Samira Zingaro - Sorge dich nicht!

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Sie arbeiten bei der Polizei, sind als selbständige Unternehmer tätig oder üben einen Pflegeberufaus, wohnten vor kurzem noch im Elternhaus, haben bereits eine Familie gegründet oder kümmern sich um die Enkel. Es sind Menschen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Und doch verbindet sie eine traumatische Erfahrung: Sie alle verloren eine Schwester oder einen Bruder durch Suizid. Die Autorin und Journalistin Samira Zingaro rückt in ihrem Buch die Geschwister der Suizidenten ins Zentrum und dokumentiert ihre Trauer, die Selbstzweifel und Schuldgefühle. Zugleich zeigt sie, wie die Zurückgebliebenen mit dem letztlich Unbegreiflichen umgehen und dass sie trotz des schmerzlichen Verlustes ihr Leben meistern.

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Das Buch will zudem das Verständnis zwischen Hinterbliebenen und ihren Bekannten fördern. Es ist nicht leicht für Mitmenschen, mit der Bürde eines solchen Todes umzugehen. Zu viel Anteilnahme kann ebenso falsch verstanden werden wie keine. Manche Menschen wenden sich mit ehrlichem Mitgefühl an die Trauernden, vielleicht auch solche, mit denen sie zuvor jahrelang keinen Kontakt pflegten.Wenig vertraute Arbeitskollegen suchen das Gespräch und erzählen von eigenen, einschneidenden Erlebnissen. Andere wiederum – auch langjährige, gute Bekannte der Betroffenen – ziehen sich zurück und versuchen den Hinterbliebenen tunlichst auszuweichen.

Für die »Survivors« selbst ist die Trauerphase kein linearer Prozess. Es mag zutreffen, dass nach dem oft zitierten »Jahr der Trauer« vieles einfacher erscheint: den ersten Geburtstag und die ersten Weihnachten ohne den geliebten Menschen sowie den ersten Todestag haben die Angehörigen hinter sich. Doch an die Last, die zu tragen sie sich nicht gewünscht hatten, müssen sich Hinterbliebene erst gewöhnen. Die Auseinandersetzung zwischen Verbitterung und Dankbarkeit erfordert Zeit.

»Sorge dich nicht!« sind Worte, die sinngemäß in manch einem Abschiedsbrief stehen. Die Vorstellung, dass die Liebsten nicht traurig sein sollen, nicht leiden nach einem solchen Verlust, zeugt davon, dass sich die wenigsten Suizidenten bewusst sind, welche Konsequenzen ihr Tod nach sich zieht. Einige scheinen gar zu glauben, ihr Abgang erleichtere das Leben der Angehörigen, weil sie sich fortan nicht mehr um die suizidale Person zu kümmern brauchen. Die vorliegenden Geschichten aber zeigen: Die größte Herausforderung beginnt für die Zurückgelassenen erst nach dem Suizid.

Samira Zingaro

Zürich, August 2013

»Niemand weiß, wie mit einem solchen Tod umzugehen.«

Interview mit Eberhard Aebischer-Crettol, Pfarrer/Seelsorger

Hunderte von Hinterbliebenen nach einem Suizid hat der pensionierte Pfarrer Eberhard Aebischer-Crettol begleitet. Er rief Selbsthilfegruppen für Trauernde ins Leben und gilt als ein Pionier der Internet-Seelsorge.

Es gab eine Zeit, da hatte Eberhard »Ebo« Aebischer-Crettol für jede und jeden jederzeit ein offenes Ohr. Mitte der 1990er-Jahre flackerte der Bildschirm seines Computers Tag und Nacht, täglich füllte sich sein Posteingang mit Zeilen von Hilfesuchenden, die um Rat und seine Unterstützung baten. Jahrelang boten der Theo-loge und seine Frau Zurückgelassenen nach Suizid ihren Beistand an, er als Seelsorger via E-Mail, sie per SMS. Heute hingegen ist es nicht einfach, mit ihm in Kontakt zu treten, denn nach über einem Jahrzehnt Seelsorge im Internet fuhr Ebo Aebischer eines Tages seinen Computer herunter, die Schicksale der Hinterbliebenen belasteten ihn zu sehr. Aebischers sind im Telefonverzeichnis nicht mehr registriert, ihre Fußspuren in der virtuellen Welt in den letzten Jahren verblasst. Die Nummer, die im Internet kursiert, ist außer Betrieb. Doch auf eine Postkarte reagiert der Pfarrer und studierte Chemiker.

Aebischers wohnen an begüterter Adresse an der Stadtgrenze zu Bern. Der ehemalige Seelsorger führt den Besuch in den Wintergarten, ein Zierbrunnen blubbert. Im Garten vor dem Haus kniet eine oxydgrüne Bronzestatue in gebeugter Haltung. Ebo Aebischer wägt seine Worte sorgfältig ab. Die ungezählten E-Mails füllen heute Bundesordner in seinem Arbeitszimmer, und der pensionierte Theologe hofft darauf,dass eines Tages ein Doktorand daran Interesse findet.

Ebo Aebischer, gilt Suizid heute noch als ein Tabu?

