Alfred Michael Andreas Bunzol - Augenzeugenbericht des Häftling Nr. 738 im KZ Buchenwald 1937–1945
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Augenzeugenbericht des Häftling Nr. 738 im KZ Buchenwald 1937–1945: краткое содержание, описание и аннотация
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Das Leben des Vaters von 1907 bis 1951, mit all seinen Leidswegen.
Wege die der Vater Alfred Bunzol ging, bis er zum Gegner des menschenverachtenden nationalsozialistischen Systems in Deutschlands schwersten Stunden wurde. Wir erleben sein gequältes, gehetztes Leben, umrahmt von einer Überdosis Geschichte, einem Überschuss an Emotionen, die das menschliche Fassungsvermögen oft übersteigen. Auch konnte und durfte er seine im April 1945 wiedererlangte Freiheit nie richtig ausleben, obwohl er es sich so gewünscht und erhofft hatte.
Sein neuer Lebensweg sich letztendlich immer mehr in ein Trümmerfeld seiner politischen Ideen und Ideale hineinbewegte, welches auch durch sein neu gefundenes privates Glück in der Familie nicht ausgeglichen werden konnte.
Sein Sohn beschreibt in diesem ergreifenden Buch, einfühlsam, bewegend, emotional und mutig, wie die unverarbeitete Vergangenheit die Familie, wie durch ein Schleier vernebelt, belastete und beeinflusste.
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Als ich mit Paul darüber sprach, riet er mir trotz meiner erst 16 Jahre es zu tun. Mir gefiel der „falsche“ Ratschlag meines Bruders zum damaligen Zeitpunkt recht gut. Stand doch eine Entscheidung in meinem jungen Gehirn noch auf der Kippe. Sein Rat hat mir gefehlt. Er war letztendlich der Auslöser es zu tun. Um ihn nachzueifern? So zu werden wie er? Wie bei den Bewaffneten Verteitigungskämpfen am Annaberg? Mutter und Hilde waren strickt dagegen. Auch sauer auf Paul. Hilde fragte mich noch, ob ich einen Vogel hätte. Überlege einmal, wie alt du bist. Überlege einmal, was dir da alles passieren kann, Alfred, das ist kein Spiel! Aber ich war damals, trotz vieler Warnungen, vielleicht auch weil ich in der Pubertät war und dadurch stur, beflügelt durch Pauls Worte, unbelehrbar. Es war die Sehnsucht nach Abenteuer oder man wollte als Jugendlicher ganz einfach mal raus aus seiner Haut. Als Jugendlicher denkt man schnell, man verwirklicht sich einen Traum. Der Traum sich aber genau so schnell zum Albtraum entwickeln kann, schneller als man es sich vorstellen kann. War für den Beitritt zum Selbstschutz, Bielschowitz und unsere Heimat der Auslöser! So kann ich außer Abenteuerlust für den Eintritt in die schwarze Reichswehr keinen vernünftigen Grund für mich erkennen. In nachhinein fällt es mir schwer eine Erklärung für diesen Schritt zu deuten. Ich hakte ihn ab unter „Fehler, die man nur einmal im Leben macht.“ Willi kam nicht mit, er wollte zwar, aber der Einfluss von Hilde, sie waren mittlerweile ein Paar geworden, auf ihn war schon stark genug, um es zu verhindern. Gott sei Dank! Bis zu meinem Abgang zur schwarzen Reichswehr hat sich am Tagesablauf in Hindenburg nicht mehr viel geändert. Außer das wir in der Wolfgang-Grube in Schichten arbeiteten. Von 6.00 – 14.00 Uhr Frühschicht, 14.00 – 22.00 Uhr Spätschicht und von 22.00 – 6.00 Uhr Nachtschicht. Sonst verbrachten wir den Tag im Wald, in der Zentrale oder wir gingen einfach ins Kino oder ins Cafe. Wie schon gesagt, eher durch Zufall nahm ich im Oktober 1923 am niedergeschlagenen Küstriner Putschxi der Schwarzen Reichswehr teil. Aber das