SCM R.Brockhaus - Die HelpFinder Bibel

Krisen

2. Mose 5,4-9

Mose, der Gott vertrauensvoll gehorchte und nach Ägypten zurückkehrte, sah sich Anfeindungen gegenüber, als er dort ankam. Er brauchte nicht lange, um zu verstehen, dass der Pharao nicht einfach nachgeben und sich fügen würde. Der Pharao zwang die Israeliten nach dem ersten Treffen mit Mose sogar zu noch härterer Arbeit. Aber Gott hat einen Plan.

Krisen bieten uns oft die Möglichkeit, Gottes Macht am Werk zu erleben. Hätte der Pharao das Volk sofort gehen lassen, hätte es keine Plagen gegeben, kein machtvolles Zeichen der Stärke Gottes sichtbar für die ganze Welt, und keine Geschichte über Gottes dramatische Rettung seines Volkes, die von Millionen Menschen über die Jahrhunderte immer wieder gehört und erzählt wurde.

Wenn du durch Krisen gehst, weil du treu geblieben bist, vertraue Gott, dass er diese Zeit nun nutzen wird, um seine große Macht und Liebe zu demonstrieren.

Die Herstellung von Ziegeln wird erschwert

6 P Noch am selben Tag gab der Pharao den ägyptischen Aufsehern über das Volk und den israelitischen Vorarbeitern folgenden Befehl: 7 P »Liefert den Leuten kein Stroh mehr für die Herstellung der Ziegel. Sie sollen es ab jetzt selbst sammeln. 8Trotzdem sollen sie aber genauso viele Ziegel herstellen wie bisher und nicht einen weniger. Sie sind faul, sonst würden sie nicht schreien: ›Wir wollen unserem Gott in der Wüste opfern!‹ 9Ladet ihnen noch mehr Arbeit auf, damit sie etwas zu tun haben und nicht mehr solchen Lügen Gehör schenken.«

10Da gingen die Aufseher und Vorarbeiter zu den Israeliten und sagten: »Wir sollen euch vom Pharao ausrichten, dass er euch ab jetzt kein Stroh mehr liefern lässt. 11Geht und seht selbst, wo ihr Stroh herbekommt. Ihr müsst jedoch genauso viele Ziegel herstellen wie bisher.« 12Da zogen die Israeliten durchs ganze Land, um Stroh zu sammeln.

13Die Aufseher trieben sie an: »Ihr müsst jeden Tag genauso viele Ziegel herstellen wie früher, als wir euch das Stroh noch gaben!«, verlangten sie. 14 P Dann schlugen sie die israelitischen Vorarbeiter, die sie eingesetzt hatten. »Warum habt ihr gestern und heute nicht die festgesetzte Anzahl an Ziegeln abgeliefert, so wie ihr es früher gemacht habt?«, fragten sie.

15Die israelitischen Vorarbeiter gingen zum Pharao und beschwerten sich: »Majestät, warum behandeln Sie uns, Ihre Diener, so? 16Man gibt uns kein Stroh mehr und trotzdem sollen wir genauso viele Ziegel herstellen wie bisher. Und nun werden wir, Ihre Diener, sogar noch geschlagen! Ihre Leute tun uns Unrecht.« 17 P Doch der Pharao entgegnete ihnen: »Ihr seid einfach nur faul! Deshalb sagt ihr: ›Lass uns ziehen, damit wir dem HERRN Opfer bringen können.‹ 18Geht und macht euch wieder an die Arbeit! Ihr bekommt kein Stroh, aber ihr müsst trotzdem genauso viele Ziegel herstellen wie früher.«

19Da merkten die israelitischen Vorarbeiter, wie ausweglos ihre Lage war: Sie mussten weiterhin die gleiche Anzahl Ziegel abliefern. 20Als sie den Palast des Pharaos verließen, trafen sie Mose und Aaron, die draußen auf sie warteten. 21 P »Der HERR soll euch dafür strafen, dass ihr uns beim Pharao und seinem Hofstaat in Verruf gebracht habt«, beklagten sie sich. »Ihr habt ihnen einen Grund geliefert, uns zu töten!«

22 P Da wandte Mose sich an den HERRN: »Warum tust du deinem Volk so etwas an, Herr?«, fragte er. »Warum hast du mich hierher gesandt? 23 P Seit ich zum Pharao gegangen bin und ihm deine Botschaft ausgerichtet habe, behandelt er dein Volk noch viel schlechter. Und du unternimmst nichts, um dein Volk zu retten!«

Geduld

2. Mose 5,22-23

Ungeduld hat seine Wurzeln üblicherweise in unseren persönlichen Vorstellungen. Wir haben Pläne, wir sind zu spät dran, wir sind in Eile, wir wollen etwas haben und wir wollen es jetzt ! Warten zu müssen, frustriert uns. Mose hatte widerwillig von Gott den Auftrag angenommen, seine Botschaft an den Pharao weiterzugeben: »Lass mein Volk ziehen!« Aus Moses Reaktion auf die Abfuhr des Pharaos können wir schließen, dass Mose mehr Entgegenkommen erwartet hatte. Sein ungeduldiger Ausbruch gegenüber Gott spiegelt unsere Neigung wider, nur so lange zu gehorchen, wie die Dinge nach unseren Erwartungen laufen. Der Anfang der Geduld liegt darin, dass wir uns und unsere Vorstellungen Gottes Willen unterstellen und uns ihm auch langfristig im Gehorsam verpflichten.

