Rainer Patzlaff - Die Sphinx des digitalen Zeitalters

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Eine tiefsinnige Analyse des Medienforschers Rainer Patzlaff, die das Thema der Digitalisierung in einen großen bewusstseinsgeschichtlichen Zusammenhang einbettet. Mit profunder Sachkenntnis schildert der Autor den Siegeszug der digitalen Technik und daneben ihre ungewollte Kehrseite, die uns vor völlig neue Aufgaben stellt. Eindringlich macht dieses Buch deutlich, dass die Aufgaben nicht zu bewältigen sind ohne den mutigen Schritt zu einer grundlegenden Verwandlung des eigenen Ich.
"Die Digitalisierung bringt uns in eine scheinbar unauflösbare Zwickmühle: Einerseits beglückt sie uns mit großartigen technischen Möglichkeiten, andererseits zahlen wir dafür einen hohen, eigentlich unannehmbaren Preis – den Verlust der Freiheit und der Würde unserer Individualität. Wir stehen vor einer historischen Herausforderung, der wir nur gewachsen sein werden, wenn wir die digitale Technik als Aufgabe begreifen, die uns einen neuen Entwicklungsschritt abverlangt." Rainer Patzlaff

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Die Universalmaschine unserer Zeit

Auf diese Weise hat sich im Computer zum Schein eine Intelligenz materialisiert, die in den Jahrhunderten zuvor noch zur gedanklichen Klärung von Naturphänomenen verwendet wurde, jetzt aber jeglichen Bezug zur Sinneswirklichkeit abgestreift hat. Es sind rein formale, maschinell ausgeführte logische Strukturen, mit denen eingegebene Daten in ungeheurer Geschwindigkeit bearbeitet werden. Mit der radikalen Ablösung vom menschlichen Denken und seiner Wahrnehmungswelt wurde die einst von der Sphinx geforderte Abstraktion ins Extrem getrieben. Man mag das bedauern oder sogar erschreckend finden, muss aber gleichwohl zur Kenntnis nehmen, dass genau darin die Stärke der Digitaltechnik liegt: Ihre Prozesse sind nicht mehr auf mathematische Aufgaben beschränkt oder an die Sinneswirklichkeit gebunden, sondern stehen zur Verfügung für Daten jeglicher Art. (Technische Einzelheiten dazu in einem späteren Kapitel.) Der Computer ist zur Universalmaschine unserer Zeit geworden, mit der «prinzipiell jedes Problem des Alltags, das sich auf kausale Abfolgen und algorithmisierbare Zusammenhänge reduzieren lässt, durch Schaltungen darstellbar ist». 6

Technikbegeisterte Forscher veranlasste das zu der Erwartung, schlechterdings alles in der Welt müsse «computerisierbar» sein; Grenzen könnten sich höchstens aus mangelnder Leistungsstärke der Rechner ergeben, und da sei es lediglich eine Frage der Zeit, bis sie überwunden sind. Tatsächlich gelang es der Technik in einem bis heute anhaltenden Wettlauf, die Spitzenleistungen der Computer in immer gewaltigere Dimensionen hochzuschrauben.

Möglich wurden die rasanten Fortschritte durch die Tatsache, dass die auf Mikrochips aufgetragenen elektronischen Schaltungen im Laufe der technischen Entwicklung immer kleiner und kleiner wurden. Dadurch konnten einerseits Supercomputer mit gigantischen Rechenleistungen für wissenschaftliche Forschung in vertretbaren räumlichen Ausmaßen gebaut werden. Vor allem aber ermöglichte die fortschreitende Miniaturisierung die Massenproduktion der Personal Computer (PC), der Laptops, der Tablets und der Smartphones , von denen heute alle Welt Gebrauch macht.

Seitdem der Markt auf diesem Gebiet nahezu gesättigt ist, sieht sich die Industrie gegenwärtig nach neuen Anwendungen der Digitaltechnik um und richtet ihren Blick dabei vor allem auf den weiteren Ausbau des Internets, damit die sogenannte smarte Technologie zum Zuge kommen kann. Sie produziert elektronische Automaten aller Art, wie z.B. Ampelsteuerungen, die im Verbund mit benachbarten Ampeln und Messstationen die Ampelphasen ohne menschliches Zutun flexibel der aktuellen Situation anpassen. Auf einem zweiten Gebiet, dem Smart Home , soll alles mit allem vernetzt, automatisiert und von außen steuerbar werden: Beleuchtung und Heizung, Herd und Waschmaschine, Jalousien und Blumenbewässerung, Energiespareinrichtungen und die Überwachung der Vorräte im Kühlschrank.

Für zahlreiche öffentliche und private Bereiche sind solche Dinge geplant oder schon im Gange – mit dem erklärten Ziel, nach und nach jedes algorithmisch fassbare Geschehen zuhause und in unserer Umwelt «intelligent» zu steuern, also nicht durch menschliche Aktivität, sondern durch die (vermeintliche) Intelligenz von Maschinen. Es zeichnet sich ab, dass wir bald auf Schritt und Tritt von solcher Technik umgeben sein werden, die mit immer höheren Funkfrequenzen bis in den letzten Winkel unseres Privatlebens dringt. Schon ist geplant, Zehntausende kleine Satelliten in den Orbit zu schießen, um das digitale Netz lückenlos über die ganze Erde auszubreiten 7und die Maschen immer enger zu ziehen. Ob wir es wollen oder nicht, wir gehen der Technik «ins Netz».

