Heinrich Mann - Ein Zeitalter wird besichtig

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Literaturwissenschaftler Walter Dietz beschreibt diese Memoiren als eine «der bedeutendsten Autobiografien unserer Zeit»:In seinen Memoiren, die Heinrich man im kalifornischen Exil geschrieben hat, beschäftigt sich der Autor nicht mit seiner eigenen Lebensgeschichte, sondern präsentiert Kurzporträts von Personen der Zeitgeschichte. Das Werk greift zurück bis hin zur Französischen Revolution, wirft einen genauen Blick auf das «Umfängliche Phänomen» Napoléon, setzt sich mit dem wilhelminischen Deutschland und der Weimarer Republik auseinander und beschreibt die eigens von Mann durchlebte Zeit des Nationalsozialismus als Emigrant bis hin zur absehbaren Zerstörung des Großdeutschen Reiches. -

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Am 4. August 1789 legte der französische Adel freiwillig (was man so nennt) seine Vorrechte nieder. Dem reichen Bürgertum fiel damals nichts dergleichen ein, und kommt ihm heute, nach Überschreitung jeder anständigen Frist, noch weniger bei. Nie und nirgend hat der Adel sein Unrecht verteidigt mit einer Entschlossenheit wie die Truste. Ihren zweiten Krieg, den Krieg der Welt um die Truste, haben sie nächstens hinter sich gebracht, aber bis zur völligen Ausrottung der Menschheit ist noch weit: sie geben sich nicht verloren.

Deutschland, das, aller Redensarten ungeachtet, nur für die Truste kämpft, zieht ihre Niederlage gar nicht erst in Betracht. Sie sind universal verschachtelt, die europäischen sind nunmehr in Berlin zentralisiert: das Ende der deutschen Bourgeoisie wäre nicht ihres allein. Alles wird für ihre Rettung zusammenwirken, gleichviel, wie der Krieg verläuft. Aber, höchst paradox, wird auch die Niederlage Großbritanniens von seinem Gegner nicht mehr ernstlich eskomptiert. Sie ist versäumt und nicht nachzuholen. Übrigens hätte sie Ergebnisse, die zu weit führen. Die Deutschen fürchten eine heillose Verwirrung, als ob sie nicht mitten darin wären.

Widerspruch über Widerspruch, hassen sie dennoch den einzigen Churchill. Ihn wollen sie töten, nur ihn, dann wäre, ihrem Wahn zufolge, in England niemand übrig, um sie zu enthüllen. Das ist aber ihr Schmerz: erkannt zu sein als viel zu gering für all das Wesen, das ihnen erlaubt wird. Daher ihre Friedensoffensiven, dreister als jede militärische. Der Witz mit Heß unterstellte, daß England nur den einen harten Nacken hat. Nach seiner glücklichen Beseitigung wären sie selbst nicht länger die verdächtigen Nebenfiguren, die sich vordrängen. Ihr historischer Auftrag könnte für beglaubigt gelten.

Sie wären Europa. Sonst keiner. Nun hat dieser Churchill sich wortwörtlich einen »guten Europäer« genannt. Das hat er von Nietzsche, und Nietzsche sprach – für ihn. Er meinte den wahren und starken Mann: kein geistiges Wagnis umgeht er, zu schweigen von den derben Abenteuern. Er darf hintreten und einbekennen: ich bin geschlagen, – wie in der Stunde von Dunkerque. Er, ein konservativer Brite, verspricht seinem Volk das Ende der Drohnen – im guten Glauben, wie völlig feststeht. Neuestens läßt er ein Gesetz vorbereiten: jeder Untertan Seiner Majestät ist künftig seiner Existenz gewiß, derart, daß er das Recht auf Erhaltung gewinnt, sobald er sich einreiht unter die Arbeiter, die Rechenschaft schulden. Wer es ablehnt, darf allein bleiben – nicht anders als in der Sowjetunion.

Konservativ ist nicht das Beharren auf dem Unhaltbaren. »Die Kunst des Möglichen« nannte Bismarck die Politik, seine lebenerhaltende Politik. Das ist auch Churchill. Zu der lebenbejahenden Sowjetunion zieht es ihn ehrlich. Das mörderisch entartete Deutschland widerstrebt ihm: es lügt aus Ohnmacht. Die Lüge ist seine Amme, die keine Milch gibt. Die britischen Kriegsgefangenen anketten und behaupten, England habe es mit den deutschen zuerst getan, – es ist schlechthin unbegreiflich, wie man dermaßen die Verachtung eines Churchill herausfordern mag. Man haßt ihn doch. Von einem, den man haßt, will man doch geachtet sein.

Die deutschen Militärs, immer noch meistens Adlige, haben leider verlernt, daß die Lüge unvornehm ist, und daß sie endgültig Schande bringt, anstatt Vorteil. Ihre bessere Natur (als sie für den König und den Ruhm kämpften) ist nicht nur den Erfolgen Hitlers erlegen. Viel schlimmer, das Wesen der Truste, das über Deutschland waltet, hat auch den Militäradel erfaßt. Er ist zugelassen bei den Monsterspießern der Truste.

