Robert Kurz - Weltordnungskrieg

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Mit der Globalisierung ging die Hoffnung einher, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen imperialer Mächte durch einen friedlichen Wettstreit konkurrierender Marktteilnehmer ersetzt würden. Robert Kurz entlarvt diese Hoffnung als Täuschung. Globalisierung ist für ihn Imperialismus mit anderen Mitteln, ein Imperialismus, der sich längst in einen Weltordnungskrieg verwandelt hat.
Fast zwanzig Jahre nach seinem ersten Erscheinen hat »Weltordnungskrieg« nichts von seiner Aktualität verloren. Die Zerfallsprozesse, die sogenannten militärischen Interventionen, Stellvertreterkriege sowie ihre Folgen, wie Hungerkatastrophen, Flüchtlingsströme und Umweltzerstörungen nehmen immer weiter zu.

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Solche Ausführungen hätte man noch bis vor kurzem normalerweise keinem Erstsemester in Geschichtswissenschaft durchgehen lassen. Dass Huntington überhaupt ernst genommen wird, zeigt an, wie tief das intellektuelle Niveau der westlich-demokratischen Ideologen gesunken ist. Es gehört schon einiges dazu, sich derart wilde und willkürliche Gleichsetzungen und Zuordnungen zu erlauben, deren rein phantasmatischer Charakter offensichtlich ist. War der Konflikt zwischen westlicher Marktdemokratie und östlicher Parteidiktatur, zwischen Privatkapitalismus und Staatskapitalismus, Konkurrenzsystem und bürokratischer Planung noch ein wirklicher Modernisierungskonflikt gewesen, nämlich derjenige zwischen dem westlichen kapitalistischen Zentrum und den historischen Nachzüglern der Peripherie, so hat Huntingtons Konstrukt keinerlei Realitätsbezug mehr. Es handelt sich vielmehr um den Versuch, die in den Kategorien des modernen warenproduzierenden Systems nicht mehr fassbaren Zersetzungsprozesse dieses Systems selbst in den Rahmen eines herkömmlichen Konflikts von „Mächten“ zu bannen und sie in Konflikte einer weitergehenden „Modernisierung“ umzudeuten, der sich der Islam angeblich verweigert - obwohl der größere Teil der Welt (nicht nur die moslemischen Länder) das völlige Scheitern der „Modernisierung“ bereits hinter sich hat und es gar keine weitere „Modernisierung“ mehr gibt.

Die daraus entstehenden Potentiale der Entmenschung und deren gewaltsame Entladungen als die Pseudo-Kontinuität eines 1400-jährigen Ringens zweier Religionen oder „Kulturkreise“ zu deuten, gehört in die Rubrik irrationaler Weltanschauungspolitik; vergleichbar allenfalls dem synthetischen Mythos von der „arischen Rasse“ und ihrem Äonenkampf gegen die „semitische“ Fremdrassigkeit etc. In Wirklichkeit ähnelt der ideelle Gegensatz von Osama bin Laden und US-Präsident Bush eher noch dem „unternehmenskulturellen“ Konflikt zwischen Coca Cola und Pepsi Cola als den religiösen Konfliktformulierungen vormoderner agrarischer Zivilisationen.

Die identitätspolitische Aufrüstung, wie Huntington sie empfiehlt und betreibt, hat keinerlei intellektuelle Stringenz aufzuweisen; sie ist theoretisch irrelevant und haltlos. Darauf kommt es freilich auch gar nicht an. Es geht allein um eine medial aufzubereitende Legitimation, und sei sie noch so absurd, für die Militärschläge der westlich-kapitalistischen Weltpolizei gegen die „Störpotentiale“ und „Unruheherde“, denen irgendwie eine Feindbezeichnung gegeben werden muss. Dass es ums Zuschlagen und um sonst gar nichts geht, auch daran lässt der neue Gobineau oder Chamberlain keinerlei Zweifel: „Die militärische Bedrohung aus dem Osten ist praktisch verschwunden, und nun richtet sich die Planung der NATO zunehmend auf potentielle Bedrohung aus dem Süden. Ein Analytiker der U.S.Army bemerkte 1992, die ‚Südliche Reihe‘ ersetze heute die Mittlere Front und werde ‚sehr rasch zur neuen Frontlinie der NATO‘… Diese Bedrohungen sind auch die Grundlage für das Verbleiben einer gewichtigen militärischen Präsenz der USA in Europa… Angesichts der Meinung, die Muslime und Westler derzeit voneinander haben, und angesichts des Aufstiegs des islamistischen Extremismus ist es kaum verwunderlich, dass im Anschluss an die iranische Revolution 1979 ein interkultureller Quasi-Krieg zwischen dem Islam und dem Westen ausbrach… Außerdem haben beide Seiten eingeräumt, dass dieser Konflikt ein Krieg ist… Auf westlicher Seite haben die USA sieben Länder als terroristische Staaten‘ eingestuft, von denen fünf muslimisch sind…“ (Huntington, a.a.O., 346 ff.).

