Um aber Antwort auf Fragen zu erhalten, ist es wichtig, dass man sich auf das höhere Bewusstsein konzentriert und sich durch einen rhythmischen Atem von störenden Gedanken befreit: denn um die Antwort aus dem höheren Bewusstsein zu erhalten, muss es ganz still in uns sein, um jene Sprache des Geistes zu verstehen.
Nach den Erkenntnissen Eccles dürfte es sich in manchen Fällen von „Geisteskrankheit" so verhalten, dass nicht der Geist, sondern das Gehirn als physisches Offenbarungswerkzeug des Geistes defekt ist. Ob Geist als Energieform überhaupt erkranken kann, muss nach den Erkenntnissen Eccles in Frage gestellt werden. Ein materiell ausgerichtetes Denken, das nur Diesseits bezogen ist und auf Vergänglichkeit aufbaut, muss zu unrichtigen Rückschlüssen führen. Aufgrund der Eccleschen Erkenntnis wird das in Zukunft sicher anders werden. Sie ist für die Entwicklung der Menschheit von noch unübersehbarer Bedeutung. Unter anderem führt sie zu der segensvollen Erkenntnis, dass Religion, Wissenschaft, Geisteswissenschaft und Philosophie in Zukunft keine getrennten Wege mehr gehen dürfen. Sie sind untrennbar und müssen Hand in Hand miteinander vorwärtsgehen, ohne dass eine die andere belächelt und nicht ernst nimmt, wie es bislang der Fall war. Dann erst kann für die Menschheit ein wahrer geistiger Fortschritt daraus erwachsen.
Wirkliche Intelligenz ist Weisheit, ist Erkenntnis aus unserem Höheren Selbst, aus unserem ewigen Bewusstsein, das niemals etwas Unrichtiges hervorbringen kann. Fehlerhafte Gedanken kommen von Eindrücken, die dem Verstand von der Außenwelt aufgezwungen werden.
Könnte der Mensch scharf unterscheiden zwischen den Gedanken seines Höheren Selbst und jenen, die durch die Scheinwelt der Sinne ausgeschickt werden, so könnte er alle Tätigkeiten seiner Erfahrungswelt, die Missklänge und Unvollkommenheiten hervorbringen, vermeiden.
Das Chaos auf unserer Welt hat seine Ursache darin, dass der Mensch aus der Einheit von Körper, Seele und Geist herausgefallen ist. Durch das Eintauchen in die Materie ist nur die Verstandesseite, der Intellekt entwickelt worden und dadurch hat er sich von seiner ewigen Natur, von seinem Ursprung abgenabelt, die er mit seinem hochgezüchteten Verstand nicht zu erfassen vermag.
Wir müssen nachholen, was wir versäumten und zwar die geistig-seelische Seite unseres Seins wieder entwickeln. Ist dieser Aspekt mit der Verstandesebene in Einklang, dann ist der Mensch auch nicht mehr fähig zu töten, das gefährliche Spiel mit der Kernspaltung zu treiben, Waffen zu produzieren, Luft, Gewässer und Boden zu verseuchen usw. Dann würde er in Harmonie mit den Kosmischen Gesetzen leben und nicht gegen sie verstoßen. Die Natur versteht keinen Spaß. Sie ist immer wahr. Sie hat auch immer recht. Sie antwortet erbarmungslos auf die Irrtümer und Fehler, die die Menschen machen. Dieses spüren wir nun an allen Ecken und Enden.
Wir sind jetzt aber in eine Zeit geistigen Umbruchs und Durchbruchs gekommen. Sie lässt hoffen, dass der Mensch sich auf seine wahre Bestimmung besinnt, die sein Denken und Handeln in kosmische Bahnen führt, weg von der Vergänglichkeit. Er verlässt langsam die Plattform der Breite, um in die Tiefe zu kommen. Das erkennen wir daran, dass Meditation, Yoga und andere geistig weiterführende Richtungen unser Interesse in Anspruch nehmen.
Max von Laue, Deutscher Physiker, Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik und Nobelpreisträger sagte:
„Die Naturforscher wollten Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Da das nicht möglich war, beteuerte ihre exakte Wissenschaft, dass es ihn nicht gebe. Um wie vieles sind wir Naturforscher bescheidener geworden! Wir beugen uns in Demut vor dem übergroßen, vor dem übermächtigen, dem ewig Unsichtbaren, dem niemals Erfasslichen." Hinzugefügt werden sollte noch: solange wir ihn mit unseren grobstofflichen, dreidimensionalen, nach außen gerichteten Sinnen zu erfassen versuchen.
