Eigenschaft |
Anforderung |
Prüfung nach |
d < 0,063 mm |
≥ 8 ≤ 21 M.-% |
DIN EN 933-1 |
Wasserdurchlässigkeit kf |
1 x 10-6 m /s |
DIN 18035-5 |
Gefälle |
≥ 1 % |
Nivellement |
Höhenlage |
Abweichung von der Nennhöhe ± 10 mm |
Nivellement |
Ebenheit |
Spaltweite unter 4 m Latte ≤ 10 mm |
DIN 18202 |
Tab. 15: Anforderungen an Deckschichten nach FLL „Fachbericht zu Planung, Bau und Instandhaltung von Wassergebundenen Wegen“(2007)
1.1.6.2 Schotterrasen
{Schotterrasen}
Schotterrasenflächen sind in der FLL-„Richtlinie für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von begrünbaren Flächenbefestigungen“ geregelt. Der Einbau von Schotterrasen wird in erster Linie für folgende Bereiche angewendet:
• |
Notfahrbereiche an Straßen sowie als Stand- und Bewegungsflächen für die Feuerwehr |
• |
unregelmäßig genutzte Parkplatz- und Fahrflächen für Pkw sowie geringem Lkw- und Busverkehr |
Regelbauweise |
Fahrzeugbelastung |
Nutzungsfrequenz |
Bauweise |
Dicke der Vegetationstragschichten |
1 |
Pkw bis 3,5 t1 |
gelegentlich |
einschichtig |
15-25 cm |
2 |
PKW bis 3,5 t1 |
ständig |
einschichtig |
25-30 cm |
LKW bis 11,5 t2 |
gelegentlich |
3 |
Pkw bis 3,5 t1 |
ständig |
zweischichtig |
obere Schicht 20 cm |
LKW bis 11,5 t2 |
häufiger |
untere Schicht nach ZTV SoB-StB |
1 = zulässiges Gesamtgewicht |
2 = Achslast |
Tab. 16: Regelbauweisen der Schotterrasenflächen in Abhängigkeit von der Belastung nach FLL-„Richtlinie für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von begrünbaren Flächenbefestigungen“ (2008)
Bild 5: Regelaufbauten nach FLL-„Richtlinie für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von begrünbaren Flächenbefestigungen“ (2008) (Quelle: Fauth)
a |
Bewuchs |
b |
Vegetationstragschicht |
c |
Baugrund |
d |
Verzahnung 5 cm |
e |
Planum |
f |
Tragschicht nach ZTV SoB-StB |
Der Baugrund muss einen kf-Wert ≥ 1x10-6 m/s und ein Verformungsmodul Ev2 ≥ 25 MPa ≤ 60 MPa aufweisen. Für hohe Belastungen ist eine Tragfähigkeit von mind. 45 MPa erforderlich. Je nach Verkehrslast muss auf den Baugrund eine Schottertragschicht aufgebracht werden.
Das Planum bzw. bei Bedarf die Schottertragschicht wird nach dem Verdichten angeraut und die Vegetationstragschicht aufgebracht. Dadurch wird eine ca. 5 cm dicke Verzahnung der Schichten erstellt.
Die Vegetationstragschicht besteht aus einem Gemisch aus Gerüstbaustoffen, wie natürlichen Mineralstoffen, Lavaschlacken oder Recyclingbaustoffen, sowie Zuschlagsstoffen, i. d. R. Böden der Bodengruppe 2-5 gem. DIN 18915. Es wird empfohlen, gebrochene Baustoffgemische im Körnungsbereich 0/16 mm bis 0/45 mm zu verwenden. Bei ungebrochenen Gesteinskörnungen muss die Schichtstärke ggf. erhöht werden, um eine ausreichende Tragfähigkeit zu erzielen.
Entscheidend für die spätere Vegetationsfähigkeit ist die Einhaltung der Anforderungen an die Wasserdurchlässigkeit und -speicherfähigkeit. Weitere Anforderungen, wie pH-Wert und Salzgehalt, sind gem. FLL zu berücksichtigen.
Der Einbau hat in erdfeuchtem Zustand zu erfolgen, um eine Entmischung der Mischungskomponenten zu vermeiden.
