Wolfgang Fritz Haug - Hightech-Kapitalismus in der großen Krise

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Hightech-Kapitalismus in der großen Krise: краткое содержание, описание и аннотация

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Den transnationalen Hightech-Kapitalismus hat seine Große Krise im gleichen Alter ereilt wie achtzig Jahre zuvor den Fordismus die seine. Aus der damaligen stiegen die Ungeheuer des Nazismus, der Judenverfolgung und des Weltkriegs herauf. Wir können nicht wissen, was aus der neuen Großen Krise folgt. Aber wir können Triebkräfte, Strukturen, Bewegungsformen und Tendenzen der computerbasierten Produktionsweise und der von ihr in den Veränderungssog gezogenen Staatenwelt studieren. Inhalt: Teil I: Die Finanzkrise Erscheinungsformen der Krise Theoretisches Intermezzo: Marxsche Krisenbegriffe Was ist neu an dieser Krise? Die Zeit der Spekulation Was meint »Finanzialisierung«? Flucht aus der Geldform in die Geldwarenform Teil II: Die Hegemoniekrise Imperium oder Imperialismus Rekonstruktion der US-Hegemonie unter Obama? Hegemoniekämpfe in den USA Chimerika – das amerikanisch-chinesische Paradox China und die Welt nach Chimerika Hightech-Antikapitalismus und Krise der Demokratie

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5Brecht fährt fort: »Im Großen werden natürlich Entscheidungen getroffen (und angetroffen), gewisse Bildungen ändern oder verlieren gar ihre Funktionen, ruckweise zerfallen Qualitäten, ändert sich das Gesamtbild.« (GA 22.1, 458)

6Marx über Ricardo: »So sehr ihm der geschichtliche Sinn für die Vergangenheit fehlt, so sehr lebt er in dem geschichtlichen Springpunkt seiner Zeit.« (26.3/46)

Wenn es darum geht, »die Erfahrung mit der Geschichte ins Werk zu setzen, die für jede Gegenwart eine ursprüngliche ist« (II.2, 468), so stellt sich diese Aufgabe im Bezug auf Gegenwartsgeschichte noch einmal anders. Hier heißt es, die Erfahrung der Gegenwart mit sich selbst als geschichtliche ins Werk zu setzen. Das bloße Jetzt aber ist leer und gibt den geschichtlichen Springpunkt nicht her. Ihn aus einem Projekt, gleichsam als Wechsel auf eine angestrebte Zukunft zu ziehen, landet bei haltloser Spekulation. Handfest gibt der geschichtliche Springpunkt sich nur in negativer Form, indem wir »die Geschichte nicht anders denn als eine Gefahrenkonstellation betrachten« können, die wir, »denkend ihrer Entwicklung folgend, abzuwenden jederzeit auf dem Sprunge« sind (V.2, 587). Zweifellos werden wir dabei immer wieder über unsere Hoffnung stolpern, wo Gefahr wächst, wüchse das Rettende auch. Dass Hoffnung und Wunsch sich zum Vater des Gedankens machen, können wir nicht vermeiden. Wohl aber erhalten sie nie das letzte Wort. Schon der nächste Moment kann sie widerlegen.

Was soll uns dann ein Buch und der Versuch, einen theoretisch fundierten Zusammenhang in die Zerfahrenheit der Erscheinungen und Meinungen zu bringen? Ist nicht durch die Buchform und die durch den Druck erreichte Existenzdauer unser Text mit einem Anspruch auf »›Wahrheit‹ und ›Sein‹ assoziiert«, der einer »seit zwei Jahrhunderten obsolet gewordenen« Illusion aufsitzt? Das gibt Michael Jäger zu bedenken (2009, 246). 7Gilt nicht Wahrheit »jetzt als werdende Wahrheit«, so dass ich »auch nur meinem werdenden Gedanken Dauerhaftigkeit wünschen« kann? (Ebd.) Ja, so ist es. Aber daran ist nichts paradox. Es unterscheidet Bücher und Theorien, seit es sie gibt, ob das werdende Denken für sie vor dem gewordenen rangiert oder ob sie es in ihm verschwinden lassen. Worauf es ankommt, ist, wie wir früher sagten, »nicht so sehr das Fertige als die Verfertigung. Mehr als die alte Wahrheit zählt die neue Bewährung. Und das Wesen ist für uns nicht vor allem, was gewesen ist, sondern wesentlicher ist uns das Werden, sowohl der Erkenntnis wie, auf andere Weise, der Sache selbst« (KV I, 12). Die Buchform »fesselt« nicht den Gedanken, wie Jäger meint (247), ­sondern fordert ihn zur Anstrengung des Begriffs heraus. Und wenn die werdende Wahrheit, die in unserem Sinn die dialektische heißen kann, durchs wirkliche Werden überholt wird wie ein Erwarten durchs Eintreten des Unerwarteten, dann werden wir dies nicht durch nachträg­liches Umschreiben ausradieren. Die Darstellung mag in dem Maße philosophisch genannt werden, in dem sie Einsicht ins Sein des Werdens gewährt. Das meinen wir, wenn wir von Historisierung der Gegenwart sprechen.

7Angesichts der endlosen Flucht solcher Momente scheint ihm ein Medium wie die »Bloggosphäre« als Textquelle vieler Subjekte statt des einen Autors angemessener.

4. Arbeiten an künftiger Erinnerung im Material der Zeit

It may be more productive, then, to combine all the descriptions and to take an inventory of their ambiguities – something that means talking as much about fantasies and anxieties as about the thing itself.

