Alice Frontzek - Die Pfaffenhure

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»Nichts als ein Bier- und Hurhaus« – mit diesen Worten äußerte sich Martin Luther einst über seinen Studienort Erfurt. Im zarten Alter von 17 Jahren nahm er das Studium der Sieben Freien Künste auf, bevor er mit 21 in das Erfurter Augustinerkloster eintrat und an die Theologische Fakultät wechselte. Doch zunächst lernte der junge Martin das Leben und die Versuchungen einer Großstadt, des Studentenlebens – und die hübsche Anna, kennen. Die Verbindung mit der Tochter einer Pfaffenhure blieb nicht folgenlos und stürzte den strebsamen Martin in eine tiefe Gewissenskrise …

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Nikolaus Marschalk gab einen schnellen Schritt vor und kümmerte sich nicht sonderlich darum, ob ihm alle folgen konnten. Er zeigte im Vorbeigehen am Fluss auf kleine Fachwerkhäuser auf der linken Seite.

»Hier ist die Bursa pauperum, die Armenburse, für Studenten, deren Eltern sich das Studium für ihre Söhne nicht leisten können. Dort kommt die Horngasse.« Sie bogen links ab und überquerten eine kleine Brücke über einen der beiden Flussarme.

»Dies hier rechts ist das Universitätshospital. Alles am Fluss. Dort hinten die Krämerbrücke. Aber gehen wir wieder zurück.«

Martin gefiel, was er sah, wenngleich dieser Nikolaus Marschalk alle Sehenswürdigkeiten sehr schnell passiert hatte. Ihr kleiner Tross machte eine Kehrtwende und ging zurück in Richtung Hauptgebäude. Sie liefen nun an der Michaeliskirche vorbei in die gegenüberliegende Allerheiligenstraße.

»Dies ist eine unserer Druckereien. Das Haus zum Goldenen Stern. Hier wird mit beweglichen Lettern gedruckt. Ein ehemaliger Student unserer Alma Mater, Johannes Gensfleisch – auch Johannes Gutenberg genannt –, hat diese neuartige Druckmethode erfunden. Genial! Die Buchstaben werden einmal gesetzt, das Ganze mit Farbe bestrichen, und so lassen sich Schriftstücke beliebig vervielfältigen. Hier, daneben, die Burse der niedersächsischen Studenten.«

Martin las die lateinische Inschrift für Niedersachsen, während er von ihrem Pulk weitergedrängt wurde.

»Hier links geht es in die Waagegasse, das Speicherviertel für die durchreisenden Händler«, zeigte Nikolaus in eine schmale Gasse, die von hohen Speicherhäusern gesäumt war. Eins davon sah aus, als hätte es kein Dach, denn ebendieses war schmal, hoch und spitz an der Straßenflucht ausgerichtet, während die Hausfront und die Toreinfahrt so schräg gebaut waren, dass ein Fuhrwerk bequem frontal einfahren konnte. Vor der städtischen Waage standen Pferdefuhrwerke mit ihren Händlern, die ihre Waren wiegen lassen und die entsprechenden Steuern zahlen mussten.

»Und dort rechts, das Haus zur Windmühle, gehört dem Waidhändler Gerstenberg«, lenkte er die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf die andere Seite. »Gegenüber das Haus zur Engelsburg mit seinen Nebengebäuden. Die Engelsburg beherbergte einst das kleine Hospital zur Elendenburg, zu dem die angrenzende Hospitalskirche Allerheiligen gehörte. Daneben einige Wohnhäuser. Der Turm der Allerheiligenkirche dient als einer von vier Wachtürmen, von denen aus die Stadt überblickt wird und die Türmer ins Horn blasen, sollte es irgendwo brennen oder Ähnliches.« Hier änderte er wieder die Richtung.

»Gehen wir durch die Waagegasse zurück und schließen die Runde. Am Kratzstein vorbei, hier rechts, befindet sich ein großer Speicher, der ein wenig an eine Kirche erinnert. Das war die jüdische Synagoge, die beschädigt wurde, als die Bürger sich an den Juden für die Pest rächten, die vor 150 Jahren über das Land zog. Das war dreizehnhundertneunundvierzig. Die Juden hatten die Brunnen vergiftet.«

Sie traten aus der Gasse hinaus.

»Jetzt sind wir wieder in der Michaelisstraße. Rechts seht Ihr den Platz vor der Benediktskirche und das große steinerne Handelshaus. Wir gehen aber gleich wieder links herum. Dort gegenüber ist die Druckerei von Matthes Maler und Wolfgang Schenk, Freunde von mir. Das Haus zum Schwarzen Horn.«

Dann wandte er sich nach links und fuhr mit der Führung fort.

