Mann.«
»Das haben Sie mir schon gesagt, und es ist mir höchst gleichgültig, woran Sie nicht glauben. Ich aber glaube an das, was ich fühle, und ich empfinde für Sie Anteilnahme und Zuneigung. So bin ich nun einmal; ich kann es nicht ertragen, in meiner Nähe irgendeinen Menschen zu wissen, ohne mich ihm verbunden zu fühlen und mir zu wünschen, dass er glücklich ist. Dafür pflege ich mein Möglichstes zu tun, und ich kümmere mich nicht darum, ob man es mir dankt. Nun sind Sie auch nicht irgendjemand; Sie sind ein Mann von Genie, und was noch mehr ist, ich hoffe, Sie sind ein Mann mit Herz.«
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