Lilly M. Beck - Wer bist du wirklich?

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Die junge Vicky musste schon früh schmerzlich erfahren, dass das Schicksal grausam zuschlagen kann. Davon hat sie sich nie wirklich erholt und trägt Dämonen in sich. Ihr Talent ist aber, Unangenehmes ganz weit nach hinten zu schieben. Wozu die Vergangenheit aufarbeiten, wenn man in der Gegenwart leben kann? Sie konzentriert sich auf das Hier und Jetzt und versucht jeden einzelnen Moment intensiv auszukosten und mitzunehmen. Seit Jahren fokussiert sie sich nur auf positive Dinge und blendet Negatives aus, um sich nicht unnötig belasten. Zeit ist kostbar, und sie will ihr Leben genießen und sich frei fühlen.
Wie für eine junge Berlinerin wohl üblich, gestaltet Vicky ihr Leben abwechslungsreich – auch sexuell. In der lebendigen und pulsierenden Großstadt fällt ihr das natürlich äußerst leicht. Nach der Trennung von ihrem letzten Freund hat sie auch gar keine Lust mehr, sich festzulegen. Viel zu spannend sind die Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn man wachsam, neugierig und aufgeschlossen ist. Die einzige Konstante in Vickys Leben ist ihre Clique. Die Truppe ist Ersatzfamilie, Gang und Aufpasser zugleich, die auch mal mahnend den Finger hebt. Im Grunde erfährt Vicky von ihren Freunden aber stets Rückhalt und wird bei allen ihren wilden Vorhaben unterstützt.
So auch, als sie sich mit ihrer besten Freundin Odette zu Halloween bei einer Sex-Kostümparty bewirbt. Alle tuscheln darüber, dass es sie gibt, aber nie erfährt man, was da wirklich los ist. Vickys Abenteuerlust ist geweckt. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie eine Zusage für die Party erhält. In letzter Zeit sind in ihrem Leben viele seltsame Dinge passiert, die Ablenkung kommt ihr also gerade recht. Ihr neuer Job kostet sie den letzten Nerv und sie wünscht sich einfach nur eine heiße Nacht. Ihre Fantasie schlägt Purzelbäume, denn alles und nichts ist möglich.
Aber Simon, dem heißen Typen, den sie gerade kennengelernt hat, verrät sie besser nicht, was sie vorhat. Wer weiß, wie sich das mit ihm weiterentwickelt. Er gefällt ihr gut. Zumindest vögelt er sie um den Verstand und das kann sich Vicky auf Dauer doch nicht entgehen lassen…

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Er ist sowas von nach ihrem Geschmack. Sie mag seinen Style, dass er so groß ist, seine Ansichten aufs Leben und wie er in sie hineinschaut. Seine Augen sind sehr besonders. Fast wie bei so einem Stimmungsring von früher. Ist er zärtlich und liebevoll, sind sie teddybärbraun. Aber lodert Leidenschaft in ihm auf, verdunkeln sie sich und wirken gefährlich.

Sehr gut. Praktisch. So kann sie auch ein wenig in ihm lesen. Während er alles über sie aufsaugt, hält er vieles über sich zurück und wirkt dadurch sehr geheimnisvoll. Er redet definitiv nicht gerne über seine Vergangenheit. Sie hat das Gefühl, er lasse lieber sie erzählen oder lenke sie mit Küssen ab, um selbst nicht so viel preisgeben zu müssen. Sie hat für sich schon beschlossen, ihm das Spielchen heute zu gewähren. Heute. Falls es ein nächstes Mal geben sollte, wird er dann halt Rede und Antwort stehen müssen. Beim nächsten Mal… Sie lächelt. Das hat es noch nie gegeben. Es hat noch gar nicht richtig begonnen und sie macht sich schon Gedanken über die Fortsetzung. Sie wird aufpassen müssen, ihm nicht mit Haut und Haar zu verfallen.