war mir alles zum damaligen Zeitpunkt völlig unbekannt. Auch die 7 anderen Hindenburger Jugendlichen, die im September mit mir zusammen im Auto nach Küstrin gefahren wurden, hatten von den politischen Motiven die hinter dem Putsch standen, nicht die geringste Ahnung. Woher sollten wir dieses Wissen auch haben. Für uns war der Putsch nichts Aufregendes. In Grunde genommen haben wir, außer ein paar kleinen Aufregungen, von der ganzen Sache nichts mitbekommen. Wir waren vor Küstrin untergebracht und mussten am 3. Oktober unsere Waffen wieder abgeben, die wir kurzzuvor, bei unserer Ankunft, erhalten hatten. Damit war der Putsch vorbei, ohne dass er für uns überhaupt richtig begonnen hatte. Nach der Entwaffnung sprach ein Feldwebel, sein Name war Voß, mit jedem, ob wir nicht zur Arbeitsgemeinschaft Rossbach nach Mecklenburg wollten. Die meisten sagten zu, ich auch, denn ich war zu stolz, um nach dieser kurzen Kampfepisode gleich wieder nach hause zu fahren. Voß redete irgendetwas über, er hätte von uns auch nichts anderes erwarte und der Kampf wird weitergehen. So kam ich, mit noch 8 anderen, als Freiarbeiter auf einen „Gutshof irgendwo bei Alt Schwerin“. Nordöstlich vom Plauer See in Mecklenburg gelegen. Hier sollte ich, am Anfang noch unbewusst, die Gelegenheit erhalten 2 Jahre und 2 Monate lang eine Keimzelle des Faschismus zu studieren. Feldwebel Voß wurde unser Arbeitsgruppenleiter. Er wohnte in einem nahe gelegenen Dorf, war dort verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter. Feldwebel Voß, EK2 Träger des 1. Weltkrieges, war von Kopf bis Fuß Soldat und auf Krieg eingestellt. Sollte dieser Mensch mal keine „Feinde“ mehr haben, so machte er sie sich eben. Irgendwo fand dieser Mensch immer welche. Und wir sollten zu seinem willigen Fußvolk heranwachsen. Seine kleinen Pappsoldaten werden. Das war sicher auch der Hintergedanke zur Bildung solcher Arbeitsgemeinschaften, denn die Bildung von paramilitärischen Organisationen war verboten wurden. Man ließ sich etwas einfallen, um für die Zukunft zu Planen. Die wirtschaftliche Lage war schlecht, Arbeit gab es wenig, und so köderte man genug williges Fußvolk um es zu beeinflussen. Wir, 9 Freiarbeiter, wurden in einen umgebauten Stall auf dem Gutshof einquartiert. Es war sehr spontan, aber die Gegend war herrlich, viel Wald und der herrliche Plauer See. Man konnte viel wandern und baden, wenn man nicht auf dem Feld oder im Stall arbeiteten musste. Und noch einen kleinen Vorteil hatte das Quartier in Alt Schwerin, zumindest für mich, der Gutsherr hatte einige Bücher hier eingelagert. Er dachte bestimmt, die können sowieso nicht lesen, die Bauerntrampel. Trotzdem fragte ich ihn, ob ich seine Bücher lesen dürfte, und er sagte „wenn die Arbeit nicht darunter leide, habe er nichts dagegen.“ Und so las ich das erste Mal in meinen Leben richtig viel. Es war zwar viel Schund dabei, aber auch einige Raritäten von Bebel, Rosa Luxenburg und über den Spartakusaufstand während der Römerzeit. So hat er ungewollt meine Bewusstsein mit Fragen konfrontiert, die ich mir bis zum lesen dieser Bücher nie gestellt hätte. Die Arbeit auf dem Feld und im Stall war zwar hart, aber durch meine Kaninchen- und Hühnererfahrungen hatte ich einen Vorteil gegenüber den anderen, die alle noch nie auf dem Feld arbeiteten, geschweige etwas mit Tieren zu tun hatten. Und da war noch etwas, der wichtigste Grund, der mich hat hier so lange festgehalten. Die Tochter von Feldwebel Voß. Sie arbeitete in der Küche des Gutshofes und wir hatten sofort ein Auge füreinander. Ich fühlte mich sofort zu ihr hingezogen und spürte auch keine Abneigung ihrerseits. Sie war zwar schon 17 Jahre, und hieß Bärbel. Zu jeder Essenszeit sahen wir uns und jeder hatte für den anderen ein Lächeln übrig. „Ohh, die macht mich fertig!