Impressum:
176 Seiten mit 19 Abbildungen und einer Farbtafel
Titelbild: Caravaggio, Kopf der Medusa
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
© 2013 by Nünnerich-Asmus Verlag & Media, Mainz am Rhein
ISBN 978-3-943904-11-6
Gestaltung: Scancomp GmbH
Lektorat: Frauke Itzerott
Gestaltung des Titelbildes: Scancomp GmbH
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten.
1. digitale Auflage 2013
Digitale Veröffentlichung: Zeilenwert GmbH
Weitere Titel aus unserem Verlagsprogramm finden Sie unter: www.na-verlag.de
Cornelius Hartz
GÖTTER
MONSTER
und HEROEN
Berühmte Stimmen zu den bedeutendsten mythologischen Gestalten der Antike
Diese stillen Leute sitzen unbewußt auf dem Pegasus, ich will sagen, sie leben in einer inneren Poesie, die ihnen im Traume mehr von dem gibt, was ihre leiblichen Augen nie sehen werden, als wir anderen übersättigten Menschen mit unseren Händen davon ergreifen können.
Annette von Droste-Hülshoff,
Bei uns zu Lande auf dem Lande (1862)
Cover
Copyright Impressum: 176 Seiten mit 19 Abbildungen und einer Farbtafel Titelbild: Caravaggio, Kopf der Medusa Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2013 by Nünnerich-Asmus Verlag & Media, Mainz am Rhein ISBN 978-3-943904-11-6 Gestaltung: Scancomp GmbH Lektorat: Frauke Itzerott Gestaltung des Titelbildes: Scancomp GmbH Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten. 1. digitale Auflage 2013 Digitale Veröffentlichung: Zeilenwert GmbH Weitere Titel aus unserem Verlagsprogramm finden Sie unter: www.na-verlag.de
Titel Cornelius Hartz GÖTTER MONSTER und HEROEN Berühmte Stimmen zu den bedeutendsten mythologischen Gestalten der Antike
Zitat Diese stillen Leute sitzen unbewußt auf dem Pegasus, ich will sagen, sie leben in einer inneren Poesie, die ihnen im Traume mehr von dem gibt, was ihre leiblichen Augen nie sehen werden, als wir anderen übersättigten Menschen mit unseren Händen davon ergreifen können. Annette von Droste-Hülshoff, Bei uns zu Lande auf dem Lande (1862)
Mythos, Märchen, Sage?
Götter, Göttinnen & Co.
Aphrodite/Venus
Apollon
Athene/Minerva
Castor und Pollux
Dionysos/Bacchus
Grazien
Hades/Pluto
Hera/Juno
Hermes/Merkur
Isis und Osiris
Janus
Kronos/Saturn
Moiren
Musen
Poseidon/Neptun
Prometheus
Zeus/Jupiter
Helden und Heldinnen
Herakles
Medea
Ödipus
Orpheus
Perseus
Theseus
Epische Gestalten
Achilleus
Aeneas
Hektor
Helena
Kirke
Odysseus
Monster und Fabelwesen
Harpyien
Medusa
Minotaurus
Pegasus
Phönix
Sirenen
Skylla und Charybdis
Sphinx
Zentauren
Zerberus
Zyklopen
Mythische Menschen
Amazonen
Dädalus
Deukalion und Pyrrha
Europa
Pandora
Sisyphos
Tantalos
Literaturhinweise
Quellennachweis
Abbildungsnachweis
Gustav Schwab (s. S. 113) lebte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war ein Pfarrer und Lehrer aus Stuttgart. Sein großes Verdienst ist es, ein Standardwerk zur Mythologie geschaffen zu haben: Die Sagen des klassischen Altertums waren vor allem dazu gedacht, die Mythen der Römer und Griechen, mit denen sich Schwab beschäftigte, der zu dieser Zeit bei mehreren Verlagen als Herausgeber antiker Autoren tätig war, der deutschen Jugend näherzubringen. Natürlich konnte man dieser nicht alles zumuten, was da bei Homer, Hesiod oder Vergil zu finden war, und so kürzte Schwab munter vor sich hin oder erzählte dies und das neu, wenn die antiken Vorlagen zu kompliziert schienen oder zu viel Gewalt und Sex enthielten.
