Adrian Plass - Jetzt mal ehrlich ...
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Vor zwei Wochen sprach ich auf einer Konferenz und hatte dieses Gefühl, ein Münzautomat mit einer Bibel zu sein. Das kriegen wir Redner öfter, wenn wir von Seminar zu Feier jagen und überall atemlos und verzweifelt hoffen, irgendetwas Hilfreiches beizutragen. Eine Frau kam auf mich zu und überreichte mir mit einem kurzen Satz ein Geschenk, das ich bis zum Grab immer bei mir tragen werde. „Wenn du predigst, Jeff“, sagte sie lächelnd, „kann ich atmen.“
Das hat mich umgehauen. Uns allen ist schon einmal während einer unrealistischen, bedrohlichen oder verwirrenden Predigt die Luft weggeblieben. Ich habe auch schon die eine oder andere erstickende oder klaustrophobe Predigt durchlitten. Je länger der Prediger sprach, desto hektischer warf sich meine Seele in mir hin und her, um der aus Worten genähten Zwangsjacke zu entrinnen, die ihr angelegt werden sollte. Deshalb war die Vorstellung, dass ich durch Gottes Gnade dazu beigetragen haben könnte, dass jemand leichter atmen konnte, für mich fast zu wunderbar, um wahr zu sein.
Du hast unsere Anekdoten -Tour vom letzten Jahr erwähnt. Was war das für eine verrückte, großartige Idee, gemeinsam auf Tour zu gehen. Es gab dabei viele denkwürdige Momente, aber ich möchte mich auf drei davon beschränken. Verzeih mir den trinitarischen Ansatz: Als Prediger kämpfe ich immer mit der Versuchung, alle meine Gedanken unter drei oder vier Überschriften zu ordnen, die alle mit demselben Buchstaben anfangen, mit einem Gebet zu schließen, wenn ich damit durch bin, und hinterher noch die Kollekte anzukündigen. Offensichtlich habe ich viel zu viel Zeit bei christlichen Veranstaltungen zugebracht.
Aber zurück zu der Tour. Besonders gefallen hat mir die Frau, die so laut vor Lachen brüllte, dass sie den Gemeindesaal fluchtartig verlassen und in der Toilette in Deckung gehen musste, wo man sie immer noch hilflos wiehern hörte. Lachen ist ein zauberhafter Klang, findest Du nicht? Ob es ein verhaltenes Kichern ist, ein langsam sich steigerndes Prusten oder ein Ausbruch, der den ganzen Körper durchschüttelt, es hört sich einfach herrlich an. Dann war da die ältere Dame, die so viel lachen musste, dass ihr ein kleines Missgeschick unterlief (was eigentlich der Sache nicht ganz gerecht wird – genauso gut könnte man die Niagarafälle als kleinen Wasserfall bezeichnen). Sie machte sich durch und durch nass. Nicht, dass sie das zugegeben hätte, versteht sich. Doch ihre Tochter kam zu mir und flüsterte mir mit einer Verstohlenheit, als wollte sie mir illegale Drogen verkaufen, ins Ohr: „Das ist meine Mutter da drüben, und sie hat sich total in die Hosen gemacht.“
Aber mein Lieblingsmoment, glaube ich, war der, als Du eines Abends mitten in einer Geschichte innehieltest und ganz langsam den Leuten sagtest, Gott liebe jeden Einzelnen von ihnen. Verzeih mir, aber Du sagtest das keineswegs auf besonders tiefsinnige oder eloquente Weise. Du sagtest einfach nur herzlich und mit Gefühl: „Gott liebt euch so sehr.“ Es wurde ganz still im Saal, und als ich hinaus in die Gesichter schaute, sah ich einige, die eine Träne wegwischten. Das ist die Grundlage von allem, oder, Adrian? Dass wir geliebt sind. Vielleicht gehen wir allzu oft irrtümlich davon aus, dass jeder das weiß, tief drinnen. Vielleicht gibt es deshalb so viel Leid, weil wir mit dieser Vermutung völlig falsch liegen. Es ist relativ leicht, zu glauben, dass Gott die Welt liebt, aber zu glauben – wirklich und wahrhaftig zu glauben –, dass er mich liebt, das ist schwer.
Auf jeden Fall habe ich unsere Tour sehr genossen.
Wie geht es Dir, Adrian? Ja, ich will es wirklich wissen.
Liebe Grüße,
Jeff
DREI
Hallo, Jeff,
hier ist der freundliche, abtrünnige Wanderer. Es ist schön, von Dir zu hören, und es tut besonders gut, so anschaulich daran erinnert zu werden, dass ich nicht der Einzige bin, der seine Zeit damit verbringt, mit wirren, idiotischen Gedanken und einem leidenschaftlichen Wunsch zu jonglieren, die Liebe Gottes im Leben von Menschen wirken zu sehen. Manchmal gelingt es mir mit lächerlich hektischen Anstrengungen, alle diese drei unhandlichen Gegenstände gleichzeitig in der Luft zu halten. Meistens jedoch fällt mir irgendwann einer davon herunter, und bei dem verzweifelten Versuch, ihn doch noch zu erwischen, gehen mir die anderen beiden auch noch durch die Lappen. Das ist kein Witz. Es macht mich wahnsinnig.
