Robert S. Bolli - Gefangen im Gezeitenstrom
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Ich denke es immer wieder: Die Menschen sind schon seltsam. Geht es ihnen schlecht, geben sie sich alle solidarisch und stehen einander bei. Geht es ihnen nur schon ein bisschen besser, vergessen sie alle ihre guten Vorsätze, kippen ihr soziales Gewissen über Bord und mutieren zu egoistischen Wesen. Manchmal denke ich, dass eine Katastrophe in dieser Hinsicht auch eine positive Seite hätte. Ich meine natürlich nicht diese 08/15-Katastrophen, wie sie jährlich wiederkehren. Die, die man spätestens nach einem Jahr wieder vergessen hat. Erdbeben im Iran: 50.000 Tote. Tsunami in Japan: 30.000 Tote oder so ähnlich. Mal ehrlich: Wen juckt das hierzulande schon? Ich meine, es müsste schon etwas Handfestes sein. Etwas, das nicht nur ein Land erschüttert, sondern den ganzen Globus zum Taumeln bringt. Also etwas in der Art von „Deep Impact“ oder „Armageddon“. Ein Kometeneinschlag zum Beispiel, das wäre der Hammer. Dann könnten die Überlebenden, mit dem Wissen von heute, nochmals von vorne beginnen. Ohne den ganzen Zivilisationsmüll, der im Grunde niemandem etwas bringt. Ein Alltag, der sich gänzlich auf das Dasein beschränkt. Ein Alltag ohne Reizüberflutung, ohne den gigantischen Informationsmüll, ohne Konsumterror und ohne Vergnügungssucht. Ausgerüstet nur mit etwas Saatgut und Gartenwerkzeug. Einfach eine Erdscholle fruchtbar machen, Feldfrüchte anbauen und neue, einfache Siedlungen gründen, in denen zufriedene Menschen leben würden. Menschen, die mit sich zufrieden sind und mit ihrer Umwelt in Einklang leben.
Und wenn alles Leben ausgelöscht würde? Das wäre auch okay. So lange die Erde sich dreht und die Sonne scheint, kann sich immer wieder neues Leben entwickeln. Auch solches ohne Menschen. Wenn ich Schöpfer wäre, würde ich mir das sowieso nochmals gründlich überlegen – das mit den Menschen. Eine solche Radikalkur wäre schon megakrass. Aber sie hätte drei unbestreitbare Vorzüge: Erstens gäbe es über ein solches Ereignis nicht die geringste Zeitungsmeldung. Zweitens: Man bräuchte nirgends ein Careteam einzusetzen. Und drittens (das Wichtigste): Es gäbe niemanden, der Profit daraus schlagen könnte. Wir alle wären Verlierer. Das ist doch sehr tröstlich. Oder sollte ich vielleicht sagen, dass wir alle Gewinner wären? Jeder wäre der Erste beim großen Showdown, und wie es danach weitergeht, weiß sowieso niemand mit Bestimmtheit. Ich meine, wenn der Mensch so etwas wie eine Seele besäße, was würde mit dieser nach seinem Ableben geschehen, wenn es nirgends mehr eine Heimat gäbe, wo sie Zuflucht und Ruhe finden könnte? Und was wäre, wenn sich am Ende alles nur als ein gigantischer Irrtum herausstellen würde? Letztlich sind wir doch alle aus Sternenstaub entstanden und werden einst in ferner Zukunft in diesen Zustand zurückkehren, ganz unabhängig davon, wie wir unser Dasein auf Erden verbracht haben. Ist damit etwa der göttliche Plan des Ewigen Lebens gemeint?
Also, mal ganz ehrlich: Ich wäre sofort für Plan B – die radikale Variante. Jedoch wie so oft wird auch das von ganz anderer Stelle entschieden. Aber wie gesagt: Es wäre hammermäßig stark und ich wäre erfüllt von tiefster Genugtuung!
Nun jedoch sitze ich am Schreibtisch in meinem Zimmer, starre durch das Fenster, an das unablässig schwere Regentropfen klatschen, und ich lasse in meinen Gedanken die Geschichte nochmals Revue passieren, die ich zu Papier bringen möchte, und betrachte dabei die nackten Baumwipfel, die mal mehr, mal weniger heftig im Wind schaukeln. Ich möchte die Geschichte so detailgetreu wie möglich niederschreiben, sofern dies meine Erinnerungen zulassen. Denn ich weiß, dass ich der Einzige bin, der die ganze Wahrheit kennt, die sich dahinter verbirgt. Nur ich weiß, wie sich damals die Ereignisse wirklich abgespielt haben.
