Anja Bagus - Mütter
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Je länger er das Bild ansah, desto unwirklicher kam es ihm vor, bis er zuletzt selbst vor den Spiegel in seinem Zimmer trat, um ganz sicher zu gehen, dass er und der Mensch auf dem Pferd tatsächlich wesensgleich waren. Es bestand kein Zweifel.
Als seine Mutter vom Einkaufen nach Hause kam, überfiel sie ihn wie üblich mit etlichen Erzählungen; dass sie sich Sorgen um seinen Appetit mache, dass der neue Bilderrahmen ihr gefiele, obwohl sie nichts von diesem ganzen Elektronikkram verstünde und dass ihr neuer Nachbar geklingelt und mit ihr einen Kaffee getrunken habe. Thor hörte diese Geschichten und es war, als erlebe er sie durch ein Fenster aus einer anderen Welt, als säße er als Herr auf seinem Schloss und lenke sich nur ein wenig ab, bis er sich wieder seinen eigenen Angelegenheiten widmen musste.

Dieses Gefühl begleitete ihn noch immer, als er schließlich zur Universitätsbibliothek kam, wo er neben seinem Germanistikstudium mit Schwerpunkt Mittelalterliche Literatur als EDV-Berater arbeitete. An seinem Arbeitsplatz angekommen, fand er seine Kollegen Hendrik und Vanessa in Aufruhr vor. Das zentrale System war abgestürzt. Während Hendrik sich um die zahlreichen Beschwerden kümmerte, versuchte Vanessa sich an einer ersten Diagnose. Die Schlange der Studenten, die wegen ihres VPN-Clients oder ihrer Mailquota um Rat fragen wollten, wurde immer länger. Von hinten riefen die Ersten, wann es denn endlich einmal weiterginge. Einige schimpften, wieder andere machten sich über die Unfähigkeit der Angestellten lustig. Als Thor Vanessas Gesicht sah, hatte sie Tränen in den Augen. Direkt vor ihr stand ihr Ex-Freund, mit dem sie erst vor ein paar Tagen Schluss gemacht hatte, zeterte laut und sah Vanessa dabei mit vor Wut verzerrtem Gesicht an. Da ging Thor hinter dem Beratungstisch hervor, stellte sich vor die versammelte Meute und rief:
„So, Leute, wir haben hier Probleme mit dem Server, falls es jemand noch nicht mitbekommen hat. Wir wissen noch nicht, woran es liegt oder was genau kaputt ist. Im Moment können wir eure Anfragen nicht bearbeiten. Also macht irgendetwas anderes, geht in die Cafete oder in die Lesesäle, ihr müsst eben einen Nachmittag mal ohne Internet auskommen.“
In der Menge tuschelte es und einige riefen immer noch Beschwerden. Doch Thor wich nicht von der Stelle und nach und nach verschwanden die Studenten, bis schließlich der Platz vor dem Beratungstisch leer war. Hendrik sah verwundert aus und Vanessa lächelte Thor an.
„Hendrik, lass das Telefon erst einmal klingeln“, sagte Thor, „versuch, jemanden von der Serverfirma zu erreichen. Vanessa, du überprüfst mit dem Diagnosetool, ob ein Software-Fehler vorliegt und ich gehe in den Serverraum und schaue, ob dort alles in Ordnung ist.“
Im Serverraum fand Thor sofort die Ursache für die Störung. Eine Ratte hatte sich dort eingenistet und einige Kabel angenagt. Nachdem er die Kabel ersetzt und die Ratte in die Freiheit entlassen hatte, ging er über den Campus zurück zur Bibliothek. Er spürte einen Anflug von der Energie, die ihn häufiger beim Schreiben eines Forumsbeitrags befiel; ein unzweifelhaftes Gefühl, dass die Dinge nur so sein konnten, wie er sie sah, und nicht anders, als müsse man sie nicht mehr überdenken.
