Quim Monzo - Hundert Geschichten

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Mit dem Titel «Hundert Geschichten» legt die FVA erstmals alle Erzählungen des bekannten katalanischen Schriftstellers Quim Monzó in einem Band vor. Es beginnt mit seinen frühen Geschichten Uff, sagte er: Hominiden, die Katalonien entdecken, Bankräuber die im Vollrausch eine Fleischbank überfallen, Literophagen, die Spaß daran finden, Buchstaben zu verschlingen. In den folgenden Kapiteln finden wir bunte Geschichten über Beziehungsprobleme, über Irrungen und Wirrungen moderner Beziehungskisten, über die falsche Eitelkeit der Menschen, das unaufhaltsame Vergehen der Zeit, über fatale Mißverständnisse mit unvorhersehbaren Folgen. Geschichten über frischverliebte und erfahrenere Ehepaare, Singles, Liebe und Liebesschmerz, Glück und Eifersucht, Sex und erotische Spielerei. Humorvoll, meisterhaft, makaber, schnörkellos und präzise bringt es Quim Monzó auf seine unverwechselbare Weise auf den Punkt, geben seine «Romane in Pillenform» ein ironisch-komisches Abbild des Lebensgefühls unserer westeuropäischen Gesellschaft.
Der Leser muß mit Überraschungen rechnen: Hundert wunderbare Geschichten, die zu dem Besten gehören, was derzeit in diesem Genre geschieht. Und über allen schwebt der mehr oder minder eingestandene Wunsch nach einem großen Zusammenhang, einem Sinn dieses zerfahrenen Lebens. Denn, das scheint Monzó sagen zu wollen: Menschen treiben unbelehrbar und orientierungslos durch die Zeit und glauben an eine rote Linie, die es nicht mehr gibt, sie sind Robinsone einer nichtkommunikativen Ära.

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Nachdem dieses Problem gelöst war (die Maurerkolonne bezahlt und aus dem Haus getrieben und wir wieder glücklich zu zweit, ineinander), musste ich zwei Zeugen Jehovas die Tür öffnen, die sich in den Kopf gesetzt hatten, mir Seiten aus der Bibel vorzulesen, die mir völlig gleichgültig waren. Ich war noch nicht ganz oben, als es wieder klingelte. Es war eine junge Frau mit einer breiten Produktpalette von Avon. Zwei Minuten, nachdem ich sie, ohne ihrem Sortiment einen Blick zu schenken, hinauskomplimentiert hatte, und genau in dem Augenblick, als wir die ersten präorgiastischen Vibrationen spürten, kam ein Anruf vom Flugplatz (denn inzwischen hatte man sogar das Flugzeug erfunden). Eine Cousine zweiten Grades, Tochter der verrückten, kurzsichtigen und im Exil lebenden Tante, lud sich ein, vierzehn Tage bei uns zu verbringen (das heißt im Haus ihrer Mutter, meiner verrückten, kurzsichtigen und im Exil lebenden Tante). Es war schier unmöglich, sie am Betreten des Schlafzimmers zu hindern. Doch der Duft der Liebesflüssigkeit war so intensiv, dass er sich in allen Fluren, Sälen und Zimmern des Anwesens ausgebreitet hatte und, je nachdem aus welcher Richtung der Wind wehte, auch in den Dörfern und Tälern der Umgebung. Sobald die Cousine zweiten Grades begriff, um was für einen Geruch es sich handelte, fuhr sie ab, verletzt und empört darüber, in der Familie einen Cousin zweiten Grades zu haben, der den hoffnungslosen Casanova gab. Ohne ihr auf Wiedersehen zu sagen, stürmte ich ein weiteres Mal die Treppe hinauf, öffnete erneut die Tür zum Schlafzimmer, und das war’s auch schon! Denn ich musste auf dem Absatz kehrtmachen: Ein Rekrutierungskommando (in Person zweier Soldaten und eines Gefreiten mit einem Haftund unverzüglichen Marschbefehl aufgrund einer Anklage wegen Fahnenflucht, da ich nicht innerhalb der gesetzlich vorgesehenen, schon seit zwei Jahren abgelaufenen Frist vorstellig geworden war, um meinen Wehrdienst abzuleisten) führte mich in eine Kaserne ab. Wenige Monate später brach der Bürgerkrieg aus. Bei meiner Rückkehr musste ich einer großen, ausgehungerten und alt gewordenen Gläubigerschar meine mittlerweile angehäuften Schulden bezahlen, zudem nahm ich halbherzig und völlig unnötig an einer Radioumfrage teil und fuhr nach La Bisbal, weil ein Verwandter im Sterben lag (ich kam an, als er bereits drei Stunden beerdigt war). Welche Unterbrechungen kommen jetzt noch auf mich zu? Doch unverzagt erklimme ich erneut die Stufen, das ganze Haus ist durchdrungen von diesem Duft, den ich inzwischen mit Daheim identifiziere. Ich habe die Absicht, endlich zum Ende zu kommen, mich in ihr zu ergießen und dann entspannt und befriedigt mit ihr einzuschlafen. Oft hatten mich Albträume geplagt, sie sei bei meiner Heimkehr nicht mehr da! Andererseits wäre es ein Leichtes gewesen, dem Ganzen seinen Lauf zu lassen und diese lange Reihe von Hindernissen als Zeichen zu werten, dass wir nicht füreinander geschaffen sind und nach so langer Zeit des erfolglosen Probierens eigentlich aufgeben sollten. Ich öffne die Tür, der Knauf bleibt in meiner Hand, ich werfe ihn in eine Ecke, schiebe mit dem Fuß Berge von toten Maden und ungeöffneten Briefen beiseite. Sie liegt in den Laken, blickt durch das Fenster in die Unendlichkeit. Als sie das Knarren des Fußbodens wahrnimmt, wendet sie aufgeschreckt den Blick. Sie erkennt mich, zieht die Hand zurück, lächelt. Sie öffnet ihre Arme, wie so oft im Laufe jener langen Jahre. Liebster, komm, umfang mich ganz fest, mein Liebster! Und ich umarme sie ganz fest, entledige mich dabei, ohne sie loszulassen, des Waffenrocks, der Weste und der Trauerkrawatte. Ach, könnten wir doch diesen Koitus zu Ende bringen, den wir vor so langer Zeit begannen, als wir noch jung waren und uns in dem Landauer küssten und fälschlicherweise annahmen, in höchstens einer Stunde sei alles vollbracht.

