Andrea Hensgen - Der Papst kommt

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Kolja, Mitte fünfzig, nüchtern, welterfahren, trifft ein in einer Stadt, die sich auf den Besuch des Papstes vorbereitet. Das Ereignis treibt die Gemüter seiner neuen Bekannten um. Irritiert von ihren religiösen Bekenntnissen in seinen Augen nichts anderes als verquere Sehnsüchte, zu engen Lebensbahnen geschuldet – zieht er sich zurück. Nur Simona durchbricht diese Abwehr. Mädchenhaft in ihrer Suche nach sich selbst zeigt sie Kolja ohne Scheu ihr Bedürfnis, ihm nahe zu sein. Er überlässt sich ihren Avancen und gefällt sich dabei in der Rolle des stolzen Fremden. Zu spät begreift er, der sich von so vielem fernhalten wollte, wie weit er längst in ein Beziehungsgeflecht verstrickt ist, dem sich keiner mehr unbeschadet entziehen kann. Die Ereignisse nehmen ihren dramatischen Lauf, bis sich enttäuschte Hoffnungen gewaltvoll entladen. Ein Roman über die Begegnung zweier Menschen und zugleich ein Versuch, einige der vielen Formen zu fassen, in denen sich gegenwärtig die Suche nach Gott niederschlägt.

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An den Wochenenden, an denen Kolja bislang tagsüber zuhause war, lag der Platz wie ausgestorben da. Wahrscheinlich ­haben die Kinder, deren Eltern vor Jahren die Einrichtung des Spielplatzes in Gang brachten, dieses Wohnkarree längst verlassen. Im Eingangsflur und auf der Treppe ist Kolja ein paar Mal älteren Leuten begegnet und Nomaden von seiner Sorte.

Zwei hohe Eisentore an den beiden Längstseiten des Karrees versperren mit Beginn der Dunkelheit Fremden den Zugang zu dem Hof.

Kolja hält inne, lehnt sich an das Tor und sucht mit den ­Augen tief in dieses Schwarz einzudringen. Hunderte von Menschen schlafen nun in den Zimmern in den Wohnungen in den vier Seiten des Karrees. Gäbe es einen Ort, der stumm umfasste, wovon die Schlafenden sich nun endlich lösen in der Nacht, könnte es dieser verlassene, finstere Hof sein, in dem es niedersänke, zur Ruhe käme, dieser unentwirrbare Rest, den man am Ende des Tages mitnimmt in den Schlaf.

Die Kunsthalle

Simonas Sohn öffnet die Tür. Stöpsel baumeln von seinen Schultern, auch ansonsten enttäuscht er nicht hinsichtlich der üblichen Attribute eines knapp Neunzehnjährigen. Die Haare fallen tief in die Stirn, bis über die halb geschlossenen Augen, am Kinn ein weicher, dunkler Flaum, die Hose hängt tief unter den Hüften, und ein lapidares „’n Abend, da geht’s lang!“ weist Kolja den Weg.

Da packt ihn der Übermut, mehr aus dem Kerl herauszuholen.

„Guten Abend. Mein Name ist Kolja. Was hörst Du denn gerade?“

Mit dem Kinn weist Kolja auf die Stöpsel, in dem Jungen pfeift alles zur Abwehr.

„Kennen Sie nicht.“

Mehr wird er nicht sagen.

„Und Du spielst Tennis?“

Koljas Blick springt zu dem Schläger in einer Hülle, die hinter dem Jungen zwischen Stiefeln und Regenschirmen klemmt.

„Nö, der gehört Fritz!“

„Und Du, machst Du was Richtung Sport?“

„Ich schwimme.“

„So richtig, ich meine wettkampfmäßig in einem Verein?“

„Ja.“

„Und, bist Du gut?“

„Bin zufrieden.“

„Lucca heißt Du, stimmt’s?“

„Perfekt.“

Nach wie vor steht Kolja auf der Schwelle der Tür, der Junge hält den Griff in der Hand.

„Machst Du auch Musik?“

„Waren Sie früher mal Vertreter oder was?“

Kolja grinst.

„Nicht schlecht! Nein, kein Vertreter, wollte Dich bloß ken­nen­lernen.“

„Hätte ich dann einfach gesagt, an Ihrer Stelle.“

„Du kannst mich ruhig duzen!“

Jetzt grinst der Junge.

„Ach, ich bin etwas scheu bei Fremden.“

Einverständnis umschließt die beiden, Lucca tritt zur Seite und Kolja in den Flur.

„Willst jetzt sicher mein Zimmer checken, was?“

Für das Kind, als das ihn alle noch bis vor vier, fünf Jahren nahmen, hat Lucca einen riesigen Seehund am Kopfende des ­Bettes liegen lassen. Dessen breiter Rücken dient ihm offenbar als ­Kissen. Seine Kinderbücher füllen ein ganzes Regalbrett, werden ­gehalten von einer hohen, weißen Kerze mit einer senkrecht verlaufenden Inschrift in roten Wachsbuchstaben. An der Wand zwei dunkle Poster mit Gitarre spielenden Jungs, jede Menge Auszeichnungen für gewonnene Turniere und eine Weltkarte mit leuchtend roten Markern drauf.

