Jutta Koslowski - Ökumene - wozu?

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Dieses Buch füllt eine Lücke: Es beantwortet erstmals die Frage, wozu die Einheit der Kirchen und Gemeinden in Deutschland und der Welt überhaupt dienen soll. Tausende engagieren sich in vor Ort und in der theologischen Diskussion, um dem Ziel – der Versöhnung unter den Christen – näher zu kommen. Doch wer stellt schon die Frage, wem das Ganze Bemühen eigentlich nützt. Prominente Amtsträger und engagierte Theologen, Mitglieder der Großkirchen, der Freikirchen und Kirchenferne beziehen leidenschaftlich Stellung zu den Grundfragen kirchlicher Gemeinschaft: Warum suchen wir die Einheit, wem und wozu soll sie dienen und wie können wir versöhnt miteinander als Christen leben? Herausgekommen ist ein Plädoyer für Annäherung und Versöhnung im Dienst der ganzen Menschheit, um so dem biblischen Auftrag gerecht werden zu können. Warum ist die Ökumene-Bewegung für Kirchen und Gemeinden von entscheidender Bedeutung? Fachleute aus Theologie und Kirche sowie engagierte Laien beantworten die gleiche Frage: persönlich, leidenschaftlich und sogar kämpferisch. Mit Beiträgen von Walter Kardinal Kasper, Norbert Roth, Athanasios Vletsis, Kim Strübind u. v. a.

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Wie lässt sich solche Vielfalt der »inneren« und »äußeren« Ökumene leben? Zunächst einmal belegt die Tatsache der Existenz von lebendigen und aktiven baptistischen Gemeinden, dass ein Kirchenmodell, welches auf Lehrkonsense sowie auf Machtbefugnisse überörtlicher Instanzen verzichtet, lebens- und zeugnisfähig und für viele Menschen durchaus attraktiv ist. Das ist auch von jenen Kirchen, die ein einheitliches dogmatisches Selbstverständnis für unabdingbar halten, zunächst einmal wahrzunehmen. Entsprechend ihrer basisorientierten Kirchenstruktur werden ökumenische Kontakte vor Ort durch jede einzelne Baptistengemeinde bestimmt und verantwortet. Allgemeine Stellungnahmen regionaler oder nationaler Leitungsgremien zur Ökumene haben dagegen nur den Rang einer »Empfehlung« für die Gemeinden, die selbst darüber entscheiden, was sie sich davon zu eigen machen. Daraus ergibt sich ein spezifisches Problem für freikirchliche Delegierte, sofern sie im Namen der Bundesgemeinschaft zu bestimmten Themen Stellung nehmen sollen. Diese Verlegenheit ist auch ein Hindernis für ökumenisch besetzte Gremien und im Rahmen zwischenkirchlicher Lehrgespräche. Es ist aufgrund des ständigen Vorbehalts einer Ratifizierung durch die Gemeinden oft schwer zu sagen, welche Position »die« (d. h. die Mehrheit der) Baptisten in Einzelfragen vertreten. Dies ist dem kongregationalistischen Grundverständnis geschuldet, dem die meisten, wenn auch nicht alle Freikirchen verpflichtet sind.7

Baptistinnen und Baptisten haben aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Ökumenizität innerhalb der eigenen Kirche meist ein grundsätzlich positives Verhältnis zur Ökumene und können sich am Glauben anderer Kirchen und Gemeinden freuen. Andererseits zeigen sich besonders in stark evangelikal geprägten Gemeinden auch beachtliche Vorbehalte gegenüber der Ökumene. Dies ist allerdings kein spezifisch baptistisches Phänomen, sondern beruht auf einem interkonfessionellen Konsens des Evangelikalismus, der sich von den als »lau« und »inhaltsleer« geltenden Landeskirchen sowie von der katholischen Kirche abgewandt hat und deren (Volks-)Kirchlichkeit grundsätzlich infrage stellt. Derart geprägte Gemeinden, die sich gerne das Etikett einer »Gemeinde nach dem Neuen Testament« umhängen, verweigern sich aufgrund ihrer religiösen Hybris dem ökumenischen Gespräch und verstehen ihre religiösen Gemeinschaften als Protest- oder Gegenkirche. Ihr Selbstverständnis verdankt sich der Produktivität eines antikirchlichen Feindbilds, wobei sie in der Regel mit den konkreten Verhältnissen der Großkirchen und ihrer Spiritualität gar nicht vertraut sind. Sofern sich solche Gemeinden dennoch auf ökumenische Gesprächsebenen einlassen, werden diese für verborgene – meist »missionarische«– Strategien verzweckt. Man genießt die öffentliche Anerkennung, welche man als Gesprächspartner auf Augenhöhe genießt, und wird von dem (in unserer von religiösen Phobien durchsetzten Gesellschaft allgegenwärtigen) Sektenverdacht entlastet. Diese Verzweckung der Ökumene durch evangelikale Gemeinden dient ausschließlich eigennützigen Zielen, ohne ernsthaft an anderen kirchlichen Traditionen interessiert zu sein, die man auf der Grundlage einer Bibelorthodoxie als »unbiblisch« ablehnt. Einstellungen dieser Art sind innerhalb des Baptismus allerdings eher selten anzutreffen. Sie verdanken sich oft einem regionalen Frömmigkeitskolorit und sind historisch, soziologisch und anderweitig binnenkulturell bedingt.

