Adrian Plass - Jetzt mal ehrlich ...

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In ihren Briefen erzählen die Querdenker von persönlichen Aufs und Abs, denken kritisch über Christsein und die Gemeinde der Gegenwart nach, berichten von verrückten Erlebnissen auf und abseits der christlichen Bühnen und beschreiben den Kampf mit eigenen Zweifeln und Schwächen.

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So lächerlich die Situation war – immerhin brachte sie mich ins Nachdenken über den Tonfall, mit dem wir hier den Leuten begegnen. Eine der Selbstverpflichtungen, die wir als Mitglieder dieser Gemeinschaft eingehen, ist, dass wir unser Bestes tun wollen, um alle Gäste so zu behandeln, wie wir Jesus selbst behandeln würden. Niemand soll mehr oder weniger Aufmerksamkeit erfahren als die anderen. Vielleicht sollten sie ja eigentlich alle die „Mavis“-Behandlung bekommen – vorzugsweise, ohne dass sie sich dabei zu Tode erschrecken.

Noch ein Letztes. Bridget und ich haben dieses Jahr während der Karwoche eine Gruppe angeleitet. Am Karfreitag schleppten wir ein großes altes Kreuz hinauf zur Kapelle und legten es vor dem Altar auf den Boden. Eine große Schar von uns setzte oder kniete sich um das Kreuz herum. Wir berührten es behutsam und betrachteten bewusst die Stellen, wo die Hände Jesu und sein Kopf gewesen wären. Dieses Kreuz sah so schutzlos aus, wie es da so ausgebreitet lag, so verlassen und verwundet. Ganz ohne Aufforderung sammelte ein kleiner Junge, der zur Gruppe gehörte, ein paar Kissen ein und legte sie vorsichtig unter die Teile des Kreuzes, wo seiner Meinung nach die Schmerzen am schlimmsten gewesen sein mussten. Ich habe selten in meinem Leben etwas so Schönes gesehen. „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder ...“ Nur zu wahr.

Wie läuft es bei Dir, Jeff? Ich möchte wirklich gern wissen, wie es Dir geht.

Liebe Grüße,

Adrian

ZWEI

Lieber Adrian,

ach du liebe Zeit, da bist Du ja schön ins Fettnäpfchen getreten mit dem armen Kerl, der zu Zeit zum Zuhören kam und sein Hörgerät zu Hause vergessen hatte, was? Wahrscheinlich dachte der, Du hättest Dein Gehirn zu Hause vergessen. Und wie Du dann Mavis angebaggert hast – die arme Frau muss Dich wohl für einen freundlich-versponnenen Lustmolch gehalten haben. Meistens, wenn Du und ich uns so in die Nesseln setzen, liegt es entweder daran, dass wir nicht richtig gelernt haben zuzuhören, oder daran, dass wir zu viele Annahmen voraussetzen.

Ich versuche inzwischen, mich mit meinen Annahmen so weit wie möglich zurückzuhalten. Wenn ich rate, rate ich meistens falsch. Wann immer ich zum Beispiel einer Frau begegne, die schwanger aussieht, habe ich eine goldene Regel: Ich sage kein Wort über ihren Bauch und erkundige mich nicht danach, wann das Baby kommt. Auch wenn es so aussieht, als schleppte sie darin einen ganzen Hauskreis mit sich herum und bereits der Klang leicht verstimmter Gitarrenakkorde aus ihrer gigantischen Leibesfülle zu dringen scheint. Die Gefahr liegt auf der Hand. Es könnte ja auch sein, dass sie einfach nur dick ist. Oder noch schlimmer, an chronischen Blähungen leidet. Dann würde ich mir mit meinen überschwänglichen Glückwünschen zur bevorstehenden Niederkunft nur eine Ohrfeige von ihr einhandeln, falls sie einfach nur eine ausgeprägte Vorliebe für fettes Fast Food mit zuckergesättigten Getränken hat. Falls übermäßige Gasbildung das Problem ist, kommt es vielleicht zu einer plötzlichen Entladung, und ich werde bis nach Scunthorpe gepustet.

Mir ist es auch schon passiert, dass ich rot angelaufen bin, nachdem ich zwei Frauen für Mutter und Tochter gehalten hatte. Ich hüpfte wie Tigger im Ornat in das Krankenhauszimmer, lächelte die Patientin an und begrüßte dann die Dame, die an ihrem Bett stand, mit einem Satz, der schon beim Aussprechen einen deutlich brenzligen Geschmack hatte: „Sie müssen wohl ihre Mutter sein.“

„Nein“, knurrte sie mich an wie die kindliche Hauptdarstellerin in Der Exorzist , „ich bin ihre Schwester, und wer Sie auch sein mögen, ich werde Sie in alle Ewigkeit hassen.“ (Ehrlich gesagt, ich habe Der Exorzist nie gesehen.) Deshalb bemühe ich mich jetzt, keinerlei Annahmen mehr vorauszusetzen und immer erst zu warten, bis mein Hirn mein Mundwerk eingeholt hat.