“, dachte ich mir. Nicht nur ich hatte ein Auge auf sie, alle hier waren von ihr begeistert. Ihr Gesicht war nahezu perfekt. Sie hatte kurzes mittelblondes Haar, ihr Gesicht war wohl geformt, aus dem lustige blaue Augen schauten. Der Kopf war nicht zu dick und nicht zu dünn, die Anordnung von Mund, Nasse, Ohren, alles stimmte bis aufs I-Tüpfelchen. Wenn sie lächelte, zeigte sie ihre schönen weißen Zähne. Die Schürze, die sie meist trug, lag immer eng an ihren wohlgeformten Körber. Ihre Brüste waren deutlich zu erkennen. Wenn wir uns zum Essen trafen, suchten wir beide die Nähe. Berührten wir uns zufällig, hatte ich das Gefühl, dass Stromstöße durch meinen Körper fahren. Komisch wir berührten uns sehr oft. Alle wollten sie, aber nur ich bekam sie. Wir kamen langsam ins Gespräch, sie sagte mir, sie sei 17. Irgendwann fragte ich sie erst einmal nach ihrem Namen. Ich könne sie Bärbel nennen, meinte sie. Stück für Stück entstand eine richtige Jugendliebe zwischen uns. Am Anfang trafen wir uns immer heimlich am See und gingen spazieren. Vor allem ihr Vater durfte nichts davon wissen. Ich musste ihr vom Bergbau, von Hindenburg, von Hilde, von Vater und Mutter und meinen Freunden erzählen. Ich erzählte ihr von den Kinobesuchen und dem Cafe. Sie war ein williger Zuhörer und ich ein guter Erzähler. War sie doch in ihrem bisherigen Leben noch nie in einem Kino, geschweige in einem Cafe, gewesen. Ihre einzigste Abwechslung waren die Spaziergänge am See, oder im Wald, oder die Arbeit auf dem Gut. Sie erzählte mir auch von Ihrer Familie, die Ihr Vater wie eine Kaserne führte, wo sie die Soldaten sind und er der General. Alles ging streng nach militärischen Regeln zu und wehe man verstieß dagegen. Die Zeit wo sie auf dem Gutshof arbeitet, ist die reinste Erholung. Sie hatte Angst vor Ihren Vater. Alle zu hause hatten Angst und waren froh, wenn er weg war, besonders die Mutter, die er oft schlug. Wann immer wir uns die kommenden Monate trafen, es war für uns nie langweilig oder kurzlebig. Wir konnten das nächste Mal kaum erwarten. Es reifte in uns ein außerordentliches aber unstillbares Liebesverlangen heran, welches sich im Frühjahr 1924 entlud. Sie zog mich auf eine Wiese am Seeufer, setzte mich auf eine Bank und bedeutete mir, sie zu lieben. Ich zögerte einen Moment, dann tat ich es. Sie beugte sich zu mir, dass sich unsere Wangen berührten. Ihr Atem wurde immer schneller. Die Haut glühte, genau wie meine. Sie schloss ihre Augen und das war der Moment um sie zu küssen. Meine Lippen berührten ihren Mund. Ich merkte, dass sie ihre Lippen ein wenig öffnete. Ich merke wie sie innerlich zu glühen anfing und ihre Haut sich veränderte. Sie wollte es, ich wollte es, wir wollten es. Es war für sie das erste Mal und es war für mich das erste Mal. Bärbel stöhnte, nein sie schrie das Glück, die Freude, die Lust aus sich heraus, ich auch. Nur gut, dass wir am See waren und uns keiner hören konnte. Ein unvergesslicher Moment der Erkenntnis und viele Augenblicke reinen Glücks. Als ob alles um uns herum vor Liebesglück seufzte, die Natur, die Menschen, die Tiere, die Bäume, der