Dass Schwab im Titel seines Werks nicht nach griechischer und römischer Mythologie unterscheidet, ergibt durchaus Sinn, hat doch das Römische Reich den griechischen Götterapparat und Mythenschatz im Großen und Ganzen übernommen. Bereits lange vor der militärischen Eroberung Griechenlands durch Rom im 2. Jahrhundert v. Chr. sorgten griechische Pflanzstädte wie Neapel dafür, dass die Bewohner des Römischen Reichs mit der griechischen Kultur in Berührung kamen. Im Laufe der Zeit wurden die Funktionen der einzelnen Gottheiten den heimischen Göttern angepasst – so wurde aus Zeus Jupiter, aus Hermes Merkur usw. Bald gab es nur noch wenige komplett römische Götter (z. B. Janus). Gustav Schwab indes sorgte dafür, dass auch heute noch der Begriff „Sage“ zur Anwendung kommt, wenn von Zeus, Orpheus, Perseus oder Medusa die Rede ist – dabei ist eine Sage durchaus etwas anderes als ein Mythos, auch wenn beide ähnliche Elemente aufweisen. Vom Märchen ganz zu schweigen. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen Mythos und Sage, Märchen und Legende?
Wir alle werden als Erstes in unserem Leben mit dem Märchen konfrontiert. Diese Bezeichnung beschreibt eine mündlich tradierte Erzählung mit wundersamen Begebenheiten und phantastischem Personal (Hexen, Zauberer, sprechende Tiere), die in einer unbestimmten Vergangenheit angesiedelt ist („Es war einmal . . .“). Es dient der Unterhaltung, allerdings oft mit einem bestimmten pädagogischem Hintergedanken. Die Legende rankt sich um tatsächlich existierende Personen oder Geschehnisse und dient dazu, diese nachträglich zu überhöhen. Sie ist zumeist räumlich und zeitlich genau verortet und enthält oft sogar einen wahren Kern. Heute sprechen wir z. B. von der „Legendenbildung“ um eine Person oder ein Groß-ereignis. Die Sage verbindet beides: Sie operiert mit phantastischen Elementen, ist jedoch zeitlich und räumlich verortet. Der ursprüngliche Verfasser ist meist unbekannt, ihre Motive können interkulturell weitergegeben werden. Diese Definition der Sage trifft auch auf die meisten Mythen zu, doch gibt es einen wichtigen Unterschied: Der Mythos trägt eine viel weiterreichende Bedeutung als die drei anderen Erzählformen, die vor allem der Unterhaltung dienen – er verortet den Menschen und erzählt, wie seine Welt so wurde, wie sie ist. Die wichtigste Beziehung, die im Mythos zum Ausdruck kommt (in den Geschichten der Ilias genau wie in denen der Bibel) ist die zwischen Mensch und Göttern.
Ob und wie lange man in der Antike glaubte, dass die einzelnen Erzählungen der Wahrheit entsprachen, ist dabei zweitrangig. Auch wenn man sagen kann, dass z. B. um die Zeitenwende in Rom zumindest die obere Gesellschaft nicht mehr an eine anthropomorphe Entourage von über einem Dutzend Göttern glaubte: Die Mythologie (das Kollektiv der Mythen einer Gesellschaft) blieb auch für aufgeklärte Zeitgenossen ein wichtiger Teil ihrer Kultur – wie ja auch heute viele Atheisten zustimmen würden, dass es durchaus lohnt, sich mit dem Christentum zu beschäftigen, da es eine wichtige Säule unserer heutigen Kultur und Gesellschaft ist. Zugegeben: Hier und da können die Übergänge zwischen den Erzählformen fließend sein. So gibt es z. B. innerhalb der Odyssee von Homer, die Mythen wiedergibt, die sich um Odysseus’ Irrfahrten ranken, Elemente, die aus uralten Märchen des Mittelmeerraums eingeflossen sind.
Читать дальше