Man sagt, damit die Welt Frieden habe, müsse die deutsche Kriegerkaste zerstört werden. Das wäre wenig. Die Kriegerkaste sitzt verschwägert, angestellt und beteiligt in den Präsidialbüros, wo ein Kontinent betrogen wird. Krieg zu führen ist ihr Nebenberuf. Um wenigstens dies zu ihren Gunsten anzuführen: die Militärs sind es nicht gewesen, sie haben kaum jemals gedrängt, daß wieder ein Land überfallen werde. Sie sind nicht, wie gesagt wird, Verbündete der Truste. Verschluckt ist nicht verbündet.

Die Vornehmheit, die nicht lügen mag, erscheint noch jetzt in der Adelskaste Britanniens: nicht zu oft; es wäre schade, wenn Vornehmheit die Regel würde. Aber daher das reine Antlitz ihres Königs, der sich in jeder seiner Ansprachen König seiner Völker nennt, in Britain, North Ireland and the Dominions beyond the seas. Daher das umwölkte Gesicht seines Premierministers – einem Denker und einem Schwerarbeiter würde es anstehen. Er ist beides.

Um England wird nicht gebangt. Zur Zeit ist England dieser Mann, um den niemand bangt. Wenn er krank ist, beten sie, und er steht auf. Indessen liegen nicht weit zurück die Tage, als er und alle Grund zur Furcht hatten. Da erließ er Anweisungen, wie die Nation sich verhalten müsse im Fall der Invasion. Er weiß: der Schrecken eines Einbruchs läßt nach, je näher man sich ihm fühlt, je genauer der Vorgang erwogen wird.

Der mittlere Brite soll ohne Phantasie sein. Dann lehrt jedenfalls ein Churchill ihn, wie es zugehen könnte und wie es ausgehen soll. In vierzehn Millionen von Abdrucken hat er damals der Nation seine Anweisungen erteilt. Er bereitete sie vor: »Leicht mag es einige Wochen währen, bis der Eingedrungene völlig vernichtet ist«. Nur Monate sind es, da wurde der wirkliche Beginn der Invasion verkündet, nur daß es nicht die deutsche in England ist. Die Verbündeten landeten endlich auf Sizilien.

Mr. Churchill und seine amerikanischen Alliierten werden wissen, wie es weiter geht. Er hat vor ihnen sonst allenfalls nichts, nur das eine hat er voraus: sein Land war einstens in Gefahr. Es ist noch gut gegangen für das Leben des Landes. Es hat sich zum Besten gewendet mit seiner Moral. Die heimgesuchte Bevölkerung Englands hatte Tote, sie waren um einiges zahlreicher als die übrigen Opfer der Verkehrsunfälle. Man vervielfache sie, nachgerade steht fest, daß ein Volk vom Sterben der Mütter und Kinder nur härter wird. Nicht jedes, aber dieses Volk.

Dem Herrn von 1944 – Cäsar nannte ihn, in dieser oder jener Absicht, eine politische Dame – würde der »Blitz« liegen. Die deutschen Propagandisten des Blitzes waren ihm, als der Ernst anbrach, mitnichten gewachsen. Das Tempo eines Churchill, wenn nicht alles täuscht, ist presto allegro – und, darf man vermuten, mit langsamen Tränen beiseite. Hiermit will ich aufhören, ich würde zu viel sagen. Für alle die Verachtung, die zu fühlen mir peinlich ist, kann mich nur entschädigen, daß ich auch bewundern darf.

Man gibt soviel man kann, oder hat es schon gegeben. Was ist vornehm, volkstümlich, liebenswert? Am Schluß meiner Lebensbeschreibung des Königs von Frankreich, Henri Quatre, lasse ich ihn zu uns allen sprechen – französisch, da dies seine »langue d'inclination« war. Außerdem hält er seine Allokution lange nach dem Tode und von einer Wolke hernieder.

Er spricht: »J'ai eu mes heures de grandeur. Mais qu'est-ce qu'être grand? Avoir la modestie de servir ses semblables tout en les dépassant. J'ai été prince du sang et peuple. Ventre saint gris, il faut être l'un et l'autre, sous peine de rester un médiocre amasseur d'inutiles deniers.«

Das ist es. Excusez du peu.

Viertes Kapitel.

Deutschland gegen alle

Der Angriff Deutschlands auf Europa 1939 ist allenfalls erklärbar mit Zuhilfenahme der Soziologie – und der Psychiatrie. Der nachträgliche Überfall auf die schwer vergleichliche – in mehr als einer Hinsicht seltene – Sowjetunion macht Schwierigkeiten auch dann noch.

Gut, die deutschen Erfolge waren in der Friedenszeit, die 1914 endete, außerordentlich gewesen. Vor allem ging es damit schnell – verhältnismäßig schnell. Die nachmaligen Erfolge der Sowjetunion und ihr Tempo seien nicht herbeigezogen. In jenen vierundzwanzig Jahren ist kein anderes Land nach diesen Massen industrialisiert worden. Keines hat sich, in Anbetracht der knappen Zeit, so sehr bereichert. Die Deutschen erstaunten selbst, sie kamen aus der Selbstbewunderung nicht heraus. Aber man muß von sich selbst im Grunde schlecht überzeugt sein, damit das Glück so schlecht vertragen wird. Wäre die Sache »mit rechten Dingen zugegangen«, das heißt normal, und ihnen wohl bekömmlich gewesen, sie hätten von sich nicht all das Aufheben gemacht: die Periode Wilhelms II., die ganz Prahlerei und Überhebung ist, wäre anders verlaufen.

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