Himmel, wir haben einfach mitgeseufzt. Jedoch wurde es nur ein kurzes Seufzen. Unsere Liebesspiele brauchten wir beiden ab jetzt wie ein Drogenabhängiger seine Droge. Bekommt er sie nicht, stellen sich Entzugserscheinungen ein. So war es zwischen Bärbel und mir. Trafen wir uns, genossen wir sie ausgiebig in allen Varianten, so oft es unsere Kraft zuließ. Keiner wollte je wieder darauf verzichten. Die Zeit bis zum nächsten Treffen verging für uns unendlich langsam. Wir verlangten einander und es wurde uns nie langweilig. Selbst Regen und Kälte hielten uns nicht ab. Keiner von uns beiden konnte im Voraus ahnen, dass so etwas Schönes und Intensives zwischen uns möglich ist. Diese intensiven Gefühle der Liebe konnte ich später nie mehr so spüren. Zwischen uns stimmte in jeder Beziehung die Chemie, sie war nur auf uns beide abgestimmt. Wenn Feldwebel Voß einmal in seinen beschiessenen Leben etwas gut gemacht hat, dann war es seine Tochter Bärbel, wofür ich ihm heute noch dankbar bin. Aber nur dafür. Voß sollte später im 3. Reich, wie so viele aus der Arbeitsgemeinschaft Roßbach, eine Kariere in der SS beginnen, gerade er brachte viele notwendige Voraussetzungen dafür mit. Er redete ständig zu uns, dass an allem nur die Juden schuld haben. Die Juden sind der Untergang von Deutschland, waren seine ständigen Worte. Wenn ich ihn dann fragte, wo Juden in dieser Gegend sind, die ihm schaden, oder welche anderen Juden es sind, wurde er unsicher und reagierte sehr böse. Ich kenne christliche, deutsche und polnische Familien, keine jüdischen. Juden kenne ich nur aus dem Geschichtsunterricht. Ich kenne keine Juden, sagte ich ihm. Höchstens die Ladenbesitzer in Bielschowitz, aber da weiß ich auch nicht genau, ob es welche sind. Zumindest habe ich es irgendwo mal gehört. Aber sie gaben uns als Kinder manches Stück Schokolade ohne uns dabei zu schaden. Auch wüsste ich nicht, dass ein Jude mir meinen Vater nahm. Dieser Satz war in den Augen von Voß schon ein halber Verrat am Vaterland. Oder was meinen sie dazu Feldwebel Voß? Und ich war mit ihm noch nicht fertig. Schon oft wurde in der Geschichte der Menschheit, meist in wirtschaftlich schwieriger Situation nach einem Sündenbock gesucht. Er von oben nach unten geschaffen und so die eigene Unfähigkeit oder was weiß ich zu vertuschen. Ihm dem Volk so als Fraß vorzusetzen. Meist waren es die Juden, die an allem Schuld sind, aber es gibt auch genug andere Beispiele in der Geschichte! Geändert hat sich dadurch aber nie etwas! Das war zuviel für ihn. Wo in diesen Diskussionen mit ihm meine Argumente herkamen, weiß ich nicht mehr, vielleicht durch die Liebe zu seiner Tochter. Er konnte darauf nichts sagen, weil ihm die Argumente fehlten, oder er ganz einfach zu blöd war. Aber ich merkte bei solchen oder ähnlichen Diskussionen schon, dass er mich nicht leiden konnte, vielleicht sogar hasste. Widerspruch von unten war ihm fremd, den bekam er von den anderen Freiarbeitern nicht. Die lachten höchsten über die Diskussionen zwischen Voß und mir, aber auch nur wenn er es nicht sah. Auch schimpfte er ständig über die Polen, die Deutschland beraubt haben und dafür büßen werden. Auch hier sagte ich ihm, dass es solche und solche Polen gibt. Ich mit keinen Polen jemals ein Problem hatte, im Gegenteil, die die ich kenne wollten diese Entwicklung in Oberschlesien auch nicht. Dies soll aber nicht heißen, dass ich diese Entwicklung Widerstandslos billige. Deswegen ging ich ja zur Reichswehr, jedenfalls glaubte ich es damals noch. Die Diskussionen mit mir überforderten Voß und er konnte sie nur mit Gebrüll und einen gewissen Hass gegen mich beenden. Aber ich hatte Spaß daran, ihn zu kitzeln. Konnte ich ihn, für das was er Bärbel ständig antat, auf diese Art ein bisschen ärgern. Alle auf dem Gut bekamen langsam die Beziehung zwischen Bärbel und mir mit. Aber Gott sei Dank, nicht Voß. Ich war ja auch nur wegen ihr noch hier, sonst hätte ich längst die Zelte abgebaut. 