Horst Bosetzky - Mamsellenmord in der Friedrichstadt

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Berlin gleicht im Jahre 1846 einem politischen Pulverfass: Die Forderungen nach einer demokratischen Verfassung in Preußen werden immer lauter, doch König Friedrich Wilhelm IV. lehnt Reformen beharrlich ab und lässt liberale Denker und revolutionäre Studenten verfolgen. Unterdessen versetzt ein Mörder, der wohlbeleibte Köchinnen auf brutale Weise umbringt, die Stadt in Angst und Schrecken. Der erste Mamsellenmord findet im Hause des Schriftstellers Willibald Alexis statt – während einer Gesellschaft, bei der auch Christian Philipp von Gontard zu Gast ist. Der preußische Offizier hat sich dieses Falles kaum angenommen, da werden bereits weitere ermordete Mamsellen gefunden. Monatelang tappen sowohl Gontard als auch der Criminal-Commissarius Waldemar Werpel im Dunkeln, obwohl bei ihren Nachforschungen mehrere Verdächtige auftauchen: der Kutscher Bölzke, Grahsen, ein Schreiber der „Vossischen Zeitung“, der Offizier von Glombeck und Waldschischek, ein Lumpensammler. Heikel wird es, als sich plötzlich eine gänzlich neue Spur auftut – denn sie führt ins Berliner Schloss der Hohenzollern … Der Offizier Christian Philipp von Gontard, Protagonist der Buchserie „Es geschah in Preußen“, in der herausragende Krimiautoren das Berlin des 19. Jahrhunderts wiederaufleben lassen, ist Lehrer an der Artillerieschule und passionierter Freizeit-Ermittler.

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»Wer wäscht die Nebel fort am Herbstmorgen, wer das schmutzi ge Winterkleid der Erde, und der Frühling steht da vor dem Herrn in seinem reinen Blumenkleide, von würzigen Düften umsäuselt. Des Menschen Hand hat nichts dazu getan.«

»Dechant, ich meine, in jedem guten Haus ist Reinlichkeit die erste Tugend, und wer sich auf Erden nicht gewaschen hat, der kommt auch nicht rein in den Himmel. Wie’s in einem geistlichen Haus steht, das weiß ich nicht, dafür lass ich andere sorgen. Aber wenn ich zu sorgen hätte, wisst Ihr, was ich täte?«

»Nur zu, Base,«, rief der Junker, die Hände reibend, »steckt ihn in den Waschkessel!«

»Ach was, ihn allein! Das müsste ein Kessel sein wie der Müggelsee, und die ganze Klerisei hinein mit allen euren Salben und Öl, Äbte, Bischöfe, Klöster, Nonnen und Mönche. Und Lauge dazu, bitter salzige, und umrühren wollte ich.«

»Kochen, Base! Ein Feuer darunter, das der Gottseibeiuns heizen müsste, sonst werden sie nicht rein.«

»Das Wasser würde schwarz werden schon von euren kleinen Verstecksünden, von der Eitelkeit, der Hoffart, dem Fraß, der Gleisnerei und Spiel und Trunk. Aber Wasser ist genug in der Mark. Abgeschäumt, ich würfe euch in einen neuen See. Da sötte ich aus eure Fleischessünden, doch das ist noch nicht das Größte, eure Habsucht und Herrschsucht und wie ihr verredet und verlästert, und nun wieder umgerührt.«

»Da kann ich den König schon verstehen, lieber Willibald Alexis, dass er Sie nicht sonderlich schätzt«, begann Gontard die Diskussion dieser Textpassage. »Da hat er gerade für die Katholiken den Weiterbau des Kölner Doms auf den Weg gebracht und will nun uns Protestanten mit einem gewaltigen Berliner Dom beglücken - und Sie polemisieren gegen den geistlichen Stand. Da möchte man doch …«

Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick kam Laetitia Perceval völlig aufgelöst ins Zimmer gestürzt und rief, ehe sie in Ohnmacht fiel: »Man hat unsere Mamsell erstochen! Im Keller! Schrecklich zugerichtet liegt sie da in ihrem Blut.«

