Quadrat, Opposition 
Im gemeinsamen Erleben fühlst du dich von deinem Denkpotential bedroht und von deinen inneren Vorstellungsbildern umzingelt, die unbarmherzig in deinem Kopf zirkulieren, denn Merkur verstrickt sich in den Verschlingungen des Denkens und die Frau entpuppt sich als neunmalkluge Besserwisserin. Der aufdämmernden Angst, dich im undurchdringlichen Dschungel gegenseitiger Argumente zu verirren, stellst du klugerweise deinen abwehrenden Verstand entgegen, der sich stellvertretend für deine Einfälle jetzt um die Gedanken der anderen kümmert. Doch erst, wenn du erkennst, daß du den Widerstand deiner Partnerin suchst, damit du etwas hast, was du bekämpfen kannst, kannst du den intellektuellen Widerstand dieses Aspekts erkennen: Erkenntnis der eigenen Grenzen, Einblick in die Zusammenhänge und Einsicht in die Notwendigkeit, aggressiven Regungen rechtzeitig einen angemessenen Ausdruck zur Verfügung zu stellen, kurz: einen äußeren Rahmen, der dich gerade deshalb stärkt, weil du dich gegen ihn auflehnen kannst. Erst, wenn du die Einwände der Gefährtin als deine eigene Strategie erkennst, die Bedingungen der Widerstände kennenzulernen und damit die Voraussetzungen zu deren Beseitigung, bist du am Ziel: in der Anpassung an die eigenen Gespenster in den Gedanken der anderen.
Trigon, Sextil 
Im Ansatz zeigt diese Verbindung eine gedankliche Übereinstimmung mit den Ideen deiner Partnerin, in deren Umfeld du dich für ihre Einfälle begeisterst und dich ihren Perspektiven öffnest. In deinem merkurischen Geist inkarniert sich der Klugscheißer, der sprunghafte Veränderungen durchlebt und auf seiner Suche nach Erkenntnissen und Lösungen ständig auf der Flucht ist und beengende Fesseln durchschneiden will. Es ist die kreative Form des unruhigen Verstandes, dessen sprudelnde Ideen und Gedanken nur so fließen, weshalb du oft unfähig bist, deine Gedanken ohne den Beistand deiner Begleiterin zu disziplinieren. Die schöpferische Kraft des Denkprinzips schleudert dich ständig zwischen den Zielen hin und her. Vielseitig beschreibst und rekonstruierst du kausallogische Zusammenhänge, verbindest Widersprüche und gleichst vorübergehend aufscheinende Gegensätze mit den doppelzüngigen Wortspaltereien mehrschichtiger Sichtweisen aus, so daß du ständig neue Standpunkte einnimmst. Doch erst die Argumente der Frau helfen dir, die ambivalente Gabe der Verstandeskraft zu nutzen und durch ihr Verständnis zu entfalten, um zur Klarheit zu gelangen. Damit befindest du dich in ihrem Kopf auf jener Entdeckungsreise, auf der du die Welt als das Bild in einem Spiegel, den Spiegel aber als die Grundlage deiner eigenen Gedanken erkennst. Denn im Innersten spürst du genau, daß der intellektuelle Schulterschluß mit der Partnerin die angestrebte Sicherheit für dich bedeutet, da sie genauso denkt wie du.

Merkur/Venus
Merkur des Mannes in Aspekt zur Venus der Frau
Konjunktion 
Diese Konstellation schenkt dir die Gabe, deine Gedanken klar zu formulieren und auch komplexere Aussagen in einfache Bilder zu übertragen, die von deiner Umgebung leicht verstanden werden können. Dadurch fällt es dir nicht schwer, die Partnerin um den kleinen Finger zu wickeln, denn der Merkur verleiht dir im Umgang mit ihr das innere Empfinden, ihren Charme stets ins Zentrum deines Kommunikationsaustausches zu rücken. Deshalb setzt du dich auch lieber mit ihren Problemen auseinander, statt dich um deine eigenen Gefühle zu kümmern. Dein diplomatisches Gespür, sie in den Mittelpunkt deines Interesses zu stellen, sichert dir ihre Aufmerksamkeit und ihr blindes Vertrauen. Doch in der Selbsttäuschung verhangen, die Verbindung zu harmonisieren, sind alle Bestrebungen schließlich nur triumphale Versuche, die Realität sozusagen aus der Entfernung über das Harmoniestreben im anderen zu leben. Fazit: Du versuchst die eventuell fehlende Libido durch ein freundliches Weltbild zu kompensieren, damit du deine gefühlsmäßige Leere durch dieses filtern und damit für dein eigenes, unmittelbares Erleben entschärfen kannst.
