Peter Langer - Krawattennazis
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„Ich habe einen kleinen USB-Stick für Sie“, fuhr der Unbekannte fort. „Auch damit haben Sie keinerlei Schwierigkeiten. Er enthält lediglich für Sie einige, nun ja, nennen wir es Ideen, welche Meinung Sie bei Debatten, Kabinettrunden und anderen Dingen, in denen Sie Entscheidungsbefugnisse haben, vertreten werden. Eine kleine Arbeitsanweisung, sozusagen. Es gibt auch einige interessante Meinungsansätze, die Sie bei Gesprächen mit dem Bundeskanzler vertreten sollten.“ Westermann fuhr zusammen. „Wie bitte …?“ Er schüttelte verständnislos den Kopf, wollte nicht gehört haben, was er gerade offenbar zu hören geglaubt hatte. „Das ist …“ Er suchte nach Worten. „… unerhört! Wer zum Teufel sind Sie, dass Sie meinen, Sie könnten mir …“ Doch der andere legte beschwichtigend seine Hand auf Westermanns Arm und zischte mäßigend, bevor er mit ruhiger Stimme fortfuhr. „Lieber Herr Westermann, relaxen Sie doch. Noch mal: Wer wir sind, hat Sie vorerst nicht zu interessieren. Und am Ende des Tages werden Sie vielleicht sogar noch froh sein, Teil des Ganzen zu sein.“
Der Mann wartete einen Augenblick ab und sprach dann weiter. „Auch das noch mal: Nichts davon wird Sie mit dem Gesetz in Konflikt bringen, lieber Herr Westermann.“ Er öffnete den Umschlag und entnahm ihm eine Reihe von Fotos. Schwarz-weiß. Grobkörnig und ohne Zweifel aus großer Distanz aufgenommen. „Das hier schon.“ Werheim blätterte sie genüsslich durch, scheinbar nur zu seinem eigenen Vergnügen und mit dem gleichen milden Lächeln, mit dem man Fotos eines besonders schönen, lange zurückliegenden Urlaubs durchblättert. Westermann erkannte das Motiv sofort – es war bei allen Fotos in leichten Varianten das gleiche – und erschrak. Er erinnerte sich an den fernen Moment vor vielen Jahren. Der Junge hatte nichts gesagt. Auch nicht, als ihm, Westermann, die Hand ausrutschte. Und dann noch mal, wieder und wieder. Er war die andere Person auf dem Foto, er war es ganz eindeutig, niemand würde etwas anderes behaupten können. Zwar ein paar Jahre jünger und, nun ja, etwas sportlicher, aber es bestand kein Zweifel. Er würde, sollte er dafür jemals zur Rechenschaft gezogen werden, auch bei einer polizeilichen Vernehmung nicht bestehen. Westermann würde sich keinesfalls herausreden können. Sie waren offenbar damals bereits dabei, wer auch immer sie sein mochten. Und er hatte nichts davon bemerkt. Es war doch nur dieses einzige Mal! Die Lust, Schmerz zuzufügen und die Hilflosigkeit des Jungen auszunutzen, dieses einmalige Gefühl von Macht, es war alles zu stark. Er hatte sich nicht zurückhalten können, hatte noch nie so ein Gefühl des Triumphes gespürt. Und nie, niemals danach, war etwas Vergleichbares mit ihm geschehen. In den Tagen danach hatte sich Westermann vor sich selber geekelt, in seinen dunkelsten Stunden tat er es bis heute. Es hatte nicht viel gefehlt und er hätte das Kind getötet. Was der Junge seinen Eltern erzählt hatte, war nie herausgekommen.
„Wäre doch schade um dieses große politische Talent, meinen Sie nicht auch?“, fuhr Werheim unbekümmert fort, ohne sein Lächeln einzustellen. „Stellen Sie sich mal vor, Herr Westermann: Ihre Frau sieht das. Yvonne, nicht wahr? Wollten Sie ihr nicht gerade ein schönes Geschenk suchen? Oder der Bundeskanzler? Was würde der dazu sagen? Ihr Chef! Oder …“ Wieder blickte er versonnen die Reihe von Büchern an. „… die Damen und Herren der Hauptstadt-Korrespondenz? Nun? Können Sie sich die Schlagzeile vorstellen?“
Westermanns Stimme war ein heiseres Krächzen. Sie wussten sogar, dass er offiziell hier auf Geschenksuche war. Jeder Wille zum Protest war gebrochen. In seiner Magengegend breitete sich Übelkeit aus. „Was wollen Sie, Sie verdammtes Arschloch? Und wer zum Teufel sind Sie?“ Wieder lächelte der andere, die Beleidigung überhörend. Der Blick schien in eine weite Ferne gerichtet. „Wie schon gesagt, wer wir sind, hat Sie erst mal nicht zu interessieren. Sie kümmern sich jetzt um das hier.“ Mit einer einzigen raschen Handbewegung wanderte ein kleiner Gegenstand in Westermanns Hand. Es war der USB-Stick, Westermann fühlte es, ohne hinzusehen. Die Geste war gleichzeitig ein Händeschütteln zum Abschied. Die Aufnahmen verschwanden wieder in der Aktenmappe. Westermann war viel zu benommen, um irgendetwas anderes machen zu können, als passiver Zuschauer der Szene zu sein. „Bis heute Abend um 21 Uhr haben Sie das Ding in Ihren PC gesteckt. Wir sehen das dann, es wird sich bei uns melden. Sie finden, wie bereits gesagt, darauf nichts, was Ihnen schaden könnte, da müssen Sie uns schon vertrauen. Allerdings finden Sie die besagte Liste mit Ideen für Ihre Meinungsfindung. Sieht ganz normal aus, als hätten Sie sich Notizen gemacht. Eines unserer kreativen Nachwuchstalente hat sich sogar die Mühe gemacht, Ihnen zu jedem einzelnen Thema ein paar Presseberichte beizufügen. Sieht wirklich so aus, als wäre das Ihre persönliche Ideenwerkstatt, sogar Ihren Duktus haben wir gut kopiert, für den Fall, dass Sie doch auf dumme Gedanken kommen. Und wenn Sie denken, dass hier gerade etwas stattfindet, gegen das Sie Anzeige erstatten müssten: Nur zu! Sie werden schon sehen, was Ihnen dann blüht. Ansonsten freuen wir uns auf die gute Zusammenarbeit.“ Werheim blickte wieder genüsslich auf die Bücher. „Denken Sie immer dran, lieber Herr Westermann: Es wurden ganze Länder und Ozeane erfunden, wenn es um die Darstellung der eigenen Lebensleistung geht. Denken Sie an Ibn Battuta und lernen Sie von der Weisheit vergangener Forscher!“ Der Mann blickte auf seine Armbanduhr, eine elegante Longines, erhob sich, machte zwei Schritte rückwärts und deutete kurz eine Verbeugung an wie ein Palastdiener, der sich von einem Herrscher entfernt, dann drehte er sich um und verschwand zwischen den Regalreihen, ohne sich ein weiteres Mal umzuwenden. Westermanns Knie waren zu schwach zum Aufstehen, ihm wurde schwarz vor Augen.
