Martin Niessen - Die Tage von Gezi

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Der Streit um einen kleinen Park führt zu einem Aufstand gegen die islamisch-konservative türkische Regierung. Mit Toten, Tausenden Verletzten, Massenverhaftungen. Für die deutsche Architektin Kathrin ist Istanbul zur zweiten Heimat geworden. In der Revolte, die Ende Mai 2013 beginnt und bald weite Teile des Landes erfasst, gerät ihr Leben aus den Fugen. Marc, Reporter eines britischen Magazins, landet bei den ersten Auseinandersetzungen im Gezi-Park durch Zufall zwischen den Fronten. Als er dort der jungen Türkin Mine begegnet und Zeuge des brutalen Vorgehens der Polizei wird, verliert er zunehmend seine journalistische Neutralität. Mine trifft an umkämpften Barrikaden auf ihren Mann, einen Polizisten, und muss fortan auch um ihre Ehe kämpfen, die an der tiefen Spaltung der türkischen Gesellschaft zu scheitern droht.

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Die beiden beschlossen, mit der Metro zu einem Einkaufszentrum zu fahren, in dem es ein Outdoorgeschäft gab. Sie suchten sich zwei günstige Schlafsäcke aus, zwei einfache Isomatten aus Schaumstoff und ein Zweimannzelt. Da es Şebnems Zelt gewesen war, das die Polizei bei der Räumung zerstört hatte, bezahlte Mine das neue. Ihre Eltern waren großzügig, vor allem ihr Vater steckte ihr immer wieder Geld zu, zusätzlich zu dem Konto, das er für sie eingerichtet hatte und monatlich mit einer Summe auffüllte, mit der sie ziemlich gut über die Runden kam, ohne neben dem Studium arbeiten zu müssen.

Zurück im Park suchten sie sich einen Platz, was gar nicht so einfach war, denn es schien fast, als ob halb Istanbul im Gezi-Park zelten wollte. Die Zahl der Demonstranten war im Laufe des Tages auf sicherlich zehntausend angewachsen, an provisorischen Ständen wurden kostenlos Essen und Getränke ausgeben, die Sympathisanten gespendet hatten. Zum Schutz gegen Tränengas wurden Masken verteilt, wie sie Mediziner im Operationssaal trugen, oder solche, die Bauarbeiter oder Handwerker benutzen, wenn es bei der Arbeit ordentlich staubt. Medizinstudenten hatten ein mit einem roten Kreuz markiertes Pavillonzelt aufgestellt. Auf zwei Tischen standen neben Verbandsmaterial und Pflaster auch Sprühflaschen mit einer wässrigen Lösung bereit.

»Das ist Maaloxan.«

Şebnem hatte ihren fragenden Blick richtig interpretiert.

»Ein Medikament gegen Magenbeschwerden, das mit drei Teilen Wasser gemischt wird und das Gas neutralisiert.«

»Woher weißt du das? Hast du, ohne dass es mir aufgefallen ist, von Jura auf Medizin umgesattelt?«

»Nein.«

Mines Freundin lachte.

»Das hat mir Ersin erklärt, der schlaksige Typ mit dem Anarchie-A auf dem T-Shirt, der eben mit Kaffee trinken war, weißt du? Der ist nicht nur Medizinstudent, sondern auch sehr erfahren mit Reizgas. Er ist in der ÇARŞІ.«

ÇARŞІ, die schon legendäre Fanvereinigung von Beşiktaş, dem Fußballclub, dessen Stadion unterhalb des Taksim-Platzes am Bosporus lag. Mine hatte nicht viel Ahnung von Fußball, Vedat zog sie mit ihrer Unkenntnis immer auf, aber sie interessierte sich einfach nicht dafür. Doch die ÇARŞІ kannte selbst sie. ÇARŞІ hieß eigentlich nur »Markt«, aber genau daher kamen die Mitglieder dieser eingeschworenen Truppe: aus den engen Gassen des Stadtteils Beşiktaş, nördlich des Dolmabahçe gelegen, mit seinen kleinen Läden und Fischrestaurants. Wenn Fenerbahçe der Club der Neureichen war und Galatsaray der der Mittelklasse, dann war Beşiktaş der Arbeiterverein, mit traditionell politisch links stehender Anhängerschaft. Und weil sich die ÇARŞІ nicht an das Verbot politischer Äußerungen in Fußballstadion hielt, sei es auf Bannern oder in den Fangesängen, gab es nach fast jedem Heim- und so manchem Auswärtsspiel Auseinandersetzungen mit der Polizei.

