Mir persönlich ist das wurscht.
– Besser ist es zu signalisieren, dass die Liebe davon nicht abhängt und dann könnte es ja doch mal klappen so aus der Entspannung heraus.
Das habe ich auch gelesen. Darum geht es mir nicht. Wenn es seit Jahren nicht klappt und wirklich auf Medikamente zurückzuführen ist, mag Mann dann angefasst werden? – Ich hatte schon den Eindruck.
– Anfassen ist immer okay, denn Mann fühlt doch was, aber inwieweit diese Gefühle einem Orgasmus ähneln, kann der betreffende Mann doch nur selber beantworten.
Oft fehlt diesen Männern Testosteron, aber das hat ja auch Nebenwirkungen, wenn es medikamentös eingenommen wird.
Liebe Heidemarie, da war ich gestern ganz doof.
Der Liebste küsste mich entspannt auf meinem Sofa und sagte dann ganz ritterlich, na ja, mit dem kleinen Freund klappt es seit den Medikamenten nicht mehr so.
Ich im Vollrausch der Gefühle: „unwichtig“. Er: „Aber man muss ja darüber reden.“ Ich: „Später, auweia, der ist ja wieder so was von toll.“ Jetzt kannst du es ihm nicht mehr sagen.
– Natürlich gibt es auch Medikamente, die zur Impotenz führen.
Was wolltest Du ihm denn sagen?
Ich werde ihn wohl selber fragen müssen. Das scheint ein Tabu-Thema zu sein.
Es war mir überhaupt nicht wichtig, da wir besser küssen, als Sex nur sein kann. Ich finde sogar intimer!
Aber alles gut, viele SMSen sind geflogen, leider verheiratet. Aber das weißt du ja.
– Genieß das, was du bekommen kannst, wenn du es schaffst nicht zu leiden.
Leiden? Bedingt! Aber ich verstehe jetzt, warum seine Frau so entspannt ist und der Sohn so unentspannt … ganz schön doof, aber Hauptsache Hermann geht es gut!
Vor einem halben Jahr stand ja sein Leben auf der Kippe. Bis ich kam … schon ein wenig romantisch … „wink“-Emoticon
Der Sohn ist über 30, nicht, dass wir uns falsch versteh en!
Den Erfolg kannst du für dich verbuchen durch deine Liebe zu ihm. Das ist doch was, jemanden bedingungslos zu lieben. Was hat er denn?
Das geht nur beidseitig. Ich wäre nicht verliebt, wenn er mich nicht ein Jahr lang beworben hätte: Mit Blumen, Pralinen, Mais, Heu, etc. … – schon ein Schatz „smile“-Emoticon …
Herzrhythmusstörungen, dreimal per Elektroschock gerichtet.
Hätte jedes Mal auch nach hinten losgehen können …
Also Herz angehalten und wieder neu gestartet.
Was für ein Segen, dass er noch lebt.
– Nimm alles, was du kriegen kannst und sei dankbar dafür.
Jaaa „smile“-Emoticon; und seitdem ich dabei bin sind alle Werte okay
Liebe Heidemarie, dankbar bin ich immer, auch ohne Katastrophen! Herman auch, das schweißt zusammen!
– Sei stolz auf dich; er dankt es dir doch.
Genau, wieder ein eingemauerter Mann.
Er muss aber ja auf seinem Familienbetrieb wohnen …
Genau.
Eingemauert trifft es ziemlich gut! Er erzählt mir zwar nichts, aber ich bin ja auch keine Sexaffaire, sondern ein liebes Knutschwunder. Zuhause scheint es nicht so ganz liebevoll abzugehen …
Hey, er hat mich über ein Jahr umbuhlt „wink“-Emoticon
– Das ist doch toll für euch beide.
Dir noch einen entspannten Abend und lieben Gruß
Heidemarie
Danke, dir auch.
Ende der Chat-Unterhaltung
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Daraufhin habe ich einfach angefangen zu schreiben.
Ob ich eine Sexualberaterin sein würde?
Nein, das nicht, aber mit meinen 66 Lebensjahren habe ich viel erlebt und erfahren.
Es ist für so manchen Mann eine Quälerei, irgendwie eingemauert zu sein, es zu wissen, aber es nicht wirklich ändern zu können.