„Warst Du da überall schon?“

„Nö, aber da will ich hin.“

„Ja, kann ich Dir nur zu raten, die Welt anzuschauen.“

„Meine ich nicht. Da werden überall geile Gebäude von mir stehen, ich werde mal Architekt!“

In Koljas Rücken betritt Simona das Zimmer und das Gespräch bricht ab.

Gegenüber einem anderen als Fritz hätte es den Beginn des Abends vermutlich eher beschwert als in Schwung gebracht, dass Kolja gerade gelang, was dem Hausherrn seit Monaten verwehrt ist, das Zimmer des Sohnes seiner Freundin zu betreten.

Fritz nimmt es als erneute Bestätigung. Mithin hat Kolja nicht nur gleich an diesem ersten Abend seine eigene Neugierde gereizt und tags darauf mit Simona einen schönen Sonntagmittag verbracht, sondern sogar Lucca auf Anhieb für sich gewinnen ­können.

Wie er mit den Flaschen seiner Bar an dem Nebentisch hantiert und guter Laune diese und jene Anekdote zum Besten gibt, trägt Fritz es zur Schau, seinen Stolz darauf, dass dieser Fremde heute Abend mit am Tisch sitzt. Kolja ist noch unentschieden, wer von beiden es angetrieben hat, ihn einzuladen, und welche Absicht Fritz oder Simona oder die beiden im Einverständnis miteinander damit verfolgen.

Ein weiteres Ehepaar wurde eingeladen, vermutlich aus Sorge, für alle Fälle genügend interessanten Gesprächsstoff bereitzuhalten. Oder hat Kolja diese beiden Simona zu verdanken, ihrer Scheu, Fritz und ihm alleine gegenüberzusitzen?

Ein Mann Anfang sechzig, der es zu was gebracht im Leben, trotz oder wegen seiner knorrigen, alles andere als jovialen ­Haltung. Unverhohlen mustert er Kolja, mit einer ihm wahrscheinlich zur Gewohnheit gewordenen Selbstgefälligkeit, nach jahrelanger ­Taxierung seiner Mitarbeiter. Die Frau an seiner Seite schiebt derweil das Besteck rund um ihren Teller hin und her. Was sie ­anfangs an ihm bewunderte, seine unzugänglich-herbe Männlichkeit, wird sie seit Jahren abzudämpfen wissen, in vermittelnden Gesprächen mit den Kindern und seinen Angestellten. Es lohnte nicht, ihm gegenüber darüber ein Wort zu verlieren oder gar ­einen Streit zu riskieren.

„Friedel und Eva, unsere Nachbarn“, so wurden sie Kolja von Fritz vorgestellt.

Kaum sind die Teller abgetragen, setzt Friedel das Thema, als setze er es auf den leeren Tisch. Es wird sich bald erschöpft ­haben, nach ein paar lapidaren Sprüchen, schon allein, um den ­stummen Gast nicht zu langweilen. Koljas Blick schweift durch das Zimmer. Großformatige Kunst aus Afrika, in dunklen, erdigen Farben, dazwischen einige streng stilisierte schwarz-weiße Masken. Vom Boden wachsen Stapel von Büchern die Wände hoch, Simona wird sie angeschleppt haben.

Friedel lässt seine Hand auf die Tischplatte fallen, Kolja schreckt auf.

„Das wird den Leuten erst die Augen öffnen, was der Staat für die Kirche zahlt, wenn sie es so weit treiben, dass die Stadt für die Kosten aufkommen soll.“

Friedel schnauft.

„Das läuft hier nicht, Fritz. Das winken die Karlsruher nicht einfach durch, wenn die Stadt den ganzen Aufwand für diesen Ein-Tages-Besuch bezahlen soll! Nach Plan verbringt der im Ganzen keine vollen vier Stunden hier.“

„Sie werden es zum Staatsbesuch erklären, und schon sind sie fein raus, immerhin reist er ja auch als Oberhaupt des Vatikans an.“

Simona seufzt, sieht Kolja entschuldigend an und fasst Fritz am Arm.

„Vielleicht sollten wir Kolja ...“

„Ja, klar, aber das wissen Sie doch sicher mittlerweile, dass es Leute gibt hier in der Stadt, wie Friedel, die nicht einsehen ­wollen, warum die Karlsruher für diesen Besuch eine Menge Geld ­bezahlen sollen, wo tatsächlich andere, sinnvollere Aufgaben warten, für die der Stadt seit Jahren die Mittel fehlen.“

Fritz wendet sich wieder Friedel zu, mit einem Lächeln, das ein starrsinniges Kind begütigen würde.

„Und was sagst Du dazu, dass es mittlerweile eine Bürgerinitiative gibt, die auf dem Turmberg ein Windrad aufstellen will, mit Engelsflügeln, um den Papst angemessen zu begrüßen?“

„Wie, für immer, zur Stromerzeugung oder was?“

„Klar, und zur ewigen Erinnerung an den Besuch des Papsts.“

„Früher waren es die Kreuzzüge, diese Christen können wohl nicht anders als gewaltsam zu missionieren.“

Friedel wischt sich mit einer Serviette den Schweiß von der Stirn, in diesem Augenblick beugt sich Simona über den Tisch. Dieselbe Goldkette, wieder fällt sie von ihrer Brust hinab, und das Leuchten der Kerze funkelt darin.

„Kolja muss ja denken, außer dem Papst hätten die Karlsruher keinen Geprächsstoff mehr.“

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