Edith Zeile - Erfahrungen in einem sozialen Netzwerk

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Edith Zeile, Jahrgang 1936, studierte Anglistik in Heidelberg und London und lehrte am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität und an der Universität Pittsburgh, USA. Schon Goethe beklagte im Alter den Verlust vieler Freunde und damit die bittere Erfahrung der Einsamkeit. In der deutschen Gesellschaft von heute lassen sich zwei gegenläufige Tendenzen erkennen: Die Zahl der Singles nimmt zu, und die Zahl der Einsamen nimmt ab. Dabei kommt den Sozialen Netzwerken eine bedeutende Rolle zu. Seniorbook, vor zwei Jahren gegründet, versteht sich als Treffpunkt für Menschen mit Erfahrung, die die Lebensmitte, die Midlife-Crisis, gerade hinter sich haben und einen Neuanfang wagen wollen. Es bietet eine breite Palette von Kommunikationsmöglichkeiten an, die intensiv genutzt werden. Man schließt Freundschaften online, die durch Nutzertreffen im wirklichen Leben oft fortgesetzt werden. Man lernt Toleranz und Respekt und erfährt Anerkennung. »Alles Leben ist Begegnung.« (Martin Buber)

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Die Fähigkeit der Imagination wird geschult, birgt natürlich auch Gefahren. Neugierde stellt sich ein, der Wunsch, das Bild im Inneren mit dem Bild im Außen zu vergleichen – und schon meldet man sich bei einem User-Treffen an.

Es geht natürlich noch direkter. Da hat doch jemand tatsächlich das Wort von der Single-Börse ans SCHWARZE BRETT geheftet, und prompt gab es ganz konkrete Kontakt-Anzeigen mit Angabe des Gewichts (!) :-) usw.

Warum denn nicht? Es sind blutjunge 50-jährige in diesem Kreis, warum sollten sie (und andere) nicht diese Gelegenheit nutzen, sich einen weiteren Lebensabschnittspartner zu suchen? Sich die nächsten 50 Jahre versüßen (oder versalzen?), kann doch auch eine Option sein. :-)

Sie sehen, ich schreibe schon wieder zu viel. Ich bin ein wenig süchtig geworden wie die meisten hier unter uns.

Das ist die zweite Gefahr. Die erste ist, die Welt der Phantasie mit der Welt der Realität gleichzusetzen.

Die zweite ist, dem Zauber der virtuellen Welt zu verfallen. Geistige Kontakte sind oft gefährlicher als physische, sagen wenigstens die Theosophen, und ich denke dabei an meine eigene zehnstündige Tagessucht (vor Jahren) zurück.

Heute sind es erst zwei Stunden täglich! Zwei Stunden, in denen die Welt neue Geheimnisse preisgibt, neue interessante Menschen ins Leben kommen, neue Rezepte, neue Litertaturtipps, neue Anregungen.

Wenn man neu-gierig bleibt – das ist wichtig im Alter! – bleibt man ewig jung!

Danke, liebes SB-Team – für dieses schöne Geschenk an die ewig jungen Alten!

Seniorbook = Jahrmarkt der Eitelkeit

William Thackeray gelingt mit seinem Sittenroman „Vanity Fair“ ein Panoramabild der englischen Gesellschaft im ausgehenden 18. Jahrhundert.

Im Zentrum des Romans stehen zwei Frauen sehr unterschiedlichen Temperaments, um die eine Vielzahl von Männern kreist. Eine thematische Konstante ist die menschliche E i t e l k e i t.

Indem er die Figur eines Erzählers einführt, erscheint dem Leser das Geschehen wie ein Puppenspiel.

Ist es nur Zufall, dass mir dieser Roman, den ich vor Jahren einmal las, und vor allem sein Titel immer wieder einfällt?

Noch vor Monaten war ich von Seniorbook begeistert:

Das war das Stadium des Rausches: So viele interessante Menschen, Fotos, Themen! Wer einmal an einer Gruppentherapie teilgenommen hat oder in einem Fußballstadion saß, kennt dieses überwältigende Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Und bei SB ist man ja in touch with the world :-)

Jetzt – nach einem halben Jahr und der Eingliederung vieler jüngerer User – habe ich genügend Distanz gewonnen, kann mich zurücklehnen, das Foto einer älteren Frau anschauen, die sich den überraschten, neugierigen, lüsternen, entsetzten Blicken anbietet …

Stadium 2: Ernüchterung.

***

Bei SB, diesem „Jahrmarkt der Eitelkeit“ zeigt sich jeder, weil er gesehen, gehört, geliebt und verstanden werden will.

Das Netz hat längst alle zu Selbstdarstellern gemacht. Jeder hat in den Jahren seiner Netzauftritte die eigenen Stärken und Schwächen kennengelernt und vermarktet sich entsprechend.

Oft ist nicht mehr als ein Kuss-Smiley nötig, um mehr als 500 Kommentare zu erhalten, die im Schatten der Anonymität zu Kontaktanfragen mutieren, zumal das eigene – meist hübsche – Foto eben mehr als 500 mal in der kilometerlangen Plauderstrecke erscheint.

