George Sand - Sie und Er
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Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
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Thérèse musste lachen, wie anmutig es Laurent verstand, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
»Na schön«, sagte sie zu ihm, »Sie sollen geheilt werden, und nun geben Sie mir eine Freundschaft zurück, die mich stolz machte, anstelle einer Liebe, die mich erröten ließe. Ich liebe jemanden.«
»Das genügt nicht, Thérèse: Sie müssen mir sagen, dass Sie ihm angehören!«
»Sonst würden Sie glauben, dieser Jemand, das seien Sie selbst, nicht wahr? Nun denn, ich habe einen Liebhaber. Sind Sie nun zufrieden?«
»Voll und ganz. Und sehen Sie, ich küsse Ihre Hand, um Ihnen für Ihre Offenheit zu danken. Machen Sie das Maß Ihrer Güte voll und sagen Sie mir, dass es Palmer ist!«
»Das ist mir ganz unmöglich. Ich müsste lügen …«
»Nun … daraus werde ich nicht klug!«
»Es ist niemand, den Sie kennen; es ist eine Person, die nicht hier ist.«
»Die jedoch ab und zu kommt?«
»Anscheinend … da Sie doch ein Bekenntnis belauscht haben …«
»Danke, danke, Thérèse! Jetzt stehe ich wieder fest auf den Beinen; ich weiß, wer Sie sind und wer ich bin, und wenn ich alles sagen darf, ich glaube, ich liebe Sie so noch mehr; nun sind Sie eine Frau und keine Sphinx mehr. Ach! Hätten Sie doch früher gesprochen!«
»Diese Leidenschaft hat Sie wohl ziemlich mitgenommen?«, meinte Thérèse spöttisch.
»Ach nein, oder doch, vielleicht! In zehn Jahren, Thérèse, kann ich es Ihnen sagen, und wir werden darüber zusammen lachen.«
»Abgemacht! Guten Abend.«
Laurent ging gefasst und tief enttäuscht zu Bett. Er hatte wirklich um Thérèse gelitten. Er hatte sie leidenschaftlich begehrt, ohne dass sie es ahnen durfte. Aber gerade diese Leidenschaft war bestimmt nicht gut gewesen. Ebenso viel Eitelkeit wie Neugier hatten sich eingeschlichen. Diese Frau, von der alle Freunde sagten: »Wen liebt sie eigentlich? Ich möchte gern derjenige sein, aber es ist keiner von uns«, war ihm wie ein Wunschbild erschienen, nach dem es zu greifen galt. Seine Phantasie war entbrannt, sein Stolz hatte sich verzehrt in der Angst, in der fast untrüglichen Gewissheit, dass er scheitern würde.
Doch dieser junge Mann war nicht einzig und allein von Stolz besessen. Er hatte dann und wann eine glänzende und souveräne Vorstellung vom Guten, vom Schönen und vom Wahren. Er war ein Engel, womöglich ein gefallener Engel wie so viele andere auch, doch zumindest verirrt und krank. Das Verlangen zu lieben zehrte an seinem Herzen, und hundertmal am Tag fragte er sich voller Entsetzen, ob er nicht schon zu viel Missbrauch mit seinem Leben getrieben habe und ob er noch genügend Kraft besitze, um glücklich zu werden.
Ruhig und traurig wachte er auf. Schon trauerte er seinem Trugbild, seiner schönen Sphinx nach, die in ihm mit gütiger Aufmerksamkeit zu lesen verstand, die ihn bald bewunderte und bald schalt, die ihn aber auch ermutigte oder bedauerte, ohne jemals irgendetwas von ihrem eigenen Schicksal preiszugeben, und die doch ganze Schätze an Zuneigung, Hingabe, ja vielleicht Wonne ahnen ließ! Zumindest gefiel es Laurent, das Schweigen von Thérèse über sich selbst so zu deuten und ebenso ein gewisses geheimnisvolles Lächeln wie das der Mona Lisa, das sich auf ihren Lippen und in ihren Augenwinkeln zeigte, wenn er in ihrer Gegenwart lästerte. In diesen Augenblicken sah sie so aus, als denke sie bei sich: »Angesichts dieser bösen Hölle wäre es mir ein Leichtes, das Paradies zu beschreiben, doch dieser arme Narr würde mich nicht verstehen.«
Nachdem das Geheimnis ihres Herzens aufgedeckt war, verlor Thérèse in den Augen von Laurent zunächst ihr ganzes Ansehen. Sie war nur noch eine Frau wie alle anderen auch. Er war sogar versucht, sie in seiner Achtung herabzusetzen, und ihr, auch wenn sie sich niemals hatte ausfragen lassen, Heuchelei und Prüderie vorzuwerfen. Doch nun sie jemandem angehörte, bedauerte er kaum noch, sie geachtet zu haben, und begehrte nichts mehr von ihr, nicht einmal ihre Freundschaft, die er, wie er dachte, mühelos anderswo finden könnte.
