Josef Nussbaumer - Unser kleines Dorf
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Bislang war nur von der durchschnittlichen Entwicklung in ganz Globo die Rede, die aber bekanntermaßen nichts über Details aussagt. Was aber die Verteilung des „Dorfkuchens“ auf einzelne Weiler betrifft, ist zu betonen, dass sie ausgesprochen ungleich und daher möglicherweise ungerecht ausfällt, wobei auch dieses Phänomen erst während des Anthropozän in relevantem Ausmaß aufgetreten ist. Die größte Differenz zeigt sich in Globo heute zwischen den Weilern Nordamerika und Afrika: Im reichen Weiler Nordamerika steht jedem Menschen das Zwanzigfache dessen zur Verfügung, was die Menschen im armen Weiler Afrika im Durchschnitt haben. Dabei ist auch innerhalb der Weiler die Verteilung ungleich: Unter den 5 Menschen in Nordamerika ist 1 Mann, dessen Einkommen das Zwei- bis Dreifache des nordamerikanischen Durchschnitts beträgt, während unter den 13 Menschen in Afrika 5 sind (4 davon wahrscheinlich Frauen), deren Einkommen nur ein Drittel des afrikanischen Durchschnitts ausmacht. Ein ähnliches Bild würde sich bei einem Vergleich zwischen den Weilern Europa und Afrika bieten.

Der Weiler Afrika ist dabei während des Anthropozän im Hinblick auf die Wohlstandsentwicklung am weitesten „abgehängt“ worden, doch auch der Weiler Asien hat zeitweise schwere Rückschläge erlitten: Betrug der Anteil Asiens am gesamten Dorfprodukt um 1820 noch rund drei Fünftel, sank er bis 1950 auf nur noch rund ein Fünftel und ist seither immerhin wieder auf rund zwei Fünftel gestiegen. Für die Erkenntnis, dass die Gründe für diese Entwicklungen auch (natürlich nicht nur) mit Charakter und Nachhaltigkeit des europäischen Kolonialismus zu tun haben, braucht es angesichts dieser Zahlen keine komplizierten quantitativen Untersuchungen.
Eine selten erhobene und kaum je berechnete Kennzahl, die solche Unterschiede verdeutlichen könnte, ist der Lebensstandard. Hier soll – aus derselben Quelle wie die zuvor dargestellten Einkommensdaten – eine grobe Abschätzung gegeben werden, wo die einzelnen Weiler von Globo im Hinblick auf die Möglichkeit der Verbesserung desselben stehen. Dieser Information kann man sich annähern, indem man von der jährlichen Produktionsleistung einen Betrag abzieht, der für die Befriedigung der Grundbedürfnisse unbedingt erforderlich ist, und das Ergebnis über die Jahre summiert. Das Resultat gibt ein Lebensstandard potential an, also einen Betrag, der zumindest zu Lebensstandard hätte werden können. 51Soweit es realisiert worden ist, verfügen die Menschen in den jeweiligen Weilern über dieses im Laufe der Zeit angesammelte Potential auch heute noch in Form von Geld, 52weit mehr noch aber in Form von Infrastruktur oder Bildungs- und Gesundheitssystemen von unterschiedlicher Qualität. Es stand und steht aber natürlich auch für den Luxuskonsum zur Verfügung oder, um damit Kriege zu führen, oder auch, um es einfach zu verschwenden. Die errechneten Zahlen sprechen wohl für sich.

