Reinhold Ruthe
Hauptsache verliebt?
Was Ihre Beziehung wirklich braucht.
13 Tipps für junge Paare
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über http:// dnb.d-nb.deabrufbar.
ISBN 9783865064400
© 2012 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
1. digitale Auflage 2013
Digitale Veröffentlichung: Zeilenwert GmbH
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelgrafik: fotolia
Satz: Brendow PrintMedien, Moers
www.brendow-verlag.de
Vorwort
Tipp 1
Verliebtheit – wie sieht die Wirklichkeit aus?
Sex & Hopp
Internetdating und Bindungslosigkeit
Sind die Erwartungen zu hoch?
Die Partnerbörsen arbeiten aber doch mit ernsthaften Tests
Tipp 2
Verliebtheit und Liebe – was drücken wir damit aus?
Verliebtheit und ihre egoistischen Bedürfnisse
Liebe – fünf Buchstaben und tausend Missverständnisse
Liebe ist in erster Linie kein Gefühl, sondern eine Gesinnung
Liebe ist in erster Linie kein Gefühl,sondern ein Gebot
Liebe achtet den anderen höher als sich selbst
Lieben ist ein Tätigkeitswort, kein Gefühl
Tipp 3
Verliebtheit – ein Hormonspektakel?
Verliebte sind nicht bei klarem Verstand?
Liebe, ein unordentliches Gefühl
Das Hormonspektakel ist Realität
Auch die Hormone Oxytocin und Vasopressin steuern die Verliebtheit
Eine Zwischenbilanz
Tipp 4
Verliebtheit und die Wahl des Partners
Das Unbewusste führt Regie
Verliebt in einen äußerst schlanken Jungen
Was ich bewusst wahrnehme,ist ein Produkt der Beeinflussung
In Bruchteilen von Sekunden entscheiden wir
Menschen ohne Vorurteile gibt es nicht
Warum scheitern passend erscheinende Beziehungen verliebter Paare später doch?
Tipp 5
Verliebtheit und Wahlfreiheit
Die Vergangenheit beeinflusst die Gegenwart
Vater, Mutter und Geschwister spiegeln die Vergangenheit
Die gängigsten Liebesirrtümer
Die Wahlfreiheit ist eingeschränkt
Eine Zwischenbilanz
Tipp 6
Selbstbestimmung und Anpassung
Wer klammert, macht sich unglücklich
Wer Führung beansprucht, kann das wechselseitige Gleichgewicht zerstören
Ich-Stärke auf beiden Seiten löst die Probleme
Tipp 7
Lernen Sie Ihre wahren Interaktionsmuster kennen
Gegensätze ziehen sich an
Unser Selbstwertgefühl muss erarbeitet werden
Tipp 8
Liebe wird sich zeigen, wenn beide wollen
Wenn wir die Hilfe von außen erwarten
Wollen die Partner wirklich?
Wo können die Eheleute ansetzen?
„Unmöglich“ – ein unmögliches Wort
Fragen zur Selbstprüfung:
Tipp 9
Wir machen uns kein festes Bild von unserem Partner
Wir sollen uns kein Bild machen
Bilder sind Vorurteile
Tipp 10
Liebe bewährt sich, wenn sie statt Du-Botschaften Ich-Botschaften ausspricht
Du-Botschaften sind Vorurteile
Der Partner reagiert trotzig
Der Partner fühlt sich schuldig
Der Partner verliert die Selbstachtung
Der Partner fühlt sich ungeliebt
Ich-Botschaften rufen weniger Widerstand hervor
Die Retourkutsche
Tipp 11
Liebe ist, keine Entweder-oder-Standpunkte zu vertreten
Menschen, die schwarz-weiß malen
Wo wirken sich Entweder-oder-Haltungen ehestörend aus?
Depressionen und die Entweder-oder-Haltung
Sie bejahen, dass wir Sünder und Gerettete zugleich sind
Sie bemühen sich, die Entweder-oder-Haltungen zu entdecken
Sie benutzen „Sowohl-als-auch-Prinzipien“
Tipp 12
Tests für Verliebte
Welche Rolle spiele ich in der Paarbeziehung?
Gewissen und Charakter
Tipp 13
Nehmen Sie den anderen an, wie er ist, und nicht, wie er sein sollte!