Der Mann, der sich Werheim nannte, eilte durch den Hauptausgang und war unter den Arkaden zwischen den Säulen und einer großen Touristengruppe schnell in der Menschenmenge verschwunden. Es war höchste Zeit. Selbst wenn Westermann die Kraft gehabt hätte, ihn zu verfolgen, hätte er ihn rasch verloren und nicht gesehen, wie der Unbekannte die Treppe hinab zum U-Bahnhof Friedrichstraße verschwand. Dort stieg er in eine gerade mit Getöse einfahrende U-Bahn in Richtung Alt-Tegel ein. Alles lief minutengenau nach Plan. Geduldig wartete er, bis sich das Knäuel der Wartenden von den Aussteigenden gelöst hatte, und bestieg dann selbst den gelben Waggon. Drinnen musterte er aufmerksam die dort sitzenden Fahrgäste. Am Ende des Wagens nahm ein Mann mit Frank-Sinatra-Hut und großer Sonnenbrille seine Tasche von Sitz gegenüber und nickte ihm zu. Es waren noch reichlich andere Sitzplätze frei, doch Werheim setzte sich auf den angebotenen Platz. Der U-Bahn-Zug hielt an der nächsten Station und das Spiel des Aus- und Einsteigens von Fahrgästen wiederholte sich, als Werheim eine Berliner Morgenpost aus der Aktenmappe nahm und sie aufschlug. Sie hatten diese Geste abgesprochen. Schließlich kündigte ein Gong und eine blechern klingende Lautsprecherstimme die Einfahrt in die Haltestelle Naturkundemuseum an. „Er hat angebissen“, sagte Werheim tonlos. Sein Gegenüber reagierte nicht. Werheim sah sein eigenes Spiegelbild in den großen dunklen Brillengläsern. Augenblicke vergingen. Dann sprach der Mann schließlich doch. „Gut. Steigen Sie hier aus. Machen Sie sich unsichtbar.“ Die Aktenmappe wechselte ihren Besitzer. Nach einem weiteren Augenblick, als Werheim bereits im Aufstehen begriffen war, fügte der andere noch hinzu: „Gute Arbeit. Wenn wir Sie wieder brauchen, lassen wir es Sie über den üblichen Kanal wissen. Die Uhr können Sie behalten“ Werheim nickte, wandte sich der sich mit einem Druckluftzischen öffnenden Tür zu und stieg aus. Sein Job war getan. Helles Tageslicht und tobender Straßenverkehr umfing ihn, als er die Treppen aus dem U-Bahn-Hades zur Chausseestraße hochstieg. Eigentlich war dies nur eine Verlängerung der Friedrichstraße. Doch Werheim, der in Wirklichkeit Bertram Kortes hieß und alles andere als das war, was er gerade dargestellt hatte, kam es vor, als wäre es eine andere Stadt. Er blieb kurz stehen. Jetzt einen Espresso. Am liebsten noch einen kleinen Schluck von irgendetwas Hochprozentigem. Er wollte versuchen, nun zunächst an die schöne Summe Geld zu denken, die ihm für sein kleines Bühnenstück, das er gerade abgeliefert hatte, bereits vor zwei Tagen überwiesen worden war. Vielleicht würde er sich von dem Geld den großen Atlas historischer Seekarten gönnen, den er sich von seinem normalen Gehalt als Kleinkünstler und gelegentlicher Filmstatist niemals würde leisten können, denn das war er tatsächlich auch in der Wirklichkeit: Ein Liebhaber klassischer Reiseberichte und antiker Karten. Wenn er die Uhr versetzte, in deren Besitz er nun überraschend gekommen war, kam bestimmt noch viel mehr zusammen. Er hatte keine Ahnung, was auf dem Markt für so einen Wecker zu erzielen war. Es war ja schließlich für eine Sache, der er sich problemlos mit seiner Meinung anschließen konnte, soweit er darüber Bescheid wusste, oder etwa nicht?
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