Bei einer zweischichtigen Vegetationstragschicht-Bauweise kommt in der unteren Schicht herkömmliches Tragschichtmaterial nach ZTV-SoB-StB mit einer gröberen Körnung zur Anwendung.
Eigenschaft |
Anforderung |
Prüfung nach |
Verformungsmodul Ev2 |
≥ 45 ≤ 60 MPa |
DIN 18134 |
Verdichtungsgrad DPr |
≥ 93 ≤ 97 % |
DIN EN 13286-2 |
Wasserdurchlässigkeit kf |
≥ 5 x 10-6 m /s |
DIN 18130-1 |
Einbauwassergehalt |
erdfeuchter Zustand i. d. R. wPr 0,5 -0,7 |
DIN 18121 |
Wasserspeicherfähigkeit |
20–40 % |
FLL-„Empfehlung für Baum-pflanzungen-Teil 2" (mit mittlerem Prüfzylinder) |
organische Substanz |
≥ 1 ≤ 3 M.- % |
DIN 18121 |
Höhenlage |
Abweichung von der Nennhöhe ± 30 mm |
Nivellement |
Ebenheit |
Spaltweite unter 4 m-Latte ≤ 30 mm |
DIN 18202 |
Tab. 17: Anforderungen an Vegetationstragschichten nach FLL-„Richtlinie für die Planung, Ausführung und Unterhaltung von begrünbaren Flächenbefestigungen“ (2008)
Auf die Vegetationstragschicht ist Saatgut nach RSM in der geeigneten Regelaussaatmenge auszubringen, anzuwalzen und ausreichend zu wässern. Dabei darf sich das Saatgut nicht entmischen.
1.1.7 Pflasterbeläge
{Pflasterbeläge}
Pflasterbeläge werden aus Naturstein, Klinker/Ziegel oder Betonstein hergestellt. Sie werden sowohl in gebundener als auch in ungebundener Bauweise verwendet. Die Regelbauweise ist allerdings die ungebundene Bauweise, da hier eine hohe dynamische Belastbarkeit gegeben und die Pflegeintensität sehr gering ist. Auf dem Verwendungszweck angepasste Materialwahl ist zu achten (
Kap. 2.1.2.3).
Als ungebunden wird eine Pflasterfläche bezeichnet, wenn das Bettungsmaterial ungebunden ausgeführt wird.
Für die Ausführung von Pflaster und Plattenbelägen sind insbesondere ATV DIN 18318:2015-08 sowie TL- und ZTV-Pflaster-StB zu berücksichtigen. Außerhalb von Flächen des Straßenverkehrs können die „ZTV-Wegebau – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen für den Bau von Wegen und Plätzen außerhalb von Flächen des Straßenverkehrs“ (2013) angewendet werden.
Bei der Verlegung ist nach ATV DIN 18318:2015-08 die zulässige Abweichung von der Sollhöhe und dem Sollabstand ± 20 mm.
Abweichungen von der Ebenheit von Naturstein-Pflasterdecken dürfen unter einer 4 m langen Messstrecke nicht größer als 10 mm sein. Die Messung erfolgt mit einem Messkeil.
1.1.7.1 Bettung ungebundene Ausführung bei Pflasterbelägen
{Pflasterbeläge, Bettung ungebundene Ausführung}
Die Bettungsdicke beträgt nach DIN 18318 30 mm bis maximal 50 mm (verdichtet). Ab einer Steindicke von 120 mm sollten sie 40-60 mm (verdichtet) betragen. Diese wird auf die gefälle- und profilgerechte, verdichtete Oberfläche der Tragschicht aufgetragen. Unebenheiten der Tragschicht dürfen nicht durch die Bettung ausgeglichen werden.
Geeignetes Bettungsmaterial sind Brechsand-Splitt-Gemische in kornabgestufter Zusammensetzung nach ATV DIN 18318 in den Korngrößen 0/4, 0/5, 0/8 mm und bei Steinen mit einer Nenndicke ab 12 cm und einer Bettungsdicke > 40 mm Gemische aus Gesteinskörnungen 0/11 mm. Die Bettung muss filterstabil zur Tragschicht und zum Fugenmaterial gewählt werden. Im eingebauten und verdichteten Zustand benötigt diese einen Wasserdurchlässigkeitswert von mindestens kf = 1 x 10-6 m /s.
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