Mitten in diesem Moment der Klarheit begann sein Herz plötzlich kräftiger zu schlagen. Von weitem sah er Fiona Gratmüller auf sich zukommen. Sie war die schönste Frau auf dem Campus und seit Monaten heimlich Thors heftiger Schwarm. Er senkte den Kopf und schaute aus dem Augenwinkel auf ihr blondes Haar und den eleganten Schwung, mit dem sie ihre mit den Buchstaben „LV“ bedruckte Tasche am Ende ihres Armes baumeln ließ. Einen einzigen Wortwechsel hatte es bisher zwischen ihnen gegeben, als sie ihre Unterlagen mit den Worten „Kannst du da mal eben drauf aufpassen?“ auf Thors Arbeitstisch gelegt hatte und sofort weitergegangen war. Auf dem obersten Papier hatte er ihren Namen gelesen. Das Blut war ihm in den Kopf geschossen, als sie ein paar Minuten später alles wieder abholte und ihm bezaubernd lächelnd ein „Danke“ zuhauchte. Seitdem sah er sie fast jeden Tag am Kopierer stehen, und von seinem Schreibtisch aus musste Thor sie einfach anschauen, so oft es möglich war. Nun begegneten sie sich außerhalb der Bibliothek und da sonst kein Mensch zu sehen war, mussten sie sich unweigerlich beachten. Er konnte sehen, dass sie den Kopf gesenkt hielt, während sie auf ihn zukam. Bloß nicht hinschauen, aber es auch bloß nicht verpassen, falls sie schaut , schoss ihm immer wieder durch den Kopf. Er wollte es und wollte es nicht, kam sich klein und unbedeutend vor angesichts dieser Frau, die ihn eigentlich gar nicht ansehen konnte, ansehen sollte, weil … nun, der Grund lag wohl im Aufbau dieses Universums selbst, das so viel weniger magisch war, als all die anderen, die Thor kannte. Wieso nur war ausgerechnet er im unmagischsten aller existierenden Universen gelandet? Fiona hatte sich bis auf wenige Meter genähert, da schaute sie plötzlich hoch und lächelte. Thors Herz schien stehen zu bleiben und er quetschte ein heiseres „Hallo“ aus seiner Kehle. Als er daraufhin auf ihren Lippen eine leichte Bewegung sah, die ein „Hallo“ zu formen schien, strömte ein wohliger Schauer durch seinen ganzen Körper. Er sah ihr noch einmal hinterher und war sich sicher, dass auch sie sich kurz zuvor nach ihm umgedreht hatte.

„Jetzt, da mein Ex endlich weg ist, können wir uns wieder häufiger treffen“, sagte Vanessa, als sie später nebeneinander an ihren Arbeitstischen saßen und Ruhe eingekehrt war, „das war ja fürchterlich mit seiner Eifersucht. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte ich nur zuhause gesessen.“
„Wir haben uns ja immerhin noch auf der Arbeit gesehen.“
„Ja, aber das wird jetzt wieder anders. Lass uns wieder DVD-Abende machen, so wie früher. Du warst der einzige, mit dem das wirklich Spaß gemacht hat.“
Thor erinnerte sich gut an die Abende mit Vanessa, nachdem sie seine Arbeitskollegin geworden war: die gemeinsame Zeit auf dem Sofa; das Beobachten, das Näherrutschen, die Hoffnungen und Träume, die diese Abende immer wieder in ihm genährt hatten und die vielen Stunden, in denen er sich Gedanken darüber gemacht hatte, wie er Vanessa dazu bringen könnte, sich in ihn zu verlieben. Als er sie kennengelernt hatte, konnte er es kaum glauben, wie perfekt sich ihre Vorlieben und ihre Charaktere ergänzten. Doch letztlich war es nur Schmerz. Immer wieder. Thor musste an das Bild vom „Dies Academicus“ denken, das er in seinem Bilderrahmen gespeichert hatte. Es war das einzige, auf dem er und Vanessa zusammen zu sehen waren und der Tag, an dem das Bild entstanden war, für ihn der Höhepunkt einer Reihe von Treffen mit ihr. Er hätte schwören können, dass es sich jenes Mal um eine Art Rendezvous gehandelt hatte. Wie gut erinnerte er sich noch an das schwarze Kleid, das sie getragen und um wie viel hübscher sie dadurch auf ihn gewirkt hatte. In einem Festzelt auf dem Campus war eine Leinwand aufgebaut gewesen, weil ein Spiel der Weltmeisterschaft in Brasilien übertragen wurde. Sie saßen nebeneinander. Vanessa sang aus vollem Hals „Atemlos durch die Nacht“ und hatte den Arm um ihn gelegt; das erste und das letzte Mal. Danach hatte sich ein Poetry-Slammer neben sie gesetzt und sie die nächste Zeit so gut unterhalten, dass die beiden zur zweiten Halbzeit des Spiels nicht mehr zurückgekommen waren. Die Beziehung hatte nicht lange gehalten, ebenso wie die mit ihrem letzten Freund. Doch Thors Hoffnungen, ihre gemeinsamen Interessen würden die perfekte Basis für eine Beziehung bilden, wie so viele Frauen in so vielen Situationen ja immer wieder betonten (obwohl sie genau wie Thor sehr gut wussten, dass sie hier nur einem Idealbild zusprachen und in Wahrheit sehr viele niedere Instinkte ihre Auswahl diktierten), waren mit jeder von Vanessas Kurzzeitbeziehungen mehr und mehr ausgeblutet. Irgendwann hatte er sie aufgegeben.
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