Skalbard Odinson - Die Saga von Witte Wittenson

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Die Saga von Witte Wittenson: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine große Anzahl isländischer Sagas sind uns überliefert, die ab dem Ende des 12. Jahrhunderts niedergeschrieben wurden – gut 200 Jahre nach der Annahme des christlichen Glaubens. Aus diesem Grund sind die alten Sagas bereits christlich gefärbt, und eine Trennung von alten und neuen Glauben ist in diesen nicht immer klar erkennbar.
Gekonnt vermischt Skalbard Odinson in diesem Buch Märchenelemente mit Elementen der alten nordischen Sagas und erschafft so eigene Geschichten über die spannende Zeit der Wikinger.
Verfolgen Sie die Abenteuer des klugen Witte Wittesson, genannt Schneewitte, wie er König wird, mit Hilfe der Schmiedekunst von sieben Zwergen eine unbesiegbare Arme aufstellt und nach seinem Tod nicht in Walhalla erwacht, sondern im Reich der Totengöttin Hel, der Tochter des Loki. Lösen Sie den Fall „Tatort Visby“ und erfahren Sie die Geschichte des „Thorjanischen Pferds“ und wie dieses zum Sieg über Herzog Herwig führt.
Dreizehn fantastische Wikingerabenteuer vereint in diesem Buch.

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„Ich habe mein Bestes getan, um ihn darauf zu stoßen“, entschuldigte sich der Händler. „Aber dafür ist dieser Wein erheblich besser als der letzte!“

„Das ist wahr!“, stimmte Fargrim lachend zu. „Aus Klöstern kommt immer ein ganz besonders guter Tropfen.“

„Wie oft bist du jetzt eigentlich schon getauft worden?“, wollte Helger wissen.

„Das weiß nur Odin!“, lachte der Jarl und nahm einen großen Schluck.

3.

DIE SAGA VON WITTE WITTESSON

TEIL 1: DES KÖNIGS NEUE MAUER

H och im Norden herrschte in einem kleinen Reich der Jarl Harlof Thorlofsson, der aber weithin nur als König Harlof bekannt war. Diesen fremdländischen Titel hatte er sich einst selbst verliehen, um allen zu zeigen, welch weit gereister Mann er einst gewesen war, als er bis an die Küsten Afrikas segelte und sogar Rom und Konstantinopel mit eigenen Augen gesehen hatte.

Doch diese Zeiten lagen weit zurück und nun war er alt und nicht mehr bei bester Gesundheit. Trübsinnig saß er auf seinem Hochstuhl in seiner Hauptstadt Glänoy und beschloss, dass diese Welt ihm nichts mehr zu bieten hatte, weshalb er aus ihr scheiden wollte.

Da er aber den Titel eines Königs angenommen hatte, meinte er sein Reich vererben zu müssen, anstatt wie es Brauch war, dem fähigsten seiner Gefolgsleute zu hinterlassen.

Allerdings hatte ihm seine Frau nur Töchter geboren und keine Söhne, weshalb nun einer seiner drei Schwiegersöhne seine Nachfolge antreten sollte.

Er rief sie zu sich und unterbreitete ihnen seine Absichten.

Während einer von ihnen, nämlich Witte Wittesson, der Mann seiner jüngsten aber schönsten Tochter, den König diese Vorhaben auszureden versuchte, verlangten die beiden anderen, Aki Ivarsson und Gnupi Signundsson, nur zu wissen, auf welchen von ihnen die Wahl gefallen sei.

Der König sagte, dass er sich nicht unter ihnen entscheiden konnte, da Aki der Älteste, Gnupi der Stärkste und Witte der Klügste sei, weshalb er sich entschieden hatte, ihnen eine Aufgabe zu stellen und denjenigen zu wählen, der diese als erster erfüllen würde.

So sollte derjenige, der als erster eine zwei Mann hohe Mauer um die Hauptstadt ziehen konnte, nach ihm König sein.

Sofort eilten Aki und Gnupi zu ihren Gefolgsleuten, um sie zur Arbeit einzuteilen, nur Witte sagte: „Es ist Frühling und die Saat steht bevor. Meine Leute müssen säen und anbauen, sonst hungern sie im Winter. Da ist keine Zeit, eine Mauer zu errichten.“

Und so ließ Witte seine Gefolgsleute auf den Feldern und in den Wäldern ihre gewohnte Arbeit tun, während Akis und Gnupis Felder brach lagen, da ihre Mannen in den Steinbrüchen Steine schlugen und vom ersten Tag an mit der Arbeit an den Mauern beschäftigt waren.

Beide kamen anfangs gut voran, doch beäugten sie sich ständig misstrauisch und voller Neid, und immer wenn es so schien, dass einer einen Vorsprung herausarbeiten konnte, sorgte der andere dafür, dass durch Unfälle und Einstürze die Arbeit des Rivalen wieder ins Stocken geriet.

So lagen sie im Sommer weit hinter ihren Erwartungen zurück, als Harlof kam, um ihre Arbeit zu begutachten.

