Lorenz Peiffer - Emanuel Schaffer
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Emanuel Schaffers Mutter Hela Schaffer, geb. Odze-Tuch (geb. 23.06.1898) stammte aus Drohobycz, sein Vater Moses Schaffer (geb. 16.07.1893) aus dem benachbarten Porohy. Seine Eltern hatten 1918 geheiratet, am 17. Januar 1920 wurde die älteste Tochter Cila geboren, ein Jahr später am 18. Januar 1921 Salka.
Drohobycz war in der damaligen Zeit eine kleine Stadt in Ostgalizien mit einer multiethnischen Bevölkerung und gehörte zur 1918 gegründeten Zweiten Polnischen Republik. Polen, Ukrainer und Juden prägten das Stadtbild und das Alltagsleben der Kleinstadt. Mit nahezu 40 Prozent stellten die Juden die größte Bevölkerungsgruppe. Bis kurz vor der Geburt von Emanuel tobte um die Stadt herum der Kampf zwischen der kurzlebigen Ukrainischen Republik und Polen. Geprägt war das jüdische Leben im Weltkrieg wie auch zur Zeit der anschließenden Kämpfe von Unruhe und Pogromen. Es handelte sich schließlich um eine Region im Herzen der „Bloodlands ,“ die Timothy Snyder so eindrucksvoll geschildert hat. 5Für die jüdischen Bewohner dieser Region assoziierte sich historisch der Begriff Antisemitismus entsprechend eher mit Polen oder der Ukraine als mit Deutschland.

Moses und Hela Schaffer.
Quelle: Virtuelles Shtetl
Zentrum des jüdischen Lebens war die 1865 eingeweihte Synagoge, seinerzeit die größte Synagoge Polens. Die Wirtschaft der Stadt profitierte in Friedenszeiten von größeren Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Umgebung. Die Ausbeutung dieser Bodenschätze brachte viele Bewohner in Lohn und Brot. So auch Moses Schaffer, er war als Manager bei einer Erdölfirma tätig. Geschäftliche Beziehungen hatten ihn 1922 für einige Monate nach Deutschland geführt.
Warum er sich entschied, mit seiner Familie im Jahr darauf nach Deutschland zu gehen, liegt im Dunkeln ebenso wie die Entscheidung, sich zunächst in Hüls niederzulassen. Die sich abzeichnende wirtschaft-liche Krise in der Ölindustrie und die antisemitischen Attacken gegen die jüdische Bevölkerung in Galizien können ein Grund gewesen sein. 6Jedenfalls entschieden sich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs viele Juden in den von Deutschland und Österreich-Ungarn abgetretenen Gebieten, nach Deutschland oder nach Österreich auszuwandern. Als die junge Familie Schaffer nach einigen Jahren in Hüls 1927 nach Recklinghausen kam, fand sie eine sehr aktive jüdische Gemeinde vor. Zahlreiche jüdische Vereine sorgten für ein vielfältiges und abwechslungsreiches Gemeindeleben. 71925 lebten in der Stadt 451 Juden. Vor allem durch die Zuwanderung „vornehmlich orthodox orientierter Juden“ aus Osteuropa war die Gemeinde vorübergehend auf ca. 700 Mitglieder angewachsen, erreichte jedoch 1930 mit 452 Mitgliedern wieder ihren alten Stand. 8Ihre Gottesdienste feierte sie in der am 26. August 1904 eingeweihten neuen Synagoge an der Hedwigstraße (später Limperstraße)/ Ecke Westerholterweg. 9Unmittelbar in der Nähe der Synagoge, Am Steintor 5, befand sich die einklassige jüdische Volksschule, die auch Emanuel Schaffer und seine Schwestern besuchten. Emanuel wurde 1929 eingeschult. Gemeinsam mit seinen drei Schwestern – die jüngste Schwester Rosa kam am 19. August 1929 in Recklinghausen zur Welt –, wuchs er mit der deutschen Sprache auf, die seine Muttersprache werden sollte. Deutsche Staatsbürger wurden Moses Schaffer und seine Familie nicht, ein Antrag auf Einbürgerung hätte erst 15 Jahre nach der Einwanderung gestellt werden können.
In Recklinghausen bezog die Familie in der Paulusstraße 28 eine geräumige Vier-Zimmer-Wohnung. In dem Haus hatte Vater Schaffer gleichzeitig die Geschäftsräume seiner Firma „Menschenfreund“ 10, ein Abzahlungsgeschäft für Möbel und Konfektion, dessen Teilhaber er war. 11Das Geschäftsmodell von Abzahlungsgeschäften bestand darin, Waren gegen Ratenzahlung zu verkaufen. Geliefert wurde sofort, das Eigentum ging aber erst mit Begleichung der letzten Rate auf die Käufer über. Einer ehemaligen Mitbewohnerin des Hauses, Clara Huissen, zufolge hieß die Firma von Moses Schaffer entweder „Schaffer & Schüssler“ oder „Schüssler & Schaffer“. Das Unternehmen hatte noch „mehrere Handelsvertreter angestellt“. Die Wohnung der Schaffers war bürgerlich eingerichtet. Der Mietpreis betrug „100,— RM monatlich“, ein für die damalige Zeit stattlicher Preis für eine Wohnung. Der gehobene Lebensstil der Familie drückte sich – so Frau Huissen – darin aus, „daß Frau Schaffer seinerzeit schon sehr gut gekleidet war (Pelzmantel – Brillantringe u. sonstiger Schmuck)“. Hinter diesem Rückblick der guten Nachbarin auf eine Zeit, die bereits fast 40 Jahre zurücklag, verbirgt sich allerdings ein typisches antisemitisches Klischee. 12Offensichtlich hatte sich die Familie in kurzer Zeit gut in Recklinghausen etabliert und es zu einem gewissen Wohlstand gebracht.
