SCM R.Brockhaus - Die HelpFinder Bibel

9 P Der HERR hatte nämlich zu Mose gesagt: »Der Pharao wird nicht auf euch hören, damit ich in Ägypten viele Wunder tun kann.« 10 P Obwohl Mose und Aaron alle diese Wunder vor dem Pharao vollbracht hatten, verhärtete der HERR sein Herz, sodass der Pharao die Israeliten nicht aus seinem Lande ziehen ließ.

Das erste Passah und die zehnte Plage

2Mo 12

1Der HERR gab Mose und Aaron in Ägypten folgende Anweisungen: 2 P »Von nun an soll dieser Monat der erste Monat des Jahres für euch sein. 3 P Sagt der ganzen Gemeinde Israel: ›Am zehnten Tag dieses Monats F soll jeder für seine Familie ein Lamm aussuchen. 4Wenn eine Familie zu klein ist, um ein ganzes Lamm zu essen, soll sie sich ein Lamm mit ihrem nächsten Nachbarn teilen. Ihr sollt berechnen, wie viele Personen zum Verzehr des Lammes nötig sind. 5Es muss ein einjähriges, männliches Tier ohne Fehler sein – ihr könnt entweder ein Schaf oder eine Ziege nehmen.

6 P Verwahrt die Tiere bis zum 14. Tag des ersten Monats F . Dann sollen alle, die zur Gemeinde Israel gehören, ihr Lamm gegen Abend F schlachten. 7 P Sie sollen etwas von dem Blut des Lammes nehmen und an die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken des Hauses streichen, in dem sie es essen. 8 P Sie sollen das Fleisch über dem Feuer braten und noch in derselben Nacht mit bitteren Kräutern und ungesäuertem Brot F essen. 9Ihr dürft das Fleisch nicht roh oder gekocht essen. Bratet das Tier samt seinem Kopf, seinen Beinen und seinen Innereien über dem Feuer. 10 P Lasst nichts bis zum nächsten Morgen übrig, sondern verbrennt die Reste.

11 P Beim Essen sollt ihr für die Reise angezogen sein, eure Sandalen an den Füßen und euren Wanderstab in der Hand. Esst es in Eile, denn es ist das Passah des HERRN! 12 P In dieser Nacht will ich durch Ägypten gehen und alle erstgeborenen Söhne und alle erstgeborenen männlichen Tiere töten. Ich will alle Götter Ägyptens richten, denn ich bin der HERR! 13 P Das Blut soll ein Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und euch verschonen. Diese Todesplage wird euch nicht treffen, wenn ich Ägypten strafe.

14 P Ihr sollt diesen Tag immer in Erinnerung behalten. Jedes Jahr sollt ihr und eure Nachkommen ihn als ein besonderes Fest für den HERRN begehen. Diese Anordnung gilt für alle Zeiten. 15 P Sieben Tage lang sollt ihr nur ungesäuertes F Brot essen. Am ersten Tag sollt ihr allen Sauerteig aus euren Häusern entfernen. Jeder, der in diesen sieben Tagen Brot isst, das mit Sauerteig gebacken wurde, soll aus der Gemeinschaft der Israeliten ausgestoßen werden und sterben. 16 P Am ersten und am siebten Tag sollt ihr zu einer heiligen Festversammlung zusammenkommen. An diesen beiden Tagen dürft ihr nicht arbeiten; ihr dürft nur euer Essen zubereiten.

17 P Feiert das Fest der ungesäuerten Brote, denn genau an diesem Tag habe ich euch nach Stämmen geordnet aus Ägypten geführt. Dieses Fest sollen alle künftigen Generationen feiern. Diese Anordnung gilt für alle Zeiten. 18 P Esst im ersten Monat vom Abend des 14. Tages an bis zum Abend des 21. Tages nur ungesäuertes Brot. 19 P In diesen sieben Tagen darf sich kein Sauerteig in euren Häusern finden lassen. Jeder, der in dieser Woche gesäuertes Brot isst, soll aus der Gemeinschaft der Israeliten ausgestoßen werden und sterben. Dabei spielt es keine Rolle, ob er ein Ausländer oder ein Einheimischer ist. 20Ihr dürft kein Brot essen, das mit Sauerteig gebacken wurde. Wo immer ihr auch lebt, sollt ihr nur ungesäuertes Brot essen.«

Feiern

2. Mose 12,17

Warum ist Feiern für Gott wichtig? Wenn wir an Feiern denken, denken wir an Freude und Vergnügen, daran, mit anderen gemeinsam eine tolle Zeit zu erleben. Wir feiern Jubiläen, Geburtstage, Hochzeiten, Beförderungen, besondere Meilensteine und Ereignisse wie die Geburt eines Kindes. Aber wir feiern auch geistliche Feste wie das Abendmahl, den Tod eines geliebten Menschen und andere eher ernste Ereignisse. Eine Feier ist deshalb immer etwas Besonderes, weil wir uns Zeit nehmen, um aus dem Gewöhnlichen herauszutreten und etwas Ungewöhnlichem Ehre zu erweisen, etwas Besonderes zu begehen, etwas, das für uns wichtig ist.