Wo wir gerade dabei sind: Du hast mir in Deinem Brief eine Frage gestellt. Es ging darum, ob ich die Possen und Tollheiten, die mein Leben mit solch unerbittlicher Regelmäßigkeit begleiten, wie wunde Stellen empfinde. Ich will Dir eine Antwort darauf geben, wenn auch eine ziemlich umständliche. Beginnen möchte ich mit einer kleinen Geschichte.
Vor zwei Wochen stellte ich mich in einer Krankenhaus-Cafeteria in der Nähe von King’s Lynn an, um mir einen Becher Kaffee zu holen. Am Anfang der Schlange bezahlten gerade ein älterer Mann und seine Frau ihr Mittagessen. Ich weiß nicht, ob Du den bezaubernden Akzent der Leute in Norfolk kennst. Er hört sich von Ort zu Ort in der Grafschaft ein wenig unterschiedlich an, aber im Allgemeinen hat er einen typischen langsamen, gemessenen Ton und auffällig gedehnte Vokale. Besonders am Ende der Sätze ist das so, wo die Stimme einen kleinen Schlenker nach oben macht, sodass sich jede Äußerung anhört wie eine Frage. Als die Frau sich noch ein Stück Obst zu ihrem belegten Brötchen aussuchte, wandte sie sich an den Mann hinter dem Tresen:
„Ich mag Biiiirnen. Er mag auch Biiiiirnen. Ich mag sie haaaart. Er mag sie weeeeeich. Also kriegt er nie welche aaaaab ...“
Es hätte diese einmalig knauserige Dame vermutlich überrascht und verwirrt, hätte sie gemerkt, dass ihre Worte mir besonders zu denken gaben, weil ich mich im Zusammenhang mit einer einwöchigen Freizeit, die Bridget und ich kurz zuvor im Scargill House geleitet hatten, intensiv mit dem Buch Maleachi beschäftigt hatte.
Du kennst doch Maleachi, Jeff, oder? Das letzte Buch im Alten Testament. Es besteht mehr oder weniger aus einer einzigen langen Schimpfkanonade Gottes über die erbärmlichen Opfer, die die Priester am Altar darbrachten: stinkige alte Ziegen, flohverseuchte Tauben, halb tote Schafe und dergleichen.
„Bietet ein solches Tier doch einmal eurem Statthalter an“, sagt Gott empört. „Ich habe genug von euch, und auf eure Gaben verzichte ich!“
Wollte man das Ganze aktualisieren, so würde es sich heute vielleicht so anhören:
Gott mag keine Blumen von der Tanke.
Er interessiert sich nicht für die hastig zusammengerafften Überreste unserer Zeit, unserer Kraft, unseres Geldes oder unseres Engagements. Warum sollte er auch?
„Ihr heult und werft mir vor, dass ich eure Gebete nicht erhöre“, beschwert er sich, „aber erhört ihr denn meine Gebete? Wenn ihr nichts zu bieten habt als unnützen Müll, den ihr sowieso nicht gebrauchen könnt, dann gebt mir lieber gar nichts.“
Gebt mir lieber gar nichts . Wie findest Du das?
Eines ist mir während unserer Studienwoche klar geworden: Obwohl Gott hier kompromisslos mit seinem Volk ins Gericht geht, gibt es doch ein unvollkommenes Opfer, das er jederzeit gerne von mir annehmen wird, wann immer ich willens bin, es ihm darzubringen. Welches? Ganz einfach (so einfach wie beängstigend, könnte man sagen): mich selbst. Adrian Plass. Jeff Lucas. Jeden, der verrückt oder tapfer genug ist, sich in den Ablauf von Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag hineinzubegeben, der unaufhörlich ebenso schmerzhaft wie wohltuend in unseren Lebensbereich eindringt, wenn wir es zulassen.
Tut mir leid, wenn ich Dich anpredige. Das war mehr für mich selbst als für Dich bestimmt.
Aber was hat das alles mit Deiner Frage zu tun? Ich schätze, es hängt irgendwie mit dem beunruhigenden Punkt zusammen, an dem ich mich im Moment befinde. Einem Punkt, an dem ich mich mit allen möglichen Problemen wie Eitelkeit, Unabhängigkeit, Furcht vor dem Unbekannten und mit meinem fortschreitenden Alter herumschlage. Wie soll ich Dir mein Problem schildern? Na schön, ich glaube, ich kann es in vier Wörtern zusammenfassen.
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