Alice Frontzek - Die Pfaffenhure

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»Nichts als ein Bier- und Hurhaus« – mit diesen Worten äußerte sich Martin Luther einst über seinen Studienort Erfurt. Im zarten Alter von 17 Jahren nahm er das Studium der Sieben Freien Künste auf, bevor er mit 21 in das Erfurter Augustinerkloster eintrat und an die Theologische Fakultät wechselte. Doch zunächst lernte der junge Martin das Leben und die Versuchungen einer Großstadt, des Studentenlebens – und die hübsche Anna, kennen. Die Verbindung mit der Tochter einer Pfaffenhure blieb nicht folgenlos und stürzte den strebsamen Martin in eine tiefe Gewissenskrise …

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»Hier, im Großen Kolleg – im Collegium Maius –, befinden sich die Hörsäle der philosophischen Fakultät. Das Gelände ist riesig. Es gibt hier zehn Häuser, zwölf Kammern, das Pädagogium. Im Pädagogium werdet Ihr auf das Universitätsstudium vorbereitet. Es liegt im Hof. Daneben fließt der Fluss. Die Häuser zur Arche Noä und zum Kleinen Drachen sind Gästehäuser. Der städtische Rat ernennt aus der Reihe der Magister acht Kollegiaten, die hier frei wohnen. Es handelt sich um ein Ehrenamt auf Lebenszeit. Sie führen die Aufsicht über die Mitbewohner, die Scholaren und Bakkalare. Die Oberaufsicht führt der auf ein Jahr gewählte Probst. Wir nennen ihn ›praepositus‹. Dann gibt es noch eine Bibliothek, ihr steht der ›librarius‹ vor. Ihr steht unter direkter Aufsicht der ›rectores bursae‹. Für das leibliche Wohl sorgt der Bierprobst, der ›praepositus cervisiae‹, der den Kellermeister beaufsichtigt und die Bierkasse führt. Den ›coquus‹, den Koch, findet man in der Küche. Ihr merkt schon, hier wird Latein gesprochen! Ich muss sicher nicht erwähnen, dass nicht gerauft werden darf, dass Unzucht mit Aus- und Einsteigern zu vermeiden ist, ihr zu Hause schlaft und keine unzüchtigen Frauen einführt. Im Sommer werden die Türen und Fenster der Bursen um halb neun, im Winter um acht Uhr abends verschlossen. Ordentliche Kleidung wird erwartet, genauso Gehorsam gegenüber Älteren, gutes Benehmen, Ruhe und pflegliche Behandlung und Nutzung der Universitätsräume, Möbel und Gegenstände.«

Dann führte Johannes sie zu den Kammern. »Kammer drei: Martin Ludher und Alexander Schmied!«

Die beiden Scholaren betraten ihre kleine Stube in der Burse zur Himmelspforte, nur wenige Schritte vom Hauptgebäude entfernt. Hier sollten sie erst einmal ablegen. Danach waren sie frei, sich alles anzuschauen, ihre Reisebegleitung zu verabschieden und zu tun, was sie mochten. Nach der Sechs-Uhr-Andacht in der Michaeliskirche war eine kleine Runde durch die Stadt für die Neuankömmlinge zum Kennenlernen vorgesehen.

Martin schaute auf die zwei Betten, dann auf seinen Zettel, woraufhin er die dort angegebene Nummer auf den Möbeln suchte. »III.II« – er fand die römische Zahl auf einer kleinen Schiefertafel, die an einer Hakenleiste über dem linken Bett hing. Unter den winzigen Fenstern zwischen den zwei Betten stand ein Tisch. Zwischen Bett und Tisch jeweils ein Stuhl. Den Tisch mussten sie sich also teilen. Neben der Tür befand sich ein größerer Schrank, dessen rechte Hälfte Martin für seine Sachen beanspruchte. Die Betten hatten an ihrer vorderen Längsseite einen Vorhang. Auch die lange Seite des Bettes konnte zugezogen werden. Die Stoffe waren blau. Hätte Martin nicht gewusst, dass das Stadtwappen rot war mit einem silbernen Rad, er hätte geglaubt, Blau wäre die offizielle Farbe der Stadt.

»Na ja, ist doch ganz ordentlich«, fing er das Gespräch an. »Was denkst du?«

Alexander nickte. »Packen wir aus, oder was hast du vor?«

»Mein Vater wartet sicher irgendwo draußen auf mich. Ich will ihn noch verabschieden. Später richte ich mich ein. Dann sehen wir uns zur Erfurt-Runde, ja? Freut mich, dich als Zimmerkameraden zu haben.« Martin reichte Alexander die Hand.

Der lächelte, erwiderte seinen Händedruck und sagte: »Nenn mich Alexis. Meine Freunde sagen Alex zu mir, und da wir uns hier ja künftig in den alten Sprachen verständigen …« Er zog die Augenbrauen hoch.

»Martinus, angenehm«, nickte Martin. Sie mussten lachen.

Sein Vater wartete draußen vor dem Eingang der Michaeliskirche.