Nun mag aber die Weltpolizei noch so hart zuschlagen, sie wird den Feind nicht wirklich treffen, weil sie ihm seinen richtigen Namen nicht geben kann. Versuche wie der von Huntington (der trotz oder gerade wegen seiner Flachheit eine gewisse Prominenz erhalten hat) können die Kohärenz des Feindbildes nicht zurückbringen. Diese ist mit dem Ende des bipolaren Weltkonflikts für immer entschwunden, da das praktisch universalisierte, monozentrische Weltsystem der Globalisierung eben kein „Außen“ mehr hat und damit auch keine Veräußerlichung des Feindbilds mehr ermöglicht.

Ideologie und Logik der Menschenrechte

Was denn nun eigentlich das neue „Böse“ ist (nicht im Sinne bloß gewaltsamer oder sonst wie inakzeptabler Handlungen, sondern seinem gesellschaftlichen, sozialen Wesen nach), lässt sich aus der verblendeten demokratischen Sicht nicht mehr an ihm selber eindeutig bestimmen, sondern es kann nur noch ein diffuses Erscheinungsbild barbarischer Tatbestände ex negativo durch Gegenüberstellung mit der Idealisierung „westlicher Werte“ benannt werden. Denn selbstverständlich ist es das unhinterfragbare Axiom dieser Ideologie, dass „Marktwirtschaft-und-Demokratie“ das an sich immer schon „Gute“ (oder jedenfalls für die Menschheit Bestmögliche) darstellen.

Zu der damit einhergehenden Begriffsheuchelei gehört auch die inzwischen bis zum Überdruss strapazierte Kategorie der „Menschenrechte“, die als Antidot zum Krisenfundamentalismus der Herausgefallenen und der Selbstverlorenen verkauft wird. Nachdem der Kapitalismus mit seiner stummen Funktionslogik große Teile der Welt ökonomisch in die Barbarei gebombt hat, erregt er sich „menschenrechtlich“ über eben diese von ihm selbst verursachte Barbarei und möchte sie nunmehr militärisch wegbomben, weil ihm nichts anderes mehr einfällt.

Tatsächlich machen jedoch die so genannten Menschenrechte schon ihrer bürgerlich-aufklärerischen Herkunft nach allein unter der Bedingung der „funktionierenden“ kapitalistischen Reproduktions- und Subjektform überhaupt Sinn - wenn auch nur einen ideologischen, der die zugrunde liegende negative und zwanghafte gesellschaftliche Beziehung mit Formeln einer Orwellschen Sprache verhüllt: „Mensch“ in diesem Sinne ist in Wahrheit nichts anderes als ein warenproduzierendes und geldverdienendes Wesen, das elementare „Rechte“ seiner Existenz, sogar das auf „Leben und körperliche Unversehrtheit“, überhaupt nur besitzen kann, soweit es etwas oder wenigstens sich selbst (und im äußersten Fall seine Organe) zu verkaufen hat, also seinerseits zahlungsfähig ist.

Nur in dem Sinne ist ein Mensch überhaupt rechtsfähig, also auch menschenrechtsfähig, dass er in den kapitalistischen Funktionsgesetzen funktionieren kann, die zum Naturgesetz der Gesellschaft erklärt worden sind. Man muss sich nur einmal die seit 200 Jahren immer wiederholten Essentials von Aufklärung, Liberalismus, Volkswirtschaftslehre und demokratischer Politik ansehen, um zu begreifen, dass „Menschsein“ hier nicht als leibliche Existenz von Individuen verstanden wird, sondern einzig und allein als Existenz von Subjekten der abstrakten „Arbeit“ in betriebswirtschaftlichen Funktionsräumen und des Warentauschs (sprich: der Realisationssphäre der Kapitalverwertung). Es wird unterstellt, „der Mensch“ sei in dieser Form zur Welt gekommen, die sich im Lauf der Geschichte nur systemisch „ausdifferenziert“ hätte. Und es wird unterstellt, dass sich „der Mensch“ als Mensch überhaupt nur in dieser Form darstellen könne, die ein Optimum seiner Entwicklungsmöglichkeiten garantiere.

Der Fall ist gar nicht vorgesehen, dass Menschen überhaupt als Menschen aus diesen Voraussetzungen herausfallen könnten. Genau dieser Fall ist aber im Zuge der dritten industriellen Revolution im Weltmaßstab massenhaft eingetreten. Der größere Teil der Weltbevölkerung kann beim besten Willen nicht mehr nach kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten funktionieren und ist schlicht „überflüssig“ geworden. Es wird zwar unterstellt, dass dieses Herausfallen nur vorübergehend sei. Aber selbst die dümmsten Ideologen der Menschenrechte wissen ganz genau, dass sich angesichts der erreichten Produktivitätsstandards des elektronisch aufgerüsteten Sachkapitals für die Mehrheit der „Überflüssigen“ in den Zusammenbruchsregionen die kapitalistische Funktionsfähigkeit nie wieder herstellen lässt. Das ist schließlich die Kehrseite der neuen Militärdoktrin im Namen der „Menschenrechte“.

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