Edith Kneifl - Tatzeit Weihnachten
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Mein Herr Papa macht zu Hause keinen Handgriff. Sein Job in der Werbebranche nimmt ihn sehr mit. Nach seiner Alkoholfahne beim Frühstück zu schließen, torkelt er von einer Weihnachtsfeier zur anderen.
Mama erwartet, dass wenigstens wir ihr helfen.
Im ganzen Haus riecht es verdächtig nach Weihnachten. Die große Tanne im Wohnzimmer reicht fast bis an die Zimmerdecke. Ein schöner, gerade gewachsener Baum mit kräftigen Zweigen. Ich gieße heuer die Christbaumkerzen selbst. Natürlich sind die Kerzen aus echtem Bienenwachs.
Mama blockiert mit Vollkornkeksen und Sesamkipferln das Backrohr. Kein Mensch, außer vielleicht Allesfresser Felix, mag ihre staubtrockene Bäckerei. Oma wird sowieso wieder kiloweise Vanillekipferl und ordinäre Weihnachtskekse anschleppen – gebacken von ihrer Putzfrau. Oma bäckt längst nicht mehr selbst. Papa und Felix tragen alljährlich harte Kämpfe um Omas Putzfrauenkekse aus. Ich werde mich standhaft weigern, dieses köstliche Backwerk auch nur anzurühren. Essen ist nicht nur Omas Lieblingsbeschäftigung, sie versucht auch alle anderen zum Essen zu zwingen.
»Du musst ordentlich essen, Joe. Männer mögen keine Bohnenstangen.« Und ich mag keine Männer, Frauen übrigens auch nicht.
In letzter Zeit bin ich ziemlich in die Höhe geschossen. Auf Mama kann ich bereits hinunterschauen, und zu Papas Scheitel fehlen mir nur mehr wenige Zentimeter. Ich habe aber kaum zugenommen. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich mit meinem Äußeren halbwegs zufrieden. Opa kann ruhig seine Biafra-Kinder-Witze reißen.
Mein scheinheiliger kleiner Bruder hilft heuer bei den Weihnachtsvorbereitungen fleißig mit. Er frisst die warmen Kekse vom Blech, obwohl er ohnehin zu fett ist, und hält Mama auf Trab, indem er ständig ein und aus rennt. Der Regen hat unseren Garten in ein Schlammbad verwandelt. Sie kommt mit dem Aufwaschen im Haus nicht mehr nach. Außerdem sorgt er mit meinem alten Ghettoblaster für die passende besinnliche Vorweihnachtsstimmung. Zum Glück spielt er wenigstens meine CDs. Nichts gegen Justin Timberlake, aber Amy Winehouse und vor allem Die Ärzte höre ich lieber. Und wenn ihr Schnurzelchen Felix sie spielt, regt sich Mama nicht über diesen scheußlichen Krach auf. Sie steht nach wie vor auf die »99 Luftballons« von Nena. Igitt, igitt!
Ich sperre mich nach der Schule immer in Papas Hobbykeller ein, um vor meinem unausstehlichen Bruderherz sicher zu sein. Der Keller ist nicht beheizbar. Nicht, dass dies einen besonders großen Unterschied machen würde. Auch die Zimmertemperaturen liegen im Schnitt nicht über siebzehn Grad. Mama behauptet, in kühlen Räumen würde man einen kühlen Kopf behalten.
Ich wärme mich im Keller mit Red Bulls und Papas Zigaretten. Seit sich Mama für gesundes Leben entschieden hat, darf er nur mehr im Keller rauchen.
Ich bin für den Aufputz des Christbaums zuständig. Und zum ersten Mal macht mir dieser Job richtig Spaß. Ärgerte sich Mama letztes Jahr noch, weil ich bis zum Morgen des Heiligen Abends keinen Finger gerührt habe, so verliert sie heuer kein Wort darüber – natürlich auch kein Wort der Anerkennung –, wenn ich bis Mitternacht frierend im Hobbykeller hocke und meiner Kreativität freien Lauf lasse.
Anfangs kontrollierte sie, misstrauisch, wie sie nun einmal ist, ob ich mich tatsächlich mit dem Baumschmuck beschäftigte. Dann sprach ich ein ernstes Wort mit Papa. Er gab mir den Schlüssel für sein heiliges Reich und ersuchte die Mama auf seine charmante Art, mich bei der Arbeit nicht mehr zu stören.