Verheißungen der Befreiung

2Mo 6

1 P »Jetzt sollst du sehen, was ich dem Pharao antun werde«, sprach der HERR zu Mose. »Ich werde ihn mit meiner mächtigen Hand zwingen die Israeliten ziehen zu lassen. Ja, wenn ich ihn mit meiner mächtigen Hand zwinge, wird er sie sogar aus seinem Land jagen.«

2Und Gott fuhr fort: »Ich bin der HERR. 3 P Ich bin Abraham, Isaak und Jakob als ›der allmächtige Gott‹ F erschienen, aber unter meinem Namen ›der HERR‹ F habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben. 4 P Und ich habe auch einen Bund mit ihnen geschlossen und versprochen ihnen das Land Kanaan zu geben, in dem sie als Fremde lebten. 5 P Ich habe das Seufzen der Israeliten gehört, die von den Ägyptern versklavt werden. Und ich habe an meinen Bund mit ihnen gedacht.

6 P Richte deshalb den Israeliten aus: ›Ich bin der HERR; ich werde euch aus der Sklaverei in Ägypten führen und aus der Zwangsarbeit retten. Ich werde euch mit großer Macht befreien und die Ägypter hart bestrafen. 7 P Ich werde euch zu meinem Volk machen, und ich werde euer Gott sein. Und ihr sollt erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin, der euch aus der Sklaverei in Ägypten führt. 8 P Ich werde euch in das Land bringen, das ich Abraham, Isaak und Jakob mit erhobener Hand versprochen habe, und es euch als Besitz geben. Ich bin der HERR!‹«

9Mose teilte dies den Israeliten mit. Aber sie hörten nicht auf ihn, weil sie so hart arbeiten mussten und jeglichen Mut verloren hatten.

10Da sprach der HERR zu Mose: 11 P »Geh noch einmal zum Pharao und fordere ihn auf die Israeliten aus seinem Land ziehen zu lassen.«

12 P »Aber HERR«, wandte Mose ein, »wenn schon mein eigenes Volk nicht auf mich hört, wie sollte dann der Pharao auf mich hören? Ich bin eben kein guter Redner.«

Einsamkeit

2. Mose 6,12

Moses Leben ist der Beweis dafür, dass es eine sehr einsame Angelegenheit sein kann, wenn man Gott folgt. Mose gehorchte Gott, als er sich vor den Pharao stellte, aber alles, was dabei herumkam, war mehr Druck auf die israelitischen Sklaven. Das hetzte natürlich Moses eigene Leute gegen ihn auf. Er war nun ganz allein.

Es ist schwer genug, wenn die Leute »da draußen« uns ignorieren und nicht zuhören wollen oder uns nicht ernst nehmen. Aber wenn die Menschen, die uns nahestehen – Familien, Freunde, Mitglieder unserer Gemeinden, Nachbarn – sich gegen uns stellen, erleben wir eine besonders schmerzhafte Form der Einsamkeit. Wenn diese schwierigen Zeiten kommen, können wir Moses Beispiel folgen und uns Gott zuwenden. Wir können ihm unsere Gefühle offen und ehrlich mitteilen – ihm, der das große Ganze sieht. Wenn wir nahe bei Gott bleiben, finden wir unseren Weg durch die schmerzhafte Finsternis der Einsamkeit.

13Doch der HERR beauftragte Mose und Aaron, erneut zu den Israeliten und zum Pharao, dem König von Ägypten, zu gehen, um die Israeliten aus Ägypten zu führen.

Die Vorfahren von Mose und Aaron

14 P Dies sind die führenden Männer ihrer Sippen:

Die Söhne von Ruben, Israels ältestem Sohn, waren Henoch, Pallu, Hezron und Karmi. Von ihnen stammen die gleichnamigen Sippen ab.

15 P Simeons Söhne waren Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, dessen Mutter eine Kanaaniterin war. Von ihnen stammen die gleichnamigen Sippen ab.

16 P Dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihren Sippen: Gerschon, Kehat und Merari. Levi, ihr Vater, wurde 137 Jahre alt.