Gott ist eine geistige Wesenheit, der wir, um sie erfahren zu können, nur mit der gleichen Substanz, mit unserem ewigen Bewusstsein, einer vom Körper gesonderten Seinsform, begegnen können. Jeder Mystiker hat dieses erfahren, und ein jeder von uns kann das auch. Das lehren alle großen Menschheitsführer, und das lehrte auch Jesus Christus.
Die Wandlung, die wir Tod nennen
Das größte Abenteuer ist es wohl, sich selbst zu entdecken. Wer bin ich eigentlich?
In unserer Zeit scheinen viele sich aus der Enge hergebrachten dogmatischen Denkens zu lösen, weil sie fühlen, dass es keine Geborgenheit vermittelt, die sie als göttliche Geschöpfe ersehnen und auch beanspruchen können. Viele haben bisher nicht gefunden, was sie suchten, um auch mit sich selbst ins Reine zu kommen, um zu erfahren, was ist, wenn dieses Leben hier zu Ende geht.
Alle guten Eltern bemühen sich, ihr Kind auf das Leben vorzubereiten, ihm Wegweiser, Wegbereiter zu sein, damit es sich später im Leben besser zurechtfinden kann.
Um wie viel mehr können wir dem Schöpfer vertrauen, dass er unseren Weg nicht in unergründliche Geheimnisse hüllt. Er wäre wirklich kein liebender Vater, würde er uns ganz der Unwissenheit überlassen, würde er uns nicht zeigen, wie der Weg aussieht, der letztendlich zu ihm, zu dem uns bestimmten Ziel führt. Alle Regeln für das Spiel unseres Lebens hat er uns bekanntgegeben. Es liegt an uns selbst, ob wir diese erkennen lernen, denn Unwissenheit entbindet uns nicht von den Folgen, die wir bei ihrer Nichtbeachtung zu tragen haben. Das ist auf dem irdischen Plan ebenso wie auf dem geistigen.
Zu allen Zeiten hat es Weise, Propheten, Auserwählte und Lehrer gegeben, denen die Göttlichen Gesetze bekannt waren und die sich ausersehen fühlten, diese den Menschen weiterzugeben.
Wir könnten die ewigen Wahrheiten auch aus dem eigenen Höheren Selbst erfahren, wenn wir noch den Bezug zu unserem wahren, göttlichen Wesen hätten. Da wir ihn verloren haben, sind wir in eine Gottferne gerückt, und darum können wir auch nicht erwarten, dass der Geist der Erleuchtung über uns kommt. Wir haben uns aus der schützenden Einheit entfernt und die Welt in uns eindringen lassen. Zwar müssen wir in der Welt sein, aber sie soll uns nicht ausfüllen.
Mancher mag sagen, ja, wir sind nun mal hier in der Welt und müssen mit ihr fertig werden. Das stimmt! Aber wie werden wir denn mit ihr und unserem Leben fertig? Krankheit, Sorge, Unzufriedenheit, Disharmonie, Unfriede, Angst rings um uns her. Das alles erleben wir täglich. Unser eigenes Leben verläuft nicht so mühevoll, weil das Leben nun mal so ist, sondern weil wir uns und ihm gegenüber einen falschen Standpunkt haben. Wir identifizieren uns mit dem vergänglichen Körper, dadurch ist unser Verstand begrenzt. Wüssten wir um unsere wahre Identität, fühlten wir uns in erster Linie als geistige Wesenheit, so würden wir aus diesem erweiterten Bewusstsein heraus die Welt und das persönliche Leben besser meistern. Der Verstand würde von Göttlicher Intuition geleitet und könnte keine Fehlurteile und Fehlentscheidungen treffen, denn diese sind es, die uns in Schwierigkeiten bringen.
Das geistige Erwachen des Menschen ist die Basis für Selbstfindung. Er will nicht mehr blind glauben oder gar nicht glauben, sondern er will wissen und sucht eine Antwort auf die Fragen: „Wer bin ich, woher komme ich und wohin gehe ich?" Wer fragt, bekommt auch Antwort. Das drückte Jesus Christus so aus: „Bittet, und ihr werdet empfangen, klopfet an und es wird euch aufgetan." Wer aber nicht fragt und nicht nachdenkt, kann auch keine Antwort bekommen oder gar eine Erleuchtung.
Die Frage nach dem Sinn unseres Daseins lässt sich nur in Verbindung mit dem Wissen um eine Existenz über den physischen Tod hinaus beantworten; denn ein Leben, angefüllt mit Arbeit, Mühe, Problemen, Krankheit und Schicksalsschlägen hätte wohl kaum einen Sinn, wenn danach alles zu Ende sein sollte.
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