Eckart zur Nieden - Rebekkas Tagebuch

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Berlin 1939. Immer enger zieht sich die Schlinge des national sozialistischen Regimes um die wenigen noch in Deutschland lebenden Juden. Nachdem Rebekka und Aaron Schimmel die letzte Gelegenheit zur Flucht verstreichen ließen, bleibt ihnen nur ein Versteck auf dem Bauernhof von Familie Born. Das gläubige Ehepaar nimmt sie herzlich auf, doch sind nicht alle in der Familie damit einverstanden … Wuppertal 1992. Der junge Familienvater Paul Born verlangt schon lange zu wissen, wer sein Vater ist. Doch seine Mutter schweigt eisern. Da findet er auf dem Dachstuhl des Familienhofs ein altes Tagebuch. Wird sich das Familiengeheimnis nun endlich lüften?

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„My home is my castle“, sagte Paul gern, obwohl es rein juristisch gesehen nicht sein Heim war, sondern immer noch Großvater gehörte. Und nach Schloss sah der Hof auch höchstens wegen der Anordnung der Gebäude aus, vielleicht noch wegen des „Turms“ links hinten, dem inzwischen nicht mehr genutzten Silo. Aber von einem einheitlichen Stil konnte keine Rede sein, eigentlich konnte von Stil überhaupt keine Rede sein, und das Alter hatte seine Spuren hinterlassen. Überall bröckelte der Putz, Balken, Fensterrahmen und Türen schrien nach einem neuen Anstrich, und das Hofpflaster war im Lauf der Jahrzehnte mit unterschiedlichsten Materialien notdürftig geflickt worden.

Während Paul seine Baskenmütze absetzte und sich die Hände und die sehnigen Unterarme wusch, kam Leoni herein.

„Hast du Brötchen geholt? Toll, was du schon alles kannst!“, lobte ihr Vater.

„Papa!“ Leoni klang entrüstet. „Ich bin schon groß!“ Sie legte die Gebäcktüte auf den Tisch. „Und das hier hat mir ein Mann gegeben. Für dich.“ Sie hielt ihrem Vater einen dicken Umschlag aus festem Karton hin.

„Für mich?“ Er trocknete sich fertig ab und nahm den Umschlag. Tatsächlich! „Herrn Paul Born“ stand darauf. Das Ehepaar sah sich erstaunt an. Dann nahm Paul ein Küchenmesser und schlitzte eine Seite auf.

Im ersten Moment hielt er es für einen Scherz. Aber es war keiner. Was er in der Hand hielt, war ein dickes Bündel von 100-Mark-Scheinen. Wieder sah er Stefanie an, als müsse sie ihm bestätigen, dass er nicht träumte.

„Da ist noch ein Zettel“, sagte seine Frau. Ihre Stimme klang etwas belegt.

Paul zog ein kleines Blatt heraus und las, was mit Computerdrucker darauf geschrieben stand:

Lieber Herr Born, ein Bericht in unserer Zeitung stellte Ihre künstlerische Arbeit vor. Das erinnerte mich an Ihre Familie, der ich seit langem zu Dank verpflichtet bin. Vielleicht kann ich von dieser Dankesschuld mit dem beiliegenden Geld etwas abtragen. Ob Sie damit den in dem Zeitungsbericht erwähnten „Unimog mit Kran“ erwerben oder Ihre Werkstatt vergrößern, bleibt Ihnen überlassen. Falls das Ihr Gewissen beruhigt: Für mich ist diese Summe kein großes Opfer. Ein Freund.

„Ich werd verrückt!“, stammelte Paul.

Stefanie murmelte: „Aber vorher zähle es noch!“

Das tat er. Es dauerte eine ganze Weile, denn er wollte es trotz der zitternden Finger gründlich tun.

„250. Also 25.000 D-Mark.“

„Wahnsinn!“, meinte Stefanie, als wäre die Bemerkung ihres Mannes, dass er verrückt werde, schon Tatsache. „Wer schenkt uns 25.000 D-Mark?“

„Einfach so!“

„Vielleicht ... nicht einfach so.“ Sie sah ihn nachdenklich an. „Denkst du das Gleiche wie ich?“

Paul nickte. „Wahrscheinlich.“ Er blätterte überlegend durch das Bündel mit den Geldscheinen.

Leoni sagte: „Das ist viel Geld, stimmtś? Können wir damit ein Pony kaufen?“

„Nein“, antwortete ihre Mutter. „Du hast es doch gehört – das ist für Papas Arbeit bestimmt. Übrigens – hat die Katze schon ihre Milch? Schau doch mal nach! Und wenn du zurückkommst, können wir frühstücken.“

Als Leonie das Zimmer verlassen hatte, murmelte Paul: „Mein unbekannter Vater! Es kann gar nicht anders sein!“

„Den deine Mutter uns nicht verraten will. Angeblich soll er ja gar nicht mehr leben. Aber offenbar lebt er doch und ist nun an sein Liebesabenteuer von vor sechsundzwanzig Jahren erinnert worden. Und das schlechte Gewissen, weil er damals deine Mutter verlassen hat, plagt ihn jetzt. Und weil er genug Geld hat ... “

„Anscheinend wohnt er nicht weit entfernt. Es war ja keine überregionale Zeitung, in der der Artikel über mich stand. Vielleicht hat er auch unsere Familiengeschichte verfolgt.“

Stefanie nickte.