Von dieser kleinen Regel gibt es eine Ausnahme, die ich von meinem Freund und Kollegen Dary Northrop gelernt habe. Er ist ein Mann von schier unerschütterlicher Heiterkeit und hat einen Doktortitel in emotionaler Intelligenz. Wenn Dary einen Raum voller Leute betritt, ob sie ihm bekannt sind oder nicht, geht er von der Annahme aus, dass sie alle ihn mögen, und zwar so lange, bis ihm einer das Gegenteil zu verstehen gibt. Auf diese Weise begegnet er den Menschen mit einer tiefen Sicherheit, anstatt sinnlos gegen irgendwelche Schatten zu boxen, wie wir es tun, wenn wir das vage Gefühl haben, dass andere nicht viel von uns halten.

Wo wir gerade beim Gemochtwerden sind: Du warst ja so freundlich, Dich zu erkundigen, wie es mir geht, und hast sogar noch freundlicher hinzugefügt, dass Du es wirklich wissen möchtest. Manchmal fragen ja die Leute höflich, wie es uns geht, ohne aber tatsächlich auf eine echte Antwort aus zu sein, besonders, wenn diese sich ein wenig hinzieht. Es ist furchtbar, wenn man anfängt, einem anderen sein Herz auszuschütten, und sich dann auf einmal einer essigsauren Miene akuten Desinteresses gegenübersieht.

Ich werde jetzt noch rot, wenn ich daran denke, dass ich mir das auch vorwerfen lassen muss. Die brutalste Gefahrenzone für geheucheltes Interesse ist der Sonntagvormittag, vor allem, wenn in Gemeindehäusern reges Kommen und Gehen herrscht und wir Gemeindeleiter mit Vollgas durch die Gegend rasen, als wäre Rick Warren hinter uns her, um uns zu einem Leben mit Vision anzutreiben. Die Gefahr ist dabei, die Leute zu sehen, ohne sie wirklich zu sehen, wenn Du weißt, was ich meine.

In Amerika, wo ich die meiste Zeit lebe, ist „Wie geht’s?“ eine übliche Begrüßung, die man ebenso üblicherweise mit „Gut!“ erwidert. In den meisten Situationen steckt nichts weiter dahinter.

Einmal düste ich kometengleich einen Korridor entlang und sah aus wie einer, der dringend dies und das erledigen und mit diesem und jenem reden muss: ein Gemeindeleiter mit zerfurchter Stirn, wie er im Buche steht. Als ich an einem unauffällig aussehenden Mann vorbeikam, setzte ich mein Pastorenlächeln auf, warf ihm ein „Wie geht’s?“ entgegen, und düste weiter, ohne eine Antwort überhaupt abzuwarten. Offensichtlich dachte ich in meiner Beschränktheit, allein die Frage beweise ja wohl genügend Anteilnahme. Ich war schon fünfzig Schritte weiter den Flur hinunter, als ich ihn, einem jener lederbehosten Jodler aus der Kräuterbonbonreklame gleich, hinter mir herrufen hörte: „Gut!“

Um also Deine freundliche Frage zu beantworten, mir geht es so weit ganz gut. Ich habe gerade drei Wochen lang viel zu viel Zeit damit verbracht, dem Klang meiner eigenen Stimme zu lauschen. Ich glaube, ich habe in den letzten einundzwanzig Tagen ungefähr fünfunddreißig Mal gepredigt. Falls ich einen Schutzengel habe, ist der vermutlich gerade in Therapie, oder er besucht eine Konferenz für Engel, die zuhören müssen, auch wenn sie die Nase voll haben .

Das Predigen hat auf mich eine merkwürdige psychologische Wirkung. Meistens tue ich es gern, manchmal finde ich es auch entsetzlich, aber ich finde grundsätzlich immer noch, es ist eine etwas verwirrende Übung. Es ist schon ein umwerfendes Vorrecht, vor einer Gruppe von Leuten zu sprechen, in der Hoffnung, dass Deine Worte vielleicht dazu beitragen, einen Lichtschimmer in ihr Leben zu bringen. Aber es hat auch etwas ausgesprochen Absurdes: die Vorstellung, ein kleines Menschlein könnte die Stirn haben, sich als Sprecher dessen zu gebärden, der die Sterne ans Firmament geheftet hat. In gewisser Hinsicht ist es ein wunderbarer Gedanke, der alle Vorstellung übersteigt. Doch in anderer Hinsicht gibt es Momente, in denen ich am liebsten das Predigen für immer sein lassen, den Teekessel aufsetzen und mir sagen möchte, ich möge bitte aufhören zu spinnen. Und so komme ich von diesen Predigtreisen mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Verwirrung zurück, verbunden mit jener Waidwundheit, die es mit sich bringt, wenn man wieder einmal zur Erbauung des christlichen Publikums die Sündhaftigkeit und Gebrechlichkeit der eigenen Seele entblößt hat. Du bist gut darin, Dich verwundbar zu machen, Adrian – empfindest Du es eigentlich auch so wie eine wunde Stelle, wenn Du wieder einmal ein Beispiel für die Gabe des Possenreißens preisgegeben hast, mit der wir beide gesegnet sind?

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