Vicky hat Odette Bescheid gegeben, wohin sie mit ihm verschwunden ist. Immerhin hängt ihr Zeug noch im Erdgeschoss an der Garderobe. Ihre Freundin covert bei ihren Dates immer für sie. So auch diesmal. Heutzutage ist Vorsicht definitiv besser als Nachsicht. Odette hat über den Chat seinen Namen und seine Nummer bekommen und kann halbwegs beruhigt weiterfeiern. Die Mutti. Aber Vicky ist froh über ihre Fürsorge. Ist ja richtig, dass sie sich Gedanken macht. Wenn man bedenkt, dass Simon und sie sich heute das erste Mal getroffen haben, ist es verrückt, wie nah sie sich ihm schon jetzt fühlt. In den zwei Stunden mit ihm hier draußen hat sie so viele Dinge über sich preisgegeben wie noch nie. Intime Dinge.

Vicky spricht sonst eigentlich nicht über ihr Leben im Allgemeinen und ihre Gefühle im Speziellen. Sie beherrscht das perfekt, das Maskentragen. Immer lächeln und keine Schwäche zeigen. Auch wenn ihre innere Warnglocke ab und an aufschrillt, ist mit Simon irgendwie alles komisch vertraut. Es sind ihre Dämonen, dafür kann er nichts. Sie will den Abend nicht versauen und verbannt sie erst mal in ihrem Herzen nach ganz weit nach hinten. Sie fühlt sich wohl in seiner Gegenwart und beschließt, nur noch zu genießen und einfach egoistisch zu sein. Jetzt gönnt sie sich erst einmal das Sahnestück. Der Plan steht.

Simon schaut nach, ob sie auch fertig ist und stellt die leeren Flaschen auf dem Boden neben ihnen ab. Nanu, kann er Gedanken lesen?

„Wie kommst du eigentlich an diesen ganzen Extraservice?“, will sie wissen, um nicht zu plump zu wirken.

Doch er schüttelt nur den Kopf, tritt nah vor sie und hält ihre Hüften. „Frag mich danach nochmal.“

Seine Art ist frech, aber auf so charmante Art und Weise, dass sie seine Antworten amüsieren und sie unter seinen Lippen dahinschmilzt. Sie küssen sich leidenschaftlich und er hebt sie hoch, setzt sie sich auf die Hüften und dreht sie weg vom Geländer. Er packt sie unter ihren Schenkeln und platziert ihre Beine links und rechts von ihm. Ihr Rock rutscht hoch in ihren Schritt und macht ihr das Sitzen so erst wirklich möglich. Sie umschließt seinen Körper mit ihren Schenkeln und kreuzt die Knöchel unter seinem Hintern. Er trägt sie zur Liege, grinst und gestaltet den Kuss leidenschaftlicher. Ganz behutsam lässt er sie dann auf die weiche, gemütliche Fläche hinunter und folgt ihr in einer fließenden Bewegung. Sie hält sich noch an seinem Hals fest, schaut aber kurz an ihm vorbei und bemerkt, wie wunderschön die sternenklare Nacht ist. Die kleinen Birnen der Lichterkette bewegen sich unter einem leichten Luftzug über ihnen und sehen aus wie tanzende Glühwürmchen.

Vicky wird ganz komisch zumute. Waren das gerade ihre Gedanken? Da wird ihr ja vom Zuhören schlecht. Sie erkrankt wohl gerade an akuter Romantik-Overdose. Schlimme Sache. Das ist nichts für sie. Da muss sie gegensteuern, beschließt sie. Sie küsst Simon gierig und spürt die Hitze in ihrem Körper. Normalerweise wäre es hier draußen Ende September, so spät, viel zu kalt, um draußen zu liegen. Aber es scheint, als wäre hier an alles gedacht worden. Von mehreren Seiten strömt wohlige Wärme auf sie herunter. Selbst, wenn das nicht so wäre, würde er ganz allein dafür sorgen, dass sie nicht friert. Sie will ihn. Jetzt.

Simon stützt sich neben ihrem Kopf auf, knabbert leicht an ihrer Unterlippe und küsst eine verführerische Spur zu ihrem Hals. Gleichzeitig lässt er seine Hand über ihre Schenkel fahren und unter ihren hochgerutschten Rock gleiten.