In einer weit zurückliegenden Zeit

Für Roser

An einem blauen Morgen mit weißem Schnee, unendlichem Sand und Gletschern gleich weinenden Zungen stellte sich der Hominid auf seine beiden Hinterbeine und blickte auf eine Erde hinunter, die mit einem Mal fern und quirlig schien. Er dehnte seine Nasenlöcher, zog die Feuchte des Flusses in sich hinein und es war ihm bewusst , dass es die Feuchte des Flusses war, die er roch, und er grunzte vor Zufriedenheit, wendete seinen Blick zur aufgehenden roten Sonne jenseits der Wiesen und Berge, der schwarzerdigen Ebenen und Grashorizonte mit Herden umherziehender Tiere, die ewig waren wie die Zeit. Dann senkte er seinen Blick und richtete ihn fest auf eine Steineiche, hob die Faust, streckte seinen Zeigefinger aus und deutete auf die wispernde Pflanzenmasse vor sich, man hörte die Wasserfälle in der Schlucht, blubberndes Plätschern, kleine unbestimmte Laute: Pa au au ap Pau; bis das Glucksen sich schließlich in ein Wort verwandelte und er sprach: Ba, B, Bau, Bu, Bu, Bau, Baum. Er sagte es gleich noch einmal: Baum, der Zeigefinger zeigte immer noch in Richtung Steineiche, wanderte dann in die blaue Unendlichkeit, die sich von einer Seite des Tages zur anderen erstreckte, der über seinem Kopf neu geboren wurde, wie ein Gott zweier unendlicher Dimensionen, und sagte: Hch, Ch, h, Chh, Chhimmel, und er wiederholte das Wort, sperrte seine Augen sperrangelweit auf, zeigte, noch etwas unsicher, auf den Fluss und sprach: W, Ww, Wwa, Wass, ass, Waass sser. Er lächelte zufrieden, seine Augen strahlten vor Freude, er trat kraftvoll auf, stapf-stapf, richtete seinen Zeigefinger auf die Erde unter seinem Schritt und formte mit einigen Schwierigkeiten die Laute: Ka, kakat, kata, katala, kalat, klata, katal und dann etwas ruhiger: Katal loni Katalon ien. Dabei lachte er fröhlich, ohne zu ahnen, was er da gerade angerichtet hatte.

