Joachim Bräunig - Was geschah mit Lotte L

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Im Justizzentrum Neuruppin gelingt zwei Gewaltverbrechern die Flucht aus den Arretierungszellen. Am Abend der Flucht der beiden Häftlinge werden während einer Hochzeitsfeier zwei Personen entführt und als Geiseln gefangen gehalten. Den Ermittlern der eingesetzten »SOKO Flucht«, unter Leitung von Hauptkommissar Klaus Ullmann, stellt sich die Frage eines möglichen Zusammenhanges beider Taten. Der Kreis der Verdächtigen der Entführung ist groß und umfasst sowohl Personen aus dem beruflichen als auch dem privaten Umfeld. Den Ermittlern stellen sich viele Fragen, die durch eine geforderte und missglückte Lösegeldübergabe verschärft werden. Die entscheidende Frage des Motivs der Tat der Entführung bleibt lange unbeantwortet und alle Vernehmungen der Verdächtigen führen Hauptkommissar Ullmann und seine Mitarbeiter nicht zum Erfolg. – Der Autor wurde 1944 in Chemnitz geboren. Er ist verheiratet, hat eine Tochter und ist seit 1966 im erzgebirgischen Annaberg wohnhaft. Nach Abschluss seines Studiums in der Fachrichtung Maschinenbau war er als Technologe, Technischer Leiter und Bauleiter in verschiedenen Einrichtungen tätig. Das Buch ist die achte Folge der Ermittlungen von Hauptkommissar Ullmann.

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Weitere Werke von Joachim Bräunig:

1 Ein rätselhafter Mord

2 Aus Lust zum Mörder

3 Mord als letzter Ausweg

4 Der eiskalte Mörder

5 Tod im Fitness-Studio

6 Das geheimnisvolle Merkmal

7 Ein Fluch aus der Vergangenheit

Joachim Bräunig

WAS GESCHAH MIT LOTTE L

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2014

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.

Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Covergestaltung T. Hemmann mit den Bildern

Frauengesicht © dimis – Fotolia.com

Abend © Light - Fotolia.com

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel Joachim Bräunig WAS GESCHAH MIT LOTTE L Engelsdorfer Verlag Leipzig 2014

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Covergestaltung T. Hemmann mit den Bildern Frauengesicht © dimis – Fotolia.com Abend © Light - Fotolia.com Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

1

Das Justizzentrum Neuruppin lag direkt an der Hauptverkehrstraße der Stadt und war seit einiger Zeit die Unterkunft für mehrere öffentliche Einrichtungen. Das Justizzentrum war ein U-förmiges Bachsteingebäude und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Die Hauptverkehrstraße war die Lebensader von Neuruppin, hier führten alle Wege zu den nächstliegenden Ortschaften von Süden kommend in Richtung Norden bis Neubrandenburg. Die Stadt Neuruppin wirkte für den Touristen etwas verwirrend, da es kein eigentliches Stadtzentrum wie üblich besaß, sondern in Zentrum Ost/West, aufgegliedert war. Diese Aufgliederung in mehrere Ortszentren war nach dem Jahre 1990 entstanden. Zum damaligen Zeitpunkt entstanden mehrere Neubauviertel und Gewerbeparks mit eigenen baulichen Abgrenzungen. Die Hauptstraße war von vielen Laubbäumen umsäumt und sehr großzügig angelegt, so dass sie auch für Radfahrer gut nutzbar war. Diese Möglichkeit für Radfahrer wurde sehr gut angenommen, so dass stets viel Verkehr auf dem Fußweg und zugleich Radweg war. Am heutigen Tag waren, begünstigt durch das herrliche Sommerwetter, viele Passanten unterwegs, die entweder ihre Wochenendeinkäufe erledigten oder nur bummeln wollten, denn entlang des Fuß- und Radweges waren sehr viele Bänke aufgestellt, die zum Ausruhen einluden. Der Wetterbericht hatte für das gesamte Wochenende sehr schönes Wetter prophezeit und die Stimmung unter den Passanten war sehr ausgelassen. Man konnte ständig das Lachen und Flirten der Passanten vernehmen. Die Luft war klar und es war kein Windstoß zu verspüren, den sich viele der Passanten gewünscht hätten. Sie waren alle leicht und luftig gekleidet und kamen dennoch beim schnellen Gehen ins Schwitzen.

An diesem Samstag boten wieder mehrere Märkte ihre Artikel an und sie waren gut besucht, was die Händler sehr erfreute. Zugleich nutzen mehrere Eisverkäufer die günstige Gelegenheit und hatten gemeinsam mit Fleischverkäufern und Bäckern ihre Stände errichtet, die sehr stark genutzt wurden, zudem hatten diese Händler einige Möglichkeiten zum Ausruhen auf dem Gelände der Märkte geschaffen.