»Gut zu wissen.«

Mine hakte Şebnem unter und sie schlenderten weiter. Es schienen immer mehr Menschen in den kleinen Park zu drängen. Zelte wurden aufgebaut, Banner zwischen Bäume gehängt, mit Botschaften wie »Wir geben unseren Park nicht her« oder »Taksim gehört uns«. Menschen hockten in großen Gruppen zusammen, junge und alte, Männer und Frauen, einfach gekleidete und Anzug tragende. Es wurde diskutiert, viel gelacht und Musik gemacht. Ein friedliches Bild, dachte Mine, hätten etliche Demonstranten nicht Motorrad- oder billige Bauarbeiterhelme getragen, in Gelb oder Blau, und Ski- oder Schnorchelbrillen und Mundschutze um den Hals hängen gehabt, die Mine daran erinnerten, dass hier vor wenigen Stunden noch Chaos und Gewalt geherrscht hatten und durchaus die Gefahr bestand, dass es erneut dazu kommen könnte.

Sie versuchte erneut, Marc anrufen, aber er antwortete nicht. Sie hatte gerade wieder aufgelegt, als ihr Telefon klingelte. Es war Vedat.

»Hey Süße, wo bist du?«

»Wo wohl? Im Park natürlich!«

Während er offensichtlich Süßholz raspelte, wollte sie keinen Hehl daraus machen, dass der Streit der letzten Nacht für sie noch nicht vergessen war.

»Hör mir bitte zu, Mine.«

Vedats Stimme klang fast flehentlich,

»Ich möchte, dass du den Park verlässt. Die Polizei wird ihn stürmen! Ich habe gerade …«

Sie unterbrach ihn wütend.

»Was erzählst du da? Das hat sie doch schon. Während ich brav zu Hause bei meinem Mann war. Und genau das wird mir nicht noch einmal passieren. Heute Nacht bleibe ich hier!«

»Lass mich bitte ausreden. Ich habe gerade den Marschbefehl erhalten, ich werde noch heute mit meiner Einheit zum Taksim-Platz verlegt. Du weißt, was das heißt! Ich bitte dich, geh da weg!«

Mine fühlte, wie sich ihre Kehle zusammenschnürte. Vedat war bei der Çevik Kuvvet Polis, eine Sondereinheit, die für ihr hartes, ja überhartes Durchgreifen bekannt war.

»Wann? Wann schlagt ihr los?«

Sie merkte, dass sie gegen den Kloß in ihrer Kehle anschrie. Seine Stimme hingegen klang sehr leise.

»Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Bitte, Mine, geh nach Hause.«

»Nein! …«

Bevor sie weiterreden konnte, war die Verbindung weg. Das Display ihres Telefons war schwarz und blieb es auch. Der Akku war leer.

»Komm, Şebnem, das war Vedat, ich muss zu den Organisatoren. Wir müssen die Leute warnen. Die Polizei wird wiederkommen.«

Sie zog ihre Freundin am Arm vom Tisch weg und sie gingen über den Platz zurück in den Park. Sie steuerten auf das weiße Pavillonzelt in der Mitte zu. Auf Stühlen an zwei Holztischen saßen mehrere Frauen und Männer – alle älter als Şebnem und sie, zwischen Anfang dreißig und Ende vierzig, schätzte Mine –, die sich angeregt unterhielten.

»Entschuldigung, ich muss euch was Wichtiges sagen.«

»Hallo. Ich bin Murat von der Taksim-Plattform. Was können wir für dich tun?«

Der Mann, der sie ansprach, hatte lange lockige Haare, die noch tief dunkel, fast schwarz waren, aber graue Haare im Bart und tiefe Lachfalten um die Augen, die verrieten, dass er vermutlich bereits in seinen Vierzigern war.

»Hi, ich bin Mine. Mein Mann ist Polizist. Ich habe eben mit ihm telefoniert und er hat gesagt, dass die Polizei den Park wieder räumen wird.«

»Danke, das wissen wir bereits. Nur nicht wann. Hat dein Mann was dazu gesagt?«

»Nein, er wusste es auch nicht, aber er soll noch heute mit seiner Einheit hierhin verlegt werden.«

»Gut.«

Murat nahm einen Zettel, schrieb seinen Namen und eine Nummer darauf und reichte ihn Mine.

»Hier ist meine Handynummer. Da kannst du mich rund um die Uhr erreichen. Sobald du etwas weißt, ruf mich bitte an!«

»Mach ich.«

»Und danke noch einmal für die Info!«

Murat rief es ihr hinterher, nachdem sie sich bereits verabschiedet hatten. Den Rest des späten Nachmittags und den ganzen Abends verbrachte Mine mit ihren Freunden im Park, ging von einem Spontankonzert zum nächsten, tanzte, lachte, trank Dosenbier. Viel später, es war schon Nacht und sie lag bereits im Zelt, wunderte sie sich, dass sich Marc nicht gemeldet hatte. Und auch Vedat hatte nicht mehr angerufen. Erst da fiel ihr wieder ein, dass ihr Akku leer war.

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