Über das Nichterscheinen zu Verabredungen

Ich gehe nur selten in die Stadt hinunter: Nur, wenn ich einkaufen oder mit jemanden reden muss; denn zwischen dem einen und dem anderen Ort liegen zwei lange Stunden im Zug durch Minzwiesen und Krokantberge hindurch, obendrein stört mich das Reisen, es ist anstrengend, nimmt mich mit, mir wird dabei schlecht und mein Gesicht leichenblass. Natürlich bleibt einem manchmal nichts anderes übrig, als sich in den Zug zu setzen, ausgerüstet mit Reisetabletten und einem Riechfläschchen, so wie eben heute, denn man kann ja nicht immer nein sagen. Zudem werden wir in der letzten Zeit ja nicht gerade verwöhnt, und kaum hast du dich auf einen der roten Sitze gesetzt, bist du auch schon eingenickt. So vergeht die Zeit schneller, und ehe du dich versiehst, bist du angekommen, selbst wenn du dann bemerkst, dass du viel zu früh da bist. Denn erst als ich aus dem Zug stieg (ein Fuß auf dem Trittbrett, den anderen auf dem Bahnsteig) schaute ich auf die Uhr, doch mit reichlich mehr als genügend Zeit anzukommen, ist ein so in mir verwurzeltes Laster, dass es mich nicht mehr aus der Ruhe bringt: Es war halb eins, und ich war erst um fünf verabredet, was hieß, dass ich eine lange, langweilige Zeit vor mir hatte, eine Aussicht, die mich dazu veranlasste, Zeitungen zu kaufen; in der Nähe des Bahnhofs sah ich einen Kiosk und einen Platz, auf den eine sengende Sonne knallte (ich setzte mich auf eine silberne Bank unter Ulmen aus metallischem Schweigen). Am anderen Ende des Platzes spielten unter den diskreten Blicken ihrer jungen, rosafleischigen Mütter, denen der Geruch von frischem Stroh anhaftete, ein paar krummbeinige Bürschchen Fangen, was mich auf die Idee brachte, Spielsachen und Kuchen zu kaufen. Deshalb machte ich mich auf den Weg zu den Riesenkaufhallen, diesen Betonmassen, die mein Geld verschlangen und mich später mit einem trommelnden Kopf aus kunterbunten Melodien wieder ausspieen. In der verbleibenden Zeit ließ ich mich an den Schaufenstern, den Luftballons und explosiven Distelfinken vorbeitreiben, die Lupinenkerne zum halben Preis anpriesen, und gesellte mich zu einer Gruppe von Leuten: Sie bildeten einen Kreis, in deren Mitte zwei Quallen mit majestätischer Gewalt gegeneinander kämpften, sie bewegten dabei Arme, Beine, Flügel und Saugnäpfe. Es war wie bei den mexikanischen Hahnenkämpfen; Staub an den Kehlen der schwitzenden Zuschauer in geblümten Hemden. Eine der beiden Medusen umklammerte die andere und schien ihr Blut auszusaugen, ein nicht existierendes gelbes, stinkendes Blut, das unaufhörlich kochte, bis sie zu Boden fiel und nicht mehr aufstand (der Besitzer der Siegerin sammelte stolz sein Tier ein: Er griff es mit der Hand und zeigte es in Siegerpose lächelnd dem Publikum, die Scheine in der Tasche; der Verlierer weinte mit der toten Qualle im Arm). Die Leute liefen allmählich auseinander und ich mit ihnen. Ich bekam Hunger, warf die unangetastete Papiertüte mit den Lupinenkernen weg, betrat ein Restaurant und bestellte Sauerkraut, Mineralwasser und einen doppelten Espresso (der letztendlich ein Brandy auf Eis war und öligbitter wie Benzin schmeckte). Ich betrat das Gebäude (mit einer riesigen Uhr an der Fassade), als es fünf vor fünf war. Alles schien verlassen: die Eingangshalle, der lange, verglaste Flur, der in einen kalten Garten mündete, die seitlichen Säle voll gesalzener Elektrizität und bar jeglicher Aktivität. Auf einer Theke fand ich ein schlafendes