Fredric Jameson (2000)

In diesem Buch werden wir uns das politisch-ökonomische Drama der Gegenwart und ihre Zukunftserwartungen als unvollendete Vergangenheit, in der Form künftiger Erinnerung erzählen, um sie als geschichtliche zu verstehen. Während zur Fiktion des Objektivis­mus die Zeitlosigkeit gehört, entfaltet sich unsere Erkundung in eben der Zeit, in welcher der historische Prozess weitergeht, den vorigen Moment korrigiert und der Wahrnehmung ständig neue Rätsel aufgibt. Unsere Dokumente sind aus dem Geschehen auftauchende Sichtweisen, und die Fakten, die wir anführen, zählen immer auch als von bestimmtem Standpunkt aus gesehene. Die kritischen Zeugen, die wir als Personen dadurch deutlicher hervortreten lassen, dass wir ihnen in den verschiedenen Etappen unserer Geschichte das Wort geben, sollen die Möglichkeit stiften, an ihnen das Kontinuum aufzubrechen. Ihre Namen sind immer dieselben, nicht aber die Namen, die sie den Verhältnissen und den in ihnen Agierenden geben. Wenn »Qualitäten ruckweise zerfallen« und das Gesamtbild sich ändert, ändern sich die Sichtweisen. Im Moment der bruch­artigen Umschwünge erfasst diese Wechselhaftigkeit im Bewusstsein der Zeitgenossen die Geschichte selbst. Als 1989 der sowjetische Demokratisierungsversuch unter Gorbatschow in die Krise kam, konnte man die Erfahrung machen, »dass sich heute in der Sowjetunion nichts so schnell bewegt wie die Vergangenheit« (PJ, 15). In solchen Sichtänderungen lässt sich die Erfahrung der Beteiligten erfahren und zugleich auf jene Distanz bringen, die wir historisch nennen. Meinungen scheinen in ihrer Wetterwendigkeit auf eine Weise historisch wie historische Kurse an der Börse. Im Extrem mag man sie für Windfahnen halten. Aber als solche zeigen sie die Windrichtung an. In ihrer Subjektivität spiegeln sie etwas Objektives. Dessen unmittelbar habhaft werden und Geschichte subjekt- und damit zeitlos schreiben zu wollen, ist illusionär. Je ferner der historische Gegenstand liegt, desto sicherer kann sich der Historiker in diesem illusorischen Glauben wiegen. Der Autor gegenwartsgeschichtlicher Betrachtungen kann es nicht. Für ihn gibt es keinen Standpunkt »über dem Getümmel«, wie Romain Rolland ihn 1915 für sich reklamierte. Für ihn gibt es solches Heraustreten allenfalls in dem Sinn, dass er, der sich auf demselben geschichtlichen Feld tummelt wie die Personen, die in seinem Bericht auftauchen, mit seiner subjektiven Sicht weder hinterm Berg hält, noch sie als objektive Gewissheit ausgibt, sondern sie beobachtbar macht, indem er den Fortgang sie relativieren lässt. Das Wort hat nicht der allwissende Erzähler, sondern der Forscher, der aus dem Getümmel seiner Zeit heraus deren Tendenzen auf den Begriff zu bringen sucht.

Friedrich Engels hat die Grenzen »der Beurteilung von Ereignissen und Ereignisreihen aus der Tagesgeschichte« an der Unmöglichkeit festgemacht, »den Gang der Industrie und des Handels auf dem Weltmarkt und die in den Produktionsmethoden eintretenden Änderungen von Tag zu Tag derart zu verfolgen, dass man für jeden beliebigen Zeitpunkt das allgemeine Fazit aus diesen verwickelten und stets wechselnden Faktoren ziehen kann, Faktoren, von denen die wichtigsten obendrein meist lange Zeit im Verborgenen wirken, bevor sie plötzlich gewaltsam an der Oberfläche sich geltend machen« (1895, 8/511). Jeder Versuch »einer zusammenfassenden Tagesgeschichte« schließe »unvermeidlich Fehlerquellen in sich«, fährt Engels fort, »was aber niemanden abhält, Tagesgeschichte zu schreiben« (512). Weiter geht der Gefangene Gramsci in seinen Gefängnisheften, wenn er davor warnt, es könnte »sich gerade das Gegenteil des Geschriebenen als wahr herausstellen« (Gef 6, 1367). Auch wir, die wir uns unter unvergleichlich besseren Bedingungen an der »Tagesgeschichte« versuchen, verhehlen uns nicht, dass unser Bericht »bestimmt Ungenauigkeiten, falsche Annäherungen, Anachronismen enthalten« wird (ebd.). 8

8Zu den eher harmlosen Ungenauigkeiten werden die Zahlen gehören, die im Folgenden immer wieder auftauchen werden. Die den Tagesveröffentlichungen entnommenen Summen und Prozentsätze dienen als Anhaltspunkte, an denen sich Entwicklungstendenzen ablesen lassen. Da wir keine wirtschaftshistorische Abhandlung, sondern einen Beitrag zum philosophisch reflektierten Gegenwartsverständnis vorlegen wollen, trösten wir uns mit Paul Krugmans Diktum, Wirtschaftsstatistik sei eine Form von Science Fiction, bloß nicht so unterhaltend. »All economic statistics are best seen as a peculiarly boring form of science fiction, but China’s numbers are more fictional than most. I’d turn to real China experts for guidance, but no two experts seem to be telling the same story.« (Krugman 2011f)

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