Reinhard Christl - Ist der Journalismus am Ende?

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Seit Jahren gefällt sich die Medienbranche darin, ihren eigenen Untergang herbeizureden und herbeizuschreiben. Die österreichische ist darin besonders virtuos. Doch ist der Journalismus wirklich am Ende?
Oder sind die Medien besser als ihr Ruf und hat der seriöse Journalismus eine große Zukunft? Reinhard Christl bietet Lösungen an, wie der Journalismus und die Medienbranche aus ihrer Kollektivdepression herausfindet. Wie sie so manche herbeifantasierte Pseudoprobleme als solche erkennen. Wie sie die wirklichen Probleme lösen können und in ein paar Jahren aus der angeblich größten Medienkrise aller Zeiten runderneuert und gestärkt hervorgehen.

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Kapitel sechs beschreibt, warum die Medien im Jahr 2008 völlig versagt haben, den weltweiten Zusammenbruch des Wirtschafts- und Finanzsystems auch nur ansatzweise vorherzusehen – und was der Journalismus ändern muss, damit so etwas nicht noch einmal passiert.

Das siebte Kapitel beweist, dass die Medien im Allgemeinen und das Fernsehprogramm im Besonderen, entgegen der landläufigen Meinung, besser sind denn je, dass aber das Publikum mit der heutigen Medienvielfalt hoffnungslos überfordert ist. Und dass es deshalb wichtiger wäre, eine große Medienalphabetisierungskampagne zu starten als immer und immer wieder den angeblichen Niedergang des Journalismus zu beklagen.

Kapitel acht widmet sich der Frage, was Journalisten, vor allem die jungen, künftig können müssen, um erstens einen Job zu bekommen, ihn zweitens zu behalten und ihn drittens, und das ist das Wichtigste, ordentlich zu machen.

Zum Abschluss, im neunten Kapitel, erlaube ich mir, ein paar fromme Wünsche zu äußern: an Alexander Wrabetz, Christoph Dichand, die SPÖ und andere, die in der österreichischen Medienwelt etwas zu sagen haben.

Ich hoffe, ich kann auf den folgenden Seiten ein paar Ideen anbieten, mit denen auch Praktiker etwas anfangen können: Journalisten, Chefredakteure, Medienmanager, Journalismus-Studierende. Als ehemaliger Journalist verwende ich, wenn es um die Probleme und Anliegen der Journalisten geht, die „Wir“-Form – in der Hoffnung, dass ich in nunmehr neun Jahren als Leiter des Instituts für Journalismus & Medienmanagement der FH Wien das Verständnis für die Praxis nicht verloren habe.

Das Buch richtet sich aber auch an Leser außerhalb der Medienbranche: an Medienkonsumenten, die ein wenig hinter die Kulissen des Journalismus blicken wollen; an Lehrer, die ihren Schülern die Welt der Medien erklären wollen; an all jene, die manchmal an den Unzulänglichkeiten des österreichischen Journalismus verzweifeln.

Wichtige Teile des Buches verdanke ich einem von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Gemeinde Wien finanzierten Forschungsprojekt, das die Zukunft des Qualitätsjournalismus im Allgemeinen und die des ORF im Besonderen zum Thema hat.

Reinhard Christl, Wien 2012

1. Schluss mit dem Krankjammern

Keine andere Branche redet mit einer derartigen Lust am Untergang ihr eigenes Ende herbei wie der Journalismus. Ein Plädoyer für mehr Optimismus und Selbstbewusstsein.

Die Situation ist trostlos, die Probleme türmen sich. Im Wochentakt kommen schlechte Nachrichten: Die Konkurrenz ist auf dem Vormarsch. Neue Technologien drohen das eigene Geschäftsmodell obsolet zu machen.

Das Ende rückt näher.

Dennoch sind die Minister der erdölexportierenden Länder zumeist guter Dinge, wenn sie zu ihren turnusmäßigen Treffen zusammenkommen. In offiziellen Stellungnahmen der OPEC-Tagungen findet sich kein Satz über neue Windkraftwerke oder andere boomende Formen der Energiegewinnung. Niemand jammert über das schlechte Image der Branche. Und obwohl feststeht, dass eines Tages auch die letzten Erdölvorräte aufgebraucht sein werden, fiele es den Herren nicht im Traum ein, in der Öffentlichkeit über das bevorstehende Ende ihres Geschäftsmodells zu debattieren. Das wird, wenn überhaupt, intern besprochen. Vor den Augen und Ohren der Kundschaft wird eine heile Welt zelebriert, in der das Öl bis zum Ende aller Tage fließt.

Man kann dieses Verhalten natürlich ignorant finden – aber es hat einiges für sich. Bekanntlich soll ein Kaufmann seine Ware loben, nicht schlechtreden. Öffentliche Selbstgeißelung nützt niemandem. Sie ruft nur die Konkurrenz auf den Plan. Es tut einer Branche nicht gut, wenn sie andauernd vor Publikum ihre Wunden leckt.

