Die Kakteen, wie sollen sie transportiert werden? (12. September 1867).
Die herrlichen Linsen; wie hast Du das gemacht? Der Halunke Jacobi schießt auf dem Friedhof herum. Er wird in Stolberg angezeigt. (14. September 1867).
Kluges Arrangement die Kakteen betreffend. Große Freude hat mir Max mit seinem Brief gemacht. Er weiß seine Gedanken wacker auszudrücken. Von den Linsen aßen wir schon. Verhältnis im Haus ist sehr gesondert; überall Misstrauen. Möge Dir das Superphosphat reichlich Zinsen tragen. Der Weizen scheint im Preis nicht zu sinken. Der reiche Förstermann ist zum Bettelmann geworden. (19. September 1867)
Die Kakteen werden transportiert. Herzlichen Dank für die köstlichen Linsen und die Weintrauben. (23. September 1867).
Ich bin einsam und verlassen ohne meine Sophie. Wir hatten jede Freude gemeinsam genossen, jedes Leid gemeinsam ertragen. Ich habe den Tod täglich im Geist. Ein guter Freund ist gestorben; zehn Jahre jünger als ich. (05. Oktober 1867).
Du freust Dich auf den Andreastag; ich mich auch. Beim Martinsabend möchte ich Mäuschen sein. (06. November 1867).
Dank für Deinen heiteren Humor. Beilage A: Verzeichnis des toten und lebenden Inventars bei der Pfarramtsübergabe. Beilage B: Genehmigung des Konsistoriums in Stolberg. Beilage C: Interessenberechnung mit Erlass, handschriftlich.. Weitere Berechnungen. Streit um Bohnen. Misstrauen. (10. November 1867).
Große Freude über Deinen Brief und den Besuch, du hattest einen großen Empfang zu Hause. Deine Goldhähnchen erfreuten mich zwei Tage. Den Hasen gibt es am Sonntag. (21. Dezember 1867).
Dein Projekt die Sächsische Schweiz betreffend. Mühlhausen hatte 50-jähriges Stiftungsfest. Du hast bei Tisch Ernstes und Spaßhaftes vorgetragen. Gustav hat geschrieben. Es geht ihm gut. Zu Weihnachten will er 300 Meilen weiterreisen. (28. Dezember 1867).
Glückwunsch zum Jahreswechsel. Wir wünschen Gesundheit und gutes Gewerbe. Zwölf Slowaken handeln mit Mastkälbern. Jetzt haben sie Typhus und sind im Spital. Danke für den Champagner. Guter Rübenmarkt? Opium durch Dr. Noth. (07. Januar 1868).
Danke für die Glückwünsche zum 88.Geburtstag. Sie schenkte mir eine Pfeife. Kuchen, Wein von Freunden. Danke noch einmal für das Bild von Deiner Familie. Brief von Gustav aus Amerika; ich weinte; es geht ihm gut. Eine Hochzeit steht an. (12. Januar 1868).
Dein letzter Brief brachte große Freude, Trost und Beruhigung. Du hast Aussicht auf eine gute Ernte. Gustav bekommt täglich einen Dollar und macht Bekanntschaft mit einem jungen Mädchen. Von der Hochzeit hier habe ich von allen Delikatessen etwas erhalten. Dein Bruder gab mir seine ausgezeichnete Johannes-Arbeit. (22. Januar 1868).
Der Raum zwischen uns ist groß. Ist Gustav doch der „Verlorene Sohn“? Sie beklagt sich, dass sie nicht weiß, was sie kochen soll. Meine große Schwäche; höchstens zweimal am Tag stehe ich aus dem Lehnstuhl auf. Es ist kein Geld unter den Menschen. Fehsemeyer ist Kataster-Kontrolleur in Ziegenrück geworden. Ich esse nur Suppe. (01. Februar 1868).
Danke für die Schlachte-Schüssel! Es war aber zu viel, ich musste es verteilen. Das Geld lege ich für Dich bei Bach an. Ich bin altersschwach. Eine Qual ist das Asthma. Anbei das Nürnberger Kistchen mit Näschereien für Alt und Jung. Das Buch: „Der Krieg von 1866“ kannst Du behalten. (07. Februar 1868).
Täglich beschäftige ich mich mit Deinen Kindern; hoffentlich ist die kleine Sophie außer Gefahr. Meine Krankheiten sind keine Einbildung, wie Dein Bruder meint. Der böse Husten ist keine Einbildung. Der arme Müller hat nur Pech. Ihr kann es niemand Recht machen. Ich bettele um eine Knackwurst, wie neulich. (5. März 1868).
