Lüerß Werner - Markus Blume führt dich durch die Zeit

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Markus Blume führt dich durch die Zeit: краткое содержание, описание и аннотация

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Markus Blume lebt in Berlin Pankow.
Er ist zerrissen im Inneren und mit sich im Zweifel, ist auf der Suche und findet nicht seinen Tritt. Beruflich ist er als Verwerter der Vergessenen unterwegs, alte Immobilien taxen und für den Verkauf vorbereiten – sein Leben.
Miri und die Wanderin der Nacht konnten ihn nicht‘s vergessen lassen. Markus war ins andere Licht des Lebens gerückt worden.

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Am nächsten Tag, dem 22. 12. 1991, stand ich gegen sechs Uhr auf und schaltete schlaftrunken das Radio ein, meinen Lieblingssender, RIAS. Laut Wetterbericht sollte es ein schöner Wintertag werden. Ich freute mich. Der Tag konnte kommen! In mir war ein gutes Gefühl, alles lief prima. Ich hatte nichts vergessen und stand mit allem, was ich für den Tag brauchte, vor meiner Wohnungstür. Im Haus roch es nach Zimt und Honigkuchen. Im zweiten Stock öffnete Erika die Tür.

„Markus, könnten Sie mir heute Abend vielleicht ein paar Sachen mitbringen?“

„Aber sicher doch.“ Ich nahm den Einkaufszettel. Erika wollte mir gleich Geld geben.

„Nein, lassen Sie mal, das können wir doch heute Abend abrechnen …“

Ich machte mich auf den Weg nach Pankow. Auf der Straße überlegte ich: Wie kommst du jetzt am besten zur Wandlitzer Allee 32? Es sind von hier nicht mehr als acht Kilometer, aber die Verbindung mit der BVG ist nicht sehr gut. Ich entschloss mich, ein Taxi zu nehmen. Das konnte mit der Spesenabrechnung eingereicht werden.

Ich ging zur nächsten Ecke, winkte mir ein Taxi heran und setzte mich auf den Beifahrersitz. Der Taxifahrer, ein junger Mann mit Zickenbart, begrüßte mich überschwänglich, als wären wir alte Freunde.

Die Fahrt war schwierig. Überall war die Stadtreinigung dabei, den Schnee in den Griff zu bekommen. Etwas später als ich gedacht hatte, erreichten wir das Ziel.

Ich stieg aus und zahlte im Stehen. Nachdem das Taxi weg war, schaute ich mich um. Ich befand mich in einer Vorortstraße. Die Häuser waren groß, dunkel und wirkten irgendwie, als sei die Zeit stehengeblieben. Ein Großteil von ihnen schien leer zu stehen. Mir gegenüber lag das Grundstück Nr. 32. Der schmiedeeiserne Zaun, der ein großes Anwesen einschloss, war an einigen Stellen brüchig, trotzdem ahnte man noch seine alte Pracht. Hinter dem Zaun standen zwei große Tannen, auf ihren Ästen lag Schnee. Sonnenstrahlen glitzerten darauf.

Beim Betreten des Grundstücks verfing ich mich in einer Rosenranke; die versteckt unter einer weisen Wolke aus Schnee lag, ich brauchte einige Minuten, um mich zu befreien. Alles lag unter einem halben Meter Schnee. Ich versuchte einen Rundgang über das Grundstück. Dabei arbeitete ich Punkte auf meiner Liste ab: Baumbestand, Erschließung, Nebengebäude, eventuelle Altlasten, Abwassergruben lagen unter Schnee verborgen, Zustand der Zäune und Mauern … Gott sei Dank, das hatte ich geschafft!

Ich stieg die flache Außentreppe empor und stand vor dem alten Eingang. Nachdem ich den Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte, versuchte ich die Tür zu öffnen. Sie klemmte. Als ich mich dagegen presste, ging es auf einmal leicht.

Ich stand in einem halbdunklen Raum und ließ meine Blicke schweifen. Die Scheiben waren durch den Frost mit Winterrosen verziert – ein schöner Anblick. Nachdem ich mich etwas gesammelt hatte, schloss ich die Haustür hinter mir, nahm meine Taschenlampe und suchte den Keller. Meist liegt er hinter der Küche, richtig, ich stand vor der Kellertür! Bei meinen Recherchen hatte ich einen eigenen Bearbeitungsstil entwickelt: Ich durchsuchte erst immer den Keller auf Feuchtigkeit und Schimmel, nahm dann die Wände sorgsam unter die Lupe und stieg schließlich zu den Speichern hinauf. Dabei erledigte ich meine Strichliste, ging mechanisch Raum für Raum ab.

Der Keller war kalt und dunkel, aber das war ich gewöhnt. Ich leuchtete die Wände mit meiner Taschenlampe ab und fand alles so weit in Ordnung. Nachdem der Keller fertig war, kümmerte ich mich um das Dachgeschoss. Das Treppenhaus lag im Halbschatten; mit meiner Taschenlampe leuchtete ich mir den Weg nach oben. Überall waren Spinnennetze, aber sonst war alles, was ich bis jetzt gesehen hatte, in einem erstaunlich guten Zustand.