Pförtnergesicht. Als ich nach dem Herrn Oliver fragte, schaute der Concierge schläfrig zu mir hoch und versicherte mir apathisch, dieser sei nicht da, er habe ihn den ganzen Tag nicht gesehen. Trotz dieser ganzen Beteuerungen insistierte ich weiter, sodass er mich schließlich einließ. Dann schauen Sie eben selbst nach, sagte er (mit einer Spur Häme in der Stimme), mal sehen, ob Sie ihn finden; mehr kann ich nicht für Sie tun. Und er legte seinen Kopf wieder auf dem Marmortisch ab und machte die Augen zu, während ich mich entschloss, durch die mephistophelischen Schatten eines modernen Märchens zu schweifen: Finsternis und Rasiermesserstille, leichte Fußspuren auf dem glänzenden Boden, alles gewürzt mit einem Duft von Magenta, von fauligen, blau bemalten Granatäpfeln, eine lange Kamerafahrt, ich weiß nicht, ob parallel oder frontal, unter Sonnendächern, durch kalte Räume und zwischen eingestaubten Kulissen hindurch: große Balkone über einem Ganges aus Plastik, eingerissene Dünen aus gelbem Karton, Papieravenuen in New Yorks vom Trödel, Gefängnisse aus Pappe mit Drahtfenstern, Styroporschnee und Papiereis und darüber: ein einziges schwarzmechanisches Netz unter einer unsichtbaren Decke. Das Rauschen unsäglicher Flüsse, von hochspezialisierter Polizei bewacht (die Studios verlassen: keine einzige Kontrolle im ganzen Gebäude). Durch Porzellanflure hindurch erinnert der Hunger der Motten an vergessene Erzählungen Poes: kalte Apparate, Kameras über Kameras, Galgen, verrostete Mikros, alles düster und dunkel (keine Spur einer menschlichen Seele). Ab und zu ein stummes Fernsehgerät, wo dunkle Schatten mit menschlichem Antlitz tanzen, die Lippen bewegend und unhörbare Worte sagend, wo sich glückliche Paare ohne Musik drehen, wo Stoffcowboys lautlose Schüsse abfeuern (Stille in einem Meer aus süßem Eis). Ich schaue auf die Uhr: viertel sechs, und noch ist keiner da (sie haben sich verspätet, denke ich, vielleicht kommen sie noch). Ich gehe weiter, nun durch ein Indianerdorf. Eine Kamera ist auf einen Stuhl gerichtet, der von einem weißen Scheinwerfer angestrahlt wird. Ich setze mich. Schaue. Vor mir reproduziert ein kleiner Bildschirm mein Bild: Wenn ich mich bewege, bewegt sich eine kleine Kopie von mir; wenn ich tanze, tanzt sie; wenn ich lache, lacht sie; wenn ich ruhig ins Objektiv schaue, bleibt sie stumm und schaut mir in die Augen. Sechs Uhr. Ich gehe. Jede Geduld hat mal ein Ende. Ich laufe die Treppe hinunter, komme in die Halle: Der Pförtner ist nicht mehr da. Alles ist leer. Ich öffne die Tür und dann sehe ich den kleinen, blassen Mann dahinter, der mich mit gesenktem Kopf beobachtet. Und Sie?, frage ich ihn. Sind Sie auch wegen der Aufnahmen gekommen? Haben Sie Herrn Oliver gesehen? Was für eine Unverschämtheit! Und da er nicht antwortet, packe ich ihn am Kragen und hebe ihn hoch (die Füße zappeln durchsichtig). Ich bin hier, um das Haus abzuschließen, antwortet er und schaut mir dabei in die Augen. Ich stelle ihn wieder auf den Boden, und er fügt hinzu: Um diese Uhrzeit gehen sie alle, sie haben es satt, noch länger zu warten. Dann komme ich und schließe ab. Das Männchen hat mir anscheinend nichts mehr zu sagen und bewegt sich nervös, so als sei es zu spät und daher in Eile oder als trage es auf seinen Schultern eine große Last, die durch meine Fragen noch größer wird. Ich mache mich auf den Weg und suche ein Taxi, das mich zum Bahnhof bringt.

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