Im Justizzentrum war vor einigen Monaten eine neue Abteilung zur Bearbeitung von Gewaltverbrechen eingerichtet und räumlich vom Polizeipräsidium getrennt worden. Das Justizzentrum beherbergte außer dieser polizeilichen Behörde weitere öffentliche Einrichtungen, wie beispielsweise das Gerichtswesen, das Finanzamt, die Behörde für Erbschaftsangelegenheiten, die Meldestelle und andere mehr. Beim Betreten des Justizzentrums mussten die Besucher durch eine Sicherheitsschleuse, wo sie vor der Schleuse alle metallischen Gegenstände in einen bereitgestellten Korb ablegen mussten und diese nach Durchgang der Schleuse wieder erhielten. Diese Sicherheitsmaßnahme war polizeilich angeordnet, damit es im Justizzentrum nicht zur möglichen Eskalation kommen konnte, da auf Grund von Erfahrungen der letzten Jahre diese Möglichkeit nicht auszuschließen war.

Kommissar Schneider, der im Dezernat Gewaltverbrechen tätig war, hatte an diesem Tag für einen befreundeten Kollegen die Bereitschaft übernommen und den Vorgang eines Verbrechens, welches in der letzten Nacht geschah vor sich auf seinen Schreibtisch liegen. Er las den Vorgang gründlich durch und konnte die Handlungsweise des Täters nicht nachvollziehen. Bei dem Täter handelte es sich um einen jungen Mann im Alter von 22 Jahren, welcher in der vergangenen Nacht in ein Juweliergeschäft eingebrochen war. Der Einbruch wurde gegen 22 Uhr begangen. Dem Kommissar lagen Aussagen vom Juwelier bezüglich der gestohlenen Waren und des Bargeldes vor sowie die Aussage eines Passanten, welcher den Diebstahl der Polizei gemeldet hatte, da er einen vermummten Mann aus der Hintertür des Geschäftes fliehen sah. Weiterhin lagen ihm Videoaufzeichnungen vor, welche den Tathergang genauestens widerspiegelten. Der Juwelier hatte sein Geschäft mit Kameras versehen, welche jedoch nicht mit einer Notrufzentrale gekoppelt waren, so dass der Einbruch nicht direkt an die Polizei weitergegeben wurde. Der Juwelier hatte dieses Versäumnis bedauert und wollte seine Anlage diesbezüglich nachrüsten lassen. Die Ergreifung des jugendlichen Täters konnte daher erst einige Stunden nach der Tat erfolgen und war durch die Aufmerksamkeit eines Passanten möglich. Der Passant konnte das Fluchtfahrzeug des Täters ziemlich exakt beschreiben und fast das komplette Kennzeichen den Behörden mitteilen. In den frühen Morgenstunden erfolgte der polizeiliche Zugriff zur Festnahme des Täters, der zur vorübergehenden Unterbringung in eine der Übergangszellen des Justizzentrums gebracht wurde. Die neue Gestaltung der Abteilung für Gewaltverbrechen hier war eine Vorgabe des Polizeipräsidiums. Kommissar Schneider hatte ein großes Büro, was durch eine Glasscheibe die Beobachtung der anderen Mitarbeiter der Abteilung ermöglichte, wobei er durch das Herablassen eines in der Verglasung laufenden Rollos die Sicht von außen in sein Büro verhindern konnte. Diese sogenannte offene Bürogestaltung sollte die Effektivität der Abteilung erhöhen, wobei davon ausgegangen wurde, dass die Kollegen untereinander sich besser beobachten würden und dadurch die Leistungsbereitschaft des Personals wesentlich größer war. Kommissar Schneider hatte jedoch in letzter Zeit wiederholt die Unterbesetzung der Abteilung angemahnt, leider war er immer auf taube Ohren gestoßen, was ihn erheblich verstimmte. Bei seinen Mitarbeitern und allen Kollegen der Abteilung war Schneider sehr beliebt und alle lobten sein Engagement in der Arbeit und auch bezüglich der Besetzung der Abteilung. Vor ungefähr zwei Monaten hatte er seinen Vorgesetzten schriftlich auf die chronische Unterbesetzung der Abteilung hingewiesen und um eine personelle Aufstockung der Abteilung gebeten. Bis zum heutigen Zeitpunkt war sein Schreiben unbeantwortet geblieben und es fand auch kein Gespräch seines Vorgesetzten mit ihm statt, dennoch war er stets bemüht seine ihm übertragenen Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit zu erledigen.

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