Früher gab es in der wirklichen Welt das Gegenteil, das Spießrutenlaufen. Heute ist es der shitstorm.

Diese Diskussionen am SCHWARZEN BRETT sind beides: shitstorm und lovestorm . oder besser luststorm – die englische Sprache ist da sehr hilfreich. Im Namen der Eitelkeit! Im Namen der Gier, allen zu gefallen, den Märchenprinzen oder die Prinzessin zu finden und den Konkurrenten totzuquatschen.

DAS ist natürlich der Köder von SB, den vielen jungen Alten nach der ersten – oder xten – Trennung eine Spielwiese für Partnersuchende anzubieten. Kostenlos – im Gegensatz zu Parship oder Elitepartner.

Und in der Tat! Ein Foto genügt, um eine Kontaktanfrage auszulösen, und schon trifft man sich, wenn der eine nicht gerade auf Rügen und der andere auf der Insel Mainau im Bodensee wohnt.

Andererseits haben bedächtigere und ernsthaftere Sucher großartige Möglichkeiten, sich in langen tiefsinnigen Diskussionen kennenzulernen, so dass man sich später als gute Bekannte gegenüber stehen kann.

Speed-dating hat da doch Nachteile.

Vielleicht sollte einmal ein Gerontologe eine Magisterarbeit zu diesem Thema vergeben und die Frage klären lassen, wie viele Paare schon mithilfe von SB in den vergangenen zwei Jahren zusammen gefunden haben. Die Leitung der Community könnte das dann als Erfolgsmeldung an uns alle weitergeben.

So wird das uralte Spiel mit Raffinesse, Kalkül, Erotik-„Werkstätten“ (!?) und entsprechendem Bildmaterial gespielt, und in der letzten Zeit spürt man deutlich, dass die Atmosphäre immer schwüler wird. Manche hoffen auf ein Gewitter, andere verlassen sogar mit Pauken und Trompeten ihr vorher so geliebtes SB.

***

Neben diesem Thema Nr. 1 hat sich ein weiterer Schwerpunkt herauskristallisiert, der von einer Gruppe von Personen getragen wird, die alle nicht wissen, w e r sie sind, w a r u m sie hier sind und w a s sie überhaupt auf der Welt sollen: Ich meine die Philosophen.

Zu ihnen gesellen sich dann auch merkwürdige Außenseiter der Gesellschaft, die mit Spezialwissen in Esoterik auftrumpfen, oder Theologen und Gottesleugner, die ihre Positionen in ellenlangen Wortgefechten vertreten, sich gelegentlich auf die Füße treten oder die Contenance verlieren. Ohne eine Prise Toleranz geht das nicht. Dann geht das „alles am A… des anderen vorbei“, eine idiomatische Wendung, die heute zur normalen Ausdrucksweise erwachsener gebildeter Mitteleuropäer gehört.

Die höchste Stufe der Eitelkeit wird von denen erklommen, die einen sog. Beitrag in der THEMENWELT erstellen.

Das ist die Schatztruhe, von vielen noch gar nicht entdeckt, weil das Lesen eben anstrengt und das eigene Profilbild nur dann auftaucht, wenn man sich zu einem Kommentar aufgerafft hat.

Aber der Autor oder die Autorin kann hier einen Monolog halten wie ein Held oder eine Heldin in einem Shakespeare-Drama.

Und das Volk steht und klatscht und verteilt den Lorbeerkranz „Lesenswert“.

Erst als mir vor Kurzem von einem an sich netten User mitgeteilt wurde, wie selbstverliebt ich sei, weil ich ja mit dem Schreiben gar nicht mehr aufhörte, ging mir ein Licht auf: Unterwegs auf dem Jahrmarkt der Eitelkeit.

Was tun also? Tut man nichts, stellt man keine Fotos, keine Sprüche und Gedichte, keine Witze, keine autobiographischen Erotik-Offenbarungen, keine anspruchsvollen philosophischen Abhandlungen ein – so löst sich Seniorbook in N i c h ts auf!

Wir, die User, sind also so notwendig wie die Besucher auf einem Jahrmarkt. Die dürfen auch alle Buden besuchen, sich hypnotisieren oder aus der Hand lesen lassen. Sie machen den Jahrmarkt erst zu einem einträglichen Geschäft, sie sind nützlich, wenn auch ein bisschen eitel, frech, arrogant, aufreizend kokett und vulgär.

Der alte Thackeray war einfach ein zu strenger Kritiker. Hätte er gewusst, wie eitel WIR im 21. Jahrhundert sind, hätte er sich sicher für einen barmherzigeren Titel entschieden. :-)

Seniorbook – Leiden und Leidenschaften

Der Begriff „Seniorbook“ ist eine analoge Bildung zu „Facebook“, das einen optischen Aspekt betont – das Gesicht –, eine ebenso simple wie geniale Bezeichnung, denn sie erlaubte jedem Menschen, der ein Gesicht hat, sich dort mit anderen „Gesichtern“ zu treffen.

So wurde Facebook zu einem Riesenerfolg.

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