Ricardo Piglia - Ins Weiße zielen

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Wieso musste Tony Durán sterben?
In seinem lang erwarteten neuen Roman entführt uns Ricardo Piglia in die
trügerische Ruhe der argentinischen Provinz. Während alle Welt glaubt, der
schwule Japaner Yoshio habe den Ausländer Durán getötet, entwickelt Kommissar
Croce mit Hilfe des aus Buenos Aires angereisten Journalisten Renzi seine
eigene Theorie: Waren es wirklich nur die körperlichen Reize der Zwillingsschwestern
Ada und Sofía Belladona, die Durán in die Pampa gelockt haben?
Was hatten deren Vater und Bruder, die Besitzer der hiesigen Fabrik, mit dem
Opfer zu schaffen? Was hat es mit dem Erbe der irischen Mutter der Zwillinge
auf sich? Und was nur hat Cueto, der aalglatte Staatsanwalt und Intimfeind Croces,
zu verbergen?
Piglia bietet alles auf, was das Genre des Kriminalromans hergibt – um die
Gemeinplätze der Gattung am Ende auszuhebeln und zu zeigen, dass nichts so
ist, wie es scheint. Dabei gelingt ihm die Quadratur des Kreises: ein Buch, das
sich liest wie ein Krimi – und doch keiner ist.

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Das Pferd wurde mit einem offenen Lieferwagen gebracht, und als man es auf der Koppel laufen ließ, bestaunten es die Bauern mit gebührendem Abstand. Ein Tier mit einem enormen Stockmaß, einer Decke über dem Rücken und einem bandagierten Fuß, störrisch und voller Energie, das die vor Schreck oder Wut weit aufgerissenen Augen unruhig hin und her bewegte wie ein richtiges Vollblut.

»Ja«, sagte Madariaga. »Ledesmas Grauschimmel gegen den Unbesiegten aus Luján. Irgendetwas ist dort passiert.«

3

ES WAR EIN KÜHLER SONNTAGNACHMITTAG. Aus der ganzen Gemeinde strömten die Bauern von ihren Höfen und Haziendas herbei und suchten sich einen Platz seitlich der Pferderennbahn, gleich hinter den Drahtzäunen, die die Strecke von den Häusern trennten. Man hatte ein paar Bretter auf zwei Böcke gelegt und verkaufte Empanadas, dazu wurde Gin und ein einfacher Landwein ausgeschenkt, der schon beim bloßen Anschauen zu Kopfe stieg. Das Feuer für das Asado war bereits entfacht worden, und man sah die vielen, an Grillkreuzen befestigten Rippenstücke und die Würste und anderen Vorspeisen, die man auf einer Plane auf dem Rasen ausgebreitet hatte. Es herrschte eine festliche Stimmung, und ein nervöses, freudig-angespanntes Stimmengewirr lag in der Luft, so wie immer, wenn ein lang herbeigesehntes Rennen bevorsteht. Nirgends waren Frauen zu sehen, nur Männer aller Altersstufen, junge und alte, Männer im reiferen Alter und Jugendliche, alle in ihren Sonntagskleidern. Die Landarbeiter trugen bestickte Hemden und Westen, die Großgrundbesitzer Wildlederjacken und Halstücher und die Dorfjugendlichen Jeans und um die Hüften geknotete Pullover. Unruhig wogte die Menge auf und ab, dann fingen die Männer an, auf die Pferde zu setzen, die Geldscheine in der Hand, zwischen den Fingern gefaltet oder hinter das Hutband gesteckt.

Auch viele Auswärtige waren gekommen, um sich das Rennen anzuschauen. Sie drängten sich am Ende der Strecke, in der Nähe des Zielstrichs, nicht weit entfernt vom Flussbett. An ihrer zurückhaltenden Art, dieser Unsicherheit von Leuten, die sich auf unbekanntem Terrain bewegen, erkannte man sofort, dass sie nicht von hier stammten. Aus den Lautsprechern eines lokalen Werbebüros – Die Stimme aller: Anzeigen, Sonderangebote und Feste – plärrten Musik und irgendwelche Mitteilungen. Schließlich wurde um einen kräftigen Applaus für Kommissar Croce gebeten, der bei dem Rennen der Zielrichter sein würde.

Begleitet von Saldías, seinem Schatten, erschien der Kommissar in Anzug und Krawatte, auf dem Kopf ein Hut mit schmaler Krempe.

»Es lebe das Pferd des Kommissars!«, brüllte ein Betrunkener.

»Reiß dich zusammen, Cholo, oder ich buchte dich wegen Beamtenbeleidigung ein«, entgegnete ihm der Kommissar, und der Betrunkene schmiss seinen Hut in die Luft und rief: »Es lebe die Polizei!«

Alle fingen an zu lachen, die Stimmung entspannte sich. Penibel, mit großen Schritten, maßen Croce und sein Assistent die Länge der Rennstrecke ab, dann wiesen sie zwei Burschen an, sich mit roten Tüchern an den Seiten zu postieren, um ein Zeichen zu geben, wenn alles fertig wäre.

Als die Musik für einen Moment aussetzte, hörte man plötzlich ein Auto mit hohem Tempo aus dem Wald kommen. Es war Durán, der das Coupé des alten Belladona steuerte, das Dach zurückgeklappt, neben sich auf dem schmalen Beifahrersitz die beiden Schwestern, hübsch und rothaarig, mit müden Gesichtern, als hätten sie in letzter Zeit zu wenig geschlafen. Während Durán den Wagen parkte und den beiden jungen Frauen beim Aussteigen behilflich war, blieb der Kommissar stehen, drehte sich um, damit er sie sehen konnte, und sagte mit leiser Stimme etwas zu Saldías, der resigniert den Kopf schüttelte. Es war eigenartig, die beiden Schwestern gemeinsam zu sehen, was nur in ganz außergewöhnlichen Situationen vorkam, und es war etwas Besonderes, sie an diesem Ort zu sehen, denn sie waren die einzigen Frauen (außer den Damen, die die Empanadas verkauften).