»Ah, da bist du ja«, freute er sich, seinen Sohn wiederzusehen. »Und? Was habt ihr bisher gemacht?«

Martin stillte Hans’ Neugier und berichtete von seinen ersten Eindrücken. Dabei liefen die Männer in Richtung Fischmarkt, wo Trauben von Leuten zusammenstanden. Um den Brunnen tanzten ein paar kleine Kinder im Kreis, deren Mütter sich mit Wasser gefüllten Holzbottichen in der Hand unterhielten. Die Häuser ringsum waren österlich geschmückt. An den Türen waren Kränze aus Weidenzweigen und bemalten Eiern befestigt. Kätzchensträuße schmückten Fenster, Tore und Zäune. Kruzifixe wurden in den verschiedensten Größen und Ausführungen aufgestellt. Am Platz gab es auch ein großes Gasthaus. »Ratskeller« hieß es. Zwei Männer in dunkler Amtskleidung betraten es, wobei sie sich angeregt unterhielten und der eine dem anderen die Tür aufhielt und ihm höflich den Vortritt ließ. Ein alter Mann mit Handwagen transportierte ein kleines Bierfass, das er sich bei einem Brauhof hatte abfüllen lassen. Hühner liefen gackernd vor einer Kutsche mit zwei schweren Arbeitsgäulen davon. Sie blieben aber in der Nähe und flatterten erneut auf den Platz, als die Kutsche vorübergefahren war. Eins der Tiere hatte einen Berg Pferdeäpfel hinterlassen, an dem sie nun pickten. Neben dem Brunnen entrollte eine ältere Frau ein rechteckiges dünnes Leder, in welches getrocknete Kräutersträuße eingewickelt waren, die sie jetzt darauf arrangierte. Hans Ludher trat näher. Er wollte Grete etwas aus Erfurt mitbringen. Vielleicht ein besonderes Kraut als Zutat zum Kochen.

»Was könnt Ihr empfehlen?«, sprach er die Frau an.

»Das kommt darauf an. Als Heilkraut oder Gewürz? Zum Kochen oder Brauen?«

»Einfach etwas, das meine Frau in Mansfeld nicht bekommt. Gibt es etwas Besonderes?«

»Vielleicht habt Ihr schon davon gehört, dass es hier in Erfurt den besten Waid gibt. Er ist nicht nur zum Färben gut. Er beruhigt auch den Magen.« Sie überreichte ihm einen Strauß getrockneter Waidblätter. »Gießt einfach heißes Wasser darüber und trinkt täglich von dem Aufguss!«

Martins Vater war einverstanden und bezahlte. Waid zum Trinken, das war ihm neu, und der Strauß sah gut aus. So große Blätter hatte er zuvor noch nirgends gesehen.

Sie liefen durch die Schlössergasse, beobachteten von der Brücke aus, wie das Mühlrad gleichmäßig ins Wasser stach, und drehten eine kleine Runde vorbei an der Barfüßerkirche, gingen weiter vorne links in Richtung Wigbertikirche, bogen am Haus zum Stolzen Knecht rechts ab und liefen bis zur Vitikirche geradeaus. Dann gingen sie über die lange Brücke und orientierten sich an den Türmen des Domes, der die Dächer der kleinen Häuschen überragte. Am Platz vor dem Dom angekommen, sahen sie sich erneut in Ruhe um. Hier gab es eine Apotheke, mehrere Gasthäuser und den großen Markt.

»Vater, gehen wir zurück. Wir machen gleich nach der Andacht noch einen Stadtrundgang mit den Studenten. Um drei muss ich wieder an der Michaeliskirche sein.«

»Geh nur schon vor, Martin. Ich finde den Weg zurück. Bin ja nicht zum ersten Mal hier. Ich wünsche dir eine erste gute Nacht alleine.«

Martin winkte seinem Vater zu und lief zügig die Breite Gasse bis zur Allerheiligenkirche hinunter, wo er dann zur Universität abbog. Die Erfurter Glocken schlugen gerade drei.

Nach der Andacht in der Michaelisstraße trafen sich die neuen Scholaren an der Ecke zur Studentengasse erneut. Ein älterer Mann stellte sich ihnen als Nikolaus Marschalk vor. Magister der artistischen Fakultät und Bakkalar der Jurisprudenz. Besitzer einer Druckerei seit diesem Jahr.

»Ich zeige Euch heute, wo sich hier im lateinischen Viertel alles Wichtige befindet. Ich verdinge mich auch als Stadtschreiber in Erfurt und freue mich jedes Mal, die Neuen in Erstaunen zu versetzen.«

Martin hatte sich schon gewundert, weil Nikolaus ihm für einen Studenten recht alt erschienen war, aber das erklärte es natürlich.

»Die Kirche habt Ihr bereits kennengelernt. Sie dient uns als Auditorium Maximum und Aula. Wenn Ihr nun dorthin schaut, dem großen Kolleg gegenüber, dann seht Ihr die Burse zum weißen Rad, Bursa Albae Rotae. An das Collegium Maius angrenzend hier um die Ecke in der Studentengasse befindet sich das sogenannte Domus nova, ein Kolleg für schlesische Studenten.«

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