Quadrat, Opposition 
Die Welt der Harmonie ist ein Ideal, das mehr mit deinen inneren Wünschen als mit der äußeren Wirklichkeit zu tun hat. Solange du dir das nicht eingestehen willst, verdrängst du die Wirklichkeit in der Partnerschaft zugunsten deiner Wunschvorstellung, damit du deine Verlogenheit auch leben kannst. Das entspricht der unbefruchteten Blüte, die den Zweck ihrer Bestimmung vergessen hat, denn dahinter versteckt sich der Konflikt, dich mit deiner Partnerin gar nicht auseinandersetzen zu wollen, sondern sie dir in den Bildern deiner Vorstellung zu erschließen, an die du dein intellektuelles Empfinden angepaßt hast. Doch je mehr du dich an das Bild ihrer äußeren Wirklichkeit anzupassen versuchst, desto mehr werden deine Gefühle in den Wirkungsbereich der beiseite geschobenen inneren Gefühlswelt gezogen. Statt deine Gefühlsnatur zu motivieren, setzt du dich mit der Venus der Eva auseinander und suchst durch verbale Auseinandersetzung zu entschärfen, was du an eigenen Triebinstinkten nicht erträgst.
Trigon, Sextil 
Die übermäßige Rationalisierung, die du unter dieser Verbindung in die Beziehung einbringst, versucht die Partnerin unter objektiven Gesichtspunkten zu sehen. Da dies natürlich niemals gelingen wird, weil du in deinen merkurischen Überlegungen die Irrationalität ihrer weiblichen Instinktnatur nicht berücksichtigt hast, bleibt nur die Möglichkeit, ihr «gefiltertes» Bild in deine eigene Lebensbeschreibung miteinzubeziehen. Du lebst ihr emotionsfreies Spiegelbild, aus dem du ihre Triebnatur entfernt hast, vor dem harmonischen Hintergrund einer «Heidiland»-Inszenierung aus, und stülpst diesem Bühnenstück noch schnell deine Sichtweise auf, um dein Beziehungsbild zusammenzuhalten, denn du glaubst, das Bild in deinem Kopf sei die Wirklichkeit. Dieser Aspekt umschreibt also das, was du zu sehen nicht gewillt bist, in den schönsten Farben, wobei du dich fortwährend selbst überlisten mußt, weil dein Merkur nicht nach ihrem weiblichen Empfinden, sondern nur nach dem Bild deiner Wahrnehmung ausgerichtet ist.

Merkur/Mars
Merkur des Mannes in Aspekt zum Mars der Frau
Konjunktion 
Innerhalb der Beziehung läßt du dir von der kämpferischen Natur der Frau, die die karmischen Verwebungen aus den Tiefen des Unbewußten durch einen mutigen Schritt des Egos hervorholt, den Intellekt stimulieren, worauf es zu objektiven Erkenntnissen kommt. Es ist nicht auszuschließen, daß die Partnerin bisweilen enttäuscht reagiert, wenn du ihre Sexualinstinkte neutralisierst und auf der geistigen Ebene interpretierst; andererseits möchtest du nichts anderes als die Einsicht herbeireden, daß zur Harmonie des Ganzen die Triebnatur einbezogen werden muß. Der Sinn der Verbindung findet sich dort, wo deine intellektuelle Sichtweise mit dem aggressiven Willen der Gefährtin zusammenfällt und zeigt, daß ein erfolgreicher Weg nicht über blindes Handeln geht, sondern daß er über die innere Absicht zweier Menschen führt, die ihr unbewußtes Potential auf ein gemeinsames Ziel ausrichten und den Dschungelpfad miteinander in unbeirrbarer Beharrlichkeit gehen.
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