Lorenz Peiffer - Emanuel Schaffer
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In dieser Situation entschied sich die Familie, ins deutschsprachige Saarbrücken weiterzuziehen. Das Saarland war gemäß dem Versailler Vertrag seit 1919 deutsches Gebiet unter Verwaltung des Völkerbundes als Treuhänder. Am 3. August 1934 kam Familie Schaffer in Saar brücken an und wohnte zunächst in der Bahnhofstraße 19. Die Bahnhofstraße war die größte Einkaufsstraße der Stadt mit einem hohen Anteil jüdischer Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte. Ohne die zahlreichen Geschäfte jüdischer Eigentümer wäre die „Entwicklung der Bahnhofstraße zu einer mondänen Einkaufsstraße […] kaum vorstellbar“ gewesen. Vielleicht war der Geschäftsmann Moses Schaffer aufgrund des „regen jüdischen Lebens“ 21in der Saarmetropole zu der Überzeugung gelangt, dass hier ein sicherer Aufenthaltsort für sich und seine Familie sein konnte, wo er für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgen konnte und seine Kinder wieder die deutschsprachige jüdische Religionsschule der Gemeinde besuchen konnten. Aber auch im Saarland war die nationalsozialistische Machtübernahme im deutschen Reich nicht ohne Folgen geblieben.
Wenngleich das Saarland und damit auch Saarbrücken zu der Zeit noch immer Mandatsgebiet des Völkerbundes waren und praktisch unter französischer Verwaltung standen, war die Stimmung „schon stark nationalistisch aufgeheizt mit Sympathie und vorauseilendem Gehorsam gegenüber NS-Deutschland“ 22. Am 28. August zog die Familie in den Saarbrücker Stadtteil Malstatt und dort in die Wilhelm-Meyer-Straße 1. Bereits wenige Monate, nachdem sie in Saarbrücken angekommen war, meldete sie sich am 26. November wieder ab. „In der Kartei ist Polen als neuer Ort angegeben“. 23Wenige Wochen später, am 13. Januar 1935, votierten 90,5 Prozent der saarländischen Bevölkerung im vom Versailler Vertrag bestimmten Volksentscheid über die Zukunft des Gebiets für den Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland. Die „Heimkehr der Saar“ erfolgte am 1. März 1935. Unmittelbar danach setzten in dem neu geschaffenen Gau Saarland unter dem Gauleiter Josef Bürckel die nationalsozialistischen Gleichschaltungs- und rassistischen Verfolgungsmaßnahmen ein. Wie zwei Jahre zuvor hatte Moses Schaffer rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und floh erneut mit seiner Familie vor dem nationalsozialistischen Terror. Wäre die Familie im Saarland geblieben, wäre sie bereits im Oktober 1940 auf Befehl des Gauleiters mit den saarländischen und pfälzischen Juden in das südfranzösische Lager Gurs deportiert worden und später nach Auschwitz.
Emanuel Schaffer war zu diesem Zeitpunkt gerade elf Jahre alt. In Saarbrücken hatten er und seine Schwestern in der kurzen Zeit ihres Aufenthalts die jüdische Schule besuchen können. Sie konnten sich wieder in einer Sprache verständigen, die sie beherrschten. Aber auch das war nur ein kurzes Intermezzo.
Ob die Familie Schaffer nach dem 26. November 1934 direkt nach Polen gereist ist, muss offenbleiben. Die nächsten Jahre liegen komplett im Dunkeln. In den verschiedenen kurzen biografischen Beiträgen über Emanuel Schaffer werden unterschiedliche Jahreszahlen genannt, wann die Familie in ihre alte polnische Heimat zurückgekehrt ist: In einem Interview mit dem „Virtuellen Schtetl“ sagte Emanuel Schaffer, dass der Vater Moses Schaffer nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im März 1936 in das entmilitarisierte Rheinland entschieden habe, nach Porohy/Polen zurückzukehren. 24Auch Piorr datiert die Rückkehr „ins ostpolnische Galizien“ auf das Jahr 1936. 25Borggraefe 26und Lämmer sprechen von einer Ausweisung „als polnische Staatsbürger in ihr Hei-matland“ 1937 27und auch Schleicher datiert die Rückkehr „nach Drohobycz“ auf das Jahr 1937. 28Vorsichtiger in der Datierung ist Schröder, die die Rückkehr der Familie nach Polen auf „1936 oder 1937“ legt. 29Lediglich in einem Schreiben des Regierungspräsidenten Münster vom 8. April 1960 zu dem Antrag von Emanuel Schaffer auf Gewährung von Entschädigung wird festgehalten: „[…] bis sie am 26.11.1934 nach Stanisławów/Polen, wo die Erblasser im Jahre 1919 die Ehe geschlossen hatten, zurückgekehrt sind“. 30In seiner eidesstattlichen Erklärung vom 28. Februar 1965 bestätigt Marian Nadel, ein ehemaliger Nachbar aus Drohobycz, dass die Familie Schaffer bereits „im Jahre 1934 oder 1935“ nach Polen zurückgekommen sei. 31Da das einzige vorliegende amtliche Dokument aus Saarbrücken die Abreise aus der Stadt für den 26. November 1934 ausweist, ist davon auszugehen, dass die Familie Schaffer spätestens zu Beginn des Jahres 1935 wieder in Polen wohnte.