Eine Leere, die nicht leer bleibt

Was bedeutet diese Entwicklung für uns Menschen? Können und sollen wir tatenlos zusehen, wie die Allgegenwart digitaler Technik unser Leben verändert? Wird sie wirklich nur zu unserem Nutzen sein, wie die Verfechter beteuern, oder bezahlen wir den Nutzen schleichend mit dem Verlust eigener Fähigkeiten und Freiheiten? Erliegen wir der Illusion, die digitale Revolution werde uns weder gesundheitlich noch psychisch noch geistig unberührt lassen? In den Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte hat sich immer wieder gezeigt, dass eine neu eingeführte Technik nicht nur die Welt veränderte, sondern stets auch die Menschen selbst in ihrem Denken, Fühlen und Handeln.

Das wird jetzt nicht anders sein. Die Frage ist nur: Welcher Art werden dieses Mal die Veränderungen sein? Gehen wir womöglich einem menschheitlichen Massenexperiment mit ungewissem Ausgang entgegen?

Um zu einer realistischen Einschätzung zu kommen, scheint es mir notwendig, auf eine wenig beachtete Tatsache zu blicken, die zu den Fundamenten der Digitaltechnik gehört. Der binäre Rechner arbeitet mit einer «Intelligenz», die gar keine ist, sondern ein inhaltsleerer Maschinenprozess, der zwar logische Denkstrukturen imitiert, aber nicht die geringste Verbindung hat zu der Lebenswirklichkeit, aus der die Daten stammen. Weder hat er sie zu den Objekten, die er abbildet, noch zu den Menschen, die sich in der Welt betätigen. Zu jedem Gemälde gehört ein Maler, zu jedem Buch ein Autor, zu jedem Musikstück ein Komponist, zu jeder Aufführung ein Interpret, und auch zum Aufsetzen des Computerprogramms gehört ein Mensch mit individuellen Zügen und persönlicher Prägung. Nichts von alledem findet Eingang in die Abfolge der Bits und Bytes. Daher ist es berechtigt zu sagen: Die Abläufe des digitalen Rechners sind im wörtlichen Sinne «ent-menschlicht».

Das ist nicht als moralischer Vorwurf zu verstehen, sondern als ein feststehendes Faktum von großer Tragweite. Denn aus der absoluten Leere gegenüber Welt und Mensch resultiert, wie ausgeführt, die universelle Einsetzbarkeit des Computers, resultiert aber auch die häufig vorgetragene Behauptung, die digitalen Medien seien weder gut noch schlecht, sondern ein ganz neutrales Instrument wie jedes andere technische Gerät; man müsse nur vernünftig mit ihnen umgehen. Mit dieser These wird bewusst oder unbewusst ein gravierender Trugschluss verbreitet, denn die Wirklichkeit zeigt ein anderes Bild:

Vergleichbar einem physikalischen Vakuum übt auch die perfekte menschliche Leere des Rechners einen gewaltigen Sog aus. Sie kann zwar als Plattform für sinnvolle und nützliche Anwendungen dienen; doch weil sie völlig ohne den Menschen agiert, saugt sie in erschreckendem Umfang auch unmenschliche Neigungen an: Sie wird immer häufiger genutzt, um unerkannt Machtgelüste auszuleben, krassesten Egoismus und niederste Instinkte zu befriedigen. Man kann gefahrlos Betrug, Manipulationen und sogar kriminelle Handlungen organisieren, weil sich die Herkunft solcher Angriffe im Internet technisch verschleiern lässt, sodass die Täter anonym bleiben. Von einem «vernünftigen Umgang» kann da keine Rede sein; vielmehr meldet sich das Pferd von Troja zurück. Spezialisten setzen aus dem Hinterhalt sogar sogenannte Bots ein, automatische Computerprogramme, die im weltweiten Netz massenhaft bestimmte Aufgaben selbstständig und vor allem unbemerkt durchführen. Der Entleerung von allem Menschlichen ist also nicht nur technisch, sondern auch moralisch Tür und Tor geöffnet.

Die Neigung der Intelligenz zum Bösen

Auf rätselhafte Weise ist in der Digitaltechnik das Gute engstens verknüpft mit dem Schlechten, obwohl das niemand beabsichtigt hat. Wie konnte es dazu kommen?

Wir stoßen hier auf ein menschheitsgeschichtliches Phänomen, das Rudolf Steiner schon 1919 zum Thema eines Vortrages gemacht hat. 8In der Kulturepoche, die der griechisch-römischen vorausgegangen ist, so schildert er, war Intelligenz etwas ganz anderes als das, was wir heute darunter verstehen. Wenn Ägypter oder Chaldäer 9«dachten, wenn sie ihre Intelligenz in Fluss brachten, dann lebte in dieser Intelligenz ihr Zusammenhang mit dem Kosmos». Die Verwandtschaft «der eigenen Wesenheit mit dem ganzen Kosmos» war der bestimmende Inhalt ihres Denkens. In der griechischen Epoche ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. wusste man noch von diesem Zusammenhang, doch richtete sich der Blick von jetzt an vor allem auf das eigene Wesen und seinen Zusammenhang mit allem Irdischen, Vergänglichen. Der Grieche «begriff alles dasjenige von der irdischen Welt durch diese Intelligenz, was dem Tode unterliegt».

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