Durán und die Zwillinge suchten sich einen Platz in der Nähe des Starts, grüßten Bekannte und machten Späße über die Fremden, die sich am anderen Ende der Rennstrecke versammelt hatten. Die Mädchen hatten sich auf ihre Klappstühle mit Leinenbezügen gesetzt, und er stand hinter ihnen. Tony trug ein grau kariertes Sporthemd, eine elegant gestreifte Hose und zweifarbige Wildlederschuhe. Sein dichtes, schwarzes Haar glänzte von der Pomade oder einem dieser Öle, die dem Haar Halt und Form verleihen. Die Schwestern – beide waren in ausgesprochen heiterer Stimmung – trugen identische Sommerkleider und weiße Bänder im Haar. Natürlich hätten sie sich nicht mit einer solchen Selbstverständlichkeit zwischen all den Männern bewegen können, die um sie herumstrichen und ihnen mit einer Mischung aus Begierde und Respekt verstohlene Blicke zuwarfen, wenn ihr Vater nicht der wichtigste Mann im Dorf gewesen wäre. Durán grüßte lächelnd, und die Landarbeiter drehten sich weg und schlichen mit zerstreutem Gesichtsausdruck davon. Damit nicht genug, begannen die Schwestern auch noch, Geld zu setzen, wobei sie die Scheine aus winzigen Brustbeuteln zogen, die sie um den Hals trugen. Sofía setzte hohe Summen auf das Dorfpferd, während Ada einen größeren Haufen aus Fünfhundert- und Tausend-Peso-Scheinen auf das Pferd aus Luján wettete. So war es immer, die eine gegen die andere, wie zwei Katzen in einem Sack, die darum kämpfen, als erste hinauszukommen und zu verschwinden.

»Na gut, wie du willst«, sagte Sofía und erhöhte den Einsatz. »Die Siegerin lädt zum Essen ins Náutico ein, die Verliererin bezahlt.«

Durán fing an zu lachen und machte einen Scherz. Man sah, wie er sich zwischen die beiden beugte und einer von ihnen mit einer zärtlichen Geste eine widerspenstige Haarsträhne hinter das Ohr strich.

Dann kam für einen endlos anmutenden Augenblick alles zum Stillstand, der Kommissar stand regungslos an der Strecke, die Fremden schienen eingeschlafen zu sein, die Bauern starrten abwesend auf die Sandpiste, die Großgrundbesitzer blieben stehen und zogen missmutige oder überraschte Grimassen, umgeben von Vorarbeitern und Standverkäufern, die Lautsprecher verstummten, der Mann am Grill betrachtete mit einem Messer in der Hand das auf dem Blech lodernde Feuer und der verrückte Calesita drehte sich immer langsamer im Kreis, bis auch er sich nicht mehr rührte – abgesehen von einem leichten, kreisförmigen Hinundherwiegen, das das Flattern der Karussellplane im Wind darstellen sollte. (Das Wort »Karussell« hatte Tony dem Verrückten beigebracht, als er stehen geblieben war, um ein paar Worte mit ihm zu wechseln, so wie er es immer tat, wenn er am Platz vorbeikam und ihn seine Runden drehen sah.) Es war ein ganz besonderer Moment. Die zwei Schwestern und Tony Durán waren die Einzigen, die noch zu leben schienen. Sie unterhielten sich leise und lachten, und er fuhr fort, der einen über das Haar zu streicheln, während die andere an seinem Sakkoärmel zupfte, damit er sich zu ihr hinunterbeugte und sich anhörte, was sie ihm ins Ohr flüstern wollte. Der Grund jedoch, warum alle in ihrem Tun innegehalten hatten, war, dass der Großgrundbesitzer aus Luján – ein Engländer namens Cooke, groß und schwer wie eine Eiche – zwischen den Bäumen aufgetaucht war, an seiner Seite – mit wiegendem Schritt, einstudierter Arroganz, die Reitpeitsche unter die Achsel geklemmt – der winzige, vom vielen Matekonsum leicht gelblich-grüne Jockey, der die Bauern herablassend taxierte, denn schließlich war er früher einmal im Hippodrom von La Plata und in San Isidro geritten und folglich ein wahrer Turfprofi. Das Gerücht hatte die Runde gemacht, er habe seine Lizenz verloren, weil er einen Rivalen während des Rennens am Ausgang einer Kurve geschubst hatte. Das Pferd des anderen sei gestürzt und habe den Reiter unter sich begraben, der daraufhin grausam gestorben sei. Anscheinend saß er dafür in Haft, aber weil er behauptete, das Pferd habe sich erschreckt, als es das Signal eines Zuges hörte, der gerade in den hinter der Pferderennbahn gelegenen Bahnhof von La Plata einfuhr, ließ man ihn wieder laufen. Es hieß, er sei grausam und streitsüchtig, verschlagen und heimtückisch, dass zwei Tote auf sein Konto gingen und er ein kleiner, hochmütiger Zwerg sei, fieser als eine Chilischote. Weil er aus der Provinz Maldonado in Uruguay stammte, wurde er von allen nur El Chino genannt, obwohl er kein Uruguayer zu sein schien, so aufgeplustert und großmäulig wie er war.

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