Drei

Albert Bölzke bummelte durch die Stadt und suchte nach Cigarrenresten, die jemand weggeworfen hatte. Manchmal war es die Hälfte einer Havanna, deren Geschmack einem Banquier oder Dandy nicht zugesagt hatte, meist aber nur ein schäbiger Stummel. An manchen Tagen war das Rauchen für Bölzke Frühstück, Mittag- und Abendbrot, da der Tabak eine Zeitlang den Hunger beschwichtigte. Eigentlich war er von Beruf Herumtreiber und Tunichtgut, aber da er bei den Behörden als Dienstmann registriert war - mit der Konzessionsnummer 52, die auf einem Messingschild zu sehen war, das er um den Arm trug –, konnte ihn kein Constabler mitnehmen und ins Armenhaus sperren. Zudem war er in gewisser Weise unantastbar, seitdem Adolf Glaßbrenner mit seinem Volksstück Eckensteher Nante im Verhör , das 1832 im Königsstädtischen Theater uraufgeführt worden war, Leute wie ihn gleichsam zu Berliner Originalen gemacht hatte und manch einer zu singen pflegte:

Det beste Leben hab ick doch, ick kann mir nich beklagen,

pfeift ooch der Wind durchs Ärmelloch, det will ick schon verdragen.

Det Morgens, wenn mir hungern tut, ess ick ne Butterstulle,

dazu schmeckt mir der Kümmel jut aus meine volle Pulle.

Glaßbrenners Vorbild, den Eckensteher Nante, eigentlich Ferdinand Strumpf, geboren 1803, hatte Bölzke gut gekannt, waren sie sich doch an der Ecke Königs- und Neue Friedrichstraße oft über den Weg gelaufen und hatten sich in der nahen Destillation Eulner einen genehmigt.

In der Brüderstraße gelang es Bölzke, einem Bäckerjungen ein fast verbranntes Weißbrot abzuluchsen, das seinen gröbsten Hunger stillte, aber es gelüstete ihn auch nach etwas Fleischlichem, und so pfiff er einer dicken Mamsell hinterher, die mit einem großen Korb in der Hand dem Markt zustrebte.

Kaum hatte er seinen Pfiff ausgestoßen, da riss ein Kumpan, der dicht hinter ihm ging, heftig an seinem Ärmel. »Pass uff, Albert, dette dir nich verdächtig machst!«

»Wieso’n dit?«

»Weil se letzte Nacht ’ne Köchin umjebracht ham, abjeschlachtet wie dem Tillack sein Schwein.«

Bölzke grinste. »Ach, du meinst die Amalia Matschke bei dem Schreiberling da im Kella, dem Alexis. Det war ick doch selba, und nu versuche ick, den Criminal-Commissarius zu täuschen.«

Heinrich machte ein verdutztes Gesicht. »Vasteh ick nich.«

»Na Mensch, is doch klar wie Kloßbrühe: Der Werpel, der denkt doch nu, der Bölzke, der kann et nich jewesen sein, sonst wära nich so dämlich und pfeift die Weiba weita hintaher.«

»Ick bewundere dir, Albert! Wat du so allet an Jeist im Koppe hast! Aba wenn de eenen jesoffen hast, biste wie’n Tier.«

Bölzke hörte das gerne und setzte seine Runde fort. Er kam sich dabei vor wie ein Fuchs, denn wie der durch Wald und Feld, so streunte er durch Berlin, immer auf der Suche nach einer Beute - und sei sie noch so klein. Fernerhin genoss er das Berliner Straßenleben wie ein fortlaufendes Theaterstück.

In der Poststraße streifte ein Schornsteinfeger ein Dienstmädchen, das mit einem blau-weißen Umhang unterwegs war, und das keifte: »Ochse, mach er mich nicht weiß, er oller Müllergeselle!«

Bölzke sah auf dem Werderschen Markt Dr. Kußmaul mit dem reichen Tuchhändler Damaschke stehen.