Ich heiße Oliver. Oliver Ambühl. Ich bin siebzehn Jahre alt. Im kommenden Sommer werde ich das dritte und letzte Jahr meiner Ausbildung zum Maurer in Angriff nehmen. Der Job ist ganz in Ordnung. Okay, manchmal ist es schon Knochenarbeit, aber ich hatte Glück und bin in einer guten Bude untergekommen. Ein richtiger Familienbetrieb, in dem noch der Patron das Sagen hat. Das Domizil befindet sich in der Gewerbezone am östlichen Stadtrand. Im Großen und Ganzen befriedigt mich die Arbeit, denn ich kann abends sehen, was ich tagsüber geleistet habe. Ich arbeite gerne draußen. In einem Büro würde ich auf die Dauer verkümmern. Die Mannschaft ist auch ganz okay, und auf dem Bau bin ich sowieso selten der einzige Azubi. Da ist zum Beispiel mein Unterstift. Er heißt Noah Stemmler. Wieso Noah ? Das weiß nicht einmal er selbst. Vielleicht wollen seine Alten, dass er einmal eine Arche baut. Aber dann hätte er besser den Zimmermannsberuf erlernen sollen. Egal, er ist ein prima Kerl, auch wenn er das Arbeiten nicht gerade erfunden hat. Aber er kann zupacken, wenn man ihn darauf aufmerksam macht. Tja, ich kenne das. Man hat es nicht leicht, so nach neun Schuljahren zum ersten Mal „im Stollen“. Ich meine, so richtig, mit schwerem Gerät, und das bei Wind und Wetter.
Was ich nach der Grundausbildung mache, weiß ich noch nicht so genau. Zuerst einmal einfach abhauen. Einfach weg von hier. Fort aus diesem Zirkus, der sich Familie nennt.
Mein Zimmer ist nicht besonders groß. Etwa vier auf drei Meter. Eine bessere Besenkammer. Aber es gehört mir. Ein Bett, ein Schrank, der Schreibtisch, an dem ich jetzt sitze, und ein Regal mit ein paar auserwählten Büchern, denn ich lese oft und sehr gerne, anstatt meine Zeit vor der Glotze zu verschwenden. Seit meiner Kindheit lese ich Bücher. Zuerst waren es Abenteuergeschichten – Indianer, Cowboys, Piraten und so. Dann kamen Archäologie und Astronomie dazu. Später auch Philosophisches und gelegentlich Romane. Beim Lesen konnte ich wenigstens temporär wegtauchen. Ich bereiste fremde Länder, entdeckte ferne Welten, die mir sonst für immer und ewig verborgen geblieben wären.
Dafür wurde ich in der Schule als Langweiler gehandelt. Oft schnappte ich mir etwas aus der Stadtbücherei und zog mich in eine ruhige Ecke zurück – meistens in mein Zimmer, während die Kids draußen spielten. Von niemandem wurde ich vermisst. Die Bücher offenbarten mir eine Welt voller Wunder und Magie. Damit war mein Dasein als Außenseiter genügend entschädigt.
Einen Computer gibt es bei uns keinen. Unsereiner kann sich so was nicht leisten und meine Alten, besonders Opa, halten die Anschaffung zivilisatorischer Errungenschaften, wie zum Beispiel Unterhaltungselektronik, die etwas mehr bietet als analoges TV, für so ziemlich das Sinnloseste, was der Mensch braucht. Alles, was über das Festnetztelefon (am besten noch mit Wählscheibe) hinausgeht, ist für ihn völlig überflüssig und hochgradig dekadent. Mir soll’s recht sein. Brauchten wir für die Schulaufgaben einen Rechner mit Internetzugang, half mir mein gleichaltriger Schulfreund Charly und wir benutzten gemeinsam die Kiste seines Vaters. Im Übrigen bin ich seit Neuestem stolzer Besitzer eines Smartphones – wow! Na ja, auch unsereiner, der der „Working Class“ angehört, will gelegentlich mit der Zeit gehen.
An den Wänden habe ich Poster einiger Rockbands, zum Beispiel Avenged Sevenfold, Wolfmother oder von den Foo Fighters , denn ich stehe auf alle Arten von Rock bis Metal. Mehr geht nicht rein in mein Zimmer.
Im Regal bewahre ich unter anderem zwei menschliche Totenschädel auf. Wunderschöne, vollständig erhaltene Objekte, die ich vor ein paar Jahren meinem ehemaligen Schulfreund Nik abgeschnorrt habe, dessen Vater bei der Friedhofsverwaltung angestellt ist. Nik hat mir den Tipp gegeben, dass sie ein altes Gräberfeld aufheben würden. Aber man wisse nie im Voraus, was dabei herauskommt. So war es eine kleine Sensation, als die Arbeiter einige sehr gut erhaltene Skelette freilegten. Niks Vater hat gesagt, die Leute seien mit etwa siebzig Jahren gestorben und beigesetzt worden. Darum sind Schädel mit allen Zähnen drin äußerst selten. Ich wusste sofort, dass ich mindestens einen dieser Köpfe haben musste. Das war so eine fixe Idee von mir. Ich war völlig überrumpelt, als Nik gleich zwei dieser Dinger, schon fein sauber gereinigt, in einer Kartonschachtel verpackt in die Schule brachte. Dafür gab ich ihm eine von Opas Eisenbahnermützen und eine grün-weiße Abfertigungskelle. Ich war hin und weg. Der Schultag war gelaufen. Ich konnte mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Gleich nach der Glocke stürmte ich nach Hause und drapierte die Schädel zuerst auf einem Silbertablett aus Mamas Hausrat auf meinem Nachttischchen. Ihren gellenden Schrei, als sie zum ersten Mal in die beiden Augenhöhlenpaare blickte, werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Sie hat mir angedroht, nie wieder mein Bett zu machen, wenn ich dieses Horrorkabinett nicht sofort verschwinden lassen würde. Ich habe ihr dann in bestmöglicher Coolness gesagt: „Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir bleiben – alle drei – oder wir gehen zusammen – alle drei!“
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