Liselotte Welskopf-Henrich - Zwei Freunde

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Ein junger Mann, Oskar Wichmann, kommt in die große Stadt. Büro und Theater, möbliertes Zimmer, Weinstube und Ballsaal, Klub und Reitstall, das elegante Haus und das Haus der Verarmten werden Schauplatz seines Erlebens. Er wird eingefangen von dem Reiz einer Frau und seiner Leidenschaft, angezogen von dem kulturellen Leben der Stadt, von jugendlichem Ehrgeiz erfüllt. Männer, Frauen und Mädchen, Beamte und Intellektuelle, ehemalige Offiziere, Vorgesetzte, Kollegen, Intriganten und Spießer umgeben den jungen Assessor und ziehen ihn in das Gespinst der Gesellschaft in der Weimarer Republik. Die Freundschaft mit seinem Vorgesetzten Grevenhagen bedeutet für ihn einen großen menschlichen Wert, bleibt aber nicht ohne Widersprüche und Gefahren. Als in Deutschland die geschichtlichen Ereignisse die persönliche Entscheidung jedes einzelnen verlangen, trennen sich die Wege der beiden Freunde. Grevenhagen geht zur SS, Wichmann wird von der Gestapo inhaftiert und gefoltert. Im Zwiespalt leben die Freunde nebeneinander weiter, jeder in seiner Welt, beide aber in der Hoffnung, eines Tages wieder zueinander finden zu können. Das aber wird erst möglich, als nach dramatischen Konflikten der Kriegszeit in Feld und Heimat der Zusammenbruch des Faschismus dem deutschen Volk und damit auch den beiden Freunden einen neuen Anfang ermöglicht. Liselotte Welskopf-Henrich schrieb die Erstfassung dieses Werkes während der Zeit der Nazidiktatur auf einzelne Zettel, die sie jeweils an eine sichere Adresse versandte. Es ist bemerkenswert, dass bereits im April 1943 beim Abschluß der Arbeit, zeitlich zwar nicht genau fixiert, vorausschauend ein Ausblick auf Niederlage und Zusammenbruch des »Tausendjährigen Reiches« literarisch dargestellt war.

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»Aber lassen Sie das, Martha. Sie sind müde genug. Gehen Sie zu Bett!«

»Ich bin nicht müde, ich habe ja heute Ausgang gehabt.« Martha machte sich an den Rucksack.

»Haben Sie einen Ausflug gemacht?«

»Nein. Wir sind ins Café gegangen und ins Kino, meine Freundin und ich. Ich habe ja meine Freundin drüben in der Kreuderstraße 3 – die Franziska. Erinnern Sie sich an Fanny?« Wichmann erinnerte sich wirklich. Fanny, diese blonde Katze, graziös und flink, kokett in den Formen, die der Dienst ihr gestattete, war ihm aufgefallen. Sie war sehr verschieden von Martha, aber vielleicht zog gerade diese Verschiedenheit die beiden Mädchen zueinander.

»Ganz recht, Herr Assessor, sie hilft beim Nachmittagsempfang mit. Sie ist eigentlich die Jungfer, ganz perfekt, aber beim Servieren springt sie mit ein, wenn jemand auf Urlaub ist. Sie hat eine schöne Stellung drüben, aber auch anstrengend.«

Wichmann überlegte wieder. Wollte Martha über das Haus Grevenhagen klatschen? Fanny war sicher eine gute Nachrichtenquelle.