Das Auf und Ab wirtschaftlicher Entwicklung
Das Zusammenspiel von Produktionsleistung und Technologie, wie es etwa in der Idee der Produktionszyklen zum Ausdruck kommt, ist eine zentrale Frage für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung. Grundlegend dazu sind die mittlerweile 80 Jahre alten Überlegungen von Nikolai Kondratieff. 53Vor allem zwei Dinge waren es, die seiner Meinung nach für einen massiven Strukturbruch um etwa 1800 entscheidend waren: die Erfindung der Dampfmaschine und der Umstieg auf Baumwolle als Rohmaterial im Bekleidungswesen. Deren Kombination setzte eine bis heute nachwirkende „Textilrevolution“ in Gang: Verglichen mit früheren Zeiten wurden Kleider enorm billig und leicht verfügbar. 54Ermöglicht wurde diese Entwicklung allerdings nicht nur durch hehren Erfindergeist, sondern auch durch die Ausnutzung von billiger Arbeitskraft in den Fabriken, wo um Hungerlöhne gearbeitet wurde, und auf den Baumwollfeldern, wo Sklavinnen und Sklaven Zwangsarbeit leisteten. 55
Kondratieff schrieb in der Folge das Muster aus Produktionszyklen und „Schlüsselinnovationen“ fort und wurde so zum Namensgeber des gesamten Konzepts. Der daher „Zweite Kondratieff“ basierte auf der Eisenbahn, die das Reisen, vor allem aber den Transport von Gütern vereinfachte und verbilligte, und auf dem Stahl, der neue Möglichkeiten im Ingenieurswesen erschloss. Diesem folgten Zyklen auf der Basis von Elektrotechnik und Chemie, Petrochemie und Mobilisierung und schließlich Informationstechnik, die alle auf verschiedene Weise zur Hebung des Lebensstandards beitrugen – wenn auch nur für einen Teil der Menschen in Globo und nicht ohne auch negative Folgewirkungen. Inzwischen wird – wenn auch mit offensichtlich großer Unsicherheit – über den nächsten Zyklus spekuliert, 56der mit Biotechnologie und Gesundheit in Verbindung gebracht wird, aber auch schon mit Atomenergie oder Nanotechnologie in Verbindung gebracht worden ist.

Auch wenn nicht alle davon profitierten, veränderten diese Wellen Globo doch für alle seine Bewohnerinnen und Bewohner. Die mit den jeweiligen Erfindungen verbundenen „Segnungen“ beschränkten sich vor allem auf jene reicheren Regionen, in denen sie zuerst aufgetreten und erprobt worden sind. Dort fielen die eigentlichen Gewinne an, während die Menschen in den ärmeren Regionen oft vielmehr gezwungen waren, die Entwicklungen unter großen Kosten nachzuvollziehen, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Auf den Grund gehen: Rohstoffe und Handel
So sehr heute gerade angesichts der Bedeutung von „Innovationen“ für die Wirtschaft versucht wird, „Entwicklung“ mit dem Faktor Humankapital zu begründen, also Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten der beteiligten Menschen, so sehr ist man doch in der Produktion unverändert auch auf andere „Rohstoffe“ angewiesen. Gerade bei deren Beschaffung kam es zu enormen Veränderungen in Globo, die „erzeugte“ Menge wurde nicht selten, pro Kopf gerechnet, während der letzten 150 Jahre verhundertfacht.




Das freilich bedeutet nicht, dass sich auch die verfügbare Menge für jeden und jede in Globo derartig vergrößert hat. Vielmehr bestehen gerade in diesem Bereich große Ungleichheiten und nicht zuletzt daher kam dem Tausch von Gütern immer größere Bedeutung zu. Erst Handel ermöglicht schließlich den Zugang zu Ressourcen, die im eigenen Weiler nicht verfügbar sind. Der „Ausgleich“ auf diesem Wege ist dabei während des Anthropozän fast durchgehend stärker gewachsen als die Produktion selbst, nominell betrachtet z.B. um das 88-fache zwischen 1953 und 2003. Doch auch dieser Austausch erfasst bei weitem nicht alle Menschen und ist eher ein „Ausgleich“ zwischen Besitzenden. Nur etwa 35 Menschen in Globo nehmen derzeit überhaupt daran teil (darunter aber – zumindest indirekt über den Konsum – alle in den Weilern Europa und Nordamerika). 57Die anderen haben keinen Zugang zu den großen Märkten des Dorfes – einerseits, weil sie nicht ausreichend über Einkommen verfügen, andererseits aber auch, weil ihnen oft die nötigen Zugangsrechte fehlen.
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