Matthias Luserke-Jaqui - Buchstäblichkeit und symbolische Deutung

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In diesem grundlegenden Werk geht es um die Darstellung und Interpretation einer Kulturgeschichte der Literatur im Spannungsfeld von buchstäblichem Verstehen und symbolischer Deutung. Ausgangspunkt einer kritischen Diskussion philosophischer und literaturtheoretischer Positionen ist eine Reflexion über das Bild Offenes Buch von Paul Klee. Darauf aufbauend wird eine Poetik der Bedeutungsoffenheit entwickelt, die Philologie als eine Kulturgeschichte der Literatur versteht. An den Leitbegriffen von Poiesis (Philologie als Überlieferungsgeschichte), Katharsis (Philologie als Wirkungsgeschichte) und Aisthesis (Philologie als Deutungsgeschichte) wird das Modell PoiKAi generiert, mit dem sich eine Kulturgeschichte der Literatur schreiben lässt. Umfangreiche Register (Begriffe, Quellentitel, Namen) erschließen das Buch zusätzlich als Enzyklopädie.

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„Diese fünf ersten Capitel aus des Aristotels Dichtkunst, weil auch die kleine Zahl dieser Blätter nicht mehrere fasset, habe dismal, als eine Probe, ins Deutsche übersetzet liefern, und, weil ich glaube, daß die Übersetzung dieses Buches nicht eben unter die leichtesten gehöret, gelehrte Kenner der critischen Dichtkunst und griechischen Sprache, mit aller Ergebenheit, zugleich ersuchen wollen, diese meine angefangene Übersetzung zu beurtheilen, mir die Fehler zu zeigen, und mich, wie es zu verbessern, gütigst zu belehren. […] Ihro Magnificenz der Herr Professor Gottsched, als der vortreflichste Kenner dieser Gelehrsamkeit, ist derjenige, den ich diese meine angefangene Übersetzung […] der aristotelischen Dichtkunst zu beurtheilen, und mich, wo ich gefehlet, zu belehren, mit vieler Ergebenheit mir erwählen wollte. Denn nachdem es mir gelungen, werde ich in solcher Übersetzung fortfahren, oder aufhören.“178

Eine Untersuchung zur PoetikPoetik (Aristoteles)Poetik (Aristoteles) -Rezeption in Deutschland, wie sie vergleichbar etwa Marvin Theodore Herrick für die Poetik -Rezeption in England bereits 1930 vorgelegt hat179, ist Desiderat. Denn zum Kreis der Rezipierenden in Deutschland sind ab dem 18. Jahrhundert in erster Linie alle an LiteraturLiteratur Interessierten zu rechnen, Schriftsteller, Kritiker und Philologen gleichermaßen. LessingsLessing, Gotthold Ephraim Verteidigung der aristotelischenAristoteles Poetik in der Hamburgischen DramaturgieHamburgische Dramaturgie (1767/69) gab den entscheidenden Impuls, um die Literaten der 1770er- und 1780er-Jahre für die Poetik zu interessieren. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erschienen noch drei weitere Übersetzungen oder Teilübersetzungen der Poetik , 1797 die Kompilation aus Zitaten, Übersetzungen und Kommentaren der Poetik und der horazischenHoraz Ars poeticaArs poetica von J. Christoph RegelsbergerRegelsberger, J. Christoph180, 1798 die Übersetzung von Johann Gottlieb BuhleBuhle, Johann Gottlieb181, der sich zugleich auch als Editor und Kommentator einen Namen machte, und 1799 der Auszug einer Übersetzung von Johann Jakob Meno ValettValett, Johann Jakob Meno182, der die gesamte Übersetzung 1803 veröffentlichte183. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts brach nach HermannsHermann, Godofred Poetik -Ausgabe184 von 1802 ein wahrer altphilologischer Boom an Editionen, Übersetzungen und Interpretationen aus. Die Poetik des AristotelesAristoteles hatte sich endgültig als ein kulturgeschichtlicherkulturgeschichtlich PermatextPermatext etabliert.

Europa literarisch

Betrachtet man die literarische Aufklärungsdiskussion im Europa des 18. Jahrhunderts, so fallen neben den enthusiastischen Beiträgen auch die kritischen Stimmen auf. Skepsis gegenüber der AufklärungAufklärung und ihrem Potenzial an Vervollkommnungsstrategien (zeitgenössisch wird das auch der Gedanke zur Perfektibilität genannt) liest man etwa bei dem Dichter Wilhelm HeinseHeinse, Wilhelm (1749–1803): „Je aufgeklärter der Mensch wird, desto unglücklicher wird er“1, schreibt er. Der Philosoph und Mediziner Ernst PlatnerPlatner, Ernst (1744–1818) wünscht sich am Ende der Aufklärung (postum 1836 veröffentlicht) ein zivilisatorischeszivilisatorisch Unding, einen Selbstwiderspruch, nämlich den aufgeklärt-unzivilisierten Menschen: „Aufklärung ist nämlich eine Umschaffung des Menschengeschlechtes in solche Menschen, wie sie im Stande derPoetik (Aristoteles)Poetik (Aristoteles) Unschuld gewesen, eine solche Umwandelung der Erdbewohner, daß sie den Wesen in der idyllischen Welt ganz gleich werden“2. Aufklärung aber, und das wissen die beteiligten Diskutanten der Zeit, ist nur zum Preis der Zivilisierung und der DisziplinierungDisziplinierung des Menschen und seiner LeidenschaftenLeidenschaften zu haben. Ohne Disziplinierung gibt es keine Aufklärung. Und Disziplin ist, das wird KantKant, Immanuel am Ende der Aufklärung in Über PädagogikÜber Pädagogik (1803) schreiben, ‚Bezähmung der Wildheit‘3. Jedenfalls war das Urteil des großen Poetikers Johann Christoph GottschedGottsched, Johann Christoph (1700–1766), „Deutschland ist schon so aufgeklärt, daß man ihm so leicht keinen blauen Dunst vor die Augen machen kann“4, vorschnell und falsch.