Die Frage nach einer »institutionellen« Kirchengemeinschaft ist für den Baptismus im Unterschied zu anderen Kirchen bisher kaum ein ökumenisches Problem gewesen, da die Bekenntnisfreiheit jeder und jedes Einzelnen respektiert wird. Weil alle kirchlichen Institutionen nach baptistischem Verständnis vorläufig, historisch kontingent und damit auch widerrufbar sind, können Baptisten eine ökumenische Kirchengemeinschaft auch bei gravierenden Erkenntnisunterschieden jederzeit dort feststellen, wo Jesus Christus im Glauben bekannt wird und die Heilige Schrift als gemeinsame Grundlage für Glauben und Lebenspraxis Anerkennung findet.

Ausgangspunkt ist dabei, dass die Einheit der Kirche kein Werk menschlicher Erkenntnis, sondern Werk des Wortes Gottes ist (»ecclesia creatura verbi«) . Kirchliche Einheit ist daher für Baptistinnen und Baptisten und auch für die Mehrzahl der Freikirchen nicht von einem zuvor festgestellten und gemeinsam formulierbaren dogmatischen »Bekenntnisstand« abhängig (etwa durch eine Übereinstimmung in der Rechtfertigungslehre). Das Grundbekenntnis, dass Jesus Christus, wie ihn die Heilige Schrift bezeugt, der eine Herr ist, wird als hinreichend für alle Formen ökumenischer Partnerschaften betrachtet, sofern sie sich biblisch rechtfertigen lassen. Leitend ist dabei ein Verständnis von der Fehlbarkeit menschlicher Erkenntnis, die sich erst eschatologisch auflöst.8 Kirchengemeinschaft ist nach baptistischem Verständnis daher selbst in der widersprüchlichen Gestalt getrennter Kirchen und unterschiedlicher Auslegungen feststellbar. Sie lässt sich, etwa in Form ökumenischer Gottesdienste und einer offenen Abendmahlspraxis aller an Christus Glaubenden, unabhängig von der jeweiligen Kirchenzugehörigkeit liturgisch feiern. Die gemeinsame Mahlfeier stellt daher eines der ökumenischen Potenziale des Baptismus dar. Den Primat einer einzelnen Kirche oder bestimmter Amtsträger können Baptisten dagegen nicht anerkennen und halten einen solchen weder für sinnvoll oder erforderlich noch überhaupt für herstellbar. Ökumene wird vielmehr als ein notwendiger Ausdruck des Beziehungsreichtums Gottes gedeutet. Diese auf einem radikal verstandenen allgemeinen Priestertum beruhende Laienkirche gesteht dem geistlichen Amt der Pastorinnen und Pastoren zwar eine spirituelle Autorität, aber nur begrenzte exekutive Befugnisse zu.9

Die ekklesiologische Grundlage für das Ökumeneverständnis der Baptisten in Deutschland findet sich im gemeinsamen Grundbekenntnis, der »Rechenschaft vom Glauben« (1977). In Artikel 7 (»Der eine Leib Christi und die getrennten Kirchen«) ist die ökumenische Selbstverpflichtung festgehalten:10 »[…] Der eine Geist schenkt viele Gaben, die sich in den Ortsgemeinden, aber auch in den voneinander getrennten Kirchen in gegenseitig bereichernder Vielfalt auswirken können. Jesus Christus baut seine Gemeinde in den verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften. Doch kann es trotz der Verschiedenheiten und trotz Irrtum und Schuld auf allen Seiten nicht der Wille Gottes sein, dass konfessionelle Schranken die sichtbare Gemeinschaft aller Glaubenden und damit ihr glaubwürdiges Zeugnis vor aller Welt verhindern. Deshalb beten wir mit den Christen der ganzen Erde um Erneuerung aller Gemeinden und Kirchen, dass mehr gegenseitige Anerkennung möglich werde und Gott uns zu der Einheit führe, die er will. Schon heute ist es nicht nur Aufgabe einzelner Christen aus verschiedenen Kirchen, sondern dieser Kirchen selbst, aus der Trennung heraus mögliche Schritte aufeinander hin zu tun, vorhandene Vorurteile abzubauen und Einwände gewissenhaft zu formulieren und zu vertreten, voneinander zu lernen, füreinander zu beten und gemeinsam Christus zu verherrlichen in Zeugnis und Dienst.«

Damit ist einer konfessionellen Selbstgenügsamkeit widersprochen, die besonders in kongregationalistischen Kirchen naheliegt. Sie stellt eine der berechtigten Anfragen aus der Ökumene an die Glaubenspraxis der Baptisten und anderer Freikirchen dar. Durch das Offenhalten der Tauffrage ist die Existenz des Baptismus ökumenisch gleichwohl von anhaltender Bedeutung. Dies gilt in zweifacher Hinsicht:

(1.) Der Baptismus ist mit seinem Insistieren auf der Praxis der »Gläubigentaufe«, die auf freiwilliger Taufentscheidung beruht, und mit der Kritik an der Taufe von Neugeborenen ein ständiger Stein des Anstoßes bei ökumenischen Selbstinszenierungen.11 Da eine vom Konsens der traditionellen Konfessionskirchen abweichende Tauftheologie und -praxis zur Identität des Baptismus gehört, kann die Taufe aus baptistischer Sicht nicht das »Sakrament der Einheit« sein, als das es andere Kirchen gerne etwas voreilig bezeichnen.

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