Als der König sah, dass Witte noch nicht mit dem Mauerbau begonnen hatte, fragte er ihn, wann er den ersten Stein legen wolle, doch dieser antwortete: „Es ist Sommer und meine Leute wollen auf Raubzug fahren wie in jedem Sommer zuvor. Da ist keine Zeit, eine Mauer zu bauen.“

Der König nickte verstehend, bedauerte aber Wittes Entscheidung, denn tief in seinem Herzen wünschte er, dass Witte den Wettstreit für sich entscheiden würde, um seine Nachfolge anzutreten.

So fuhr also Witte mit seinen Männern alsbald auf Raubzug, während Aki und Gnupi weiterhin an ihren Mauern bauten.

Aki trieb seine Arbeiter, in seinem unbändigen Wunsch König zu werden, so hart an, dass viele seiner Unfreien an der Mühsal zerbrachen und starben.

Hatte ihn sein unerbittliches Antreiben zuerst in Führung gebracht, warfen ihn nun diese Verluste wieder herb zurück, so dass Gnupi mit seiner Mauer gleichauf zog.

Um seine Möglichkeiten zu bewahren, lies Aki daraufhin einige von Gnupis Sklaven heimlich vergiften.

So lagen beide gleichauf und dennoch weit hinter ihren Erwartungen zurück als der Herbst die Blätter färbte und König Harlof ein zweites Mal ihr Vorankommen begutachtete.

Witte, der mit reicher Beute von seinem Raubzug zurückgekehrt war, hatte immer noch keinen Stein gelegt und der König fragte ihn, da er den Vorsprung der anderen für einholbar hielt, ob er nicht doch mit dem Mauerbau beginnen wolle. Doch wieder sprach Witte: „Es ist Herbst und meine Leute müssen ernten und Vorräte anlegen, sonst haben sie im Winter nichts zu essen. Da ist keine Zeit für einen Mauerbau.“

Der König verstand und fragte nicht weiter nach.

Und so brachten Wittes Gefolgsleute reiche Ernte ein, während Aki und Gnupi ihre Mannen weiterhin mit dem Mauerbau beschäftigten.

Die Tage wurden kürzer und die ersten Vorboten des Winters machten sich im Königreich bemerkbar, als Aki und Gnupi die Hauptstadt je zu einer Hälfte umzogen hatten und sich nun mit ihren Mauerenden an zwei Stellen gegenüberlagen. Hätte man die beiden Hälften mit ein paar Steinen verbunden, hätte Glänoy bereits jetzt eine starke und wehrhafte Mauer besessen. Doch die Aufgabe des Königs lautete, dass nur derjenige seine Nachfolge antritt, der zuerst mit seiner Mauer die Stadt umschließt, und so stritten nun Aki und Gnupi, wessen Mauer der des anderen weichen sollte. Natürlich wollte keiner der beiden nachgeben und so beschlossen sie, aneinander vorbeizubauen. Der Münzwurf sollte entscheiden, wer Innen und wer Außen weiterbauen musste.

Doch bevor dies geschehen konnte brach der Winter ins Land und es zeichnete sich ab, als solle er besonders hart und lang werden.

Da beschlossen Aki und Gnupi, den Bau den Winter über ruhen zu lassen, und erst im nächsten Frühling fortzusetzen.

Also kauften sie sich am Markt, was immer sie für den Winter brauchten und zogen sich in ihre Hallen zurück.

Ihre Gefolgsleute aber, die seit dem Frühling ununterbrochen an der Mauer gearbeitet hatten und weder Aussaat noch Ernte noch sonstige Vorkehrungen für den Winter getroffen hatten, froren und hungerten bitterlich.

Um Wärme und Essen bettelnd, klopften viele von ihnen an Wittes Tür, von dem sie wussten, dass er im Herbst reiche Ernte eingefahren hatte.

Witte hatte ein Einsehen und ließ sie ein.

Da es aber ungesetzlich war, den Unfreien eines anderen Herren Unterschlupf zu leisten, ging Witte am nächsten Tag zu Aki und Gnupi und bat sie darum, ihm ihre Leute rechtlich zu überlassen, da sie sonst den Winter nicht überleben würden.

Aki und Gnupi, denen solche Wohltätigkeit völlig fremd war, wähnten aber andere Beweggründe hinter Wittes tun, und so antworteten sie:

„Das könnte dir so passen, Schwager. Jetzt nimmst du uns die Arbeiter und im Frühjahr baust du mit ihrer Hilfe deine Mauer, während wir noch auf der Suche nach neuen Kräften sind. Niemals. Lieber lassen wir sie sterben!“

Da wurde Witte zornig und er sagte:

„Bei Odin, verbrecherisch und ehrlos ist euer Tun! Nie hegte ich den Wunsch, König zu werden, doch wäre es eine Schande für Harlofs Reich einen von Euch auf dem Hochstuhl sitzen zu sehen. Vielleicht sollte ich wirklich noch mit meiner Mauer beginnen.

Doch heute bin ich hier, um zu verhindern, dass euretwegen viele gute Menschen sterben. So mache ich euch folgendes Angebot: Ihr überlasst mir in diesem Winter jeden eurer Leute mit Leib und Werk, der in meiner Halle Zuflucht sucht, doch im Frühling sollen sie zu euch zurückkehren und erneut euer Eigen sein.“

Dem willigten die beiden nur allzu gerne ein, denn so mussten sie sich nach dem Winter keine neuen Sklaven suchen. Und sie lachten über ihren Schwager und sein mildes Herz.

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