»Ja, anstrengend, das glaube ich, bei der vielen Geselligkeit«, antwortete der Assessor, reserviert und doch nicht abweisend. Im Grunde wollte er ebenso gern etwas erfahren, wie Martha hoffte, etwas erzählen zu dürfen. War es nicht lächerlich, wie ein gut erzogenes Mädchen und ein gut erzogenes Mitglied des Ministeriums hier um den springenden Punkt herumredeten, nur weil sie sich beide schämten, das zu tun, was sie letzten Endes doch nicht lassen würden? Wichmann hegte keinen Zweifel mehr, daß Martha irgendeine Neuigkeit auf dem Herzen hatte, die sie noch aussprechen mußte, ehe sie schlafen ging, und er selbst wünschte diese Neuigkeit zu erfahren … Wünschte er das wirklich? Ja, er wünschte es. Aber weil keiner dem anderen gestehen wollte, mitteilungsbedürftig und neugierig zu sein, mußte um Mitternacht viel Zeit verschwendet werden, in der man den Erfordernissen der gesellschaftlichen Erziehung durch Redensarten formal Genüge tat.

»Die gnädige Frau drüben, die junge, ist sehr anspruchsvoll«, fing Martha wieder an.

»Kann ich mir denken.«

»Und Fanny ist froh, wenn sie einmal einen wirklich freien Sonntag hat. Sonst, bezahlt wird ja gut, und dazu kommen die hohen Trinkgelder.«

»Es hat je de Stellung ihren Vorteil und ihren Nachteil.«

»So ist’s, Herr Assessor. Wenn man älter wird, sieht man’s ein. Aber heute – nein – das war furchtbar.«

»Was denn?«

Der Rucksack war ausgepackt und alles an seinen Platz geräumt. Der schlaffe Sack lag beim leeren Koffer. Martha wollte beides zum Ausstauben mitnehmen. Wichmann hatte sich zur zweiten Hälfte seiner Honigplätzchen zurückgezogen.

»Ja, furchtbar, das muß man sagen. Die Fanny zitterte noch am ganzen Leibe.«

»Warum denn? Ist ihr gekündigt worden?«

»Nein, nein, was Sie denken, Herr Assessor. Es geht sie eigentlich gar nichts an, aber man regt sich doch auch auf – wenn man eben so lang bei den Herrschaften ist.«

»Was hat’s denn gegeben?«

»Sie wollte es mir erst gar nicht sagen. Ich hab’ gleich gemerkt, daß da was ist, und sie war noch ganz blaß, wie wir uns am Nachmittag trafen. Erst wollt’ sie’s nicht wahrhaben, aber im Kino hat sie geheult, und wie wir dann noch ein Glas Bier trinken gegangen sind …«

»Da hat sie Ihnen die Schauermär erzählt? Es wird ja gar so furchtbar nicht sein, Martha.«

»Ach, ich kann nicht schlafen, wenn ich daran denke. Wie so etwas nur möglich ist!«

Wichmann betrachtete die beiden letzten Plätzchen auf seinem Teller.

»Erzählen Sie, Martha, was Sie auf dem Herzen haben. Obwohl ich ja sonst nicht fürs Klatschen bin. Das wissen Sie.«

»Nein, wer wird denn ans Klatschen denken! Der Herr Assessor ist doch verschwiegen wie’s Grab. Sonst dürfte ich ja gar nichts sagen.«

Wichmann warf sich in den Lehnstuhl mit den Löwenköpfen. »Schießen Sie los, Martha! Sonst wird’s zu spät!«

»Ja – wo soll ich anfangen? Die Fanny hat so geweint, und beim Bier hat sie’s mir dann erzählt. – Herr Ministerialdirigent Grevenhagen ist am Sonnabend ganz verstört heimgekommen …«

»Woran war denn das zu erkennen?«

»Er hatte schon die Fleischgabel für den Fisch in der Hand – ganz durcheinander und noch blasser als sonst. Johann hat es gut gemerkt. Aber am Sonnabend geschah weiter nichts, da war die ganze Familie zum Gartenfest bei von Lincks eingeladen und kam erst spät nach Hause. Der Herr und die gnädige Frau schlafen ja durch eine Zwischentür getrennt. Am Sonntag morgen war es dann, nach dem Ausritt und nach dem zweiten Frühstück.«

