Erhard Heckmann
100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico
Teil 4
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2014
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.deabrufbar.
Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Copyright der Fotografien bei Erhard Heckmann
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
www.engelsdorfer-verlag.de
Gewidmet meiner Frau Sabine und Tochter Dörthe
Ein Blick in das Naturwunder Grand Canyon
Cover
Titel Erhard Heckmann
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Copyright der Fotografien bei Erhard Heckmann Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de
Vorwort
Regenwald und Kratersee
David Thompson, unermüdlicher Forscher ohne Auftrag
Der „Große Fluss“ – ein Lebenstraum erfüllt sich
Letztmals über die Rockies, Abschied vom Columbia
Flathead Lake, Glacier Nationalpark und Cowboyland
Amerikas Westen – unverwechselbare Denkmäler der Natur
Strände, Dünen, Klippen – auf der Traumstraße von San Francisco nach San Diego
Kakteen, Mojavewüste, Route 66 und der Grand Canyon
Monument Valley, Mesa Verde und der Million Dollar Highway
Santa Fee, White Sands und die Carlsbad Höhlen
Colorados Dünen, Denver und Amerikas St. Moritz
Arches und Canyonlands – Kunstwerke aus Stein, Salt Lake City eine Zugabe
Bryce, Zion, Las Vegas und der Backofen Kaliforniens
Granit im Yosemite, weißer Sand in Carmel, und Abschied von San Francisco
Ein paar Gedanken am Ende …
Die Besiedlung des amerikanischen Westens und die Vertreibung der Ureinwohner im Überblick
Kanada ist ein großartiges Land. Es hat mich begeistert und mein Herz gewonnen mit seiner grandiosen Natur, seiner Weite, Einsamkeit und seinen Tieren. Mit Alaska war es ähnlich.
Im einstigen „Wilden Westen“ kreuzten meine Frau und ich die Spuren der Indianer, die im Strom der Völker und Kulturen mitschwimmen, der Goldgräber, Pelzhändler, Seefahrer und Siedlungspioniere, ritten tagelang am Rande des Machbaren durch unendliche, schöne Wildnis, lernten die Buschflieger schätzen und saßen mitten unter lachsfischenden Grizzly Bären. Wir erlebten die berühmte Inside Passage, sahen Gletscher kalben, umrundeten Eisberge im hohen Norden, waren gefesselt vom Spiel der Wale und von der Einsamkeit, mit der sich der Dempster Highway durch die Tundra bis hinauf zum mächtigen Mackenzie windet, der in der Nähe von Inuvik seine Wasser über ein weites Delta in die Beaufort See entlässt.
Nordamerika ist auch ein Kontinent der Nationalparks, Wohnmobile und Allradtrucks, der Bären, Elche, Bergschafe, wunderschöner Seevögel, eisiger Gletscher, schneebedeckter Gipfel, bunter Alpenwiesen, tiefer Küstenregenwälder, türkisfarbener Bergseen und klarer Flüsse, in denen Millionen Lachse alljährlich zu ihren Geburtsgewässern ziehen. Im Osten stehen facettenreiche, karge Landschaften wie Neufundland oder Labrador im krassen Gegensatz zu den Metropolen der Großstädte, den farbenfrohen Wäldern im Indian Summer, den tosenden Niagarafällen oder den wogenden Getreidefeldern der endlosen Prärien, auf denen einst Millionen von Büffel weideten.
Es waren Erfahrungen, die neben erlebter Schönheit, Begeisterung und Freude aber auch verändern, nachdenken lassen, wenn man von den harten Zeiten der Erforschung des kontinentalen Nordwestens erfährt, und zusätzlich lehren, dass wir unsere Kinder verstärkt in die Natur hinausführen müssen. Woher sonst sollen sie später wissen, wenn sie selbst Entscheidungen zu treffen haben, wie mit diesem wertvollen Kleinod Natur umzugehen ist? Denn nur wenn der Mensch es zulässt, wird nicht nur die grandiose Natur Nordamerikas eine dauerhafte Zukunft haben.