Ich ziehe meinen Hut vor Männern, die Verantwortung und Verpflichtungen in jeglicher Hinsicht als oberste Priorität ansehen und praktizieren, aber dabei sich nicht selber aufgeben.
Werde in den nachfolgenden Kapiteln Männer in ihrer „Zwangsjacke“ schildern und sie begleiten.
Wenn Sie Zeit und Lust haben, nehme ich Sie, ja gerade Sie und Sie auch, gerne mit:
Cover
Titel Heidemarie Pläschke
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Handlungen und Personen in diesen Geschichten sind erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig. Mögen diese Darstellungen eine Hilfestellung für alle Menschen sein, die zerrissen sind zwischen ihren Zwängen und ihren Wünschen. Copyright (2018) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de
Was Liebe wirklich ist, hat er vorher nicht gewusst
Hanno fühlt sich innerlich zerrissen
Was für eine Liebe
Hanno versucht durch Abstand zu Mara sein Leben zu sortieren
Das LoveLetters-Building in Berlin
Mara in der ständigen Warteschleife
Eingemauert in seiner Ehe und seinem Beruf
Anmerkung
Eingemauert in seinem Beruf
Matthias und sein Zuhause
Der Jurastudent Matthias
Zweite Staatsprüfung – Matthias und Nadine
Was macht echte Liebe, wenn beide in einer Ehe eingemauert sind?
Gedanken über die Liebe
Was Liebe wirklich ist, hat er vorher nicht gewusst
Völlig ahnungslos steht die sich mit ihren immerhin achtzig Kilo bei einer Höhe von 168 Zentimetern nicht gerade ansprechend findende Mara splitterfasernackt in der Saunahalle der Ostsee-Therme von Scharbeutz und trocknet ihre halblangen brünetten Haare ab, als sie bemerkt, dass ein gutaussehender dunkelhaariger Mann sie betrachtet und heftigst anlächelt.
„Ups, wer ist denn das?“, überlegt Mara, „kenne ich ihn?“ Nein, sie meint diesen umwerfenden Mann noch nie gesehen zu haben, kann seinem wunderschönen Lächeln nicht widerstehen und lächelt zurück, denn schaden kann es ja nicht.
Wann immer sich ihre Blicke begegnen, trifft sein zauberhaftes Lächeln sie mitten ins Herz. Mara zieht ihren Bademantel an und geht extra einen anderen Weg, um sich ein Glas Wasser zu holen, aber nichts zu machen, seine liebevoll lächelnden Blicke verfolgen sie; und sie lächeln sich wieder und wieder an. Als Mara in den Ruheraum will, muss sie an ihm vorbei und versucht, den Titel des Buches zu erspähen, in das er hin und wieder schaut, wenn er sie nicht gerade anlächelt, und übersetzt bedeutet: „Fatales Siegen“. Dabei denkt sie, dass es anstrengend sein müsste, so etwas in der Sauna zu lesen, aber gut, jedem das Seine.
Der Ruheraum ist überfüllt; Mara sagt im Vorbeigehen zu ihrem Traummann: „Wegen Überfüllung geschlossen.“ Wieder lächeln sie sich intensivst an.
Mara macht es sich auf einem Sessel bequem und schließt die Augen. Als sie nach einer Weile ihre Augen wieder öffnet, ist der Stuhl, wo gerade noch der tolle Mann gesessen hat, leer.
Eine Freundin kommt vorbei und sie schwatzen ein wenig. Ihr gegenüber schwärmt Mara auch gleich von diesem tollen Mann. Monja, blond, schlank und vierzehn Jahre jünger als Mara, bemerkt: „Der ist mir vorhin auch schon aufgefallen, aber mich hat er nicht angelächelt.“
„Monja, der ist total mein Typ mit seinem schönen Körper, dieser bräunlichen Haut und den schwarzen Haaren. Aber ich sage dir, so ein Mann kann nicht mehr frei sein. Bestimmt ist er verheiratet und hat drei Kinder.“ Mara traut ihren Augen nicht, als ihr göttlicher Prinz sie plötzlich durch einen Wasserstrahl hindurch anlächelt und ist überglücklich. Jetzt benutzt er das Tauchbecken vor ihrer Nase und sogar mit dem Kopf unter Wasser. „Baah, dieser Körper“, denkt sie, „den könnte ich auf der Stelle vernaschen.“
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