Edith Zeile - Senioren im Netz - Spiel und Spiegel

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Edith Zeile, 1936, studierte Anglistik, Klassische Philologie und Geographie in Heidelberg und London und lehrte später an den Universitäten Heidelberg und Pittsburgh, USA. – Seniorbook hat einen Spielplatz für ältere Leute geschaffen, mit erstaunlichen Angeboten. Der Spielplatzbetreiber muss lediglich die Geräte nutzungsgerecht zur Verfügung stellen. Ob jemand von der Schaukel herunterfällt, kann dem Betreiber nicht angelastet werden. Die Besucher des Spielplatzes erschaffen sich ein Paradies oder die Hölle. Früher habe ich das Leben online für einen blassen Abklatsch des wirklichen Lebens gehalten. Das ist absolut falsch. Die Technik erweitert, vervielfältigt, intensiviert, verfeinert, vergröbert das wirkliche Leben. Statt 10 Personen lernt man 100 in einem Jahr kennen, statt 10 Fragen am Tag beantwortet man 100 – vielleicht durchaus oberflächlicher. Aber man schult die Eigen- und Fremdwahrnehmung besser als auf jede andere Weise. Denn im Spiel schaut man in den Spiegel, den der andere für einen ist. »Erkenne dich selbst« kann der Name des Spiels sein oder »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst« oder gar »Liebe deine Feinde«. Seniorbook macht auch kreativ. Ich habe innerhalb eines Jahres fünfzig längere Beiträge über verschiedene Themen geschrieben, die nun Inhalt dieses Buches sind. Vielleicht findet der Leser in dieser breit gefächerten Auswahl hie und da auch etwas, was ihn interessiert.

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Edith Zeile

SENIOREN IM NETZ

Spiel und Spiegel

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2016

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.

Eingetragene Warenzeichen sind Eigentum

der jeweiligen Rechteinhaber!

Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

INHALT

Cover

Titel Edith Zeile

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Eingetragene Warenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber! Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

Vorwort

Kapitel I

Seniorbook – Spiel, Spiegel, Bewusstseinsschmiede

Höhenflüge und Abgründe – Erfahrungen bei Seniorbook

Seniorbook – aus der Sicht eines unbeteiligten Beobachters

Kapitel II

Begegnung mit Büchern

Roads: Durch die Sphären des Zeitlosen

Das Wunder von Findhorn

Liebe und tu, was du willst – Meine Begegnung mit der Schriftstellerin Luise Rinser

Paulo Coelho – per aspera ad astra

Die Frau, die Nein sagt: Francoise Gilot

Haruki Murakami – mein japanischer Autor

Haruki Murakami und die Pforten der Wahrnehmung

Gunter Sachs und die Astrologie

Warum ich die Sterne so liebe

Kapitel III

Spiritualität oder Religion?

Über Philosophie und Philosophen – ein Dialog

Was ist ein Genie?

Was ist ‘wissenschaftlich’?

Stanislav Grof – Begründer der Transpersonalen Psychologie

Über die Vielheit

Was ist Leben?

Über die Wortwahl von Humanisten

Was ist ein Gedanke?

Die Glaubwürdigkeit von ‘Gottestexten’

Umgang mit Verletzungen

Was ist eine Koinzidenz? – Ein Dialog

Über die Bosheit

Gehirnwäsche

Gott ist nicht über den Wolken – er ist in dir

Was ist der Mensch?

Aufgestiegene Meister

Astrologie

Über die Liebe

Die Frau – die Krone der Schöpfung

Über die Arbeit

Über das Leid in der Welt

Was sind böse Geister?

Ist der Kriya-Yoga der schnellste Weg zur Erleuchtung?

„... und Tod wird nicht mehr sein.“

Über das Leben nach dem Tode

Über das Alter

Über die Liebe

Über Kommunikation

Die sieben geistigen Prinzipien

Von der Vielzahl der Götter

Über Nächstenliebe

Indien: Ein Thema mit Variationen

Die An-Wesenheit Gottes

Grenzgänger (Teilhard de Chardin) und Höhlenbewohner (Platon)

Kapitel IV

Die politische Lage

Zukunftsgedanken

Nachtgedanken

Blick in die Zukunft

Zum Flüchtlingsproblem

Über solche und andere Flüchtlinge

Clash der Kulturen – Terrorismus – was tun?

Wie lässt sich das Flüchtlingsproblem lösen?

Flüchtlinge

Kapitel V

Herbst-Gedichte von Rainer Maria Rilke

„Frühlingsglaube“ – Interpretation eines Gedichts von Ludwig Uhland

Gedichte

VORWORT

Das Jahr bei Seniorbook war anregend und aufregend. Viele Online-Erfahrungen hatte ich noch nicht: einen AOL-Chatroom, ein Philosophie-Forum, einen Zeitungsblog, Facebook hatte ich als langweilig empfunden. Den Mangel an sinnlichen Merkmalen, Stimme, Gestik, Spontaneität des Ausdrucks bedauerte ich. Die Welt hinter dem Glas schien ohne Leben zu sein.

