»Das ist wahr«, erwiderte Solita, »aber ich habe dich so lange . . . gehaßt, daß es mir jetzt schwerfällt, etwas anderes für dich zu empfinden.«
Der Herzog lachte bitter.
»Klingt nicht sehr ermutigend«, stellte er fest. »Doch jetzt bist du in England und wirst ein völlig neues Leben beginnen.«
Solita schenkte ihm und sich selbst Tee ein.
»Papa muß mir doch etwas Geld hinterlassen haben«, sagte sie dann. »Wenn nicht, muß ich eben Ballettänzerin werden.«
»Du wirst nichts dergleichen tun!« entgegnete der Herzog energisch. »Als dein Vormund werde ich das mit allen Mitteln zu verhindern wissen!«
»Sagtest du Vormund?« fragte Solita ungläubig.
»Natürlich bin ich das«, entgegnete er. »Deine Mutter hat dich meiner Obhut übergeben, und ich brachte dich bei meiner Verwandten unter. Wenn ich in den vergangenen Jahren meine Pflichten dir gegenüber vernachlässigt habe, dann muß ich das jetzt wiedergutmachen.«
»Ich ... ich will dir nicht zur Last fallen«, sagte Solita peinlich berührt. »Eigentlich wollte ich dich nur bitten, mir das Geld zu geben, das noch von Papas Vermögen übrig ist, und mir dann eine Stellung suchen.«
»Was du zu tun hast«, erklärte der Herzog entschlossen, »ist, Einzug in die Gesellschaft zu halten, die du so sehr verabscheust.«
»Ich will aber nach Indien!«
»Das wird sich später sicher ermöglichen lassen«, erwiderte der Herzog. »Warum bist du nur so erpicht darauf?«
Er rechnete damit, daß sie ihm keine Antwort geben würde, doch da sagte sie: »Ich möchte Papa rächen!«
»Was willst du?«
Er glaubte, sich verhört zu haben.
»Papa rächen! Die Russen haben ihn auf dem Gewissen, und ich werde eines Tages seinen Tod rächen!«
Der Herzog blickte sie fassungslos an.
»Wie, um alles in der Welt, willst du das denn anstellen?« erkundigte er sich.
Solita sah ihn so merkwürdig an, daß er das Gefühl hatte, sie würde ihm ins Herz blicken.
»Du hast Papa geliebt«, sagte sie leise, »und du weißt, was diese Russin ihm angetan hat. . . daß sie es war, die ihn verraten und ihn und seine Männer in den Tod geschickt hat!«
Sie preßte die Lippen zusammen, dann fuhr sie mit harter Stimme fort: »Nur wenn ich sie . . . oder eine Russin, die ihr gleicht. . . getötet habe, werde ich die Gewißheit haben, daß Papa nicht umsonst gestorben ist!«
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.