Gott wollte, dass die Israeliten das Passah feiern, sogar so sehr, dass er ein siebentägiges Fest daraus machte! Er wollte, dass sein Volk innehält und sich an seine Rettung erinnert und Gott dafür ehrt, anbetet und preist. Das Ergebnis des Feierns soll Freude sein – Freude aus einem Herzen, das dankbar ist für Gottes Liebe, Gnade und Gegenwart. Gott gibt uns den ultimativen Grund zu feiern: Er hat uns von den Konsequenzen der Sünde gerettet und uns das Wunder der Ewigkeit offenbart. Alle, die ihn wahrhaftig lieben, haben am meisten Grund zu feiern!

21 P Daraufhin rief Mose die führenden Männer Israels zusammen und gab ihnen folgende Anweisungen: »Geht und wählt für jede Familie ein Lamm aus und schlachtet es dann als Passahopfer. 22 P Fangt das Blut von jedem Lamm in einer Schüssel auf. Nehmt dann ein Büschel Ysop F , taucht es in das Blut und streicht etwas davon an den oberen Balken und die seitlichen Pfosten der Tür. Keiner von euch darf bis zum Morgen sein Haus verlassen. 23 P Dann wird der HERR durch das Land gehen, um die Erstgeburten der Ägypter zu töten. Wenn er das Blut an dem Türbalken und den Türpfosten sieht, wird der HERR an euren Häusern vorübergehen und euch verschonen. Er wird dem Todesengel nicht gestatten, in eure Häuser einzutreten und eure Erstgeburten zu töten.

24 P Ihr und eure Nachkommen sollt euch immer an diese Vorschriften halten. 25 P Wenn ihr in das Land kommt, das der HERR euch zugesagt hat, sollt ihr an diesem Brauch festhalten. 26 P Wenn eure Kinder euch fragen werden: ›Was bedeutet dieser Brauch?‹ 27 P Dann sollt ihr antworten: ›Das ist ein Passahopfer für den Herrn. Denn er ging in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüber. Als er die Ägypter sterben ließ, hat er unsere Familien verschont.‹« Da knieten die Israeliten nieder und beteten den HERRN an. 28Die Israeliten gingen und machten alles genauso, wie der HERR es Mose und Aaron befohlen hatte. 29 P Um Mitternacht tötete der HERR alle erstgeborenen Söhne der Ägypter, angefangen vom ältesten Sohn des Pharaos, der auf seinem Thron saß, bis hin zum ältesten Sohn eines Gefangenen im Gefängnis. Auch die Erstgeborenen ihrer Tiere ließ er sterben. 30 P In dieser Nacht schreckten der Pharao, seine Minister und das ganze ägyptische Volk auf, und im ganzen Land hörte man lautes Klagen und Weinen. Denn es gab kein einziges Haus, in dem nicht jemand gestorben war.

Israels Auszug aus Ägypten

31 P Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron rufen. »Verschwindet!«, forderte er sie auf. »Zieht fort aus unserem Land, ihr und die anderen Israeliten. Geht und dient dem HERRN, wie ihr gesagt habt. 32Nehmt auch eure Schaf- und Rinderherden mit, wie ihr es wolltet. Geht! Und bittet auch für mich um einen Segen.« 33 P Die Ägypter drängten die Israeliten, so schnell wie möglich das Land zu verlassen. Denn sie fürchteten um ihr Leben.

34Die Israeliten nahmen ihre Teigschüsseln mit dem Teig, der noch nicht durchsäuert war, schlugen diese in ihre Mäntel ein und trugen sie auf den Schultern. 35 P Von den Ägyptern hatten sie sich silberne und goldene Schmuckstücke und Kleidung erbeten, so wie Mose es ihnen aufgetragen hatte. 36 P Der HERR hatte dafür gesorgt, dass die Ägypter den Israeliten wohlgesinnt waren. Deshalb gaben sie den Israeliten alles, worum diese sie baten. Auf diese Weise plünderten sie die Ägypter aus.

37 P So verließen die Israeliten Ramses und machten sich zu Fuß auf den Weg nach Sukkot. Es waren etwa 600 000 Männer, dazu Frauen und Kinder. 38 P Auch viele Nichtisraeliten zogen mit ihnen, außerdem riesige Schaf-, Ziegen- und Rinderherden. 39 P Aus dem Teig, den sie aus Ägypten mitgenommen hatten, backten sie unterwegs ungesäuerte Fladenbrote. Denn sie waren aus Ägypten vertrieben worden, noch bevor der Teig durchsäuert war und hatten sich auch sonst keinen Reiseproviant vorbereitet.