Sicher nicht mehr so stark wie früher. Die Gesellschaft sieht Suizid zunehmend als eine Möglichkeit an, aus dem Leben zu scheiden. Doch nimmt sich jemand das Leben, glauben viele Menschen, dass etwas in der betreffenden Familie nicht in Ordnung war. Diese Vorurteile, Anschuldigungen und die Angst vor Stigmatisierung existieren nach wie vor und sind der Grund, warum Hinterbliebene eine Selbsttötung oft verschweigen und sich oft auch ›auffällig‹ verhalten: Sie wechseln die Straßenseite, wenn ihnen ein Bekannter entgegenkommt oder gucken in ein Schaufenster, um nicht angesprochen zu werden.Außenstehende spüren diese Art Scham, wissen nicht, wie damit umgehen und vermeiden folglich das Thema.

Sind es nicht gerade die Außenstehenden, die nicht wissen, wie angemessen reagieren und dem Thema oder gar den Hinterbliebenen aus dem Weg gehen?

Dieses Verhalten zeigt sich auf beiden Seiten. Niemand weiß, wie mit einem solchen Tod umzugehen ist.

Was wäre der bessere Weg?

Das Wichtigste erscheint mir, sowohl von Seiten der Hinterbliebenen wie auch von Seiten der Bekannten, aufeinander zuzugehen und den Verlust direkt anzusprechen. Um ein Gespräch und Hilfe zu ermöglichen, sollten auch die Hinterbliebenen versuchen zu sagen: ›Schön, dass wir uns treffen.‹ Schon dieser Satz ist eine Einladung an das Gegenüber, weniger befangen mit den Hinterbliebenen umzugehen. Die andere Person kann diesen Satz aufnehmen und ganz ehrlich sagen: ›Ich bin sprachlos, ich weiß nicht, was sagen.‹ Oft hilft auch einfach eine Umarmung, die zeigt, dass jemand da ist und mitfühlt.

Den meisten Zurückgelassenen fehlt dazu die Energie.

Wenn der Tod ganz frisch ist, stehen die Hinterbliebenen unter einem derart heftigen Schock, dass sie entweder wie in Trance agieren und funktionieren oder völlig apathisch sind. In diesem schweren Zustand bietet es sich für einen Außenstehenden an, ungefragt einen Besuch abzustatten und den Trauernden zu essen oder zu trinken vorbeizubringen. Das empfinden Hinterbliebene normalerweise als sehr wohltuend – auch wenn sie die Geste mitunter in diesem Ausnahmezustand nicht richtig wahrnehmen.

Viele Hinterbliebene zerbrechen endgültig.

Die Resilienz, also die psychische Belastungsfähigkeit, spielt bei solchen Traumata eine zentrale Rolle. Manche Menschen verfügen über eine größere innere Spannkraft, um Schicksalsschläge zu überwinden. Nehmen wir das Beispiel eines Holzstocks. Man biegt ihn, bis er bricht. Das ist je nach Beschaffenheit des Holzes sehr unterschiedlich, und so verhält es sich auch mit unseren Resilienzen. Ein Bambusrohr bedarf einer viel größeren Kraft, um es zu knicken.

Inwiefern unterscheidet sich die Trauer nach Suizid von dem Schmerz, jemanden durch eine andere Todesursache verloren zu haben?

Wenn jemand aufgrund einer Krankheit stirbt, kann sich die Familie mit dem Ableben des Angehörigen beschäftigen – der Abschiedsprozess setzt bereits vor dem Tod ein. Manche erkrankte Kinder trösten nicht selten sogar die Eltern, bevor sie sterben.Verliert jemand bei einem Unfall sein Leben oder stirbt ganz plötzlich, hat dies nichts mit der Familie zu tun.Allen Leuten ist klar: Es ist furchtbar und tragisch, der Lastwagen fuhr rückwärts, sah die Person nicht und überfuhr sie. Die Trauer ist groß, aber nicht schamoder schuldbehaftet, es sei denn, der oder die Gestorbene ist noch sehr jung und die Eltern werfen sich vor, nicht genügend auf ihr Kind aufgepasst zu haben.

Scham und Schuld spielen bei Zurückgelassenen nach Suizid also eine wichtige Rolle?

Ja. Nimmt sich ein Familienmitglied das Leben, dann gerät das Gleichgewicht aus den Fugen. Es tauchen sofort Fragen auf:Wie war das möglich? Warum haben wir nichts gemerkt? Warum hat er oder sie uns nichts gesagt, warum konnten wir nicht auf die Signale achten, die sie oder er ausgesendet hat? Sind wir schuld am Tod? Folgen gegenseitige Beschuldigungen, kann eine Familie gar daran zersplittern. Ich kenne die statistischen Zahlen nicht, aber der größte Teil der Überlebenden hat selbst Jahre nach dem Suizid psychiatrische oder andere Begleitung nötig – das fordert eine Familie heraus.

Was raten Sie Hinterbliebenen, wenn sie ständig um die Warum-Frage kreisen?

Wenn sie wüssten, warum jemand sich das Leben genommen hat, was würde es ihnen bringen? Ich erwähne hier ein mir bekanntes Beispiel eines Botschafters, der sich von einer Brücke stürzte. Er landete praktisch unverletzt, denn er sprang an einer Stelle, an der ihn die Bäume abfederten, und trug nur Schürfwunden davon. Der behandelnde Psychiater fragte ihn, was ihm vor dem Sprung durch den Kopf gegangen sei. Der Botschafter sagte: ›Wenn ich das wüsste.‹ Die Gründe, warum sich jemand umbringt, sind nicht immer klar.

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