Große Not in Erfurt, Nordhausen und Heringen. Trotzdem ein Gartenfest in Nordhausen (Loge nehme ich an). Emma I ist nun aus dem Bett; wie lange? Dein Familienbild liegt die ganze Zeit vor mir. Große Freude! Dank! Ausgezeichnete Rübenernte in Aussicht. Auch im Schafstall geht alles ausgezeichnet. Der Jahre alte Louis Hartleb und Kantor Jacobi. Er bringt etwas in Bewegung; ein furchtbares Gerücht liegt über Windehausen. (02. April 1868).
Das Diner vom Mittwoch. Die Spitzen der Stadt, der Landrat, die vielen Brüder und das ganze Offizierscorps. 30 Personen waren dazu geladen. Das Familienfoto hat einen besonderen Platz bekommen; ich sehe es beim Erwachen. Dr. Noth ist gestorben. Er war ein guter Freund. Einige Stunden vorher war seine Frau mit einem kleinen Mädchen niedergekommen. Typhus. Aus! Fünf Kinder, drei Knaben, zwei Mädchen, bleiben zurück. Möge Gott seiner Frau Kraft geben. (28. April 1868).
Kostbarer Regen nach einem schrecklichen Gewitter. In Braunschweig wurde ein Schäfer mit 12 Schafen erschlagen. Hochzeitsvorbereitungen. Sie entscheidet. Am 9. Juni soll die Trauung sein. Der Richter in Heringen sagt, so ein intriganter Mensch wie Jacobi sei ihm noch nie vorgekommen. (20. Mai 1868).
Die Früchte stehen in Windehausen und in der Goldenen Aue ausgezeichnet. Wir hatten einige Male durchdringenden Regen. Ich habe mir mit Kirschen den Magen verdorben. Fasttag! Ein Wochenblatt aus New York. Gott möge Gustav führen und leiten. Schule in Windehausen von Göhrmann übernommen; ein alter Mann! (20. Juli 1868).
Das Schreiben an Dich ist meine einzige Freude. Gustav schrieb einen langen Brief. Er freut sich, dass ich ihm verziehen habe. Er verdient jetzt 10 Dollar die Woche. Er beschreibt die Gegend, in der er lebt und arbeitet. Schöner sei es aber in Windehausen. Sehnsucht. Das Schützenfest in Wien nimmt seinen üblichen Gang. Schöner ist das Sängerfest in Nordhausen; Nachmittags ein „Gesinge“. (05. und 24. August 1868).
Eduards Kurzbericht über seine Dresden-und Basteireise weckt eigene Erinnerungen. Außerdem war Eduard in Prag, was ihn noch mehr beeindruckte, besonders der Gesang eines Kastraten beim Kirchenkonzert. Warum warst du nicht im Judenviertel? Starke Hitze in Windehausen. Ein Mann wird erschlagen in der Pflaumenanlage. (07. September 1868).
Freude über Trauben und Pfirsiche. Gratulation zu Deines Bruders Geburtstag; Wünsche möchten in Erfüllung gehen. Das geschah augenblicklich. Zuerst kam ein Brief von Berlin; Carl könne bei der Bank angestellt werden. Dann: Vehsemeyer ist fest angestellt als Kataster-Kontrolleur. Zuletzt: Ein Schulze aus der Gegend von Langenhagen bittet um viele Bäume aus der Baumschule. So sind meine drei Wünsche in Erfüllung gegangen. Bei der Loge in Nordhausen war wieder eine Gesellschaft mit 100 Personen, eine wunderbare Feier. Einige bieten Carl das „Du“ an. Jacobi bekommt fünf Jahre Zuchthaus. Der Wärter sagte, er hätte fünfzehn Jahre bekommen sollen. (07. November 1868).
Nachtrag 1: Die politische Situation in Deutschland (1859-1867)
Nachtrag 2: Die Johannesloge zur gekrönten Unschuld in Nordhausen
Nachtrag 3: Das älteste lutherische Konsistorium der Welt: Stolberg-Roßla
Nachtrag 4: Etwas zur Übersetzung der Vorsütterlin-Schrift
Nachtrag 5: Die Steigerpfarrer in Schlotheim
Nachtrag 6: Kladderadatsch
Nachtrag 7: Einige Briefe im Original:
Brief vom 20. Dezember 1859
Brief vom 28. Januar 1860
Brief vom 24. November 1861
Brief vom 30. Januar 1862
Brief vom 20. Mai 1868
Brief vom 20. Juli 1868
Brief vom 7. September 1868
Brief vom 7. November 1868
Max Steiger, einziger Sohn von Eduard,
geb. 12.2.1860, gest. 12.3.1933
verheiratet mit Susanne, geb. Stegemann
geb. 12.4.1868, gest. 16.9.1931
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