»Lass Joe in Frieden. Sei froh, dass das Kind endlich mal etwas Sinnvolles macht.«
Obwohl mir auch Papas Geschwätz gehörig auf den Wecker geht, kann ich mit ihm doch besser als mit Mama. Eigentlich kann ich mit ihr überhaupt nicht. Zwischen uns liegen Welten. Obwohl sie »erst« Anfang fünfzig ist, scheint sie genauso alt zu sein wie ihre Eltern. Wahrscheinlich ist sie schon als alte Frau auf die Welt gekommen. Dabei sieht sie ganz normal aus, ich meine, wie eine Fünfzigjährige eben aussieht. In letzter Zeit kleidet sie sich jedoch ein bisschen komisch. Anscheinend holt sie, mit etwas Verspätung, die Hippiezeit nach. Früher, als Papa noch mit Zöpfchen, Schnurrbart und ausgeleiertem T-Shirt herumlief, sah sie eher aus wie seine Mutter. Seit er seine Liebe zu Designerklamotten, Kurzhaarfrisur und Dreitagebart entdeckt hat, trägt sie weite, lange Röcke und geblümte Blusen, färbt ihr ursprünglich dunkelbraunes Haar mit Henna rot und lässt sich alle drei Monate von einem Promi-Coiffeur im ersten Bezirk einen Afrolook verpassen. Angeblich hat sich der gute Karli gestern geweigert, ihr altmodisches Outfit aufzufrischen. Er ist eben sehr bedacht auf seinen guten Ruf. Mama kam mit dezenten graublonden Strähnen heim und war schwer deprimiert. Mich hat sie übrigens auch einmal zu diesem Karli geschickt. Einmal und nie wieder! Die Antipathie war gegenseitig. Seit ich selbst für mein Aussehen verantwortlich bin, trage ich mein Haar extrem kurz.
Ehrlich gesagt bin ich aber heute ebenso frustriert und nervös wie Mama. Ich werde es wohl bis neunzehn Uhr nicht mehr schaffen. Zwei ganze Stunden habe ich noch Zeit. Der Countdown läuft unerbittlich.
Seit Tagen versuche ich die Weihnachtskrippe zu präparieren. Gerade habe ich das rote Lämpchen, das eigentlich zum Lagerfeuer der Hirten gehört, unter der Krippe des Jesuskindes montiert. Es sah aus, als würden sie den kleinen Wunderknaben rösten. Zum Schieflachen, wenn die ganze Sache nicht so ernst wäre.
Für alles gibt es Bücher und Gebrauchsanweisungen. Nur ein Buch mit dem Titel »Wie entledige ich mich meiner Familie?« habe ich nicht gefunden.
Ich will später Chemie studieren. Madame Curie ist mein großes Vorbild. Aber wenn ich mich weiterhin so ungeschickt anstelle, werde ich wohl auch als frustrierte Hausfrau und Mutter enden.
Mama drohte nicht nur einmal, mich nach der Fünften aus dem Gymnasium zu nehmen und in ein Büro zu stecken. Meine schulischen Leistungen lassen zu wünschen übrig. Ich bin ins letzte Drittel abgerutscht, werde von den Lehrern genauso schlecht behandelt wie die Repetenten. Anscheinend habe ich den Schulwechsel nicht verkraftet. Eine Asphaltpflanze wie ich muss sich notgedrungen mit diesen zurückgebliebenen Provinzlern hier draußen im Wienerwald zu Tode langweilen. In meiner Klasse sitzen nur naive, dumme Gänschen, und mit den Buben kann ich erst recht nichts anfangen. Mir liegt eben dieser derbe, ländliche Typ nicht.
Ekel Felix knallt seine kleinen Fäuste gegen die Kellertür. Zum zwölften Mal am heutigen Nachmittag. Ich habe mitgezählt. Er schreit und heult vor Wut, aber ich lasse ihn nicht rein. Bestimmt sieht sein Gesicht wie ein knallroter, bis zum Platzen aufgeblasener Luftballon aus. Sein Kopf ist viel zu groß für seinen kleinen Körper. Manchmal nenne ich ihn »Zwerg Nase«, meistens mache ich mir jedoch nicht einmal die Mühe, ihn zu ärgern.
»Du sollst endlich den Christbaum fertigmachen, und ich darf dir helfen, hat die Mama gesagt.«
»Hilf lieber der Mama«, brülle ich zurück und hoffe, dass er mir ausnahmsweise einmal folgt.
Sie ist beim Kochen immer schrecklich nervös. Ihr geliebtes Mäuseschwänzchen wird ihr den letzten Nerv ziehen, wenn es ihr in der Küche Gesellschaft leistet.
Seit zwei Tagen hängt in unserer Küche eine erwürgte Pekingente. Mama hat sie massiert und mit der Fahrradpumpe aufgeblasen, damit die Haut schön knusprig wird. Dazu gibt es die unvermeidlichen Dinkellaibchen, Karotten- und Selleriesalat, Biokartoffeln aus unserem Garten und schmutzig-braunen Vollkornreis.
Zum Glück habe ich mich heute Vormittag, während sie auf der Mariahilfer Straße die letzten Einkäufe erledigte, mit zwei Big Macs gestärkt. Und sie natürlich nachher in einer Gasse ums Eck gleich wieder ausgekotzt.
Meine Frau Mama gibt mir höchstpersönlich die Ehre. »Wenn du nicht sofort raufkommst, setzt es was!« Den Befehlston hat sie von ihrem Vater. Er war, wie gesagt, bei der Hitlerjugend und schwärmt bis heute vom Führer.
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