Für Emanuel Schaffer und seine Schwestern bedeutete die Flucht nach Galizien keineswegs die Rückkehr in ihre alte Heimat. Ihre Heimat war Recklinghausen, wo sie neun Jahre ihrer Kindheit und Jugendzeit verbracht hatten. Sie waren mit der deutschen Sprache aufgewachsen, die polnische Sprache und auch das Leben in einem Shtetl waren ihnen fremd. Eine Fortsetzung ihrer schulischen Laufbahn war unter diesen Umständen zunächst ausgeschlossen. „Ich brauchte eineinhalb Jahre, meine Schwestern sogar noch etwas länger, bis wir so gut polnisch konnten, daß uns die Schule aufnahm“. 32Vermutlich kam eine jüdische Schule, wo auf Jiddisch gelehrt wurde, für die Schaffers nicht infrage. Emanuel besuchte vom Ende des Jahres 1936 bis August 1938 die Volksschule in Stanisławów und im Anschluss von 1938 bis 1941 die technische Mittelschule in Drohobycz.
Nachdem die deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 Polen überfallen hatte, lebten die Schaffers in der von der Roten Armee besetzten Region in relativer Sicherheit. Am 23. August 1939 hatten die Sowjetunion und Nazi-Deutschland einen Nichtangriffspakt geschlossen (Hitler-Stalin-Pakt), der einerseits dem Deutschen Reich die Neutralität der Sowjetunion bei einem Krieg Deutschlands mit Polen und den Westmächten zusicherte und andererseits u. a. Ostpolen zum sowjetischen Interessengebiet erklärte. Am 17. September 1939 begann die sowjetische Armee mit der Besetzung Ostpolens. Die Schaffers lebten damit zwar unter sowjetischer Besatzung, waren aber noch geschützt vor der antisemitischen Verfolgung durch die Deutschen. Aber auch unter der sowjetischen Besatzung war das jüdische Alltagsleben in Galizien geprägt von politischen Restriktionen. Prominente Juden der Stadt wurden als Kapitalisten verhaftet und in die Sowjetunion deportiert. 33
In Drohobycz konnte Emanuel Schaffer endlich wieder seiner Leidenschaft Fußball nachgehen. Er wurde Mitglied der Fußballmannschaft des jüdischen Klubs Betar Drohobycz, einem Klub der revisionistischzionistischen Jugendbewegung, der sich 1910 gegründet hatte. 34Ein Bild aus dem Jahr 1939 zeigt ihn im Kreis seiner Mannschaft (obere Reihe, Dritter von links). 25 Jahre später teilte er einer israelischen Zeitung mit, dass er als 16-Jähriger eigentlich nicht spielberechtigt gewesen sei und deswegen für ihn ein fingierter Spielerausweis unter einem falschen Namen ausgestellt wurde. 35

Emanuel Schaffer bei Betar Drohobycz.
Quelle: Virtuelles Shtetl
Der Pakt mit Stalin hatte es Hitler ermöglicht, ohne Angst vor einer zweiten Front die Beneluxstaaten zu überfallen und zu besetzen sowie in Frankreich und in Teilen Skandinaviens einzumarschieren. Die Sowjetunion erweiterte ihr Einflussgebiet durch die Eroberung und Besetzung des Baltikums, Bessarabiens und der Nord-Bukowina. Hitler war der Überzeugung, dass sich der Kampf um die Hegemonie über Europa jedoch nicht im Krieg gegen die Westmächte entscheiden würde, sondern im „Krieg um den Lebensraum“ gegen die Sowjetunion. Am 18. Dezember 1940 wies er in seiner „Weisung 21“ die deutsche Militärführung an: „Die deutsche Wehrmacht muss darauf vorbereitet sein, auch vor Beendigung des Krieges gegen England Sowjetrussland in einem schnellen Feldzug niederzuwerfen (Fall Barbarossa)“. 36Der geplante Krieg gegen die Sowjetunion war für Hitler von Beginn an ein rassenideologisch motivierter „Vernichtungskrieg“, wie er in einer Geheimrede am 30. März 1941 den 250 anwesenden Generälen, die die rund drei Millionen Soldaten des Ostheeres befehligen sollten, deutlich machte. Unmittelbar vor dem Angriff auf die Sowjetunion wurden die Soldaten mit einem „Kommissarsbefehl des Oberkommandos der Wehrmacht“ auf die Kriegsführung im Osten ideologisch eingestimmt. Danach verlange der Kampf gegen den Bolschewismus „als Todfeind des nationalsozialistischen Volkes“ ein „rücksichtsloses und energisches Durchgreifen“ und die „restlose Beseitigung jedes aktiven und passiven Widerstandes“. Da im NS-Sprachgebrauch „Bolschewist“ und „Jude“ auswechselbar waren, bezogen sich diese Verhaltensrichtlinien quasi automatisch auch auf den „Kampf“ gegen Juden. 37
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