„Ein merkwürdiger Gedanke!“, murmelte Paul.

„Aber nicht unangenehm! Grüble nicht weiter, freu dich und kauf dir den Unimog. Damit du nicht immer ein Fahrzeug leihen musst, um deine Steine zu holen und deine Kunstwerke auszuliefern.“

„Ich kann mich noch nicht einmal bedanken.“

„Warum auch? Nimm es einfach als Erbe, das dir zusteht!“

„Falls dieser Wohltäter mein Vater ist. Denn das steht ja nicht fest.“

Stefanie beobachtete, dass ihr Mann nach diesem Satz den Atem anhielt und starr durch sie hindurchzublicken schien.

„Was ist?“

„Mir fällt da etwas ein. Ich habe heute Morgen auf dem alten Heuboden über der Werkstatt ein Tagebuch gefunden. Alt. In deutscher Schrift. Ich konnte es nicht lesen. Vielleicht besteht da ein Zusammenhang.“

Leoni kam herein. „Muschi hatte schon ihre Milch.“

„Dann frühstücken wir jetzt!“, beschloss Stefanie. „Nach dem Tagebuch sehen wir später. Ich muss nämlich um halb neun an meiner Arbeit sein. Wenn es Sütterlin ist, kann ich es wahrscheinlich lesen. Meine Oma hat noch so geschrieben. Kommt an den Tisch!“

2

Paul Born und seine Frau saßen am Tisch im Wohnzimmer. Stefanie hatte das Tagebuch vor sich liegen und schaute es zunächst schweigend an. Sie musste sich erst an das Schriftbild gewöhnen. Dann fing sie an, langsam und stockend vorzulesen.

3. Juni 1941

Viele Mädchen schreiben ja mit Begeisterung Tagebücher. Ich konnte mich in meiner Jugend nie damit anfreunden. Aber nun bin ich erwachsen, und wenn ich jetzt doch damit anfange, so hat das einen anderen Grund.

Die Ereignisse überstürzen sich. Es gibt vieles, was festgehalten werden muss. Vielleicht werde ich später einmal, wenn die Krise durchgestanden ist, mir anhand dieser Notizen wieder alles in Erinnerung rufen. Ich werde dann desto dankbarer sein, je mehr Gefahren und Notlagen hier stehen, die überstanden sind.

Vielleicht wird ein anderer dies alles lesen, wenn ich nicht mehr lebe. Es ist ein tröstlicher Gedanke für mich, dass mit meinem Leben nicht auch meine Geschichte vergangen sein wird.

Vielleicht wird aber auch niemand dieses Tagebuch lesen. Dann hat es wenigstens den Sinn gehabt, dass ich mir beim Schreiben Gedanken mache und nicht nur in unserem Versteck vor mich hin brüte.

Bevor ich die frischen Erlebnisse aufschreibe, will ich die Vorgeschichte notieren. Ohne diese sich über Jahre hinziehenden Schwierigkeiten wären wir, mein Mann Aaron und ich, ja nie in dieses Versteck auf Borns Heuboden gekommen.

Nach der Aktion der Nazis „Kauft nicht bei den Juden“ im April 1933 ging es mit unserem Textilgeschäft in Wuppertal immer schlechter. Es hielten sich zwar durchaus nicht alle Kunden an diese gehässige Parole, und es gab sogar einige wenige, die aus leisem Protest extra in unseren Laden kamen. Aber das waren Ausnahmen. Der Umsatz ging immer mehr zurück. Schließlich war das Geschäft nicht mehr zu halten.

Die Verunglimpfungen wurden auch immer dreister. Man munkelte, dass Juden verschleppt würden. Wohin und zu welchem Zweck – das wusste keiner.

Mein Schwager und meine Schwägerin waren oft bei uns. Sie wollten ins Ausland fliehen und drängten uns mitzukommen. Ich wäre vielleicht schweren Herzens mitgeflohen, aber Aaron war dagegen.

Als dann in der Nacht vom neunten auf den zehnten November 1938 die Barmer Synagoge in der Scheurenstraße ausbrannte und die Zeitungen von ähnlichen Tragödien in anderen Städten berichteten, nahm natürlich auch unsere Angst zu. Auch die Atmosphäre uns gegenüber wurde immer feindlicher, was die Angst noch verstärkte.

In einem erneuten Gespräch mit Schwager und Schwägerin beschlossen wir – nach endlosen Beratungen bis zwei Uhr in der Nacht –, dass die beiden fliehen sollten. Sie waren kinderlos und würden unseren Sohn Jakob mitnehmen. Aaron und ich wollten aber noch bleiben, um zu versuchen, unseren Besitz – den Laden, die Textilien und unser Mobiliar – zu Geld zu machen, damit nicht alles verloren ginge. Ohne unseren Sohn würde es für uns später leichter sein, nachzukommen. Und sollte es bei uns misslingen, was wir aber nicht ernsthaft annahmen, so wäre wenigstens er in Sicherheit.

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