In Recklinghausen entdeckte Emanuel Schaffer schon als Kind seine Leidenschaft für das Fußballspielen. Auf dem Schulweg „kickte er mit allem, was ihm im Weg lag“, was dazu führte, so Schaffer später in einem Interview, dass es „zu Hause […] dann oft Ärger wegen der kaputten Schuhe [gab]“. 13Einer seiner früheren Spielkameraden, mit dem er den Religionsunterricht besuchte, war Rolf Abrahamsohn. „Emanuel Schaffer war ein Fußballverrückter. Wir waren damals nicht die Frömmsten und haben lieber Fußball gespielt, als zum Religionsunterricht zu gehen, der vom Rabbiner Auerbach erteilt wurde“. 14
Schon in dieser Zeit wurde er wohl von seinen Freunden nur „Eddy“ gerufen. Dieser Name sollte bis zu seinem Tode sein deutscher Rufname bleiben. Sein jiddischer Rufname war jedoch „Mundek“, die geläufige Abkürzung für Emanuel. In Israel nannten ihn seine Freunde „Munsek“.
Flucht zurück nach Drohobycz
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 in Deutschland veränderte das politische und gesellschaftliche Klima auch in Recklinghausen grundlegend. Der Antisemitismus wurde zur Staatsdoktrin. Aus ehemals angesehenen jüdischen Bürgern wurden jetzt „Staatsfeinde“, für die in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft kein Platz mehr war. Der Status der nicht-deutschen Juden im Lande war noch prekärer. Der im Jahr 1922 gegründeten NSDAP-Ortsgruppe in Recklinghausen war es zwar erst im Jahr 1930 gelungen, nennenswerte Wahlerfolge zu erzielen, sie machte dann aber schnell durch Groß-kundgebungen und SA-Umzüge auf sich aufmerksam. 15Am Abend des 30. Januar 1933 demonstrierte sie auf dem Recklinghäuser Marktplatz mit einer „vaterländischen Kundgebung“ ihre Machtansprüche. Wenige Wochen später folgten die ersten antisemitischen Maßnahmen: das Verbot des rituellen Schächtens und die Veröffentlichung einer „Liste mit 84 Geschäften jüdischer Inhaber“ in der örtlichen Presse. Die antisemitische Hetze erreichte deutschlandweit ihren ersten Höhepunkt am 1. April 1933. SA-Wachen postierten sich vor den Geschäftseingängen und Arztpraxen jüdischer Inhaber, Spruchbänder wie „Deutscher, kauf nicht bei Juden! Wer bei Juden kauft, ist ein Volksverräter!“ waren quer über die Einkaufsstraßen gespannt. 16
Moses Schaffer erkannte sehr schnell, dass es für seine Familie in dem neuen nationalsozialistischen Deutschland keine Zukunft mehr gab. Am 4. April 1933 flüchtete er mit seiner Familie aus Recklinghausen 17nach Metz, wo sie drei Tage später ankamen und zunächst in der Rue Pasteur 20 wohnten. In den nächsten Monaten wechselten sie zweimal ihre Unterkunft, blieben aber in der Rue Pasteur. 18Vater Moses Schaffer war bereits wenige Tage vor der nationalsozialistischen Machtübernahme nach Metz gereist und dort ab dem 25. Januar 1933 offiziell gemeldet, um sich nach einer entsprechenden Arbeit und vor allem nach einer Wohnung für seine Familie umzusehen. 19In Recklinghausen hatte sich schon länger abgezeichnet, dass er sein Abzahlungsgeschäft nicht erfolgreich würde weiterführen können, da er „von Schuldnern bedroht wurde – und oftmals von denen, welchen er gerade großzügig Kredit eingeräumt hatte“. 20Wie die Familie in Metz ihren Lebensunterhalt sichern konnte, ist nicht bekannt. Moses Schaffer hatte wohl versucht, auch in Metz ein Abzahlungsgeschäft aufzubauen – aber ohne großen Erfolg. Für die vier Kinder war die Flucht in das französische Metz ein tiefer Einschnitt in ihrem noch so jungen Leben. Herausgerissen aus ihrer gewohnten Umgebung und aus ihrem vertrauten Freundeskreis, mussten sie jetzt in einem Land leben, dessen Sprache sie nicht verstanden. Seitdem Elsass-Lothringen 1918 wieder zu Frankreich gehörte, war dort die deutsche Sprache im Erziehungssystem tabu. Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse gingen Emanuel Schaffer und seine zwei älteren Schwestern in Metz nicht in die Schule.
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