Alles in einem Buch niederzuschreiben hätte das technisch Machbare weit überschritten, und auch Teil 3 musste geteilt werden, um die Farbfotos und den Preis zu erhalten. Der Anfang dazu wurde mit den beiden ersten Teilen gemacht, die sich hauptsächlich mit dem Nordwesten des Kontinents beschäftigten, während Teil 3 die Erzählung von den Reisen durch Nordamerika unter gleichem Titel fortsetzt und mit Ostkanada und den Neuenglandstaaten zwei Schwerpunkte kennt. Teil 4, der größtenteils durch den amerikanischen Westen führt, setzt den Schlusspunkt unter unsere Reisen auf dem Kontinent Nordamerika, denen ich auch gern Landkarten zugeordnet hätte, doch muss auch an den Verkaufspreis und die Farbfotos gedacht werden. Und wer sich selbst auf den Weg macht, braucht ohnehin Reiseführer und gute Karten.
Im Teil 1 stand unsere erste große Reise durch Kanada im Mittelpunkt, doch war auch von Alaska, Pionieren, Grizzlys, Buschfliegern, vom Pelzhandel, Goldrausch und dem „Yellowstone“ die Rede, so dass auch einige Wege über den 49. Breitengrad führten. Teil II setzt diese Erzählungen fort und berichtet auch von Trail-Ritten in die kanadische Wildnis, der Nordwestpassage, den Rockies und dem einsamen Dempster Highway.
Montana, Idaho, Oregon, Washington oder, gemeinsam mit den maritimen Provinzen des kanadischen Ostens, waren auch die Neuenglandstaaten Zugaben am Rande unserer Wege, die uns Kanada und Alaska erschlossen, und auf die wir neugierig geworden waren, nachdem uns Amerikas mittlerer und südlicher Westen mit seinen grandiosen Naturdenkmälern bis hin nach New Mexico auf einer der ersten selbst konzipierten Überseereisen in seinen Bann gezogen hatte.
Vor der Begeisterung für Wohnmobil und Übersee erfüllten Zelt, Auto und Europa diese Rolle, ehe uns Mietwagen auf eigenen Wegen Südafrika, Zimbabwe, Botswana und Namibia erkunden, oder Blicke in den Mittleren und Fernen Osten werfen ließen. Letztendlich aber war es die Wohnmobilbegeisterung, die uns zu Reisefans werden und immer wieder aufbrechen ließ, bis hin nach Australien oder Neuseeland.
Victoria, die gemütliche City mit Kleinstadtflair, zweitausend jährlichen Sonnenstunden, drei Häfen in der näheren Umgebung, beeindruckender Architektur und Natur ringsum; Hauptstadt von British Columbia und eine der ältesten Städte im pazifischen Nordwesten offenbarte uns noch einmal ihre Schönheit, als die MF Coho – 110 Autos und 1.000 Passagiere kann sie fassen – den Inner Harbour verließ. Wo früher Industrie die Ufer säumte, glitt nun der Blick über Stadtteile, Hotels und andere markante Gebäude. Linkerhand war es die Fassade des Shoal Point Condominiums, dessen Glas-Penthouses und verschlungene Skulpturen Öltanks und Chemiefabriken ablösten. Das „Inn“, mit Glasatrium und von parkähnlicher Landschaft eingerahmt, verdrängte am Laurel Point die bis 1974 existierende Farbenfabrik, während sich auf der anderen Seite, wo einst Sägewerke und Eisenbahnschuppen lärmten, Hotels etablierten. Das majestätische Parlamentsgebäude, für den der damals 25-jährige Francis Mawson Rattenbury den Zuschlag gegen etablierte Architekten erhielt, und das famose, 1908 eröffnete Eisenbahnhotel „Fairmont Empress“, das die Canadian Pacific Railway-Gesellschaft erbauen ließ, bleiben immer weiter zurück, wie auch die klassischen Säulen des 1923 im Stil eines griechischen Tempels erbauten Royal London Wax Museums und die den Hafen umgebende charmante Skyline der Altstadt, während die schmale Strait of Juan De Fuca, die Kanada von Amerika trennt, sich schnell ausbreitet. Und dort, in Amerika, soll unsere Reise durch die Bundesstaaten Washington, Oregon, Idaho und Montana weitergehen, ehe uns der Cowboytrail zurück nach Calgary führt.
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