1925, ich war im Mai 18 Jahre alt geworden, sie war 20, beschlossen wir zu heiraten. Wie unsere Wohnung einmal aussehen wird, wie wir glücklich leben werden, was wir alles unternehmen werden und können. Alles haben wir uns erträumt, alles haben wir uns ausgemahlt. Noch nie ist mir eine Entscheidung so leicht gefallen. Bärbel zu heiraten. Ich habe Mutter und Hilde von Bärbel und mir geschrieben, auch von unseren Hochzeitsplänen. Sie wünschten uns viel Glück und freuten sich schon darauf Bärbel kennen zu lernen. Bärbel sich natürlich auch auf sie. Wir schmiedeten gemeinsame Pläne, wenn wir am See lagen und die Sterne beobachteten, vor allem den, nach Hindenburg zu ziehen, um dort unsere Familie zu gründen. Sie wollte ganz einfach raus hier, und freute sich schon riesig. Ende Oktober sagten wir es ihren Eltern. Es war ein unverzeihlicher Fehler von uns. Er läutete das sofortige Ende unserer Beziehung ein. In nachhinein weiß ich, wir hätten abhauen müssen. Aber wer kann schon mit so etwas rechnen? Voß rastete vollkommen aus, und schrie Sie an: „Ich werde dich abkommandieren!“ Danach schmiss er mich, bei sich zu Hause, raus. Ich möchte nicht wissen, was sich dann dort abspielte. Aber ich konnte nichts tun. Bärbel kam nie wieder aufs Gut zur Arbeit, und zu Hause war sie auch nicht mehr. Er hatte seine Worte „Ich werde dich abkommandieren!“ wahr gemacht. Er hatte die Möglichkeiten und vor allem die nötige Unterstützung in der schwarzen Reichswehr, um so etwas durchzuziehen. Er hat sie garantiert auf ein Gut in Pommern oder Masureen „abkommandiert.“ Das schlimme war, ich hatte ihr die Adresse von Hindenburg nicht gegeben. Wir hatten an so vieles gedacht, an das einfachste aber nicht. So konnte sie mir niemals mitteilen wo sie war. Ihre Mutter konnte mir über ihren Verbleib auch keine Auskunft geben, da sie es ganz einfach nicht wusste. Es tut ihr so leid, sagte sie unter Tränen zu mir. Ich hatte mir euer Glück so gewünscht. Weder auf dem Gut, noch sonst wo wusste jemand etwas über Ihr Verschwinden, oder wollte es nicht wissen. Niemals sollte ich wieder ein Lebenszeichen von meiner Jugendliebe Bärbel erhalten, obwohl ich nie aufgab sie zu suchen. Sie war meine erste Liebe. Sie bleibt unvergessen und wenn ich ehrlich bin, bin ich auch heute noch davon besessen. Egal, Bärbel, wo du jetzt bist, ich hoffe dir geht es gut. Es ist ohne dich nicht mehr so wie früher, weil du und ich nicht mehr ein Paar sind. Unsere Zeit ist vorbei, doch ich weiß tief in deinem und meinem Herz sind wir immer noch eins. Damals war ich zu jung, allein und mit der Suche nach ihr überfordert. Mecklenburg war nicht die Stadt, war nicht Hindenburg, hier herrschten noch eigene Gesetze. Alles war von jetzt auf gleich vorbei. Wenn ich es nicht selbst erlebt hätte, könnte ich es kaum glauben. Mit gebrochenem Herzen kehrte ich im Dezember 1925 in mein Elternhaus nach Hindenburg zurück.
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