»Hier das Collegium Amplonianum, Studienort der Mediziner.« Er eilte weiter und stellte sich wieder vor das Hauptgebäude der Universität. »Links neben dem Collegium Maius, das ist das Haus zur Arche Noä mit der Werkstatt von Melchior Sachse. Dahinter befindet sich das Haus zum Kleinen Drachen, das das Große Kolleg zu Wohnzwecken angemietet hat. Das kennt Ihr ja – das Gästehaus.« Dann wies er mit der Hand in die gegenüberliegende Richtung. »Ach so, und dort hinten rechts, in der Pergamentergasse, fertigen die Pergamenter den unentbehrlichen Schreibstoff – sie bekommen ihr Material von den vielen Papiermühlen der Stadt.« Er deutete mit nach oben offener Handfläche die Richtung der Gasse an, wendete sich dann den neuen Studenten zu, öffnete beide Arme in ihre Richtung und schloss seinen Vortrag. »Das ist also das lateinische Viertel. Meinen Lieblingsstadtteil seht ihr ein anderes Mal. Wir Juristen halten uns westlich der Marienkirche auf – im Mainzerhofviertel. Dort befinden sich das Collegium Marianum und die Schola iuristarum, in der die juristischen Vorlesungen stattfinden. Die Theologen findet Ihr im Auditorium coelicum über dem Ostflügel des Kreuzganges der Marienkirche. Vielleicht zeige ich es Euch bei Gelegenheit.«

Die Neuen klatschten und Marschalk deutete mit dem Kopf eine Verbeugung an.

Er lieferte die neuen Studenten wieder am Hauptgebäude ab, wo sie von Jodokus Trutvetter in ihren freien Abend entlassen wurden.

»Um acht Uhr müsst Ihr eure Kammern beziehen, Ende der Woche übersiedelt jeder in seine Burse. In ein paar Tagen werdet Ihr Euch offiziell in die Matrikel eintragen und Euren Eid leisten. Viele werden heute noch von ihren mitgereisten Eltern erwartet, deshalb wünsche ich allen noch einen schönen Ausklang.«

Die Gruppe löste sich auf, und Trutvetter begrüßte seinen ehemaligen Schüler noch einmal persönlich, als zeitgleich Martins Vater die Michaelisstraße hinaufkam, um sich mit seinem Sohn zu treffen.

»Eine gute Wahl, Martin. Ich gratuliere Euch, Herr Ludher. Martin war ein fleißiger Schüler. Wenn er so weitermacht, wird aus ihm ein guter Student.«

Hans deutete mit dem Kopf eine Verbeugung an und bedankte sich für diese positive Einschätzung.

Als der neue Rektor zurück in die Universität ging, die zugleich die philosophische Fakultät war, spazierten Sohn und Vater zum Rathaus und zurück über die Stadtmünze durch die Durchfahrt des Warenhauses am Benediktsplatz, über den Steg entlang der Krämerbrücke in die Futterstraße, wo beide noch ein Bier tranken.

»Dein Pferd bleibt hier stehen. Meins kann den Wagen alleine ziehen, nachdem es nur noch mich und weniger Gepäck fahren muss. Otto Ziegler hat mir einen guten Preis gemacht für Futter und Stalldienst. Du musst den Rappen nur regelmäßig bewegen kommen. Die Weiden liegen vor den Stadttoren, dort wird es den Sommer über stehen. Na ja, mit Pferden kennst du dich ja aus. Morgen gehen wir noch mal über den Markt, ja?«

»Ja, Vater. Danke für alles. Wir sehen uns morgen!«

Martin winkte Hans nach und musste sich anschließend erst einmal auf eine Holzbank auf dem Wenigemarkt setzen, auf dem die Händler längst schon ihre Fleisch- und Brotbänke verschlossen hatten. Eine Wolke schob sich vor die Sonne, die sich allmählich zu senken begann, und er fröstelte. Erschöpfung machte sich nach all der Aufregung und den vielen Eindrücken breit.

Erfurt ist eine Schmalzgrube, dachte er. Wenn sie wegbrennen würde, müsste an selber Stelle sofort wieder eine Stadt entstehen.

Dies war nun sein neues Zuhause. Gegenüber des Platzes lag die Kürschnergasse. Hier roch es beißend nach Gerblösung. Die Ledermacher und Schuster hatten hinter ihren Häusern Stege über dem Fluss, von denen aus sie ihre Felle wuschen, bevor sie sie weiterverarbeiteten. Viele Menschen liefen an Martin vorbei, trugen Kiepen oder Körbe, zogen Handwagen oder Lasttiere hinter sich her oder ritten mit bepackten Satteltaschen vorüber. Fensterläden, auf denen Waren ausgelegt waren, wurden abgeräumt und geschlossen, in Werkstätten verklangen die Geräusche von Hämmern, Sägen und Hobeln. Es roch nach Waid oder Urin, nach Kot und nach Vieh. In den schmalen Wasserklingen, die die Straßen durchzogen, plätscherte leise das Wasser und trug den verschiedensten Unrat mit sich. Ein paar Schweine schnarchten dicht an einer Hauswand, Ziegen wurden in den Stall getrieben, und ein Hund schreckte ein paar Hühner auf, die sich flatternd auf eine Zaunlatte retteten.

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