Oben angekommen, prüfte ich die Sparren des Dachstuhls. Kein Befall vom gemeinen Holzwurm vorhanden! Komisch, so etwas hatte ich noch nicht erlebt, nicht der geringste Befall. Ich machte ein großes Kreuz auf meiner Liste.

Als ich gerade mit den Zimmern im Obergeschoss anfangen wollte, sah ich einen Lichtschein aus einem Türspalt hervorschimmern. Dazu hörte ich leises Summen. Verdutzt drehte ich den Kopf. Sollte die Sonne schon eine solche Kraft haben? Das konnte zu dieser Jahreszeit eigentlich nicht sein! Langsam öffnete ich die Tür einen Spalt weit. Was ich sah, verschlug mir den Atem. Ich schob meine Hände an den Kopf: „Nee, Fieber haste nicht, alles in Ordnung.“ Ich schlug meine Augen wieder auf.

Ein großer Kerzenständer mit neun Kerzen brannte hell und klar mitten im Raum. Auf einem Plüschsessel vor dem Fenster saß ein Mädchen von vielleicht zehn Jahren. Es spielte mit ihrer Puppe, dabei summte es leise ein Lied vor sich hin. Sie trug ein weißes Rüschenkleid mit Spitzen an den Ärmeln. Ihre roten Haare waren zu Zöpfen geflochten; an ihren Enden hingen weiße Schleifen. Die Schuhe glänzten dunkelrot und waren bis eine Handbreit über den Knöcheln geschnürt.

Plötzlich sprang sie vom Sessel auf und rannte auf mich zu. In der letzten Sekunde drehte sie sich jedoch wieder in Richtung Stuhl und ließ sich fallen wie ein Stein.

Ich hörte, wie sie sang – ein Kinderlied, wie meine Großmutter es mir oft vorgesungen hat.

„Hallo, du, wo kommst du denn her?“

Das Mädchen schien mich nicht zu hören. Mein Puls raste. Ich betrat das Zimmer und wollte das Kind an der Schulter berühren. Meine Hand griff ins Leere.

Erschrocken wich ich zurück. Das Mädchen war so angezogen wie vor achtzig Jahren, auch die Umgebung schien alt zu sein. Ich konnte keinen vernünftigen Gedanken fassen.

Langsam verließ ich das Zimmer wieder, verschloss die Tür bis auf einen Spalt. Wo war ich bloß gelandet? Auf der Treppe setzte ich mich auf die Stufen. Ich versuchte, meine Sinne in normale Bahnen zu lenken, schaffte es aber nicht. Den Handlauf schon in der Hand, sah ich gegenüber aus einer anderen Tür Licht. Meine Neugierde war größer als meine Furcht.

Meine Trüffelnase wurde wach; vorsichtig öffnete ich die Tür. Im Schaukelstuhl wippend, saß ein Mann von etwa siebzig mit einer Pfeife in der Hand, aus der unentwegt Wölkchen stiegen. Langsam bewegte er sein Bein hin und her, im Rhythmus mit seinem sich hebenden und senkenden Brustkorb.

Auf einmal stieg mir ein Duft von Kaffee und Kuchen in die Nase, der von unten zu kommen schien. Was war das jetzt wieder? Ich ging langsam die Treppe nach unten. Durch eine Glasscheibe sah ich altmodisch gekleidete Menschen in einem Raum, der einer Konditorei ähnelte. Sie saßen an Tischen und tranken Kaffee und Kuchen. Markus, du bist in einer Bäckerei gelandet!

Mein Herz schlug schneller. Ich öffnete die Tür. Niemand drehte sich nach mir um. In der Ecke neben der Tür stand ein Weidenkorb, in ihm schlummerte ein kleiner brauner Hund mit schwarzen Augen. Ich winkte ihm zu, aber auch er konnte mich nicht sehen. Was für eine unglaubliche Geschichte!

Immer wieder kamen Menschen, holten Brot und Stollen, ein reges Treiben. In dem Raum, der etwa vierzig Quadratmeter groß sein mochte, leuchteten überall kleine Sterne. Auf einem Tisch in der Mitte stand ein Adventskranz mit drei brennenden Kerzen. Ich blickte auf den Kranz als stände ich unter einem Narkotikum. Hier ist ja die gleiche Zeit wie bei uns 1991!

Neben mir öffnete sich die Tür. Das Mädchen und der alte Mann von oben kamen herein, gingen an mir vorbei, setzten sich an den einzigen noch freien Tisch und sangen Weihnachtslieder. Der alte Mann spielte auf seiner Mundharmonika. Ein schönes Bild. Ich fühlte mich wohl, Tränen traten aus meinen Augen, rollten meine Wangen entlang, fielen zu Boden und platzten wie Knospen im Frühling. Dabei benetzten sie den Raum und berührten den Weidenkorb unter mir.

„Welcher Frieden auf dieser Gemeinschaft ruht, dachte ich.“

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