Im Dezember 2013 entdeckte ich bei Facebook einen Hinweis auf Seniorbook, und es war Liebe auf den ersten Blick. Ich war fasziniert: Da war pralles Leben auf hellen bunten Seiten, Anregungen, Gespräche, ein freundliches Miteinander. Ich fasste den ersten Eindruck geradezu enthusiastisch in dem Beitrag „Seniorbook – ein Geschenk an die ewig jungen Alten“ zusammen.

Ein paar Monate später, mitten im Gewimmel der vielen Lesenswert – und Sehenswert-Bekundungen, den wechselnden Profilbildern, den provozierenden Posen auf der Fotowand, überfiel mich die Erinnerung an Thackerays Sittenroman „Vanity Fair“.

So schrieb ich, ein wenig ernüchtert: „Seniorbook – Jahrmarkt der Eitelkeit“.

Im Mai setzten plötzlich die ersten Angriffe auf meine Person ein, vielleicht ausgelöst durch meinen Profilspruch „Alles verstehen heißt alles verzeihen“ (Augustinus). Da ich keinen Hehl aus meiner christlichen Lebenseinstellung machte, tauchte plötzlich eine Gruppe von Widersachern auf, so dass sachliche Gespräche unmöglich wurden. Es endete immer in einem verbalen Gemetzel, wobei die einzelnen Teilnehmer gar nicht wussten, dass ihre Ansichten die Bewusstseinsstufe verrieten.

So schrieb ich genervt den 3. Beitrag: „Seniorbook – Leiden und Leidenschaften“.

Seniorbook hat einen Spielplatz für ältere Leute geschaffen, mit erstaunlichen Angeboten, vom Sandkasten bis zur Rutschbahn. Der Spielplatzbetreiber muss lediglich die Geräte nutzungsgerecht zur Verfügung stellen. Ob jemand von der Schaukel herunterfällt, kann dem Betreiber nicht angelastet werden. Die Besucher des Spielplatzes erschaffen sich ein Paradies oder die Hölle.

Früher habe ich das Leben online für einen blassen Abklatsch des wirklichen Lebens gehalten. Das ist absolut falsch.

Die Technik erweitert, vervielfältigt, intensiviert, verfeinert, vergröbert das wirkliche Leben. Statt 10 Personen lernt man 100 in einem Jahr kennen, statt 10 Fragen am Tag beantwortet man 100 – vielleicht durchaus oberflächlicher.

Man spielt nicht nur 1-3 Rollen – Hausfrau, Mutter und Lehrerin – sondern mehrere am gleichen Ort zur gleichen Zeit. Chamäleongleich schwebt man vom Schwarzen Brett, wo man zu einem Protestmarsch gegen Pegida aufgerufen hat, zur Dichterin und Malerin in den entsprechenden Werkstätten, nimmt nebenbei Stellung zur päpstlichen Weihnachtsansprache in der Themenwelt und schlüpft schließlich in ein rosa Négligé, um an der Fotowand sehnsüchtige Blicke der Männer auf sich zu ziehen.

Ebenso multipliziert sich die Anzahl der aggressiven Menschen, die einem bei SB über den Weg laufen. Da werden fast täglich Anklageschriften ans Schwarze Brett genagelt, um sein seelisches Gleichgewicht wieder zu finden.

Die Kunst der Verteidigung muss eben auch irgendwann gelernt werden.

Viele verlassen endgültig den Sandkasten, wenn jemand ihnen ständig Sand in die Augen wirft. Andere suchen sich vielleicht eine Schaukel, fliegen hoch in die Luft und spielen fortan den unbeteiligten Zuschauer. Mich macht Seniorbook kreativ. Ich habe innerhalb eines Jahres fünfzig längere Beiträge über verschiedene Themen geschrieben, die nun Inhalt dieses Buches sind.

Vielleicht findet der Leser in dieser breit gefächerten Auswahl von Themen hie und da auch etwas, was ihn interessiert.

Edith Zeile am Ende des zweiten Jahres bei Seniorbook im Dezember 2015

KAPITEL I

Seniorbook – Spiel, Spiegel, Bewusstseinsschmiede

Das Thema ist unerschöpflich! Hatte ich im vergangenen Jahr, meinem ersten aktiven Jahr auf dieser Plattform, hintereinander vier Beiträge über Seniorbook geschrieben, so erwog ich zur Jahreswende ein Innehalten, einen kontemplativen Rückzug, eine Rückkehr zu realen Hobbys, Unternehmungen und Abenteuern.

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