Charakterveränderungen sind schwierig
Jeder kommt dem anderen entgegen
Liebe ist ein tägliches Miteinander
Liebe ist ein Charisma, eine Gnadengabe
Nachwort
Literaturverzeichnis
Verliebtheit ist ein besonderer Zustand. Sie übersteigt alle Erwartungen. Das Glück der Verliebten ist grenzenlos. Partner und Partnerinnen schwelgen in Euphorie. Sie gehen nicht, sie schweben. Sie leiden nicht, sie sind beglückt. Sie zweifeln nicht, sie sind berauscht. Beide fühlen sich wie im Schlaraffenland, wo die gebratenen Tauben den Glücklichen in den Mund fliegen. Es gibt keine Probleme, keine Reibungen, keine ernsthaften Fragen oder Unannehmlichkeiten.
Alle Beschwerden des Alltags sind vergessen, alle Rückfragen wirken lächerlich, alle Konflikte, die kommen könnten, sind belanglos, alle Hürden werden im Hauruckverfahren übersprungen.
Die Verliebten fühlen sich unschlagbar, als wären sie im Paradies, wo Milch und Honig fließen, in dem Lust und Freude vorherrschen und die schlechten Nachrichten an ihren Ohren vorbeiziehen. Sie verstehen die Welt der Pessimisten, der Miesmacher, der Klagenden und Leidenden nicht. Irgendwie müssen die alle etwas falsch machen. Die Verliebten genießen eine Traumwelt. Ihre Energien sind unerschöpflich. Das ist das Gesicht der Sonnenseite. Und was verrät uns die Schattenseite?
Die Erfahrungen der Verliebten scheinen makellos. Viele Verliebte reagieren verständnislos, wenn die Bewegungen der Schmetterlinge im Bauch hinterfragt werden:
– Sind die Schmetterlinge ein Zeichen echter Liebe?
– Sind die Schmetterlinge ein Hinweis für die Harmonie von morgen?
– Sind die Schmetterlinge ein Beweis für eine tragfähige Übereinstimmung?
Dieses Buch will Denkanstöße geben,
– um das Schlaraffenland der Verliebtheit (ein wenig) zu entzaubern,
– um die Fallen im Paradies der Liebe aufzudecken,
– um die berühmten Schmetterlinge im Bauch unter die Lupe zu nehmen,
– um die „psychische Angina“, wie der spanische Philosoph Ortega y Gasset die Verliebtheit genannt hat, zu lindern.
Von Linderung oder Heilung spreche ich eigentlich ungern, weil Verliebte in ihrem Höhenflug sich ungern mit Alltagsfragen auf der problemübersäten Erde beschäftigen. Ich weiß, Liebe besteht nur aus fünf Buchstaben, aber Ungezählte buchstabieren ihr ganzes Leben daran herum.
Die einen lassen den Partner oder die Partnerin wie eine heiße Kartoffel fallen, fliegen von einem Schmetterlingsausflug zum nächsten, wenn die Schmetterlinge müde geworden sind und die Lust am Schwirren verloren haben. Andere verstehen die Welt nicht mehr,
– wenn die Verliebtheit ihre Schattenseite offenbart,
– wenn Missverständnisse und Konflikte auflodern und
– wenn nach dem Höhenrausch Katerstimmung herrscht.
In mehr als fünfunddreißig Jahren Eheberatung habe ich leider viele Paare erlebt, die alle ins Schwärmen geraten, wenn sie über ihre Verliebtheitsphasen nachsinnen. Sie schauen sich begeistert und entzückt an, wenn sie von kurz oder lange zurückliegenden euphorischen Begegnungen reden. Sie fragen sich,
– wo die Begeisterung geblieben ist,
– warum die Glückseligkeit ihnen die kalte Schulter zeigt,
– warum sich plötzlich Abgründe zwischen ihnen auftun,
– warum sich – wie aus heiterem Himmel – kleine und große Unterschiede zeigen.
Ich will Verliebten und jung Verheirateten Denkanstöße anbieten, damit sie nicht aus dem Himmel der Glückseligkeit in ein Loch der Verzweiflung oder in die Einsamkeit der Resignation fallen.
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