Das beste Beispiel dafür ist der Journalismus.

Unter Zeitungsherausgebern, TV-Chefredakteuren und Medienmanagern gehört es seit Jahren quasi zum guten Ton, das eigene Handwerk auf eine Stufe mit jenem der Bürstenbinder und Hufschmiede zu stellen. Bald wird alles aus sein, so die traurige Kunde. Bald braucht kein Mensch mehr Zeitungen und Fernsehen, weil das Publikum sich nur noch im Internet informieren und unterhalten lassen wird. Bald wird den Verlagen und Sendern das Geld für ernsthaften Journalismus endgültig ausgehen.

Anders als die OPEC-Minister haben die Journalisten zwar keine absolute Gewissheit über das bevorstehende Ende ihres Broterwerbs. Aber das macht nichts. Umso besser lässt sich die düstere Zukunft herbeifantasieren.

Allein im vergangenen Jahr war ich zu über dreißig Diskussionsrunden eingeladen, die sich allesamt demselben Thema widmeten: der bedrohten Zukunft des Journalismus. „Die Krise des Journalismus“, „Sind Qualitätsmedien noch finanzierbar?“, „Wer liest noch Tageszeitungen?“ – so und ähnlich lauteten die Titel der Veranstaltungen. Es ging und geht immer ums Gleiche: um den Untergang des Journalismus.

Mit erkennbarer Lust am Untergang sitzen hochbezahlte Journalisten, Medienmanager und Kommunikationswissenschaftler beisammen, um einander ihr Leid zu klagen: rückgängige Leser- und Zuschauerzahlen, drastisch gesunkene Anzeigenumsätze, dementsprechend auch weniger Gewinn für die Aktionäre. Und das Schlimmste: Es gebe weit und breit keine Anzeichen für eine Besserung der Lage.

„Bad news are good news“ lautet die alte Faustregel des Journalismus. Schlechte Neuigkeiten sind fast immer interessanter als gute. Ein Verkehrsunfall mit vier Toten liefert eine bessere Geschichte als ein unfallfreier Sonntag mit flüssigem Verkehr. So funktionieren Menschen und Medien nun einmal, und es gehört zum Job des Journalisten, solche Sensationslust zu befriedigen. Nun wird die Regel „Bad news are good news“ auch auf die eigene Zunft angewendet – mit dem für Medientreibende typischen Hang zur Zuspitzung und Übertreibung. Keine andere Berufsgruppe betreibt die Selbstgeißelung mit einem derartigen Masochismus wie wir Journalisten und Medienmenschen. „Der Kikeriki-Journalismus, die aufgeregte Kräherei, kräht das eigene Ende herbei“, schreibt Heribert Prantl, Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung.

Dabei machen viele Verlage hervorragende Gewinne. Dabei gibt es mehr Qualitätsmedien denn je. Dabei findet jeder Leser/​Seher/​User, wenn er wirklich will, mehr seriöse Berichterstattung denn je. Dabei hätten andere Branchen mindestens ebenso viele Gründe für Selbstkritik.

So hat etwa die komplette Gilde der Wirtschaftswissenschaftler, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, weder den Kollaps des Finanzsystems vorhergesehen, noch ist sie in der Lage, brauchbare Lösungen für die aktuelle Wirtschaftskrise anzubieten. Aber hört man von den Herrn Professoren irgendeine Form von öffentlicher Selbstkritik? Nein. Wenn überhaupt, so wird sie intern besprochen.

Auch die Autoindustrie könnte jedes Jahr von neuem an sich selbst verzweifeln, angesichts weltweit zigtausender Verkehrstoter. Tut sie aber nicht, vielmehr preist sie in ihren Inseraten unbeeindruckt die Segnungen ihrer Hochgeschwindigkeits-Sportwagen, die der Unfallstatistik jedes Jahr tausende Tote hinzufügen.

Um nicht missverstanden zu werden: Dieses Buch will nicht zum Ende der Selbstkritik aufrufen. Die Journalisten und die Medienbranche dürfen durchaus stolz darauf sein, dass sie kritisch sind mit sich selbst. Dass sie nicht heile Welten vorgaukeln, wo es sie nicht gibt. Dass jemand, der Kritik an der eigenen Branche oder am eigenen Unternehmen übt, nicht gleich gefeuert wird.

Aber wer sein Produkt immer nur schlechtredet, der darf sich nicht wundern, wenn die Kunden, also die Zeitungsleser, die Fernsehzuschauer und die Internetuser, dieser Rede irgendwann Glauben schenken – und das Produkt nicht mehr kaufen.

Wenn der Qualitätsjournalismus die aktuelle Krise überleben, vielleicht sogar gestärkt aus ihr hervorgehen will, braucht er mehr Selbstbewusstsein und weniger Selbstmitleid. Mehr konstruktive als destruktive Kritik. Mehr Visionäre als Berufspessimisten.

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