Der Dichter und aufklärungskritische Journalist Christian Friedrich Daniel SchubartSchubart, Christian Friedrich Daniel (1739–1791), vor allem bekannt geworden durch seine Zeitschrift Deutsche ChronikDeutsche Chronik , widmet darin im 21. Stück vom 11. März 1776 der „Aufklärung“ folgenden Artikel:

„Dieß große, stolze Wort ist jetzt die Lieblingsidee unsrer Zeit, sonderlich unter den Deutschen geworden. Stolz schreibt’s der Schriftsteller nieder und der Leser spricht’s mit Begeisterung nach. Kam Urania wieder vom Himmel herab? Ist einmal die Zeit angebrochen, wo keine Nacht mehr die Seele lastet, wo sich Alles im köstlichen Strahle der Aufklärung sonnet und wonnet? – Wer ist denn eigentlich die Göttin, unter deren goldnem Scepter wir jetzt so glücklich sind? –

Ich, spricht sie selber,

Ich bin vom ewigen Geiste geboren:

Das Lächeln Gottes verklärt mein Antlitz.

Eine Leuchte gab mir der Herr; ich zündete sie an

Am heiligen Feuer des goldnen Altares.

Geh’ zur Erd’ hinab, sprach der Milde,

Aufklärung ist dein Name!

Leuchte den Völkern, die in Nacht

Und Schatten des Todes sitzen.

Ich that’s: leuchtete dem Volke Gottes,

Dann Helenos Söhnen; dann Roma, der Hohen;

Bald Welschlands weicheren Enkeln;

Dann dem Gallier und dem stolzen Britten.

Vor mir floh des Aberglaubens Gräu’lgestalt;

Vor mir barg sich der herzlose Unglaube;

Licht und Wahrheit und Duldung,

Und sie, die himmelerhebende Religion,

War mein Gefolge. Lange schon lächelt’ ich hin

Auf Germaniens weite Gefilde.

Nach mir streckten seine edelsten Söhne

Den verlangenden Arm aus.

Da bin ich nun, glücklich zu machen

Dieß biedere Volk!

Hoch trag’ ich die himmlische Leuchte;

Folge mir, biederes Volk! –

Ein Volk ist also aufgeklärt, wenn es die Mittel weiß, sich zeitlich und ewig glücklich zu machen. Licht für dieß Leben ist ein Unschlittlicht, das am Grabe verlöscht; nur Licht für dieß und jenes Leben ist ganze, volle Aufklärung – eine Fackel Gottes, die nimmer verlöscht. – Sind wir nun wirklich so aufgeklärt, ihr, meine deutschen Brüder? – Wahr ist’s, wir haben in Kurzem unglaubliche Fortschritte gethan. In den östreichischen Staaten, in Baiern, Salzburg, Costanz etc., wo es sonst dicke Nacht war, ist’s doch jetzt wenigstens Morgenröthe. Christliche Religionsduldung, edler Freiheitssinn, meist gute Wahl und guter Ton in Schriften, Enthusiasmus für Wissenschaften und Künste verbreitet sich immer mehr in Gegenden, die sonst wie vom Chaos losgerissene Provinzen waren, und die Zeit – selige Prophetie! – ist vielleicht sehr nahe, wo ganz Deutschland den Strahlenscepter der Aufklärung küßt. Nur spuckt eine Zauberin unter uns; sie sandte die Hölle, wo sie einer Furie die Fackel stahl, um armen Betrogenen zu leuchten. Man kann sie gar leicht an der Sprache erkennen. Falsche, irreführende Philosophie, bittrer Religionsspott, Hohn über Alles, was heilig ist, Schriften, mit dem Pesthauche der Wollust befleckt, kindische Nachäfferei jeder Modethorheit, die aus Paris kommt, und Verachtung eigner deutscher Kraft – das nennt sie Aufklärung.

O möchte kein Deutscher der Stimme dieser Megäre folgen!! –“5

Ich bin Literaturhistoriker und werde mich einigen Grundlinien der abendländischen LiteraturLiteratur nähern, die unsere Vorstellung von Europa vielleicht an dem einen oder anderen Punkt in bescheidenster Weise zu ergänzen vermögen. Ich werde mich nicht so sehr mit Inhalten beschäftigen, als vielmehr nach den Grundstrukturen der europäischen Literatur fragen, gewissermaßen nach den Gitterlinien in der Tiefe unserer kulturellenKultur und literarischen Herkunft, kurz nach Momenten der europäischen Kulturwerdung. Und was ich nun als Eingangspassage gesprochen habe, ist keine Captatio benevolentiae, kein Buhlen um die Gunst der Zuhörerinnen und Zuhörer – und damit bin ich beim Thema. Diese Captatio, dieses Verneigen um des Wohlwollens willen, ist ein klassischer rhetorischer Begriff, der in der ciceroCiceronischen RhetorikRhetorik seinen architektonischen Schlussstein gefunden hat, ein Begriff also, der aus der römischen LiteraturLiteratur und KulturKultur überliefert ist, und ein Sachverhalt, der bis heute, bis in unsere Zeiten hinein Anwendung findet und das öffentliche Reden prägt.

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