»Hm?«

»Die Fanny half bei der gnädigen Frau oben im Ankleidezimmer, als der gnädige Herr auf einmal hereinkam. Die Fanny ist natürlich sofort gegangen, weil sie seinen Blick verstanden hat, und ist nebenan im Schlafzimmer geblieben …«

»… und hat gelauscht?«

»Aber nein, was denken der Herr Assessor, so etwas tut kein Mädchen, das auf sich hält. Die Herrschaften wußten ja, daß sie nebenan ist, aber sie dachten nicht, daß sie Französisch versteht, aber die Fanny hat schon viele erstklassige Stellungen gehabt, und zum Verstehen reicht’s schon bei ihr mit dem Französischen.«

»So.«

»Ja – und nun – der Frau Geheimrätin hab’ ich’s noch gar nicht gesagt die wird sich ja aufregen – daß das … nein … die Frau Grevenhagen hat doch furchtbare Schulden gemacht bei einem Herrn Schomburg, das ist ein Direktor von irgend so einer Bank – und die Wechsel waren schon fällig.«

»Ach, du lieber Himmel.«

»Ja, da erschreckt sich der Herr Assessor auch, nicht? Es ist kaum auszudenken. Der Herr Grevenhagen muß jetzt alles bezahlen.«

»Wenn er das will und kann, ist es ja in Ordnung.«

»Können wohl – er muß reich sein – aber immerhin – er war sehr böse.«

»So.«

»Ja. Schimpfen tut so ein Herr natürlich nie. Aber die Fanny erzählt, der gnä’ Herr und die gnä’ Frau haben nur alle paar Minuten ein Wort zueinander gesagt – aber das hat dann gesessen wie ein Messerstich. Es war schrecklich. Eine halbe Stunde ist es so gegangen und in der ganzen Zeit keine zwanzig Worte gesagt – die Stimmen klangen so, als ob die gnädige Frau im Sessel sitze und der gnädige Herr ziemlich weit von ihr entfernt bei der Tür stehe – und dann hat der gnä’ Herr die Fanny gerufen, weil der gnä’ Frau nicht gut sei, und die Fanny hat Kölnischwasser gebracht und einen starken Wein, denn die gnä’ Frau war halb ohnmächtig, und ihr Puls war kaum zu spüren. Aber der gnä’ Herr ist leise hinausgegangen, und das Mittagessen hat die gnä’ Frau im Bett eingenommen. Aber wie wird es jetzt drüben aussehen? Nein, man kann es nicht glauben.«

»Regen Sie sich nicht auf, Martha, die Angelegenheit ist gar nicht so erschütternd. Ein paar hunderttausend Mark, das ist für solche Leute nicht mehr als ein paar hundert Mark für Sie – bitter, wenn man sie verliert – aber durchaus zu ertragen. Diese Sache wird rasch beigelegt sein.«

»Glauben Sie, Herr Assessor? Aber die Fanny hat gesagt, es war ganz furchtbar.«

»Das kommt einem im Augenblick so vor. Aber nein, nein, deshalb brauchen sich weder Fanny noch Sie graue Haare wachsen zu lassen. Wäre schade um ihr jugendliches Aussehen!«

»Ach, der Herr Assessor spottet. Aber ich will jetzt gehen, es ist schon zu spät.«

»Gute Nacht, Martha.«

»Gute Nacht, Herr Assessor. Wünsche, recht wohl zu ruhen.«

Das Mädchen ging.

Wichmann schaute auf seinen leer gegessenen Teller.

So weit war es also schon. Schomburg bekam sein Geld. Er bekam es – wußte der Himmel, ob sich noch andere Gläubiger meldeten und ob Grevenhagen sie alle befriedigen konnte. Mußte Wichmann nicht Helmbrecht warnen? Aber zwei Monate Frist waren nun einmal ausgemacht. Und er, Wichmann, konnte jetzt nicht noch die Hunde auf Grevenhagen hetzen.

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