Er flüstert ihr mit tiefer Stimme zu: „Du und ich, Kleine. Jetzt. Du machst mich verrückt. Sei Mein.“

Atemlos öffnet Vicky ihre Beine weit und signalisiert ihm so ihr Einverständnis. Sie schlingt ihre Arme um ihn und küsst ihn wild und leidenschaftlich. Er nimmt sich viel Zeit, um sie zu verwöhnen. Er ist ein sehr aufmerksamer Liebhaber. Küsst viel und merkt sich, wo sie was besonders gerne mag, um Minuten später für erneute Erregung zu sorgen. Er streichelt sie überall und geht auf Erkundungstour. Ihr ist unglaublich heiß. Sie grinst und zieht sich ihr Shirt über den Kopf aus. Ganz gentlemanlike hilft er ihr, sich von dem Stoff zu befreien und zieht sie dann mit sich hoch und auf seinen Schoß. Sie hören nicht auf, sich zu küssen. Sie lächelt ihn an und lässt seine Hosenträger von seinen Schultern gleiten. Dann öffnet sie geschickt den Verschluss der Fliege und legt sie beiseite.

Er küsst ihr Dekolleté und massiert ihre Brüste durch den schwarzen BH. Sie öffnet langsam, Knopf für Knopf, sein Hemd und zieht die Enden aus seiner Hose. Ihre Finger gleiten sanft unter den Stoff, über seine Schultern und schieben das Hemd von seinem trainierten Oberkörper. Sie lässt ihre Finger und Nägel ganz leicht über seinen Rücken gleiten und küsst ihn ununterbrochen weiter. Lasziv und gierig. Zuerst seine Lippen und dann weiter über seine Haut. Sie küsst ausgiebig seinen Hals. Thront auf ihm. Auf seiner Härte. Sie spürt ihn deutlich durch den Stoff seiner Hose. Hart. Heiß. Sie bewegt ihre Hüften verführerisch und reibt ihre geschwollene Klit an ihm. Gleichzeitig fahren ihre Nägel tiefer über seine Haut. Ein leises, wohliges Stöhnen entfährt seiner Kehle und sie beißt ihm leidenschaftlich ins Schlüsselbein.

„Autsch. Du kleines Biest“, grinst er und schubst sie spielerisch auf die Fläche hinter ihr.

Er grinst breit und legt ihre Arme über ihr ab. „Da liegen lassen“, befiehlt er mit erhobenem Zeigefinger.

Sie lächelt und stimmt belustigt zu: „Jawohl.“

Simon schiebt den Stoff ihres BHs hoch und legt ihn geschickt mehrfach um ihre Handgelenke. Wie Fesseln.

„Das macht er definitiv nicht zum ersten Mal“, stellt Vicky gedanklich fest.

Er küsst sanft ihre Arme und schließlich ihre Seiten hinunter, lässt seine Zunge sanft über die empfindliche Haut gleiten und beherrscht das Spiel perfekt. Seine Lippen widmen sich wieder sanft ihrem Dekolleté, während seine geschickten Finger unter dem Jeansstoff bis unter den Netzstoff ihrer Strumpfhose wandern und ganz leicht über ihr Höschen reiben. Seine Finger streichen mit leichtem Druck den Spalt auf und ab. Ihr Becken bewegt sich direkt leicht mit und reibt so ihre Mitte an seiner Hand.

Er schaut sie gierig an. „Ich kann nicht erwarten, dich zu schmecken.“

Vickys Herz macht einen Satz, in ihrem Unterleib zieht es stark und sie drückt ihr Becken noch williger seiner Hand entgegen.

„Ah, du also auch nicht“, nuschelt er auf ihre Haut.

Sie errötet erneut. Normalerweise ist sie wirklich nicht schüchtern oder zurückhaltend, aber mit Simon häufen sich die Situationen, die neu für sie sind. Seine Art, sie zu verführen, mit ihr zu spielen und dabei auch scheinbar in ihre Seele vorzudringen, ängstigen sie in gewisser Weise. Seit der Trennung von Lio vor drei Jahren hat sie sich sehr exzessiv ausgelebt. One-Night-Stands sind jetzt ihr Ding. Keine Verpflichtungen. Schon gar nicht gefühlsmäßig. Damit fährt sie in Berlin super. Die Großstadt hat viel zu bieten für den „Hunger zwischendurch“. Aber er… Er kommt ihr gefährlich nahe. Jetzt schon. Zu nahe.

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