»Wat würden Se mir raten, Herr Dokta? Ick bin 69, aber bei bester Gesundheit, habe Vermögen und will ma ’ne junge Hübsche von 19 anlachen. Glauben Se, ick könnt der so janz simpel beibringen, ick wär erst 49?«

Dr. Kußmaul lachte. »Aber nicht doch, tun Sie genau das Gegenteil! Sie wird viel eher auf Ihr Angebot eingehen, wenn Sie ihr sagen, dass Sie schon 79 sind.«

Bölzkes Stimmung wurde allmählich besser und erreichte ihren Höhepunkt, als ihm auf der Friedrichstraße das Fuhrwerk eines Speditionsgeschäftes entgegenkam und er entdeckte, dass sich sein alter Kumpan Georg oben zwischen den Colli versteckt hatte und auf jemanden wartete, dem er ein Paket in die fangbereiten Arme werfen konnte.

»Orje, hier bin ick, schmeiß wat runta!«

Und ehe der Kutscher vorn auf dem Bock reagieren konnte, hatte Georg ein Paket gegriffen und in Richtung Bölzke geworfen. Der hatte keine Mühe, es zu fangen, und beide flüchteten mit ihrer Beute die Behrenstraße hinunter, um sich im Thiergarten vor ihrem Verfolger in Sicherheit zu bringen, was ihnen auch gelang. Als sie das Paket öffneten, jubelten sie, denn es enthielt handgedrehte Cigarren aus Vierraden. Die verscherbelten sie alsdann bei verschiedenen Händlern, die nicht lange nach der Herkunft einer Ware fragten, und machten sich einen schönen Tag, indem sie erst einmal zur Fischerstraße gingen und im »Nußbaum« aßen. Es hätte auch für ein vornehmeres Gasthaus gereicht, aber sie hatten Angst, dass ihnen dort der Viertel-Commissarius auf den Zahn fühlen würde. Angetrunken, aber immer noch aufrecht liefen sie durch die Residenzstadt und suchten nach einem Plätzchen, wo sie ein wenig Ruhe finden konnten.

»Am besten, du kommst bei mir mit inne Jartenstraße«, lallte Orje.

Sie setzten sich in Bewegung, und unterwegs stieß auch noch Heinrich zu ihnen. Zu dritt zogen sie weiter, kamen aber nur bis zum Hamburger Thor, wo ihnen ein Trupp lärmender und rauchender Arbeitsmänner den Weg versperrte. Die hatten sich mit dem Wachhabenden angelegt, dem Grenadier Bienert, der vor dem Wachtgebäude stand und nach dem Rechten sah. Er nahm einen der Arbeitsmänner ins Visier.

»Sie da, det Roochen is an diese Stelle tunlichst zu unterlassen!«

Der lachte nur. »Dumme Bemerkungen sind ooch zu unterlassen.«

Daraufhin packte Bienert ihn und wollte ihn in die Wache schleppen, doch sofort löste sich ein Arbeitsmann aus der Menge, um seinem Kollegen beizuspringen. Er packte Bienert an der Brust und suchte, ihn zu Boden zu stoßen. Augenblicklich kam eine ganze Mannschaft aus dem Wachtgebäude, um die beiden Aufsässigen zu packen und in Arrest zu nehmen. Als man sie in die Wachstube gebracht hatte, forderten die Arbeitsmänner draußen deren Freilassung, und als die Sprechchöre keinen Erfolg hatten, stieß man Drohungen aus und bewarf das Wachthaus mit Steinen. Da konnten Bölzke und seine Freunde nicht anders, als mitzumachen. Fensterscheiben gingen zu Bruch. Die Wachmannschaft stürzte heraus, um die Menge zu attackieren. Gut gezielte Würfe trafen sie an Helm und Körper. Derart herausgefordert, zog einer seinen Infanteriesäbel, um sich damit Respekt zu verschaffen. Schläge mit der flachen Seite auf den Kopf waren dazu ein bewährtes Mittel. Als einen der Ersten traf es Albert Bölzke.

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