Dieser Zustand hielt zwei oder drei Tage an, in denen sich Laurent mehrere Ausflüchte zurechtlegte, um sich zu entschuldigen, sollte Thérèse ihn zufällig fragen, warum er sie so lange nicht besucht habe. Am vierten Tag befiel Laurent ein unbeschreiblicher Lebensüberdruss. Bei den Freudenmädchen und bei den leichten Damen wurde ihm ganz einfach übel; auch bei keinem seiner Freunde konnte er die geduldige und feinsinnige Güte von Thérèse finden, die seinen Verdruss bemerkt, die ihn abzulenken versucht, die mit ihm zusammen nach der Ursache oder einem Heilmittel geforscht, kurz, die sich um ihn gekümmert hätte. Sie allein wusste, was es ihm zu sagen galt, und schien zu verstehen, dass das Geschick eines Künstlers wie Laurent keine nebensächliche Angelegenheit war, von der ein erhabener Geist hätte behaupten dürfen, nun er sich unglücklich fühle, sei ihm eben nicht zu helfen.
Er lief in solcher Eile zu ihr hin, dass er vergaß, was er ihr sagen wollte, um sich zu entschuldigen; doch Thérèse bekundete weder Missfallen noch Erstaunen über dieses Versäumnis, und sie ersparte es ihm zu lügen, indem sie einfach keine Fragen stellte. Nun fühlte er sich beleidigt und erkannte, dass er noch eifersüchtiger war als vorher.
›Sicher hat sie ihren Liebhaber getroffen‹, dachte er, ›mich wird sie vergessen haben.‹
Gleichwohl ließ er sich seinen Ärger nicht anmerken und nahm sich von nun an so in Acht, dass Thérèse sich täuschen ließ.

Mehrere Wochen vergingen ihm in einem ständigen Wechsel von Wut, Kälte und Zärtlichkeit. Nichts auf der Welt war für ihn so unentbehrlich und so wohltuend wie die Freundschaft dieser Frau, nichts war für ihn so bitter und so verletzend wie die Tatsache, dass er kein Recht auf ihre Liebe geltend machen konnte. Das Geständnis, das er ihr abverlangt hatte, trug in keiner Weise, wie er gehofft hatte, zu seiner Heilung bei, vielmehr verschlimmerte sich sein Leiden zusehends. Das war reine Eifersucht, die er sich nicht länger zu verbergen vermochte, denn sie hatte eine eindeutige und sichere Ursache. Wie hatte er sich nur einbilden können, sobald er diese Ursache kenne, werde er es verschmähen, zu kämpfen, um sie zu beseitigen?
Und doch machte er keinerlei Anstrengungen, den unsichtbaren und glücklichen Nebenbuhler auszustechen. Sein Stolz, der in Thérèses Nähe grenzenlos war, ließ das nicht zu. War er allein, so hasste er den anderen, verleumdete er ihn in seinem Inneren, indem er diesem Phantom lauter Lächerlichkeiten andichtete, es beleidigte und zehnmal am Tag herausforderte.
Verlor er aber die Lust am Leiden, dann kehrte er zum lasterhaften Leben zurück, vergaß sich selbst für einen Augenblick und verfiel wieder in tiefe Schwermut, verbrachte dann zwei Stunden bei Thérèse, war glücklich, sie zu sehen, die gleiche Luft zu atmen wie sie und ihr zu widersprechen aus lauter Freude daran, ihre grollend liebkosende Stimme hören zu können.
Zuletzt hasste er sie dafür, dass sie seine Qualen nicht erriet; er verachtete sie, weil sie diesem Liebhaber treu blieb, der ja höchstens ein Durchschnittsmensch sein konnte, da sie keinerlei Bedürfnis empfand, über ihn zu sprechen; er verließ sie und schwor sich, sie lange Zeit nicht mehr aufzusuchen, aber schon eine Stunde später wäre er am liebsten umgekehrt, wenn er hätte hoffen dürfen, von ihr empfangen zu werden.
Thérèse, die einen Augenblick lang seine Liebe bemerkt hatte, ahnte nichts mehr davon, so gut spielte er seine Rolle. Sie hatte dieses unglückliche Kind aufrichtig gern. Unter ihrem ruhigen und besonnenen Wesen war sie eine begeisterte Künstlerin und hatte, wie sie es nannte, eine Art Kult mit demjenigen getrieben, der es hätte sein können; nun blieb ihr nur noch übrig, ihn zu verwöhnen, aus übergroßem Mitleid, dem sich noch aufrichtige Achtung vor dem leidenden und verirrten Genie beimischte. Wäre sie ganz sicher gewesen, in ihm kein verhängnisvolles Begehren zu wecken, sie hätte ihn gestreichelt wie einen Sohn, und es gab Augenblicke, in denen sie sich zusammennehmen musste, dass ihr nicht das Du über die Lippen kam.
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